Hallo,

ich bin neu und möchte mich erst mal vorstellen.
Ich lese seit ein paar Tagen mit und finde das Forum für mich sehr gut, hilfreich und beruhigend.

Ich habe einen BSV LW4/5, im rechten Bein ziehende Schmerzen bis in den Fuß und Lähmungen am Fuß und Bein. Meinen rechten Fuß kann ich nicht richtig heben.
Mein Bandscheibenvorfall wurde am 13. März festgestellt. Ich habe davor schon ca. 4 Wochen mit einem vermeintlichen Hexenschuss rumgedoktert.
Rückenschmerzen hatte ich schon öfter mal, auch schon 2 mal einen Hexenschuss.
Ich habe einen 10 kg schweren 15 Monate alten Sohn.
Meine Mutter ist am 5.2 verstorben, dass war der Anfang. Die Trauer, der Stress, es muss immer weitergehen, vielleicht auch das kalte Wetter. Keine Ahnung, da ist es eben passiert.

Ich habe am Anfang Diclofenac genommen, es hat überhaupt nicht geholfen. Danach kam Tramal, auch ohne Erfolg.
Jetzt nehme ich Ibuprofen 600mg und das hilft (ist das eigentlich viel?)

Ich bin von meinem Hausarzt zu einem Orthopäden überwiesen worden. Der hat sich die MRT Bilder angesehen und mich nicht weiter untersucht. Er sagt es muss zu 99% operiert werden und ich hätte nicht viel Zeit zum Nachdenken.
Er hat mich dann zu einem Neurohchirurgen überwiesen.

Ich war mit dieser Auskunft überhaupt nicht einverstanden und bin zu einem anderen Orthopäden gegangen. Das war genau richtig.
Er hat mich ausführlich untersucht und festgestellt, dass ein Bein kürzer ist als das Andere. Jetzt habe ich ein kleines Kissen im Schuh und meine Beschwerden sind ein bisschen besser geworden. Seit ich Ibuprofen nehme kann ich Nachts sogar im Bett schlafen und nicht im Wohnzimmer auf dem Boden.
Eine KG hat mir noch ein paar Übungen gezeigt zum Aufdehnen der Muskulatur. Weiterhin gehe ich 2 Mal die Woche zur Krankengymnastik und warte auf die Bewilligung einer EAP Behandlung (ambulante Reha).

Bei dem Neurohchirurgen war ich dann auch noch. Auch er hat mich nicht weiter untersucht. Er hat mich verbal unter Druck gesetzt ich soll mich operieren lassen, nach 4 Tagen Bedenkzeit soll ich mich bei ihm melden, ansonsten würde er mich nicht mehr operieren. Muss er jetzt auch nicht mehr!

Ich habe am 7.4 noch einen Termin bei einem Neurologen wegen einer Kortison Behandlung. Darüber weiß ich aber noch nicht viel. Ich will mich erst mal beraten lassen.

So das ist ja jetzt schon ein ziemlich langer Text wer es also bis hier ausgehalten hat - DANKE.

Mit welchen Übungen habt Ihr angefangen? Gleich Stärkung der Muskulatur oder erst mal Dehnung?
Hat jemand Erfahrung wie man am Besten ein Kind hebt?

Bis bald und schon mal im Voraus Danke

Jalapenopepper

Hallo

und willkommen hier im Forum!

Also um Deine Frage zu beantworten - Nein, Du hast sicher noch nicht alles ausgeschöpft.
Ich finde es äusserst schade, dass Du an einen NC gekommen bist, der dir diese Aussage gemacht hat.
Den eigentlich sind Lähmungen und Ausfälle sowie über längere Zeit nicht beherrschbare Schmerzen eine OP-Indikation.

Du hast sicher medikamentös noch lange nicht alles ausgeschöpft. Dann gibt es die Möglichkeit der PRT - bitte klicken vielleicht ist es das was der Neurologe machen möchte, wobei eigentlich machen das die NC's oder Radiologen, weil man das unter Röntgenkontrolle machen sollte.
Dann gibt es die ganzen konservativen Massnahmen - bitte klicken

Also Du siehst, eine OP ist eine Option die man nur in obigen Fällen in Betracht ziehen sollte, den man hat auch mit einer OP keine garantie das es besser wird, auch da können Komplikationen auftreten, eine der unangenehmsten ist sicher das Narbengewebe, welches entstehen kann und auch auf den Nerv drücken kann.

Und zur Not gehst Du Dir noch eine weitere Meinung einholen - viele hier haben eine Ärzteodysee hinter sich, bis sie "ihren" arzt gefunden hatten.

Liebe Grüsse und gute Besserung

joggeli

zum Kind heben kann ich dir empfehlen,
das Gewicht (nicht nur beim Kind, sondern bei allen Gewichten) möglichst nah am Körper hochzuheben, um den Hebelarm zu verringern und so nicht noch mehr Kräfte auf den Körper wirken zu lassen, als es ohnehin schon sind.

Um das Kind aus dem Laufstall oder Bett hochzuheben, musst du dich tief vorbeugen, und dann von ganz unten hochheben. Ich glaube, das ist so ziemlich die ungünstigste Position, die man beim Heben einnehmen kann.
Als Eltern kommt man da aber leider wohl nicht drum herum.
Mir hilft es immer, zumindest vorm Heben eine gewisse Körperspannung aufzubauen. Also Einatmen und den Bauch fest einziehen und versuchen, die Rückenmuskeln ebenso zu aktivieren.
Ich mach schon ziemlich lange Krankengymnastik und Rehasport, kann das also inzwischen ganz gut. Wenn du ungeübt bist, ist es nicht leicht.

Zum Runtergehen - gerade in Kinderbett und Laufstall - gibts wohl nicht viele Stellungen, die Erleichterungen bieten. Aber wo es eben geht, solltest du deiner Wirbelsäule engegenkommen, indem du aus den Knien arbeitest. Also erstmal etwas in Schrittstellung und in den Knien runtergehen. Beim Hochgehen dann zuerst in den Knien wieder hoch und dein Kind nah am Körper halten.

Unsere Kleine ist erst vier Monate alt, und wiegt derzeit um die 6,5 kg. Und ich kann gut nachvollziehen, was du aushalten musst.

Wann der richtige Zeitpunkt ist, um Rehasport oder KG zu machen, kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass mir persönlich Rehasport SEHR hilft und dass ich sofort mehr Schmerzen habe, wenn ich mal nicht gehen konnte.
Dehnübungen sind sehr wichtig, da durch die Schonhaltung und die Schmerzen sich die Muskeln doch sehr verkürzen. Bei mir war es im "schlimmen" Bein so extrem, dass ich letztes Jahr noch gelaufen bin, als hätte ich einen Schlaganfall gehabt. In der Reha und nachher beim Rehasport hat man mich so weit wieder aktiviert, dass ich inzwischen wieder einigermaßen gerade laufe.

Hallo,

da kann ich die Aussage von Wolli nur unterstreichen - seitdem ich Pilates mache, geht viele einfacher - Power-House bilden und dann geht die kraft, die man benötigt über die Bauchmuskeln...

so ähnlich meinte Wolli das mit der Kraft bilden, wenn du dein Kind z.B. hochheben möchtest.....gebe bei Frau Guggel ,Pilates oder Power-House ein und da wirst du Tipps finden, wie du die Bauchmuskeln beim Heben mit einsetzen kannst.

Ansonsten finde ich die Aussagen von deinem NCH eine Frechheit.....aber meiner war ähnlich,als ich die künstliche Bandscheibe, die er mir einsetzen wollte, nicht sofort haben wollte, war er beleidigt. Nachdem ich mir aufgrund seines Vorschlage eine Zweitmeinung eingeholt habe und dieser 2. Arzt von der Bandscheibenprothese abgeraten hat, war mit meinem NCH nicht mehr vernünftig zu reden.
Schade, dass es solche Ärzte gibt..

ich wünsch dir alles Gute
und möglichst keine Op...

LG
Vrori

zu dem "verkürzten Bein" und der Einlage im Schuh möchte ich noch was hinzufügen, Pepper...

Mir scheint, das mit dem verkürzten Bein ist so ein Steckenpferd vieler Orthopäden.
Mir wurden auch mal solche Einlegekeile für die Ferse verschrieben, nachdem man ein verkürztes Bein feststellte.
Das war dann aber ein Bandscheibenvorfall, der meinem damaligen Orthopäden durch die Lappen gegangen ist. Stattdessen bin ich monatelang mit so einem Keil rumgewetzt. Dadurch wurden die Schmerzen bei mir nur schlimmer.

Zwischendurch bin ich fast 10 Jahre ohne Fersenerhöhung ausgekommen, bis ein "kluger" Kopf in meiner Rehaklinik in Bad Sassendorf darauf kam, ich müsse so einen Keil tragen. Wieder wurden die Probleme schlimmer.
Wieder zuhause angekommen, sprach ich meinen Orthopäden darauf an.
Seine Ansicht war, dass sowieso fast jeder Mensch irgendwo asymmetrisch gebaut ist und ungleich lange Beine hat.
Alles, was mit weniger als 5mm Fersenkeil auskommen würde, brächte seines Erachtens auch mit Keil keine Verbesserung.
Ob es an dem ist, kann ich nicht beweisen oder beurteilen. Immerhin bin ich gelernter Schlosser und umgeschulter Kaufmann. Wozu schicken wir solche Leute denn studieren?
Meine Erfahrung ist zumindest, dass der Mann nicht Unrecht hat. Denn mir hat die Fersenerhöhung in beiden Fällen mehr geschadet als geholfen.

Aber wie gesagt: das ist MEINE Erfahrung, die nicht in Stein gemeißelte Wahrheit für jedermann sein muss.

Hallo,

vielen Dank für Eure schnelle Antwort.
Ich bin schon sehr gespannt auf die EAP Behandlung.
Mein KG hat mir im Moment davon abgeraten schon muskelstärkende Übungen zu machen.
Ich sollte mich lieber auf die Dehnung konzentrieren und warten bis die EAP Behandlung anfängt.

Na ja Geduld gehört nicht gerade zu meinen Tugenden.
Ich würde am liebsten gleich alles machen.
Jetzt muss ich wohl doch einfach mal noch ein paar Tage aushalten und dann geht es bestimmt los.

Ich komme mit meinen Medikamenten im Moment ganz gut klar. Es gibt zwar Tage da könnte ich die Wand hochgehen, aber das geht
wohl allen so.

Für mich ist es schon viel wert hier einfach mal meine Geschichte zu schreiben und auf Leute zu treffen, die mich einfach verstehen.
Bei uns ist im Moment viel los und es gibt viele wichtige Dinge um die man sich kümmern muss. Was für ein Glück halten wir innerhalb der Familie fest zusammen, sonst würde es wahrscheinlich gar nicht gehen. Aber ich will auch nicht jeden Tag meiner Familie von meinem Rücken erzählen.

Nachdem ich bei den zwei seltsamen Ärzten war, habe ich auch überlegt ob man das nicht mal jemandem schreiben sollte.
Die Praxen waren beide voll, ich möchte gar nicht wissen wie viele Patienten da rausgehen und eigentlich nur eine halbe oder falsche Diagnose haben.

Ich habe dem einen Arzt gesagt was ich davon halte. Er war total beleidigt und hat völlig daneben reagiert. Mich wird er nicht mehr behandeln.

Mein aktueller Orthopäde ist ganz toll! Ich bin sehr froh, dass ich ihn gefunden habe.

Viele Grüße
jalapenopepper

Hallo Wolli,

mein Orthopäde hat mir gesagt, dass es nicht helfen muss.
Er hat Röntgenbilder gemacht und hatte dann die Vermutung, dass das kurze Bein den BSV noch begünstigt hat.
Jetzt habe ich das Kissen ein paar Tage ausprobiert und ich spüre eine Besserung. Zwar nicht viel aber immerhin.
Man ist ja schon dankbar für ganz kleine Erfolge.

Ich bin gespannt was der Orthopäde im Reha Zentrum sagt. Ich werde ihn auch um seine Meinung bitten.

Mein aktueller Orthopäde hat mir auch gesagt, dass bei meiner Diagnose eine OP durchaus zu empfehlen ist.
Ich war durch die Krankheit meiner Mutter in den letzten 5 Jahren so oft im Krankenhaus mit dem ganzen Drumherum, dass ich
im Moment wirklich keine Bedarf mehr habe.
Ich will erst alles andere versuchen und umso mehr ich hier lese, umso mehr Optionen bieten sich mir.

Bin ganz froh Euch gefunden zu haben

Gruß
jalapenopepper

Ja, es ist schön zu sehen, dass es anderen auch so beschissen geht, wie einem selber...

Vor allem ist es immer schwierig, im Umfeld auf Verständnis zu stoßen.
In der Familie gehts ja noch, aber im Beruf oder in der Freizeit wird man doch oft etwas befremdlich angesehen,
wenn man gewisse Dinge anders macht, als andere... oder unvermittelt aufstöhnt, weil einem wieder einer den hammer ins Kreuz gehauen hat.

Im großen und ganzen hilft es einem aber im Alltag, wenn man auf gewisse gesellschaftliche Regeln verzichtet, weil einem der eigene Buckel wichtiger ist.
Ich stehe z.B. mitten in geschäftl. Besprechungen einfach auf und lehne mich an die Fensterbank oder dehne meine Beine mal eben...
Wenn jemand blöd guckt oder sogar nachfragt, gibt´s ne kurze Rückmeldung und weiter geht´s.

Ich bleib nicht mehr stundenlang sitzen, weil´s sich gehört. Da ist mir mein Hintern wichtiger.

Aber wie gesagt: Es ist wirklich schön, sich mal mit Leuten auszutauschen, die nicht nur Verständnis haben, sondern wissen, wovon man redet... weil sie eben Leidensgenossen sind.

Hallo,

ich war heute bei der KG. Er hat mich 30 min. in den Schlingentisch gehängt. Hat richtig gut getan.
Jetzt ist zwar die Wirkung komplett weg, weil ich heute lange im Auto gesessen habe, aber die Anwendung war sehr entspannend.
Kann ich nur empfehlen.

Meine Krankenkasse hat der EAP Behandlung zugestimmt und ich habe meine ersten 10 Termine, am 8.4 geht es los.

Freu mich schon riesig.

jalapenopepper