aris43
27 Mär 2010, 08:58
Hallo,
vorgestern wurde bei mir an der LWS festgestellt, dass auch hier zwei Bandscheiben "kaputt" sind. Ich hatte morgens extrem starke Schmerzen in der Lendengegend und konnte (kann) schlecht sitzen (was auf Arbeit ein wirkliches Problem ist, da ich als SWE den ganzen Tag sitzen muss). Hinzu kommt, dass mir bei längeren Autofahrten der Hintern einschläft und ich mittlerweile an beiden Oberschenkeln Taubheitsgefühle bemerke. Außerdem kribbeln mir die Hände und muss sie immer wieder vom Lenkrad nehme und ausschütteln. Wenn ich dann ausgestiegen bin und wieder laufe, dann verschwinden diese Beschwerden.Nachts werde ich oft wach, habe dann Probleme mit meinen Armen. Sie sind dann abwechselnd so stark eingeschlafen, dass sie wie ein überflüssiges Teil an meinem Körper hängen. Ich könnte mir eine Nadel einstechen und würde nichts merken. Die Zeiträume, in denen die Taubheitsgefühle zurückgehen, werden immer länger.
Jetzt bin ich gerade dabei umzuziehen und habe wenig Unterstützung. Das Bücken fällt mir schwer und wenn ich drei Kisten getragen habe, brauche ich mindestens eine Stunde Pause, um weitermachen zu können.
Der Radiologe meint, dass an zwei Bandscheiben ein Vorfall zu sehen ist, hat sich ber nicht genauer geäußert. Jetzt habe ich schon an der BWS und HWS Vorfälle und mache mir Sorgen, dass ich meinen Umzug (nach einer Trennung) nicht bewerkstelligen kann. Für die Arbeit habe ich mir ein "Luftkissen" organisiert, womit ich besser sitzen kann. Die Schmerzen sind dann nicht weg, aber besser zu ertragen. Einen Termin beim NC habe ich erst am 08.04. und wenn ich zu meinem Schmerztherapeuten gehe, dann will er mich nur krank schreiben, was ich aber nicht möchte.
Ich nehme fleißig meine Schmerzmittel (Oxy, Lyrica und neu Katadolon long) und halte meine Schmerzen damit im Zaum. Gibt es noch andere, konservative Möglichkeiten, wie ich dem Schmerz einhalt gebieten kann? (leider habe ich keine Badewanne)
Ich muß meinen Umzug undbedingt durchziehen, weil wir unsere Wohnung gekündigt haben und ich meine Sachen 400km transportieren muss.
Mich nervt es, dass ich innerhalb der letzten Jahre so schlimme Beschwerden an der WS bekommen habe, versuche aber dass als altersgegeben hinzunehmen. Ich beiße oft die Zähne zusammen, um meinen Alltag zu bewältigen und versuche durch ein bischen Sport meine Muskulatur fit zu halten (Schwimmen, Laufen, Rad fahren), aber der Schmerz findet immer wieder einen Weg, sich zu zeigen.
Was kann ich noch tun an konservativen Möglichkeiten?
Viele Grüße
aris
Jürgen73
27 Mär 2010, 09:07
Hallo Aris,
was soll man dir raten?
Einen Umzug mit einem BSV durchzuführen ist nicht so einfach.
Du solltest die Kisten nicht zu schwer machen und vor allen Dingen rückengerecht tragen.
Besorg dir eine Sackkarre mit Kufen. Dann kannst du die Kisten damit transportieren.
Hast du beim Sitzen schon einmal ein Keilkissen benutzt?
joggeli
27 Mär 2010, 09:34
Hallo Aris,
ich kann verstehen, dass Du weiter arbeiten gehen willst - aber meinst Du, das ist der richtige weg?
Hast Du schon versucht mal ne Wärmflasche in den Rücken zumachen, so kannst Du ein wenig die muskulären Schmerzen eindämmen.
Wenn Du zum Doc gehst sprich ihn mal auf die Facetten an - ziehen in die Leiste ist oft ein Zeichen einer facettenarthrose.
Wegen des Umzugs - gibt's bei Euch vielleicht Tagelöhner oder ähnliches, die Dich unterstützen könnten - ich weiss kostet Geld, hat man bei einem Umzug eh nicht (ich zumindest

), aber Dein Rücken würde es Dir danken.
Liebe Grüsse und alles Gute
joggeli
aris43
27 Mär 2010, 13:16
Hallo Ihr zwei,
ich danke Euch für Eure Hinweise. Ich habe zwar Leute, die mir beim einladen helfen, muß alles aus dem 5.Stock ohne Fahrstuhl runter bringen, aber ausladen muss ich allein, denn im Westen wird die Hilfsbereitschaft anders verstanden, als im Osten. Ein Keilkissen bringt mir wenig, dann werden die Schmerzen eher mehr. Ich habe mir zwei Moorwärmekissen gekauft, die schnall ich mir mit einem Gürtel um, dass geht wunderbar.
Wenn ich beim NC bin, werde ich ihn mal darauf ansprechen, Joggeli, danke für den Tipp.
Warum gehe ich arbeiten? Zum einen ist es so, Schmerzen habe ich auch zu Hause, dann bin ich gern unter Menschen und zum dritten lenkt mich die Arbeit von den Problemen ab, die durch meine Trennung entstanden sind.
Viele Grüße
aris
Panthercham
27 Mär 2010, 13:25
Hallo Aris,
aufgrund Deines Profils mit den ganzen Baustellen solltest wirklcih nichts schweres machen.
Ich weiss,,,leichter gesagt als getan.
Gruß "lass die anderen schleppen"
Markus
joggeli
27 Mär 2010, 13:49
Hallo Aris,
hast Du vielleicht auch einen Gurt/Bandage, den Du um die LWS schnallen kannst, wo Du die Moorkissen reinpacken kannst?
Das würde die ganze Sache etwas stabilisieren....
Ja, das mit der Ablenkung kann ich verstehen... ich bin der "weltbestenster" Ablenker/Verdränger

aber eben, ob das sitzen dann auf Dauer deiner Genesung zu gute kommt?
Hast Du schon drüber nachgedacht einen höhenverstellbaren Schreibtisch zu beantragen?
Ich wünsch Dir alles Gute und lass Dich nicht unterkriegen
LG
joggeli
aris43
28 Mär 2010, 08:06
Hallo Joggeli,
ja, unsere Büros werden komplett modernisiert, mit den neuesten Stühlen und höhenverstellbaren Tischen. Das ist schön und ich freue mich sehr darüber. Ich überlege weiterhin, was ich an konservativen Möglichkeiten noch habe. Schwimmen geht im Moment, weil meine Beschwerden und Schmerzen im Moment zu heftig sind. Ich konzentrier mich im Möment einzig und allein darauf, meinen Umzug einigermaßen hinzubekommen. Ich hoffe nur, dass die Schmerzen nicht noch schlimmer werden bzw. in ein akutes Stadium übergehen. Solange es "nur" die Schmerzen sind, kann ich wie gesagt die Zähne zusammenbeißen. Ich will nur verhindern, dass es zur irgendwelchen Ausfallerscheinungen kommt.
Klar könnte ich mich krank schreiben lassen, aber was bringt mir das wirklich? Ich lese hier oft, das einige über Monate krank geschrieben sind und hat es Ihnen etwas gebracht? Sie werden oft schief angesehen, wenn eine bestimmte Zeitstufe überschritten ist, verlieren den Job und dann? Ich bin niemand, der es darauf anlegt so schnell als möglich verberentet zu werden. Ich arbeite gern, habe in der Vergangenheit erfolgreich umgeschult (nachdem ich krankheitsbedingt in meinem Job nicht mehr arbeiten konnte) und bin sofort wieder ins Arbeitsleben zurückgekehrt. Wenn meine Schmerzen nicht mehr ernst genommen werden, dann muß ich auch mal in mich gehen und überlegen, sind immer nur die Ärzte schuld, weil sie zu "blöd" sind zu sehen, was ich für Schmerzen habe? Wie oft bin ich in die Psychosomatische Ecke geschoben worden, bin jahrelang zu einem Psychotherapeuten gegangen, habe schmerzhaft mein Leben aufgearbeitet und oft gedacht, was hat das mit meinen Schmerzen zu tun? Aber ich habe daraus gelernt....
Im Moment durchlebe ich wirklich eine schmerzintensive Phase, kann dadurch schlecht schlafen und nehme mehr Medikamente, aber ich bin mir sicher, wenn alle Befunde da sind und mir die Ärzte sagen können, was die Ursachen sind, werde ich einen Weg finden, wie es weiter geht. Nur eine Operation werde ich, sofern notwendig, solange als möglich hinauszögern.
Viele Grüße
aris
joggeli
28 Mär 2010, 08:26
Hallo aris,
was das arbeiten angeht, das kannst Du am besten beurteilen, ob es Dir gut geht oder nicht.... ich hab mich hingeschleppt, weil ich auch dachte Ablenkung tut mir gut, Menschen um mich etc etc.... schlussendlich wurde der Rücken noch schlimmer und gar nichts ging mehr..... ich durfte gehen.... heut mach ich ne Umschulung und bin froh, dass es so gekommen ist, wie es gekommen ist....
Zitat
Wie oft bin ich in die Psychosomatische Ecke geschoben worden, bin jahrelang zu einem Psychotherapeuten gegangen, habe schmerzhaft mein Leben aufgearbeitet und oft gedacht, was hat das mit meinen Schmerzen zu tun? Aber ich habe daraus gelernt....
Deine aktuellen Lebensumstände tragen sicher eine Teil dazu bei, dass Du vermehrt Schmerzen hast..... hab ich Probleme merk ich's an der schwachsten Stelle meines Körpers zuerst... am Rücken!
Alles Gute
joggeli
aris43
30 Mär 2010, 09:51
hi joggeli,
ja, ich habe die Entscheidung weiter zu arbeiten ganz bewußt getroffen. Ich habe hier sooft gelesen, dass sich Leute über Monate krank schreiben lassen und ich denke über eine solange Zeit betrachtet, sind die Schmerzenstärken recht unterschiedlich, mal stärker, mal weniger stark und ich betone noch einmal, es macht doch keinen Unterschied, ob ich die Schmerzen nun zu Hause habe, oder auf Arbeit. Zu Hause würde ich wahrscheinlich noch psychisch krank werden, weil ich mich nur mit meinen Krankheiten beschäftigt hätte und ich will diese ja nicht pflegen, sondern mich. Ich habe so sinnvolle Aufgaben zu erledigen und die Krankheit ist dann nur eine Seite meines Tagesablaufes und nicht die dominierende.
Jeder hier hat eine Entscheidung getroffen, so wie ich meine. Wenn es mir tagsüber mal schlechter gehen sollte, baue ich Gleitzeitstunden ab und gehe nach Hause oder mache etwas, was mir gut tut.
Viele Grüße
aris
Hallo!
Arbeiten trotz Krankheit halte ich für weniger sinnvoll. Man kann sich doch ganz anders erholen, wenn man sich zuu Hause mal Ruhe gönnt. Und die Hektik auf der Arbeit belastet noch zusätzlich.
Ich gehe auch weiter arbeiten, wenn es akut ist, aber mehr aus Angst um meinen Job. Mein Job fordert mich so schon sehr, aber wenn es mir nicht gut geht, dann bin ich schnell überfordert. Ichmerke dann, wie ich nicht mehr alles unter einen Hut bekomme. Job, Haushalt, Haustier. Un das kann letzendlich der Genesung nicht förderlich sein.
LG, Merty