Hallo Leidensgenossen!
Ich heisse Thomas, bin 45 und schon einige Zeit in dieser Site angemeldet.
Vor einem Jahr wurde ein schwerer Bandscheibenvorfall diagnostiziert.
Ich wechselte auf Empfehlung des Forums von einem Orthopäden (Schmerzmittel # Korsett) hin zu Dr. Bierstedt in Datteln.
Dieser will nach einem Erstgespräch eine Wirbelsäulenversteifung durchführen.
Ich war so perplex das ich wenig Fragen gestellt habe.
Aber vielleicht könnt ihr einiges erhellen:
Was erwartet mich?
Wie sieht meine Beweglichkeit aus ?
Bis jetzt komme ich einigermaßen über die Runden, könnte sich das ändern, verschlimmern ?
Viele Grüße
Bumblebee
09 Mär 2010, 14:48
Hallo Thjaz,
welches Segment ist bei Dir betroffen?
Grundsätzlich finde ich, solltest Du Dir noch mind. zwei weitere NC Meinungen einholen.
Hast Du Ausstrahlungen in die Beine, hast Du Lähmungen?
Was wurde bisher gemacht, Infiltrationen usw. ?
Diagnose BSV, bis zur Spondylodese da gibt es noch eine Menge Behandlungsmöglichkeiten dazwischen, ich denke " nur " ein BSV ist dafür keine Indikation, aber ich bin nur Laie und kann das nicht beurteilen.
Wurde denn eine Instabilität oder ein Gleitwirbel festgestellt?
Was die Schmerzen angeht, das ist immer relativ.
Ich habe mich immer erst operieren lassen, wenns nicht mehr anders ging.
Welche Medis nimmst Du?
Gute Besserung.
LG Claudia
Jürgen73
09 Mär 2010, 15:11
Hallo Thomas,
ich würde mir an deiner Stelle noch eine 2te oder gar dritte Meinung holen.
Wie man hier nachlesen kann operiert Dr. Bierstedt sehr schnell.
feiler4
09 Mär 2010, 19:19
Hallo Thomas,
wie schon meine Vorschreiber, würde auch ich Dir unbedingt zu einer Zweit- oder Drittmeinung vor einer Versteifung raten.
Ich denke Du sprichst hier von L5/S1 wie ich Deinem Profil entnehme. Ich kann nur von mir schreiben, bin L5/S1 versteift und habe (fast) keine Einschränkungen. Klar am Anfang geht alles langsamer und man muss vorsichtig sein, aber das spielt sich im Alltag alles sehr schnell ein. Nur beim Socken anziehen hab ich etwas Probleme, da ich mich nicht mehr ganz nach unten beugen kann, aber trotz allem komm ich noch sehr weit runter.
Geh noch zu einem anderen Arzt, denn operieren kann man immer.
Liebe Grüße und alles Gute
Michaela
Jürgen73
09 Mär 2010, 20:08
Hallo,
Zitat
Nur beim Socken anziehen hab ich etwas Probleme
damit habe ich auch ohne Versteifung oft Probleme.
Allerdings habe ich auch nicht nur einen BSV sondern 7.
Hallo Thjaz
Zitat
Wie sieht meine Beweglichkeit aus ?
Bis jetzt komme ich einigermaßen über die Runden, könnte sich das ändern, verschlimmern ?
Auch nach einer Versteifung kann man sich - je nachdem, welche und wie viele Segmente betroffen sind - wieder ein gewisses Maß an Beweglichkeit
erarbeiten. Es ist Arbeit und mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, nach einer Spondy gehen die Uhren anders und alles braucht seine Zeit, aber wenn man konsequent am Ball bleibt, dann kann man viel erreichen.
Gerade beim "Klassiker" L5/S1 kann man gut 90 % seiner Beweglichkeit wieder erlangen, bei L4/5 wirds dann schon etwas kniffliger, aber man muss auch damit nicht rumrennen, als hätte man einen Besenstiel verschluckt.
Es ist immer eine Frage des Willens. Und ja, ich weiß wovon ich rede, meine Spondy ist jetzt 1 3/4 Jahre her und leider ging bei mir der Schuss nach hinten los, ich bin eines der Negativbeispiele.
Aber ich reite wieder, fahre Fahrrad und mache täglich meine Rückengymnastik - und dank meines Durchhaltevermögens konnte ich mir wieder einige "Freiheiten" zurückerobern.
Aber bevor Du Dich diesem happigen Eingriff hingibst, solltest Du wirklich noch mindestens eine zweite Meinung (oder mehr) einholen und nachprüfen, ob bei Dir konservativ alles getan wurde, was möglich war.
Wenn keine Instabilität vorliegt (diese kann man mittels einer Funktionsanalyse - das ist ein Röntgenverfahren - erkennen), dann solltest Du es Dir gut überlegen.
Denn mal eben ins Krankenhaus und versteifen lassen ist ein Irrglaube. Wer denkt,nach 6 Wochen wieder in sein altes Leben zurückkehren zu können irrt.
Eine Versteifung ist ein irreversibler Eingriff und man sollte ihn wirklich nur durchführen lassen, wenn alle anderen Optionen ausgeschöpft sind.
Zitat
von einem Orthopäden (Schmerzmittel # Korsett)
Die Frage ist, ob ein Korsett wirklich die Lösung ist, dadurch wird die Rückenmuskulatur noch fauler. Das Gegenteil wäre besser: Gezieltes Rückentraining zum Aufbau einer guten WS-Stützmuskulatur. Das setzt aber auch Eigeninitiative voraus, denn Du bist gefragt, dieses Training täglich in Eigenregie zuhause durchzuführen.
Nach einer Versteifung musst Du erst recht Muskelaufbau betreiben, um das Risiko von weiteren Schäden zu minimieren.
Ich grüble jetzt gerade drüber nach, ob von Schmerzmittel + Korsett der Übergang zu einer Versteifung der richtige Schritt sein soll....
Kein Wunder, dass da nix vorwärts geht.