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Komplette Version Cervicale Myelopathie

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speckmaus
Hallo Ihr Lieben,

ich bin keine Betroffene, sodnern nur die Ehefrau eines Betroffenen.

Mein Mann 47 Jahre alt bekam vor fast genau 12 Monaten in der HWS C4/C5 eine Titanprothese eingesetzt, da die HWS in diesem Bereich kurz vor dem Querschnitt war. Das äußerste sich durch fehlendes Temperaturempfinden und Fehlempfindunden im linken Bein. Die Einengung des Rückenmarks bestand wohl schon Jahre, was keiner gemerkt hat.

Nach der OP, die gut verlief, war die Heilung zunächst optimal. Und wir dachten, klasse das hats echt gebracht. Nach ca. 3 Monaten kamen dann die Beschwerden.

Ständiges Bizzeln und Kribbeln im linken Bein. Schmerzen im Gesässbereich, die auch bis zur LWS hochziehen. Nach einer schier endlosen Konsultation von sogenannten oder auch tatsächlichen Experten, die Diagnose: Cervicale Myelopathie

Die Beschwerden werden zusehends schlimmer und die verschriebenen Schmerzmittel helfen nicht (Ibuprofen 800mg)

Hat denn jemand Erfahrung mit Cervicaler Myelopathie. Lt. Ärzteschaft gibt es keine Therapie und keine Heilungschancen. Das wäre wirklich bitter. Ich hoffe auf Antworten. Mein Mann, ein begeisterter Triathlet, wird mit dieser Diagnose, die einem einfach so ins Gesicht geschmettert wird, immer schlechter fertig.

Viele Grüße
speckmaus

vrori
hallo Speckmaus,


niedlicher Name übrigens....

ich habe von der cervicalen Myelopathie nun überhaupt keine Ahnung...
aber ich weiß das Ibu nicht das Schmerzmittel der 1. Wahl ist, bei solch starken Schmerzen...

war dein Speckmäuserich denn schon mal bei einem speziellen Arzt für Schmerzmedizin?

Die gibt es wirklich und die verordnen dann auch entsprechend andere Schmerzmittel, damit man vernünftig leben kann...

ich setz mal voraus, dass ihr schon bei Neurochirurgen wieder gewesen seid?

Alles Gute
viel Erfolg
liebe Grüße
Vrori
speckmaus
Hi vrori,

beim Schmerzmediziner waren wir noch nicht.

Ansonsten haben wir glaube ich alles ausprobiert. PRT in der LWS bei Grönemeyer (hier hatten wir die "Hoffnung", dass die Schmerzen von einem BSV in der LWS kommen, die ist auch schon 3mal operiert letzte OP 1994) Ayurveda-Behandlungen, Physio, Massagen und Triggerpunktbehandlung. Bis letzte Woche hatten wir die Hoffnung, dass die Osteopathin was richten kann. Jedoch sprach die nun davon, dass auch das vegetative Nervensystem mitunter gestört ist. Seither ist ihm übel, und er ist sehr schlapp und antriebslos.

Ich werde mich mal um einen Schmerzmediziner in unserer Nähe kümmern. Eigentlich versucht er immer ohne Schmerzmittel auszukommen, da durch viel Diclo in der Vergangenheit der Magen auch nicht besser wird. Aber irgendwann stösst man wohl an die Grenze dessen, was man ohne Mittelchen ertragen kann. Wenigstens wenn es ganz schlimm wird, muss man was haben was nutzt, denke ich.

Danke schon mal für den Tip! smilie_kiss1.gif

Speckmaus


Panthercham
Hallo und herzlich willkommen Speckmaus,

man spricht das bei 30 % Eindellung des Rückenmarks myelopathische Zeichen beginnen, also Gangstörungen aufgrund Pyramidenbahnschädigung, motorische Störungen der Arme usw.

Die zervikale Myelopathie, beginnt häufig mit einer Paraspastik der Beine, Sensibilitätsstörungen oder motorische Ausfälle der Arme treten wenn überhaupt später auf.

Eine Schwäche und Steifigkeit in den Beinen, Nackenschmerzen, Schulter- Armschmerzen, in Verbindung mit einer Gangunsicherheit sollten immer ein Grund sein an dieses Krankheitsbild zu denken.

Die Bewegungsstörung endet nach erfolgreicher operativer Dekompression, spricht aber manchmal auch auf eine konservative Behandlung an.

Da Patienten, deren Bewegungsmöglichkeiten im Bereich der HWS groß sind, häufiger eine Progression ihrer Symptomatik erfahren, beschränkt sich die Therapie im Akutstadium auf eine Ruhigstellung der HWS durch eine Halskrawatte.

Diese sollte besonders nachts und nicht länger als 2 Monate getragen werden.

Die mitunter sehr positive Einschätzung dieser Maßnahme und die Zurückhaltung gegenüber der operativen Therapie gehen auf die Ergebnisse mehrerer älterer, überwiegend retrospektiver Untersuchungen zurück.

Kritisch anzumerken ist jedoch, dass bisher - ähnlich wie bei operativem Vorgehen - nicht evaluiert wurde, ob die Immobilisation der HWS den natürlichen Verlauf tatsächlich beeinflusst .

Bei Auftreten von Schmerzen sollten Analgetika, Antiphlogistika (bei entzündlicher Komponente) und seltener bei sekundären Muskelverspannungen Muskelrelaxanzien verabreicht werden.

Physiotherapeutische und physikalische Therapiemaßnahmen sollten bei fehlenden Schmerzen möglichst bald eingeleitet werden, um einen weiteren Muskelaufbau und somit eine Stabilisierung der HWS zu erzielen .

Darüber hinaus sollte die Physiotherapie das Ziel haben, die Gangstörung durch Afferenzkontrolle sowie Beeinflussung einer etwaigen Spastik zu verbessern .

Kontrolluntersuchungen sollten anfänglich engmaschig in etwa 6-wöchigem Abstand, später in 6-monatigen Intervallen durchgeführt werden.

Bei Befundverschlechterung erfolgt eine Reevaluation therapeutischer Optionen.

Indikationen zur operativen Dekompression:

Rasche akute Progredienz der klinischen Symptomatik .

Auftreten signifikanter autonomer Störungen (Blase, Mastdarm, Potenz).

Unzureichender Erfolg durch konservative Therapie bei Progredienz der neurologischen Symptomatik.

Da lange bestehende Myelopathien auf eine operative Therapie schlecht anzusprechen scheinen, sollte bei Vorliegen einer Indikation der operative Eingriff rasch erfolgen .

Operationstechniken:

Zur operativen Behandlung der ZSM unterscheidet man nach der Wahl des Zugangs anteriore und posteriore Techniken. Die Notwendigkeit einen anterioren oder posterioren Zugang zu wählen, hängt von der Anzahl der betroffenen Segmente, der Lokalisation der Raumforderung und dem Sagittalprofil der HWS ab.

Gruß

Markus winke.gif

speckmaus
Hallo Marcus,

wieviel % eingedellt sind bzw. waren hat uns leider niemand gesagt. Gangstörungen hat er eigentlich garnicht. Störungen der Arme liegen auch nicht vor, darum haben Neurochirurgen und Radiologen auch nochmal genau überprüft, ob die Schmerzen nicht doch von der LWS kommen.

Sind denn die Schädigungen reparabel oder therapierbar? Er ist ja operiert worden. Das Rückemark ist nun frei und wird von Nervenwasser umspült. Ein Neurochirurg hat das mit einem Trampelpfad im Urwald verglichen. Will heissen, er soll sich bewegen, damit Impulse durch das Rückenmark gehen. Wenn man sich nicht bewegt wächst der Pfad zu und man kommt nur noch mit einer Machete (sprich OP) voran.

Helfen denn eigentlich Schmerzmittel bei "falschen Signalen" der Nerven? Ist das nicht eher so etwas wie "Phantomschmerz". Ich habe keine Ahnung ob Schmerzmittel bei Phantomschmerzen helfen. kinnkratz.gif

Anscheinend ist eine cervicale Myelopoathie wohl nichts seltenes, gibt es denn garnichts was man tun kann? Alle Ärzte sagen, das ist nicht zu ändern, damit müssen Sie leben. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass es schlimmere Auswirkungen gibt. Kommen die noch, wie kann man dagegenwirken?


Grüße
speckmaus
Panthercham
Hallo Speckmaus,

ich überlegte selbst schon ob es nicht ein LWS Problem sein kann und der Beitrag hier ggf. nicht richtig ist.

Wurden schon MRT´s gemacht von der HWS oder der LWS ?

Oder beruht die Diagnose auf verdacht ?

Also Möglichkeiten sind ja in meinem vorigem Bericht enthalten,

KG etc, und auch Medikamente.

Wenn nichts hilft wäre eine Operation zur Entlastung (Dekompression) möglich.

Das Problem der Phantomschmerzen wird in Fachliterartur auch oft beschrieben.

Letztendlich schränken Schmerzmittel und Co. die Signale die vom tangiertem Nerv ausgehen ein.

Je länger ein Nerv bedrängt wird, umso länger dauert seine Heilung.

Es kann aber bei ständiger Tangierung auch dazu führen, das der entsprechende Nerv dauerhaft geschädigt wird.

Letztendlich ist oder bleibt die Cervicale Myelopathie dann eine chronische Erkrankung.

Sollte Dein Mann, wie die Ärzte meinen, damit leben müssen, wäre ein Besuch bei einem Schmerztherapeut sicherlich angebracht.

Gruß

Markus winke.gif
speckmaus
Hallo Marcus,

MRT's sind schon gemacht worden. HWS BWS und LWS und sogar vom Kopf, weil der erste Verdacht, vor der OP, Multiple Sklerose war. Das ist es jedoch nicht.

Seine gesamte LWS ist in einem schlechten Zustand, aber nicht so, dass das diese Schmerzen rechtfertigen würde.

Wie schon gesagt, bei Grönemeyer hat er ja PRT bekommen, da die Möglichkeit bestand, dass es vielleicht eine entzündliche Angelegenheit in der LWS sein könnte. Da sich aber auch dadurch keine Besserung einstellte geht man dort auch mittlerweile davon aus, dass es Cervicale Myelopathie ist.

Dekompression wurde ja durch den Titancage C4/C5 geschaffen. Allerdings gab es bis jetzt keine Nachuntersicheungen an der Uni-klinik, wo er operiert wurde. Im Gegenteil, dort wurden wir abgewiesen, als wir ein MRT von der HWS wollten als die Beschwerden nach 3 Monaten nach der OP kamen. Physio hat er auch nicht bekommen, die haben wir selbst angeleiert, hat aber auch nichts gebracht.

Der Nerv war wohl sehr lange gequetscht. Darum gehen die Ärzte davon aus, dass er nicht mehr geheilt werden kann.

Trotzdem erstmal vielen Dank für die Erläuterungen zu den Schmerzmitteln, damit mache ich mich jetzt mal auf zum Schmerztherapeut.

Viele Grüße
Speckmaus winke.gif
chrissi40
Zitat
Nach der OP, die gut verlief, war die Heilung zunächst optimal. Und wir dachten, klasse das hats echt gebracht. Nach ca. 3 Monaten kamen dann die Beschwerden.


Zitat
Allerdings gab es bis jetzt keine Nachuntersicheungen an der Uni-klinik, wo er operiert wurde. Im Gegenteil, dort wurden wir abgewiesen, als wir ein MRT von der HWS wollten als die Beschwerden nach 3 Monaten nach der OP kamen.


Hallo speckmaus,

ne da stimmt was nicht, das gibt ja nirgends, dass nach Einsatz von Bandscheibenprothese keine Nachuntersuchung gemacht wird,

ich vermute es ist etwas bei der OP falsch gelaufen, ihr müsst die OP Berichte anfordern und einlesen,

und was heißt "sie gehen davon aus das es cervik. Myelo. ist"?

Aber bei Rückenmarksschädigung kann man keine Verdachtsdiagnose stellen!

Das muss untersucht und nachgewiesen werden, sonst darf und kann so eine Diagnose gar nicht gestellt werden.

Ich wünsche euch Geduld, die werdet ihr brauchen.
LG chrissi angel.gif
speckmaus
Hallo Chrissi,

wie soll das denn untersucht werden? Und von wem? Ich habe echt keine Ahnung.

Ich werde auf alle Fälle die OP-Berichte anfordern, aber wem kann ich die denn dann zur Anaylse vorlegen? Der Neurologe zu dem wir geschickt wurden war eine echte Pfeife (entschuldigung, aber das ist auch vom Neurochirurgen genauso bestätigt worden) Zu dem können wir also nicht gehen.


Ich dachte eine cervicale Myelopathie ist genau das, nämlich die Schädigung des Rückenmarks und somit der Nerven, die dort verlaufen.

Aber das werde ich auch nochmal genau nachlesen bzw. mir erklären lassen.

Viel wichtiger ist mir aber, dass ich erfahre, wie so etwas untersucht werden kann um zu der Diagnose zu kommen. Das wäre gut, wenn mir da jemand weiterhelfen kann.

Viele Grüße
speckmaus

joggeli
Hallo Speckmaus,

zur cervikalen Myelopathie kann ich Dir folgende Seite empfehlen:

http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/030-052.htm

LG und schönen Sonntag

joggeli
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