Hallo und herzlich willkommen Speckmaus,
man spricht das bei 30 % Eindellung des Rückenmarks myelopathische Zeichen beginnen, also Gangstörungen aufgrund Pyramidenbahnschädigung, motorische Störungen der Arme usw.
Die zervikale Myelopathie, beginnt häufig mit einer Paraspastik der Beine, Sensibilitätsstörungen oder motorische Ausfälle der Arme treten wenn überhaupt später auf.
Eine Schwäche und Steifigkeit in den Beinen, Nackenschmerzen, Schulter- Armschmerzen, in Verbindung mit einer Gangunsicherheit sollten immer ein Grund sein an dieses Krankheitsbild zu denken.
Die Bewegungsstörung endet nach erfolgreicher operativer Dekompression, spricht aber manchmal auch auf eine konservative Behandlung an.
Da Patienten, deren Bewegungsmöglichkeiten im Bereich der HWS groß sind, häufiger eine Progression ihrer Symptomatik erfahren, beschränkt sich die Therapie im Akutstadium auf eine Ruhigstellung der HWS durch eine Halskrawatte.
Diese sollte besonders nachts und nicht länger als 2 Monate getragen werden.
Die mitunter sehr positive Einschätzung dieser Maßnahme und die Zurückhaltung gegenüber der operativen Therapie gehen auf die Ergebnisse mehrerer älterer, überwiegend retrospektiver Untersuchungen zurück.
Kritisch anzumerken ist jedoch, dass bisher - ähnlich wie bei operativem Vorgehen - nicht evaluiert wurde, ob die Immobilisation der HWS den natürlichen Verlauf tatsächlich beeinflusst .
Bei Auftreten von Schmerzen sollten Analgetika, Antiphlogistika (bei entzündlicher Komponente) und seltener bei sekundären Muskelverspannungen Muskelrelaxanzien verabreicht werden.
Physiotherapeutische und physikalische Therapiemaßnahmen sollten bei fehlenden Schmerzen möglichst bald eingeleitet werden, um einen weiteren Muskelaufbau und somit eine Stabilisierung der HWS zu erzielen .
Darüber hinaus sollte die Physiotherapie das Ziel haben, die Gangstörung durch Afferenzkontrolle sowie Beeinflussung einer etwaigen Spastik zu verbessern .
Kontrolluntersuchungen sollten anfänglich engmaschig in etwa 6-wöchigem Abstand, später in 6-monatigen Intervallen durchgeführt werden.
Bei Befundverschlechterung erfolgt eine Reevaluation therapeutischer Optionen.
Indikationen zur operativen Dekompression:
Rasche akute Progredienz der klinischen Symptomatik .
Auftreten signifikanter autonomer Störungen (Blase, Mastdarm, Potenz).
Unzureichender Erfolg durch konservative Therapie bei Progredienz der neurologischen Symptomatik.
Da lange bestehende Myelopathien auf eine operative Therapie schlecht anzusprechen scheinen, sollte bei Vorliegen einer Indikation der operative Eingriff rasch erfolgen .
Operationstechniken:
Zur operativen Behandlung der ZSM unterscheidet man nach der Wahl des Zugangs anteriore und posteriore Techniken. Die Notwendigkeit einen anterioren oder posterioren Zugang zu wählen, hängt von der Anzahl der betroffenen Segmente, der Lokalisation der Raumforderung und dem Sagittalprofil der HWS ab.
Gruß
Markus