Hallo,
ich heiße Marc und bin 30 Jahre alt.
Ich habe bereits seit knapp 20 Jahren immer wieder Probleme mit meinem Rücken.
Seit ca. 15 Jahren habe ich ziemlich regelmäßig, so alle 1-2 Jahre einen Hexenschuss (so dachte ich zumindest bisher).
Nachdem sich diese noch erträgliche Frequenz in den letzten 2 Jahren nun erhöht hat, habe ich mir schon Gedanken gemacht.
Nun habe ich seit Weihnachten Schmerzen im Rücken, die denen meiner bisherigen vermeintlichen Hexenschüsse sehr ähneln.
Nur, dass der Schmerz nicht plötzlich auftrat und langsam wieder abgeklungen ist, wie es bisher immer der Fall war, sondern es verschlimmert sich stetig, seit der Schmerz da ist.
Nachdem ich heute deswegen beim Orthopäden war, welcher mich sehr flüchtig untersucht und nach einer Röntgenaufnahme den Verdacht geäußert hat, dass es wohl an einer Bandscheibe liegen könnte, frage ich mich, ob es evtl. schon die ganze Zeit die Bandscheibe war und meine regelmäßigen Hexenschüsse keine Hexenschüsse sondern kleine Bandscheibenvorfälle waren.
In der Regel lief ein solcher "Hexenschuss" folgendermaßen ab:
In einer ungeschickten Haltung versuche ich etwas schweres zu heben (z.B. Waschmaschine aus dem Auto heben).
Ganz plötzlich spüre ich dann einen stechenden Schmerz im Bereich der unteren Wirbelsäule.
Der Schmerz ist vorerst noch erträglich, und ich kann dann meist auch noch einigermaßen gerade gehen. Das verschlimmert sich dann allerdings meist über Nacht so, dass ich nur noch tief zur Seite gebeugt gehen kann. Versuche ich aufrecht zu stehen, habe ich das Gefühl, als würde ein Wirbel direkt auf dem anderen kratzen (kann auch Einbildung sein...) In Arme, Beine, etc. strahlten die Schmerzen allerdings nie aus.
Ich kann mich dann auch nicht mehr nach vorne beugen. Große Schwierigkeiten beim Ankleiden (z.B. Socken anziehen geht fast gar nicht mehr) sind die Folge. Und es gibt kaum eine schmerzfreie Position. Auch nicht liegend. Wenn ich mich im Bett drehen will, ist das schon eine riesen Aktion, die durchaus mal ne Minute dauern kann und von riesen Schmerzen begleitet ist.
Spritzen, Tabletten, etc. haben mir da nie merklich geholfen.
Nach ca. einer Woche bin ich dann meist wieder so weit, dass ich wieder aufrecht gehen kann und nach 2-3 Wochen bin ich dann wieder Schmerzfrei.
Ich weiß zwar, dass es nicht möglich ist, aufgrund dieser Schilderungen eine Diagnose abzugeben. Aber mich würde interessieren, ob sich das eher nach Bandscheibenvorfall-ähnlichen Symptomen anhört, oder ob meine bisherige Vermutung eher zutrifft.
Vielleicht kann ja der eine oder andere etwas dazu sagen.
Viele Grüße
Marc
Hi Marc, schwierig zu sagen, laß mal ein MRT LWS machen, auf dem normalen Röntgen kann man die Bandscheiben nicht wirklich beurteilen.
LG Bära
Bertl33
05 Feb 2010, 19:55
Hi Marc!
Vielleicht hilft es dir ein wenig, wenn ich mein Bandscheibenproblem in der Vergangenheit schildere.
Gerade deine Bemerkung eines Hexenschusses finde ich sehr interessant, weil ich ähnliche Probleme hatte.
Ich glaube ich muss so circa 18 gewesen sein, wo ich das erste Mal Probleme mit meinem Rücken hatte; und zwar habe ich damals bei BMW im Lager gearbeitet um mir im Sommer etwas Geld dazu zu verdienen. Nach einer anstrengenden Woche habe ich dann am Wochenende im Garten beim Heimwerken wohl meinen ersten Hexenschuss gehabt, jedenfall hatte ich Schmerzen im LW Bereich und auch konnte ich mein rechtes Bein nicht mehr bewegen. Ich hab' mich dann ins Bett gequält und meine Mom hat mir dann ne Wärmflasche draufgelegt. Nach 1-2 Tagen war das ganze besser und ich konnte wieder zu BMW arbeiten gehen. Ich dachte also das war ein Hexenschuss. Irgendwann Jahre später (war wohl so circa 25) hatte ich nochmal so was ähnliches und auch die Jahre später kam es immer mal wieder in schwacher Form. Ich hatte an einem Tag nach Fitnessstudio oder besonders viel Sport einfach Schmerzen im Rücken und konnte das rechte Bein nicht mehr richtig anziehen. Besonders schlimm waren diese Anfälle aber nie. Seit dieser Zeit hatte ich nie großartige Schmerzen aber immer mal wieder trat es auf, gerade nach Belastung.
Bis 2009 lief also alles genauso weiter ohne dass ich mir Gedanken machen musste. Schließlich hat jeder mal Rückenschmerzen.
März 2009 hatte ich wieder diese Beschwerden, allerdings gingen die eben nicht mehr nach 2 Tagen weg und nach einer Woche anhaltender Beschwerden mit Verschlechterung bin ich dann zu einer Orthopädin. Diese gab mir Voltaren und Tetrazepam. MRT wollte sie noch nicht machen, es sei denn es würde sich keine Besserung einstellen. Nach 1 Tag war alles perfekt. Ich konnte wieder Fitnesstraining machen, joggen, etc. Überhaupt keine Probleme mehr.
2-3 Monate später ging es wieder los, aber nur ganz leicht; ich dachte mir noch nichts dabei. Zu der Zeit habe ich immer viel Fitnesstraining gemacht und mir kam es so vor, dass es nach dem Training immer recht gut ging. Die Beschwerden kann ich folgendermaßen erklären: meistens Schmerzen beim Bücken, oder beim Gewicht anheben. Auch wenn ich länger mal saß und dann aufstehen wollte, brauchte ich relativ lange um aufrecht zu stehen, weil ich bei schnellem Aufstehen zu starke Schmerzen hatte. Das ging dann Wochen so weiter, mal es war gut und einen Tag später war es dann plötzlich wieder schlimmer als vorher.
Das ging dann noch einen Monat so weiter, bis die Schmerzen AUSSTRAHLTEN. Bei mir ging das ins rechte Bein; also die Körperhälfte wo ich immer Probleme bei Rückenschmerzen hatte. Die ausstrahlenden Schmerzen kamen erst ganz zum Schluss, deswegen hat auch niemand auf ein Bandscheibenproblem getippt. Außerdem habe ich auch gedacht, dass ein BSV recht akut auftritt...
Naja,, auf jeden Fall konnte ich dann gar nicht mehr gehen und wurde eingeliefert ins KH.
Schlussendlich wars ein BSV L5/S1, der dann operiert werden musste Ende 09 und jetzt nach REHA ist alles perfekt. Keinen Druck, keine Schmerzen, einfach gar nichts mehr und fühlt sich so gut an, wie seit Jahren nicht mehr.
Ich würde dir empfehlen definitiv mal ein Kernspin machen zu lassen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du "nur" eine Vorwölbung hast, die sich eventuell zu einem Vorfall entwickeln kann.
Ich bin aber kein Experte und möchte hier keine Diagnose abgeben. Wichtig ist (finde ich), dass du schnellstmöglich eine Diagnose hast, damit sich da nix verschlimmert. Auf jeden Fall hört sich das ja nicht gut an, wenn die Intervalle immer schneller kommen, und die Schmerzen doch recht unangenehm sind (wie gesagt, so ähnlich wars bei mir)
Vielleicht solltest du auch mal zu einem Neurochirurgen, die sind da qualifizierter als Orthopäden.
Viel Glück und seh das Ganze nicht so schlimm. Ich habe mich gewundert, wie viele Menschen es gibt die schon nen BSV hatten und bei mir in der REHA hatten fast alle das gleiche Problem!
Beste Grüße,
Bertl