Hallo Miteinander,

ich bin totalverzweifelt und wollte mal eure Einschätzung wissen.
Bekam vor 3 Jahren eine Spondylodese L5/S1 und bin bis heute nicht auf den Beinen.
Beim Sitzen, Stehen, Gehen habe ich immer zunächst einen leichten Schmerz, dann Zunahme innerhalb einer Stunde und dann bei ca. 2 Stunden unerträglich, das ich gleich wieder ausruhen (liegen) muss.
So geht das seit 3 Jahren. Der Schmerz ist links bei L5 und zieht ins Gesäß. Muskulatur ist am ende des Tages immer kraftlos, schaffe es kaum mich im Bett zu drehen, das gesäss in die Luft zu bekommen oder aus dem Bücken aufzurichten.
Beugen kann ich mich, jedoch keine Kraft und Schmerz mehr im Glutaeus um zu gehen oder mich aufzurichten. Grosse schmerzzunahme kann ich durch vor und rückbeugen nicht provozieren, jedoch nimmt der Reizschmerz immer zu und klingt nimmer ab. Wenn ich überhaupt einschlafen kann, und dann am nächsten Morgen geht alles von vorne los. Der Schmerz sitzt fast nur im unteren rücken, handgross bei l5/ISG linksseitig bis ins gesäß. Ab und zu druck und schmerzgefühl in der linken wade.
Wenn ich im Bett liege, und mit Eisbeutel kühle wird´s langsam besser. Nach 2 Tagen im Bett gehts mir wieder ganz gut, Schmerzen sind dann wirklich erträglich.

Da das schon 3 Jahre so geht, und ich von den Ärzten schlecht betreut werde habe ich jetzt andere Ärzte gefragt. Katastrophe: Ich bekomme alle Horroszenarien mitgeteilt, deshalb meine bitte zur unterstützung bei selbsthilfe.

Folgendes ist passiert: habe mir letztes jahr die Schrauben rausnehmen lassen, seither etwas besser - die reizzustände halten nur noch 2 Tage statt vorher 4-5 tage an. besser, aber noch lange nicht gut. Bei der Metallentfernung wurde die spondylodese mit osteotomiespreizern getestet -> fest war das ergebnis. Ich könne Fallschirmspringen gehen damit.
Jedoch immer noch Schmerzen. Dann hieß es es können die Facettengelenke sein. Habe ich per Kryodenervierung töten lassen. bei L4-L5 leichte besserung, bei L5-S1 Schmerzzunahme, welche nach 6 Wochen zurückging.
Jetzt bin ich zu nem anderen Arzt, der meint es könnte sein das die Spondylodese locker ist, dann müsste man beide Wirbel teilweise entfernen. Ebenfalls könne es sein, das die Nervenwurzel eingeengt ist, eine Freilegung wäre allerdings sehr gefährlich, danach kann es sehr gut sein dass es mir noch schlechter geht und das bein total schmerzt oder gelähmt ist.

Mein Orthopäde hat mir Procain in den Spinalkanal gespritzt, danach wurden die Schmerzen für ca. 1h besser. Mit diesem Test meint er, das die verantwortliche Region eine schwarze Stelle im MRT sein könnte, wo evtl. noch Bandscheibenrestgewebe die Nervenwurzel bedrängt. Die Schmerzen hatte ich neu, seit dem Tag der OP, das würde passen. Die OP wurde sowieso irgendwie seltsam und problematisch durchgeführt.

Ein anderer Arzt schlägt mir eine Myelo-CT vor um zu sehen wo und ob die Wurzel bedrängt wird, bzw. od die Spondy fest ist. Macht Sinn, habe aber Angst vor der Strahlenbelastung - da ich in den Letzten 3,5 Jahren schon 5 CT und etliche durchleuchtungen hatte. Gibts da nix anderes. Würde auch so´n upright-MRT mit kontrastmittel in Bewegung machen.

Wer hat erfahrungen mit Nervenfreilegung - Revision - Befreiung von Narbengewebe. Welche Kliniken können das gut im Südwesten / Mitte. Wird nach der Nervendekompression / Befreiung von Narbengewebe das besser, wer hat Erfolge, wird was schlimmer, geht das Endoskopisch, welche Klinik ist da gut.

Hoffe nicht das die Spondy locker ist, das wäre glaube ich das schlimmste, jedoch wie krieg ich das raus ?

Habe auch n MRT-Bild. kann ich bei Bedarf einstellen.

Bin für alle Infos dankbar, da ich nicht mehr weiter weiss.

DANKE !

Hallo Stevie,

ich habe ein upright-MRT machen lassen.Mit dieser Methode ist die Diagnostik um einiges einfacher, weil es die WS unter Belastung darstellt.

Bei mir wurde u.a. auch Narbengewebe entfernt.Der Eingriff erfolgte mikrochirurgisch und es wurde bei nachfolgenden MRTs kein störendes Narbengewebe mehr festgestellt.
Weiß nicht wie der Eingriff erfolgt, wenn "nur" Narbengewebe entfernt wird.
Leider kann ich dir ansonsten nicht weiterhelfen.

Wünsche Dir schnelle Hilfe und alles Gute.

LG Claudia

Hallo Stevie

Evtl liegt bei Dir auch eine Schmerzchronifizierung vor? Hat man das mal abgeklärt?
Gerade weil Du solange schon rumtust, könnte dies schon sein.
Warst Du schon einmal bei einem Facharzt für spezielle Schmerztherapie?

Falls Deine Schmerzen sich chronifiziert haben, dann kann man die nicht so einfach wegoperieren.
Also bevor Du Dich entschließt, Dich operieren zu lassen, lass mal diese Möglichkeit abklären.

Gute Besserung
Lg
Maria

Hallo miteinander,

@bumblebee: vom upright erhoffe ich mir mit kontrastmittel die feststellung von narbengewebe, bzw. ob die Nervenwurzel hierdurch bedrängt wird. konnte man das bei dir mit dieser untersuchung feststellen? Hat die OP damals bei dir geklappt und wurde es besser ? Kannst du mir sagen wo du das machen gelassen hast ?

@ave: an eine chronifizierung habe ich zwar gedacht, viele Ärzte meinen das bei länger als 3 Monaten schon alles chronisch ist, jedoch denke ich eher an einen dauerhaften akutschmerz, da es mir jeden morgen wieder besser geht und sobald ich mich bewege nach 2 stunden bis zum ende des tages ich wahnsinnsschmerzen habe welche aber wieder zurückgehen. wenn ich auf der linken seite(schmerzhafte seite) im bett liege wird es auch besser. als hätte das was mit zug und bewegung auf die linke seite zu tun. habe auch schon lyrica probiert, nebenwirkungen waren stark, jedoch auswirkung auf den schmerz gering bis null. also denke ich an irgendwie mechanische reizung. unter dem schmerz verkrampft natürlich auch die muskulatur und wird kraftlos. so kann ich am ende des tages kaum ins und aus dem bett.

wenn ich mein bein stark durchstrecke, gesäßmuskulatur anspanne kann ich ein stechen provozieren, ebenfalls wenn ich mit der hand an der haut ziehe. irgendwie verursacht hier bewegung ob aktiv oder passiv einen stechenden schmerz. wo kann das herkommen ? irgendwelche ideen ?

Mit welchen Untersuchungen kann ich wohl meine Situation abklären lassen ?

Für weitere Vorschläge wäre ich sehr dankbar.

Danke.

Hallo Stevie,

deine Beschwerden könnten schon mechanische Ursachen haben,so wie du schreibst.

Also das upright-MRt fand bei mir nach der besagten OP statt.

Mir wurde natürlich auch Kontrastmittel gespritzt und dieses zeigte, das die Entfernung des Narbengewebes
ein voller Erfolg war.
Also keine Probleme mehr mit Narbengewebe.

Was die Op insgesamt angeht, lief es nicht so gut. Du kannst gerne in meinem Thread nachlesen und zwar im Spondy- Forum: 10.02. Termin zur Spondylodese.

Das Narbengewebe war beseitigt, aber es kam eine Instabilität dazu,d.h. mein 4er Wirbel gleitet und somit bedrängt die BS die Nervenwurzeln rechts und links.
Aber genaueres würde hier zu weit führen und du liest besser in meinem Thread nach.

Ich wurde in der orthopädischen Klinik in München Harlaching operiert, die Entfernung des Narbengewebes lief super, der Rest leider nicht und ich kann dir diese Klinik nicht empfehlen.

Ich denke ein upright-MRT würde deine Beschwerden deutlich machen, da es einem liegend- MRT ,die Ist-Situation voraus hat.Du weißt,das es zwar eine Kassenleistung ist, aber in Deutschland kein Kassenarzt diese Leistung anbietet?

Wenn du noch Fragen hast, gerne.

Machs gut und liebe Grüße

Claudia

Hallo Stevie

Dein Schmerz könnte natürlich auch von den Facetten herrühren.
Meine letzte Denervierung brachte mir leider auch nicht wirklich was, bei mir nimmt der Schmerz bei Belastung (nicht bei allen, aber bei den meisten) auch wieder stark zu.


Wie lange hast Du das Lyrica denn genommen?
Lyrica entfaltet seine Wirkung ab ca 200 mg täglich. Um die starken Nebenwirkungen gering zu halten, sollte man Lyrica in kleinen Schritten über mehrere Wochen einschleichen (so habe ich das beim 2. Mal mit Lyrica gemacht und mir blieben die horrenden NW, die ich beim 1. Mal, wo ich sofort eine hohe Dosis nehmen musste, ziemlich erspart)
Und eine Wirkung setzt bei Lyrica ca 2 Wochen nach Einnahmebeginn ein (dosiert man dieses Präparat langsam auf, dann dauert es natürlich auch länger, bis man bei der täglichen Mindestdosis angekommen ist und erst ab da kann man dann auch einen Wirkungseintritt erwarten).
Eine Alternative zum Lyrica wäre aber auch Gabapentin.

Ansonsten bin ich bei Dir jetzt momentan auch ratlos, aber die Möglichkeit der Chronifizierung solltest Du nicht außer Acht lassen.
Bei mir ist es ja auch ein Auf und Ab mit dem Schmerz - gerade durch den Facettenschmerz.
Ansonsten (also als die Denervierung noch anschlug) habe ich einen ziemlich gleichbleibenden tiefen Rückenschmerz, der bei stärkerer Belastung hochschnellt und noch ein paar andere Baustellen, die ich mittels meiner Medikamentenkombi eigentlich gut im Griff habe....wenn nur dieser verdammte Facettenschmerz nicht wäre - gegen den bin ich momentan ziemlich machtlos.

Vlt fällt mir noch was ein, was Du noch versuchen könntest, ich behalt das mal im Hinterkopf.

Momentan bleibt mir nur, Dir gute Besserung zu wünschen.

Lg
Maria