Ich bin neu hier und suche euren Rat.
Ich bin vor knapp 3 Jahren an einem Bandscheibenvorfall operiert worden. Damals sagte man mir L4/L5, und erst heuer nach der Magnetresonanz teilte mir der Arzt mit, dass bei der OP auch an L5/S1 operiert worden war, und dass sich dort sehr viel Narbengewebe gebildet hat.
Bereits sieben Monate nach der OP hatte ich wieder sehr starke Schmerzen am linken Bein, konnte nicht mehr gehen, die Diagnose lautete ein Rezidiv, im Krankenhaus wurde mir intravenös Schmerztherapie verabreicht. Nach der Entlassung machte ich in der Reha-Abteilung noch ambulant für 2 Monate Elektrotherapie und KG.
Dann ging es mir relativ gut – „nur“ Rückenschmerzen, mal mehr, mal weniger, bin ich seit vielen Jahren gewohnt und, - bis zum letzten Dezember.
Ich bekam wieder sehr starke Schmerzen im Fuß, Gehen wurde unmöglich, erneuter Krankenhausaufenthalt mit intravenöser Schmerztherapie, und nachher in der Reha Elektrotherapie und Moorpackungen. Ende Jänner wurde dann endlich die Magnetresonanzuntersuchung gemacht mit folgendem Ergebnis:
Bandscheibenvorfall postlateral, L5/S1, mäßige Vorwölbung bei BKW12/L1,, L2/L3, L3/L4 sowie hochgradige Verschmälerung im Bereich des Zwischenwirbelraumes L4/L5 und L5/S1 sowie degenerative Veränderungen im Bereich der Wirbelabschlussplatten, sowie eine Spondylolisthese L5/S1.
Nach leichter Besserung kam es Ende Februar erneut zu einer Verschlechterung, ich bekam wieder starke Schmerzen im Fuß, erneut Krankenhausaufenthalt, und diesmal wurde nach erfolgloser intravenöser Therapie eine Peridurolyse nach Racz durchgeführt. Im Arztbrief, den ich bei der Entlassung bekam, steht nun auch vom Verdacht auf degenerative lumbale Spinalkanalstenose drinnen.
Aber was auch immer in den Befunden steht, nun bin ich wieder zu Hause, es geht mir etwas besser, doch habe ich immer noch beim Stehen meist schon nach kurzer Zeit wieder Schmerzen und auch Gehen kann ich höchstens kurze Strecken, dann beginnen erneut die Schmerzen am Fuß.
Ich weiß nicht, was ich tun soll, ist Bewegung gut, trotz der Schmerzen, oder ist es besser, so wenig als möglich zu gehen und stehen, ist KG gut? Was kann mir helfen, damit ich endlich wieder schmerzlos bin? Ich habe Angst, dass ich die Schmerzen am Bein nicht mehr loswerde.
Vielleicht muss ich noch erwähnen, dass ich zudem seit 10 Jahren an Parkinson leide, und dass diese Erkrankung das Wirbelsäuleproblem sicher mitbeeinflusst. Allerdings habe ich meinen Parkinson relativ gut in Griff.
Billi
Hallo Billi,
ein herzliches Willkommen bei uns Bandis
Schmerzfrei? Ob das je wirklich erreicht werden kann? Weniger Schmerzen, das wohl schon, aber das Ziel der Schmerzfreiheit scheint mir ein bisserl hochgesteckt. Sorry, wenn ich das jetzt so direkt schreibe, aber das ist halt einfach meine Meinung dazu.
Es ist schon hart, wenn nach anfänglicher Besserung die Beschwerden wieder einsetzen und dann auch noch schlimmer als zuvor
Was kann helfen? Ich denke, dass Bewegung und auch KG in dem Rahmen, wie es DIR subjektiv gut tut, also da wo die Schmerzen sich nicht noch weiter verschlimmern, sicher sinnvoll ist. Wahrscheinlich hast Du hier im Forum auch schon gelesen, wie unterschiedlich da jeder einzelne reagiert, dem einen tut KG einfach gut, beim anderen werden die Schmerzen dadurch schlimmer.
Was nimmst Du denn für Medikamente? Und was wurde Dir nun von den Ärzten als weitere Maßnahmen/Therapien empfohlen?
Ganz persönlich würde mich Deine Erfahrung mit dem Racz-Katheter noch weiter interessieren, da mir diese Form der Therapie auch vorgeschlagen wurde, ich aber durch Aussage anderer Ärzte, dass dadurch nicht nur Narbengewebe entfernt wird, sondern letztlich auch wieder Narbengewebe entsteht bisher Abstand von diesem Eingriff genommen habe.
Ich denke es werden noch einige Antworten (und sicher auch Fragen) von anderen Mitgliedern kommen.
Ich wollte Dich jetzt einfach mal begrüßen hier.
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße

Inka
Hallo Billy,
herzlich willkommen bei uns Bandis! Ich habe Deinen Bericht jetzt mehrere Male gelesen. Lassen wir die Geisel "Parkinson" mal auf der Seite. Ich lese, dass Du an den Wirbelabdeckplatten degenerative Veränderungen hast. Das ist ein wunderschöner medizinischer Ausdruck - Degenerativ. Damit lässt sich alles erklären was man nicht erklären kann oder will. Wenn ich Deinen Bericht richtig gelesen habe, dann drängt sich bei mir der laienhafte Gedanke auf, dass genau von diesen Veränderungen der ganze andere Mist Deiner Bandscheiben herrührt. Ob es die BSV sind oder die Gleitwirbel. Wenn wir das Wörtchen "degenerativ" jetzt einfach mal weglassen stellt sich die Frage wo kommt die Veränderung der Deckplatten her. Ich weiß weder in welchem Alter Du bist, noch ob "Männchen" oder "Weibchen". Da ich selbst, als "Männchen", sehr stark unter Osteoporose leide
drängt sich mir der Verdcht auf, dass zu den ganzen Problemen welche DU Dir angelacht hast, eventuell noch Osteoporose hinzukommt, welche die Veränderungen der Wirbeldeckplatten erklären würde. Bist Du daraufhin schon einmal untersucht worden. Das heißt wurde bei Dir schon einmal die Knochendichte gemessen?
Ich kann einfach nicht anders denken. Ich meine, dass bei Dir der Auslöser wirklich die Wirbeldeckplatten sind welche alles Andere hinte sich hergezogen haben. Mein Wissen über Parkinson hält sich im normalen Bereich auf. Das heißt ich weiß nichts genaues über die Einflüsse. Ich denke aber, dass Du eventuell bei einem Endokrinologen einmal vorstellig werden solltest. Zumindest sollte einmal Dein Parathormonwert überprüft werden. Noch einfacher Dein Kalciumwert im Blut. Wenn der ,ohne dass Du zusätzlich etwas einnimmst, zu hoch ist, sollte das Parathormon geprüft werden.
Ansonsten wünsche ich Dir eine beschwerdearme Zeit!
Liebe Grüße
Hansi
parvus
28 Mär 2004, 11:33
Hallo billi,
erst einmal möchte ich Dich herzlich hier im Forum begrüßen
Meine Frage an Dich (Inka hat schon geschrieben dass sicher Fragen kommen werden), wurde bei Dir eine neurologische Untersuchung gemacht ? So mit Nervenleitgeschwindigkeit messen oder ein EMG?
Wäre eventuell eine Möglichkeit um Schädigungen festzustellen, die sich bei Dir im Bein und Fuß bemerkbar machen. Das ist dann begleitend zu dem MRT zu werten.
QUOTE |
Ich weiß nicht, was ich tun soll, ist Bewegung gut, trotz der Schmerzen, oder ist es besser, so wenig als möglich zu gehen und stehen, ist KG gut? Was kann mir helfen, damit ich endlich wieder schmerzlos bin? Ich habe Angst, dass ich die Schmerzen am Bein nicht mehr loswerde. |
Ich für meinen Teil habe die Beobachtung gemacht, dass Bewegung immer noch besser ist als rumzuhocken und nichts zu tun.
Du kennst ja sicher den Ausspruch:
"Wer rastet der rostet" oder " Bewegung ist das Herz der Gelenke"
Deine Muskulatur würde es Dir sehr verübeln und Muskelaufbau kann ja nur durch Bewegung stattfinden, gell!
Schmerzfrei

, tja das wären wir alle gerne. Gäbe es da ein Patentrezept, ja dann könnte man KOHLE machen und hätte wenigstens ausgesorgt.
Wünsche Dir alles Gute

parvus
Hallo Inka, Hansi und Parvus!
Herzlichen Dank für eure Antworten.
Als erstes möchte ich kurz vorstellen. Hinter den Namen Billi steht eine Frau, die 54 Jahre alt ist und aus Italien stammt. Das letzte ist deshalb wichtig, da mich Inka nach den Medikamenten gefragt hat. Da bei uns die meisten Medis andere Namen haben, gebe ich besser nur den Inhaltsstoff an.
Nach dem letzten Krankenhausaufenthalt wurde ich entlassen mit „mal sehen, wie es zu Hause geht“. Als Schmerzmedikament wurde mir bei Bedarf :Inhaltsstoffe Paracetamol 500 mg +Codein 30mg empfohlen. Ich nehme es nur, wenn die Schmerzen ganz arg sind oder wenn ich irgendwo hinfahren muss. Wenn ich daheim bin und starke Schmerzen habe, lege ich mich meist ein wenig hin, versuche mit Atemübungen und ganz leichten Bewegungen zu entspannen, und nach einigem Rasten geht es wieder für kurze Zeit ein bisschen besser.
Die Schmerzen verstärken sich mit zunehmender Belastung, am Morgen geht es am besten, während es am Nachmittag und erst recht am Abend kaum mehr Stehen und Gehen verträgt.
So wurden mir auch keine weiteren Maßnahmen/Therapien empfohlen. „Wir hören uns wieder“, hieß es.
Die Sache mit dem Racz-Katheder ist mir nicht ganz klar. Im Internet las ich, dass ein Katheder eingeführt wird und dieser bis zu 48 Stunden bleibt. Sie hatten mir einen Wirbelsäule -Katheder gelegt und verschiedene Medis hineingespritzt, dann wurde der Katheder wieder entfernt . Im Arztbrief steht: Perydurolise nach Racz. Was sie gespritzt haben, bitte fragt mich nicht, ich weiß es nicht.
So kann ich auch auf die Frage Hansis, ob der Kalciumwert oder der Parathormonwert gemessen wurde, nicht genau antworten, ambulant sicherlich nicht, und was alles beim stationären Aufenthalt kontrolliert wurde, das weiß ich nicht. EMG wurde keines gemacht und die Knochendichte wurde auch nie gemessen.
Wahrscheinlich habe ich mich selbst zu wenig informiert, ich habe immer alles getan was die Ärzte gesagt und vorgeschlagen haben. Ich habe eben erst jetzt begonnen, sebst aktiv zu werden, nachdem die Schmerzen nicht mehr aufhörten.
Liebe Grüße
Billi
Bobbylein
28 Mär 2004, 12:59
Hallo Billi!
Ich möchte dich auch ganz herzlich bei uns im Forum willkommen heißen!
Es ist ganz klar, das Bewegung sein muß, leider auch wenn es weh tut! Man muß die Muskeln aufbauen und stärken, damit die Knochen entlastet werden. Sicher dauert es seine Zeit und auch jede Menge Geduld, bis es endlich besser wird. Schmerzfrei wären wir sicher alle gerne!
Zu Parkinson weiß ich leider nichts, kann also auch keine Tips geben.
Bobby
parvus
28 Mär 2004, 13:00
Hallo Billi,
QUOTE |
Wahrscheinlich habe ich mich selbst zu wenig informiert, ich habe immer alles getan was die Ärzte gesagt und vorgeschlagen haben. Ich habe eben erst jetzt begonnen, sebst aktiv zu werden, nachdem die Schmerzen nicht mehr aufhörten. |
Aber Du siehst jetzt, dass es sehr wichtig ist sich zu informieren und manches in Frage zu stellen.
Jetzt hast Du ja damit begonnen und Du wirst sehen wie schnell man lernt mit diesen Dingen umzugehen.
Plötzlich ist man kein kleines "Dummerchen" mehr, sondern versteht Zusammenhänge.
Du musst nur am Ball bleiben und ich möchte Dir gerne empfehlen, alle Berichte die mit Dir und Deinen Krankheiten zu tun haben zu sammeln und gut aufzuheben.
Diese Berichte zu lesen, lernst Du via Internet sehr gut oder aber Du fragst dann hier im Forum nach.
Und wie Du so schön schreibst, Ärzte sagen und schlagen auch etwas vor, aber die letzte Entscheidung liegt beim Patienten!
Also informiere Dich weiterhin, denn dann bist Du nicht unwissend und unsicher.
Das tut der Seele gut!
Alles Gute und liebe Grüße

parvus
Hallo Billi !
Herzlich willkommen auch von mir.
Du hast ja schon viele gute Tipp's bekommen.
Wünsche dir weiterhin gute Besserung.
Ein anderes Mal schreibe ich bestimmt mehr. Wollte jetzt erstmal Hallo sagen.
Beste Grüsse
Anette W
Hallo Billi,
Du beginnst den richtigen Weg einzuschlagen. Als Patienten sind wir inzwischen verloren, wenn wir uns nicht selbst um alles kümmern. Dies ist kein Vorwurf an die Ärzteseite, sondern ganz einfach stinknormal! Überlege doch bitte einmal wie viele Patienten bei den Ärzten vorstellig werden. Und eines ist sicher. Es gibt kaum einen Arzt welcher ein Elefantengedächtnis hat. Jeder Arzt wird seinen Patienten nur aufgrund seiner Untersuchung und der daraus resultierenden Aufzeichnungen behandeln können. Je nachdem wie groß die Durchflussmenge an Patienten ist, wird er sich mit dem Einzelnen nur kurz beschäftigen können. Wir selbst sind zu große medizinische Laien um dem Arzt zu sagen was bei uns das Problem ist. Wir vergessen vieles zu sagen weil wir gar nicht die Zeit haben es richtig vorzutragen.
Daraus resultierend werden Sachen einfach vergessen. Und das auf beiden Seiten.
Wenn dann zusätzlich noch so eine Diagnose wie bei Dir auftritt hat man sehr schnell die Bandscheibenprobleme mit Parkinson in Verbindung gebracht ohne abzutesten ob es wirklich der Fall ist. Ich glaube Du musst erst mal Deine Ärzte davon überzeugen, dass sie den einzelnen Symptomen nachgehen und nicht gleich einen
Rundumschlag machen und sofort das Eine mit dem Anderen in Verbindung bringen.
Du schreibst, dass Du in Italien lebst. Es ist keine Neugier sondern der Versuch von mir, dahinter zukommen welche ärztliche Versorgung Du hast. Deshalb meine Frage aus welcher Ecke von Italien stammst Du? Norditalien, also auch der Bereich Alto Adige, oder eher in Richtung Süden, Adria oder Rivieraküste hinunter. Die Verwendung der deutschen Sprache ist vorzüglich. Du könntest also auch Deutsche sein welche in Italien lebt. Ich frage deswegen weil ich an der Adriaküste im Bereich zwischen Ravenna und Rimini seit mehr als 25 Jahren einen Freund habe welcher aus Deutschland stammt und durch Pech körperlich sehr stark beeinträchtigt ist. Man hat ihn auf dem Fahrrad zusammengefahren und dadurch seinen Kiefer seinen Rücken und andere Dinge stark geschädigt. Nachdem ich mitbekomme wie "Bescheiden" die Behandlung von ihm im Krankenhaus abläuft, in diesem Falle in Cesena, weiß ich, dass wir uns in Deutschland noch glücklich schätzen können mit unserer Versorgung. Bei Dir würde also theoretisch auch die Möglichkeit bestehen, dass Du bei einer deutschen Versicherung bist und in Italien lebst. Deshalb meine nach Neugier riechenden Fragen. Ohne mich genauer informiert zu haben, denke ich dass in Italien das Mehrklassenrecht noch wesentlich ausgeprägter ist als bei uns.
Widersprich mir wenn es nicht so ist, aber ich glaube in Südtirol ist die ärztliche Versorgung besser als in den restlichen Teilen Italiens. Wenn dies den Tatsachen entspricht, könntest Du doch auch gezielt nach Südtirol gehen um Untersuchungen durchführen zu lassen. Wobei im Norden ja auch Milano gelegen ist. Da dies ja wohl die "Wirtschaftliche Hauptstadt" Italiens ist, müsste hier ja auch die Auswahl an Top-Ärzten gegeben sein. Ich denke einfach, dass Du nichts unversucht lassen solltest um etwas mehr Licht in Deine Diagnosen zu bringen. Vor allen Dingen sollten all die Dinge untersucht werden welche bei Dir, aus welchen Gründen auch immer, noch nicht durchgeführt wurden.
Liebe Grüße in mein Lieblingsreiseland
Hansi
Hallo!
Zuerst einmal ein großes Dankeschön an die, die mir geantwortet haben. Zudem möchte ich dem Forum und der gesamten Homepage ein großes Lob aussprechen; ihr seid echt „auf Draht“ und je mehr ich auf den verschiedenen Seiten herumstöbere, umso mehr entdecke ich eine Fülle von Informationen, Interessantem und Hilfreichem. Danke!
Eigentlich wollte ich schon gleich schreiben, dass ich in Südtirol wohne. Ich weiß nicht, was mich bewogen hat, das zu löschen und Italien zu schreiben. Sorry, es war ein Fehler von mir.
Ich gebe dir recht, Hansi, dass in Südtirol die ärztliche Versorgung besser ist als weiter im Süden. Allerdings ist auch bei uns nicht alles rosig, die Sanitätsbetriebe stecken in roten Zahlen und es soll überall gespart werden. Leider wird manchmal auch an falschen Orten, am Patienten gespart, aber das ist in anderen Ländern nicht anders.
Ich jedenfalls werde alles dran setzen, dass ich die Untersuchungen machen kann, die ihr mir vorgeschlagen habt, auch werde ich die Krankenhausberichte der letzten Aufenthalte verlangen.
Liebe Grüße
Billi
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