
Über meine akuten Probleme mit den Bandscheiben und den OP's habe ich ja bereits ausführlich berichtet.
An dieser Stelle möchte ich ein Thema aufgreifen, dass schon länger in meinem Kopf herumschwirrt. Wenn man selbst betroffen ist und anfängt sich im Detail mit der Wirbelsäulenproblematik auseinanderzusetzen, stößt man früher oder später auf Thesen und Meinungen anderer, die sehr aus dem schulmedizinischen Rahmen fallen.
Es gibt mittlerweile viele "Experten" (manche bezeichnen sie eher abfällig als "Exoten") die zwischen ECHTEN und UNECHTEN Ischiasschmerzen unterscheiden. Sie behaupten, dass die Diagnose "Ischialgie" bzw. "Ischiasnerv-Reizung" meistens falsch ist. Diese Meinung vertritt z.B. Frau Dr. Helga Pohl (http://www.koerpertherapie-zentrum.de/). Ich will euch nicht mit Details langweilen. Sie beschreibt in ihrer Homepage wie sie zu dieser Überzeugung gekommen ist. Hier nur einige weitere Kernaussagen aus ihren Erläuterungen:
[I]Ischias und Beinschmerzen
Die Diagnose Ischias, Ischiasschmerzen oder Ischialgie wird häufig gestellt, wenn Patienten über Schmerzen klagen, die das Bein hinunter ziehen. Die meisten dieser Diagnosen sind allerdings falsch. Meist handelt es sich einfach um Schmerzen, die von Muskel- oder Bindegewebspartien eines oder beider Beine ausgehen. Bei den vielen Fehldiagnosen Ischialgie müssen wir bedenken, dass die vorherrschende Medizin Beschwerden, die von Muskulatur oder Bindegewebe ausgehen, praktisch nicht kennt, und dass Ischialgie daher die einzige Diagnosekategorie ist, bei der in der Medizin Ischias und Beinschmerzen„Schmerz, der das Bein hinunter zieht“, vorkommt.
Echte Ischiasschmerzen
Wer je solche Schmerzen hatte, sagt, dass sie von der Qualität her anders sind als normale Schmerzen. Meist werden sie eher als „elektrisch“ beschrieben oder wie ein Draht, der das Bein hinunter zieht. Man nennt diese Form von Schmerzen auch neuropathisch. Echte Ischiasbeschwerden entstehen durch Quetschung des Ischiasnervens. Das kann an zwei Stellen geschehen:
1. da, wo der Ischiasnerv zusammen mit dem Piriformis-Muskel den Beckenknochen passiert.
2. bei den Nervenwurzeln an der Lendenwirbelsäule
Zu einer Kompression der Nervenwurzeln des Ischias an der Wirbelsäule kann es z.B. durch einen Bandscheibenvorfall kommen. Diese Möglichkeit wird von der Medizin gewöhnlich als einzige Bedingung für echte wie falsche Ischiasschmerzen gesehen. Insgesamt jedoch ist diese Möglichkeit bei der Verursachung von Schmerzen, die das Bein herunter ziehen, sehr selten. Sie ist wesentlich seltener als die Quetschung durch den Piriformis und noch viel seltener als Beinschmerzen, die von Myogelosen oder Triggerpunkte der Beinmuskulatur oder vom Bindegewebe auf den Beinmuskeln verursacht werden. Außerdem gibt es viele Bandscheibenvorfälle und -vorwölbungen, die zwar vorhanden, aber so gelagert sind, dass sie nicht auf die Nervenwurzeln drücken.
Unechte Ischiasschmerzen
Dazu zählen die allermeisten Beinschmerzen. Sie haben mit einer direkten Beeinflussung des Ischiasnerven nichts zu tun, sondern haben die gleiche Qualität und Entstehungsbedingungen von Schmerzen, wie sie auch an allen anderen Körperteilen auftreten können. Sie entstehen nicht durch Druck auf einen Nervenast sondern auf die winzigen Schmerzrezeptoren an den Nervenendpunkten in Muskulatur und / oder Bindegewebe. Diese Beinschmerzen sind die weitaus häufigsten.[/I]
Tja liebe Leute...Ich bin mir nicht sicher ob Ärzte wie Dr. Helga Pohl solche Thesen nur erfinden um dann mit eigenen Therapiekonzepten dass scnelle Geld zu machen.

Ich habe großen Respekt vor der Schulmedizin. Ich weiß aber auch dass Scheuklappen zum Handwerkszeug der Schulmediziner gehören. Vielleicht lohnt sich dann und wann ja doch der Blick über den Tellerrand.
Ich bin sehr an euren Meinungen und Erfahrungen interessiert.