Bertl33
21 Dez 2009, 12:13
Grüße euch.
Bin neu hier im Forum, habe aber schon viel interessantes erfahren, seitdem ich mich auch zu den "Bandis" zählen muss.
Hatte am 17.12. meine "offene OP", und die Zeit vorher war die Hölle. Ist alles relativ schnell gekommen mit dem Schmerz; hatte bis Ende Oktober noch Krafttraining machen können und Jogging.
Vor der OP, also ab November ging es täglich abwärts. Anfang Dezember kein normales Stehen mehr möglich. Arzt zunächst nur Voltaren und Tetrazepam verschrieben. Schmerzen blieben bzw. verschlimmerten sich. Jeden Tag weniger möglich; ich konnte mein rechtes Bein nicht mehr durchstrecken, sonst höllische Schmerzen. Immer wenn ich saß, brauchte ich eine halbe Ewigkeit um aufzustehen und mehr oder weniger schmerzfrei zu stehen und zu gehen.
Täglich schlimmer. Dann kam ich nicht mehr aus dem Bett bwz. konnte mich nicht bewegen. Der Schmerz war bei jeder Bewegung unerträglich, meist immer nur ins rechte Bein ausstrahlend. Schließlich konnte ich mich keinen Zentimeter mehr rühren ohne höllische Schmerzen. Ich bin dann abgeholt worden ins Krankenhaus vom Notarzt. Nur unter starken Schmerzmitteln konnten die mich überhaupt rausschaffen. Ich weiss kaum noch was bis zum Weg ins Krankenhaus.
Dort zuerst Fenninger Infusionen und Schmerzmittel, kaum Besserung; auch Taubheitsgefühl auf rechter Seite bis in Außenzehen. 4 Tage später MRT --- Diagnose: ganz heftiger BSV mit Wurzelkompression. Mehrere Ärzte raten zur baldigen OP. Auch Außenstehende Ärzte außerhalb der Klinik.
OP dann sofort 2 Tage später.
Im nachhinein: OP super gelaufen. Keine Schmerzen mehr, auch kein Wundschmerz. Das ist schon mal was ganz tolles ohne Schmerzen aufzuwachen... Mir war alles egal vor der OP; wollte nur das die Schmerzen weg sind. Schmerztherapie hätt ich wahrscheinlich nicht ausgehalten. Deswegen hab ich mich zu OP entschieden.
Jetzt hoffe ich mal dass ich da schnell auf die Beine komme. Reha ab Anfang Januar für 4 Wochen angemeldet. Das Taubheitsgefühl ist noch in den Beinen (mir kommt es vor als ob es auch schon langsam besser wird). Wird sich dann in der Reha hoffentlich weiterentwickeln.
Ich gehe jetzt eher noch wenig. 10min sitzen, etwas rumlaufen und wieder hinlegen. Aber alles SCHMERZFREI. Hoffe jetzt noch dass sich die Nerven beruhigen und ich in 2-3 Monaten wieder fit bin.
OP war die richtige Entscheidung, auch wenn mir "irgendwie" die Entscheidung durch die Schwere des Vorfalles abgenommen worden ist.
Frohe und beschwerdefreie Feiertage!
Hallo Bertl,
erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.
Jetzt hast Du die Sache schon überstanden und ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung.
Denke aber bitte daran, dass Du nicht gleich wieder Bäume ausreissen kannst und auch ein erfolgreich operierter BS-Vorfall eine gewisse Heilungphase braucht.
Bestimmt werden Deine Missempfindungen durch den Druck auf den Nerv in kürzerer Zeit verschwinden und die Bitzelei hört dann auf.
Liebe Grüße
Topsy
Bertl33
21 Dez 2009, 22:14
Hi Topsy!
Danke auch für die Begrüßung!
Den Fehler des zu frühen Belastens werde ich hoffentlich nicht machen.
Eher ruhe ich mich über die Feiertage aus und werde mich dann im Jänner bei der KG ordentlich beraten lassen.
Die aufgetretenen Schmerzen vor der OP haben mich ja auch schon einiges gelehrt und das Ziel sollte ja sein mit Geduld und neuem Körperbewusstsein diese Schmerzen nicht wieder zu erleiden.
Schöne Feiertage
Bertl33
01 Jan 2010, 14:02
Grüß euch!
Mal ein kurzes Update von mir, wie es mir gut 2 Wochen nach der OP (BSV L5/S1) geht. Vor der OP war mein Schmerz ja kaum auszuhalten, siehe oben!
In kurzen Stichwörtern:
- nach OP keine direkten Schmerzen mehr beim Liegen; langsames ruhiges schmerzfreies Bewegen möglich
- das rechte Bein ist nach der OP besonders vorne der Fußballen taub
- Ich bewege mich wie ein 80jähriger gaaaanz laaangsam, allerdings schmerzfrei
nach 1 Woche:
- bin etwas mobiler, mehr aufstehen, mehr spazieren, weniger liegen
- Taubheit ist immer noch im Fuß, eigentlich genauso wie nach der OP
- Es entsteht schleichend ein Schmerz ins Steißbein (wie als wenn man aufs Steißbein gefallen ist. Der Schmerz stört besonders stark beim Liegen)
- Mobilität nimmt zu; insbesondere bewege ich mich schneller
nach 2 Wochen:
- Schmerz im Steißbein ist weg!!!
- Taubheitsgefühl zeitweise wesentlich besser
- 0 Schmerzen
- Ich kann wieder schlafen ohne dass es mich irgendwo zwickt
- Der Ischiasnerv hat sich beruhigt und ich habe nur mehr zeitweise Zwicken im Oberschenkel, Wade, etc.
Konklusion:
Jeden Tag wird das Gefühl nach der OP deutlich besser. Immer längere Spaziergänge möglich. Man sieht es mir von außen kaum noch an, dass ich eine BSV OP hinter mir habe. Außer wenn ich laufen sollte (Jogging) würde ich wahrscheinlich wegen dem Taubheitsgefühl schnell aufhören.
Ich bin heilfroh operiert worden zu sein!
Melde mich wieder mal nächste Woche wenn die AHB anläuft...
Beste Grüße, schmerzfreien Einstieg ins neue Jahr,
Bertl
Bertl33
07 Jan 2010, 18:29
Hallo Bandis!
Von mir nochmal ein kleines Update 3 Wochen nach meiner Operation BSV in LWS L5/S1.
Wie es in den ersten beiden Wochen nach der OP ergangen ist, könnt ihr meinen vorderen Beiträgen entnehmen.
In der letzten Woche hat sich wiederum vieles gebessert. Da meine AHB erst nächste Woche Donnerstag anläuft (4 Wochen nach OP), mache ich schon viele Übungen daheim (meist isometrisch).
Meine Mobilität hat gerade in der letzten Woche sehr stark zugenommen. Ich kann 2 Stunden ohne Probleme spazieren, egal ob auch abwärts oder aufwärts. Da die Taubheit im rechten Bein scheinbar auch abnimmt (zeitweise fühlt es sich so an, als ob das rechte Bein wieder zu mir gehört), gehe ich entsprechend gerade und ziehe das Bein nicht mehr so sehr hinterher. Muskelkater nach dem Laufen oder am nächsten Tag hatte ich bisher noch nicht. Was mir noch geblieben ist, ist der Schmerz in der rechten Wade und Oberschenkel, wenn ich an den entsprechenden Punkten stark draufdrücke. Das ist aber nix neues, bessert sich langsam.
Mit der Taubheit im rechten Bein ist es folgendermaßen:
Zeitweise, meistens am abend wenn ich spazieren war, ist die Taubheit nur noch ganz vorne am kleinen Zeh und an der Außenseite des rechten Fußes zu spüren. Tagsüber oder morgens beim aufstehen ist allerdings noch die Kniehöhle, der Fußballen und auch die Innenseite des Oberschenkels "taub". Generell ist das mit der Taubheit schwer zu beurteilen, weil sich das nur ganz langsam ändert. Ich glaube aber, dass es wesentlich besser ist, wie vor 1-2 Wochen. Nachts, oder auch tagsüber wenn ich ruhe, "blitzt" es dann oft genau in den tauben Bereichen hinein. Das fühlt sich eigentlich ganz angenehm an.
Das es besser geworden ist mit der Taubheit erkenne ich auch daran, dass das rechte Bein bei Druck oder Belastung standhafter ist.
Wenn ich z.B. kurz so tue, als ob ich joggen würde, bekomme ich das seit gestern ganz gut hin. Letzte Woche war das aufgrund der Taubheit gar nicht möglich.
Ich habe immer noch Zehenheberschwäche, jedoch gelingt es mir diese Woche recht gut, mal bei angehobenem linken Bein, das Rechte im Stand anzuheben bis in die Fußspitzen. Ihr seht also ich mache Fortschritte (auch wenn es doch trotzdem sehr langsam geht).
Nächste Woche beginnt die ambulante REHA. Wenn ich Glück habe, bin ich genau zu Beginn am Donnerstag "beschwerdefrei".
Beste Grüße,
Bertl
Micha69
09 Jan 2010, 11:07
Hallo Bertl !
Freut mich das es dir nach der Op immer besser geht.javascript:emoticon(':D')
Ich habe mich jetzt entschlossen mich operieren zu lassen-halte diese verdammten Schmerzen nicht mehr aus,vor allem die Ausstrahlung ins rechte Bein!!!
An Schmerzmittel nehme ich zur z.t.2-3 Ibu 600,2 mal Lyrica 100 mg-Schmerzen sind da durch nicht weg,aber einigermaßen zu ertragen.
Stehen von 10-20sek.nicht mehr möglich.Bin mit dem Nerven am Ende.
Das schlimmste ist,das ich 2003 schon an der LWS L5/S1 operiert wurde,nun 2010 das gleiche Problem wieder,ein Rezidiv-Prolaps dorsomedial betont L5/S1.
Habe alles probiert PRT,KG usw.Habe eine Zweitmeinung vom NC geholt,der meinte auch das es
sinnvoller wäre zu operieren.Habe echt die Schnauze voll mit den Schmerzen.
Nach der ersten OP ging es mir auch super gut,und ich fühlte mich wie neu geboren!
Mein OP Termin ist-falls nichts dazwischen kommt am 1.Februar.
Nächste Woche muß ich noch zu einem Vorgespräch und dann kann die OP kommen(ich hoffe ich halte die Zeit bis dahin aus.)
.
Wünsche allen Bandis ein schmerzfreies Wochenende.
Bertl33
09 Jan 2010, 11:54
Hi Micha!
Ist natürlich schade, dass du nach deiner ersten OP wieder aufgeschlitzt werden sollst. Machst mir ja Hoffnung hier nach meiner ersten OP ;-)
Hast ja zumindest 7 Jahre Schmerzfreiheit gehabt. Ich kenne niemanden der an der gleichen Stelle 3 mal operiert worden ist, von daher hast ja gute Chancen, dass das schon passen wird. Und du kennst dich ja bezüglich OP's an der Wirbelsäule schon aus.
Ich hab' ja auch schon öfters angesprochen (hier im Forum), dass bei mir auch der Spass aufhört nach einer Menge Schmerztabletten und KG ohne Besserung. Da muss man sich wirklich fragen, ob eine OP nicht besser ist, und die Risiken vernachlässigbar sind...
Hast du während deiner beschwerdefreien Zeit eigentlich "Bandi" konform gelebt, oder hast auch mal mit deinem Rücken über die Stränge geschlagen.
Mein Bruder hat selbst 2 OP's an L4/5 hinter sich und fühlt sich jetzt aber sehr wohl. Er geht noch viel Basketballspielen, etc, macht aber auch sehr viel ausgleichende Maßnahmen, sprich KG und viel Entspannungsübungen.
Viel Glück,
Bertl
Micha69
11 Jan 2010, 20:50
Hallo Bertl
Habe leider nicht immer so"Rückengerecht"gelebt,ist ja auch nicht immer ganz machbar.
Berufsmäßig arbeite ich als Lagerarbeiter und Staplerfahrer-mein Chef hat es zwar meistens
eingerichtet das ich wechselnde Tätigkeiten hatte,das heißt nicht nur permanent Gabelstapler
fahren mußte.Mir ging es ja wieder gut-und ich hatte wohl die Schmerzen die ich vor der OP
hatte vergessen und dachte das mir das ein zweites mal nicht passieren kann.Nun habe ich die
Quittung dafür!!! Mein erster operierter BSV hätte mir eigentlich eine Lehre sein müssen.
Wie lange warst du bei deiner OP im Krankenhaus? Nach meiner ersten war ich zehn Tage
dort,jetzt wird es wohl laut NC fünf Tage dauern,obwohl es ein Rezidiv Prolaps ist und der laut
Arzt schwieriger zu operieren ist.Aber man sagt ja das man heute "englisch"entlassen wird(blutig).Dank des "guten Gesundheitssystem."
Wünsche dir weiterhin gute Genesung,
Micha
Bertl33
11 Jan 2010, 21:16
Hi Micha!
Rückenkonform zu leben is nit einfach, gerade als Lagerarbeiter (habe selbst mal als Warenkommissionierer gearbeitet). Klar, dass man mit der Zeit wieder in den alten Trott rutscht, nicht zuletzt durch den Job.
Ich bin selber erst 33; 2 Tage nach der OP wurde ich entlassen, eigentlich recht früh. Aber weil das bei mir alles so gut ablief, hat da keiner gemeckert und die waren froh, dass die mich um die Feiertage los geworden sind.
Wie gesagt, außer einen "noch" nur mehr halbtauben Fuß, habe ich keinerlei Einschränkungen mehr und mache fleißig meine Übungen, um bald wieder ganz fit zu sein.
Dir viel Glück.
Bertl
Bertl33
27 Jan 2010, 21:36
Hallo liebe Bandis!
Ich schreibe heute meinen Abschlussbericht und hoffe, dass ich zukünftig keinen Artikel mehr bezüglich Schmerzen erstelle.
Meine OP ist nun schon 6 Wochen her.
Jeden Tag geht es besser, und ich bin mal abgesehen von wenigen Einschränkungen wegen meines tauben rechten Fußes (mittlerweile nur mehr der kleine Zeh) wieder gut einsetzbar.
Was ich noch nicht machen darft ist joggen und zu hohes Belasten. Mit dem Heilungsverlauf bin ich sehr zufrieden. Nach Meinung der Ärzte und Physios im Rehazentrum wird sich auch der Rest der Taubheit bald geben. Die Belastbarkeit wird kontinuierlich zunehmen.
Was ich jetzt auch daheim mache sind natürlich die Übungen, welche mir in der Reha gezeigt worden sind; bin also alles in allem auf nem guten Weg.
Hier nochmal in aller kürze mein Fahrplan des BSV's:
10.12.09 --- Einlieferung ins KH mit Verdacht auf BSV - Schmerzmitteltherapie
15.12.09 --- MRT ergibt heftigen BSV in L5/S1
17.12.09 --- mikrochirurgische OP --- direkt schmerzfrei
19.12.09 --- Entlassen aus dem KH; Taubheitsgefühl im rechten Fuß
14.01.10 --- Beginn der ambulanten REHA (Bewegungsbäder, KG, Fango, Massagen, Hydrojet, elektr. Schmerztherapie, etc.)
27.01.10 --- noch eine Woche dauert die REHA an --- sehr gutes Wohlbefinden; nach Meinung der Ärzte werde ich zu Mitte des Jahres wieder voll belastbar sein. KG empfohlen selbstständig zu machen nach REHA; Joggen frühestens im März; ab Sommer wieder alte gewohnte Belastung angestrebt, allerdings unter ständiger lebenslanger Kontrolle und Ausüben von Präventivmaßnahmen
Ohne Einschränkung kann man hier von "erfolgreich operiert" sprechen!
Beste Grüße, Viel Glück
Bertl
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