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Komplette Version Nachts Schmerzen

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
Andreas 2
Hallo zusammen,

meine Spondi Op war im März 09.Ich bekommen keine Ruhe in das r.Bein etc.

Die Schmerzen sind nachts am heftigsten.Nehne insgesamt 150mg Morphin.

Dann nachts wenn ich es nicht mehr aushalte 10-20mg Morphin Akut.

Die hauen mich um so das in den Moregstunden doll im Kopf bin.

Reha da wurde es noch schlimmer wegen den Bewegungen.

MRT Neu ohne nenneswerte Befund lediglich etwas Flüssigkeit im OP Bereich nebst

Vernarbungen.Was laut den Ärzten nicht auffällig zubewerten wäre.( fast 4 Jahre hatte ich vorher

heftige Schmerzen mit auf & ab ).Ich habe da schon mehrnals berichtet aber es lässt mich nicht los.

Wie soll das weiter gehen? Ich glaube fast das ist alles problematischer wenn man älter wird oder ?

Gruß

Andreas 2
masumol
Hallo Andreas,

also wenn Dein rechtes Bein betroffen ist, könnte es ja darauf hin deuten, das eine Bandscheibe auf einen Nerv drückt, kenn ich auch. Wann gab's denn das letzte MRT?

Nimmst Du nur Schmerzmedis oder auch Muskelentspanner/Mediverstärker wie Amineurin? Sind die Schmerzmedikamente Retard-Tabletten?

Warst Du schon mal bei einem speziellen Schmerztherapeuten? Der Schmerz bei Dir ist ja auf jeden Fall chronisch.

Zu überlegen wäre sicher auch eine Überweisung zu 'nem Psychologen und zum Neurologen.

LG Mario
Ave
Hallo Andreas

Dein Beinschmerz könnte leider neuropathisch (also ein chron. Nervenschmerz) sein. Ich nehme mal an, dass da keine Bandscheibe mehr da ist, die drücken könnte, weil bei der Versteifung entfernt?

Gegen diesen Nervenschmerz wird Dir das Morphin - egal wie hoch dosiert - nur geringfügig helfen.

Bei brennenden Nervenschmerzen können bestimmte Antidepressiva wie Amitryptilin, Doxepin etc (teilweise reichen schon niedrige Dosen) helfen.
Bei einschießenden Nervenschmerzen erzielt man gute Erfolge mit Anti-Epileptika - die bekanntesten für uns Bandis/Spondys sind Lyrica (Pregabalin) und Gabapentin.

Zitat
Was laut den Ärzten nicht auffällig zubewerten wäre.( fast 4 Jahre hatte ich vorher

heftige Schmerzen mit auf & ab ).Ich habe da schon mehrnals berichtet aber es lässt mich nicht los.

Wie soll das weiter gehen? Ich glaube fast das ist alles problematischer wenn man älter wird oder ?


Das Problem ist einfach, dass nach 4 Jahren Schmerz eine Schmerzchronifizierung mehr als wahrscheinlich ist.
Und chron. Schmerz hat seine Funktion als Warnsignal verloren, chron. Schmerz ist eine eigenständige Krankheit, die man nicht einfach wegoperieren kann.
Der Körper hat ein Schmerzgedächtnis entwickelt: Der ursprüngliche Anlass für das Alarmsignal Schmerz ist meist schon lange nicht mehr vorhanden, aber trotzdem "funkt" das Gehirn weiterhin Schmerzsignale in das entsprechende Gebiet.

Chronischer Schmerz ist behandelbar, aber es verlangt dem Patienten einiges ab: Eigenverantwortung, Kooperation, Disziplin, Konsequenz und Geduld.

Eine kompetente Schmerztherapie, die multimodal arbeitet, ist für Dich jetzt sehr wichtig.

Zum einen musst Du medikamentös neu eingestellt werden. Du brauchst eine wirksame Medi-Kombination mit der der Schmerzpegel gesenkt werden kann.
Verschiedene Infiltrationen/Injektionen, evtl auch Denervierungen (z. B. Facettengelenke, ISG) können dabei auch behilflich sein.

Dann ist konsequente Physiotherapie und auch Bewegung äußerst wichtig.

Und Du musst mit Hilfe des Schmerztherapeuten (und/oder eines Psychologen) lernen, Deinen Schmerz einzuschätzen.
Wenn Du weißt, wann und wo er wie heftig wird/werden kann, dann kannst Du auch Strategien erlernen, es gar nicht so weit kommen zu lassen.
Schmerzbewältigung durch Entspannungstechniken, durch Ablenkung (bei chron. Schmerz das Allerwichtigste: nicht für die Krankheit und den Schmerz leben, sondern der Fokus muss weg von Schmerz und Krankheit!) und evtl auch durch Gesprächstherapien bei einem Psychologen - bei dem man zum einen seinen Seelenmüll, der sich so ansammelt, abladen kann und zum anderen um seinen Frust, der durch die Erkrankung entstanden ist, loszuwerden.

Dieses Hadern mit "Wie soll es weitergehen? Wir im Alter alles noch problematischer" zieht Dich nur runter.
Man kann auch mit chron. Schmerz ein schönes Leben führen. Zwar mit Einschränkungen, aber wenn man seinen Alltag erst einmal organisiert hat ( immer wieder Pausen einlegen, sich nicht übernehmen), dann lebt es sich auch wieder schöner.

Ich spreche aus Erfahrung, bei mir ist nach der Versteifung die Welt auch nicht rosarot gewesen, sondern bei mir wurde es durch die OP auch nicht besser.
Auch ich hatte nach der OP nach wie vor Nervenschmerzen im Bein, seit ich Lyrica nehme, sind diese weitestgehend verschwunden.

Also sieh bitte zu, dass Du bei einem Facharzt für spezielle Schmerztherapie (oder einer Schmerzambulanz) vorstellig wirst, eine kompetente Schmerztherapie wird Dir sicher mehr Lebensqualität und weniger Schmerzen bescheren.

Aber ich meine, Dir das schon mal geschrieben zu haben.... schulterzuck.gif

Lg
Maria
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