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Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
Hans Jürgen
Hallo Ihr Lieben,

lang ists her, das ich hier im Forum geschrieben habe, nun möchte ich michmal wieder mitteilen, zwecks Erfahrungsaustausch und einfach um mal wieder netten Kontakt zu gleichgesinnten zu pflegen.

Nun zu meiner Story, ich versuche mich so kurz wie eben möglich zu fassen:
Mittlerweile sind nach meiner Spondy knapp 15 Monate vergangen und was soll ich Euch sagen, nach vielen Nachbehandlungen aller Couleur bin ich nun ein chronischer Schmerzpatient.

Ich wurde im September 2008 operiert und leide seither unter stärkeren Schmerzen als vor der Operation, leider!
Ich will hier niemandem der kurz vor einer OP steht den Mut mit meinem Bericht leben, aber ich denke es gehört einfach dazu, daß es über Spondys nicht nur Positives zu berichten gibt.

Wichtig ist, daß ich Euch erzähle das ich keine 5 Wochen nach der OP von Ärzten, Krankenkasse und nicht zuletzt auch von der DRV regelrecht in die Reha gedrängt wurde, ich vermute damit hat mein Dilemma seinen Anfang gefunden!
Nach der Reha ging es mir etwa für 2-3 Wochen ganz gut, danach setzten die Schmerzen wieder ein und zwar so stark wie kurz nach der OP!
Alle möglichen Maßnahmen wie Facetteninfiltrationen, manuelle Therapien, fleissiges Training der Bauch- und Rückenmuskulatur, diverse Schmerzmittel usw. verfehlten ihre Wirkung!
Unlänhst wat ich zur Schmerztherapie in der Uniklinik Ulm, es wurde zudem auch vermutet, daß sich Schrauben des Implantats gelöst haben, was sich nach einschlägigen Untersuchungen (glücklicherweise) nicht bestätigte.
Nun, die Therapie hatte den Erfolg, daß ich jetzt nachts mit Schlaftabletten schlafen kann, was bis kurz zuvor fast nicht möglich war, 2-3 Stunden und dann mußte ich mir wieder was einschmeißen, kommt heute zwar auch noch vor, aber nicht mehr ganz so häufig.

Den Abschlussbericht habe ich noch nicht gelesen, aber das letzte Gespräch mit dem Doc habe ich noch gut in Erinnerung, hier mal in Kürze:
"Auf keinen Fall eine weitere OP, Gefahr von Lähmung sehr groß! Empfehlung, Schmerztherapien mit Medikamenteneinstellung usw., Herr Schmitz sie sind leider chronischer Schmerzpatient! Ziehen sie auch unbedingt einen Psychologen bzw. Psychiater zu rate. Tut mir leid, alles Gute für sie"
Das ich nicht gerade entzückt bin über diese Prognose kann sicher jeder nachvollziehen...
Kurz noch ein paar Worte zu meinen Medis, ich nehme seit langer Zeit Oxycodon 80mg 2 x täglich, Sevrodol 20mg bei Bedarf, Tilidin bis zu 120 Tropfen bei Bedarf dazu noch Antidepressiva, Schlaftabletten etwas gegen mein Asthma, Omeprazol für den Magen und und und...

Aber die liebe DRV hat mir richtig Mut gemacht in ihrem vor 5 Monaten gemachten Gutachten, die haben tolle Ärzte dort...!
Der Herr Dr. Fuchs von der DRV Ravensburg stellte doch nach tatsächlich nur 2-stündigem Gespräch fest, daß ich täglich bis zu 6 Stunden vollschichtig arbeitsfähig bin, das ist doch wirklich Klasse oder? Ich weiß gar nicht, warum ich nicht gleich zu diesem Wunderdoktor gegangen bin, ach ja, jetzt weiß ichs, ich muß erst vernünftig trainieren, damit ich mir diese höllischen Schmerzen nicht weiter einbilde!!!
Aber Sarkasmus beiseite, meine Ärzte haben die Hände überm Kopf zusammen geschlagen, als sie das Gutachten lasen. Habe über VdK sofort Widerspruch eingelegt, Bericht von der Schmerzth. geht nach Erhalt sofort dorthin!

So ihr lieben, jetzt wurde es doch wieder mehr als ich dachte, sorry.
Wünsche allseits eine gute Nacht und lasst Euch durch meine Schreiberei nicht zu sehr schocken, ich habe halt Pech gehabt!

Liebe Grüße
Hans Jürgen
Ralf
Hallo Hans-Jürgen und willkommen zurück! wink.gif

Dein Leidensweg liest sich nicht besonders gut und ich hoffe, Du hast mit dem Widerspruch den gewünschten Erfolg.

Allerdings würde ich mich mit dem jetzigen Ist-Zustand nicht zufrieden geben. Ist denn schon mal eine Myelographie gemacht worden? Wie sieht die Durchbauung aus? Hier sollte man mal daran denken, den Mist wieder entfernen zu lassen, wenn denn alles zusammengewachsen ist. Einige Bandis, die ich hier gelesen habe, sind nach ener Re-Spondy beschwerdefrei/-arm.

LIebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf winke.gif
Ave
Hallo Hans Jürgen

Zitat
Kurz noch ein paar Worte zu meinen Medis, ich nehme seit langer Zeit Oxycodon 80mg 2 x täglich, Sevrodol 20mg bei Bedarf, Tilidin bis zu 120 Tropfen bei Bedarf


kinnkratz.gif Ähm, wer hat Dir denn die Medis so verordnet? Oxycodon als hochpotentes Opioid der Stufe III und Sevredol ist als Morphinpräparat auch der Stufe III zugehörig und von daher kann man diese beiden Medis problemlos miteinander koppeln.
Aber Tilidin als niederpotentes Opioid der Stufe II passt da nicht rein.
Kombinationen von Stufe I mit Stufe II und Stufe I mit Stufe III sind üblich, aber Stufe II und III zusammen nicht. Warum? - Weil niederpotente Opioide schneller an die Schmerzrezeptoren andocken und diese dann für die hochpotenten (und stärker wirksamen) Opioide und Morphine der Stufe III nicht mehr zugänglich sind.
Darüber solltest Du mit dem zuständigen Arzt noch sprechen.

Zitat
Ich wurde im September 2008 operiert und leide seither unter stärkeren Schmerzen als vor der Operation, leider!
Ich will hier niemandem der kurz vor einer OP steht den Mut mit meinem Bericht leben, aber ich denke es gehört einfach dazu, daß es über Spondys nicht nur Positives zu berichten gibt.

Wichtig ist, daß ich Euch erzähle das ich keine 5 Wochen nach der OP von Ärzten, Krankenkasse und nicht zuletzt auch von der DRV regelrecht in die Reha gedrängt wurde, ich vermute damit hat mein Dilemma seinen Anfang gefunden!


Ich wurde 3 Monate vor Dir operiert und wurde nach nur 3 Monaten von der Rentenversicherung zu einer Reha gedrängt (die mit der Versteifung eigentlich nichts zu tun hatte, es ging um einen Antrag auf berufliche Reha, denn ich zig Monate vorher gestellt hatte).
Eigentlich sollte ich ja auch schon viel früher zur Reha, konnte es aber bis auf September ausdehnen.
Mein behandelnder Arzt meinte, ich solle schön 3 Wochen Urlaub machen in der Reha...
Und von den Therapien her wurde wirklich auf mich Rücksicht genommen - die Therapeuten waren top smilie_up.gif Nur leider die Klinik an sich nicht... absolut nicht geeignet für Bandis und schon gar nicht für Spondys... weite Wege, keine Stehtische usw.

Mir hat auch die zu frühe Reha das Genick gebrochen, allerdings war ich schon vorher chron. Schmerzpatient.
Du solltest versuchen, eine gute Schmerztherapie zu bekommen oder einen Psychologen finden, der sich auf Schmerzpatienten spezialisiert hat.
Schmerzverhaltensanalyse und Schmerzbewältigungsstrategien zu erlernen ist für chron. Schmerzpatienten ganz wichtig!
Gute Schmerztherapie steht und fällt mit dem Schmerztherapeuten. Ist es nur einer, der einem Medis verschreibt und ansonsten nichts tut, dann unbedingt wechseln!!!
Eine psychologische Begleitung ist für uns Schmerzpatienten enorm wichtig (ich habe erst wieder neue Std von der KK genehmigen lassen, weil ich ganz ohne nicht klar komme), aber der Schmerztherapeut muss sich auch Zeit für den Patienten nehmen!

Wie sieht es aus, was bespricht Dein Schmerzi mit Dir? Fragt er Dich, ob Du seit dem letzten Besuch was Schönes unternommen hast, ob sich irgend etwas Besonderes ereignet hat und wie Du darauf schmerzmäßig reagiert hast? Interessiert er sich für Deinen Alltag und wie Du diesen gestaltest?
All das ist wichtig, denn Du selbst musst lernen, Deinen Schmerz zu managen und eine kompetente Schmerztherapie kann Dich in der Hinsicht am besten "coachen".

Wichtig ist auch die eigene Einstellung. Immer nur mit dem Schicksal hadern und in der Vergangenheit leben bringt uns nicht weiter.
Nicht immer nur dran denken, was man nicht mehr kann, sondern ausprobieren, was man TROTZDEM noch kann!
Wir müssen lernen, mit unserem "neuen" Leben zurecht zu kommen und wieder bei Null anfangen.
Aber auch dieses Leben kann man mit Lebensfreude und positiver Energie füllen sonne.gif
Es werden immer wieder Rückschläge kommen, Tiefs, aber hier muss man immer wieder einmal mehr aufstehen, als man hingefallen ist. streicheln.gif Ich weiß, wie hart dieser Weg ist, ich geh ihn auch schon eine ganze Weile, aber immer wieder begegnet mir auf diesem Weg etwas, was ein Lächeln auf mein Gesicht zaubert oder mich gar herzhaft lachen lässt (wichtig ist, dass man das Lachen nicht verlernt).

Ich wünsche Dir für diesen Weg viel Kraft und Geduld - beides wirst Du im Überfluß brauchen, aber es lohnt sich!

Gute Besserung

Lg
Maria
Hans Jürgen
Hi Ralf,

erstmal schönen Dank für Dein Willkommen, mich freut es sehr, wenn man mich anspricht, als wäre ich ein guter Kumpel, find ich Klasse!

Jetzt zu Deiner Frage zur Durchbauung und ggf. Re-Spondy, also davon ist von den Ärzten in Ulm absolut nicht die Rede gewesen, ganz im Gegenteil, die raten z. Zt. dringend von einer weiteren OP ab!

Myleographien habe ich auch schon zwei hinter mir, ohne irgendwelche für mich schlüssigen Ergebnisse, kurz und gut, ich verstehe das so, daß ich eigentlich gar keine Schmerzen haben dürfte...
Ausserdem habe ich neben sämtlichenn konservativen Behandlungsarten, Facetteninfiltrationen, Nukleoplasty, epidurale Umflutungen, etc. alles schon zum Teil mehrfach durch, ohne oder nur mit ganz ganz kurzen Erfolgen! Nach der letzten Umflutung hatte ich ca. 6 Stunden Ruhe, dafür hatte ich aber auch kein Gefühl mehr in der rechten Pobacke und im rechten Bein! Als ich in den 6 Stunden eiinmal nicht an mein Bein dachte, habe ich mich mal ganz geschmeidig auf die Fresse gelegt smilie_auslachen.gif zum Glück ohne weitere Folgen! kopfklatsch.gif

Ich habe im Moment echt keinen Plan wie alles weitergehen soll, ich werd noch richtig bekloppt hab ich das Gefühl, glücklicherweise habe ich mir noch eine Spur Humor bewahrt...

LG Hans Jürgen
Hans Jürgen
Grüß Dich Maria,

wie gewohnt schreibst Du in toller Art und Weise, ich habe Deine fundierten Antworten richtig vermisst während meiner Bandi-Foren-Abstinenz! Ich freue mich echt Dich wieder einmal zu lesen!

Zum Thema Medis muß ich sagen, daß ich seit ich die Sevredol nehme, die Tilidin nur noch ein- oder zweimal genommen habe, ich hab das schon irgendwie gemerkt, daß da was nicht passt!
Mein Hausarzt, echt ne coole Socke sonne.gif wir kommen prima miteinander zurecht, kennen uns halt auch schon ne Ewigkeit, verschreibt mir eigentlich mittlerweile sozusagen blind, das was ich ihm sage, ich mache ihm damit auch keinen Vorwuf, also das mit dem Tilidin nehme ich auf meine Kappe, hab´s ja schliesslich auch selber gemerkt, das es Blödsinn war!
Mit Oxycodon und Sevredol komme ich nun soweit klar, daß die Schmerzen auf´s Erträgliche eingedämmt habe, aber wehe ich mache mal einen "Selbstversuch" und versuche es mal ohne, weil ich dem Irrglauben aufgesessen bin es sei vielleicht wirklich auch ohne Medis besser, dann werde ich nach ein paar Stunden ziemlich unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt!

Mit den Schmerztherapeuten ist das so eine Sache, ich habe während meines gesamten Aufenthalt in Ulm ganze 3 Mal einen Arzt gesprochen, einmal bei der Aufnahme, einmal bei der Visite und dann zum Abschlussgespräch, ich kann nur sagen, daß ich stinkesauer auf die Stationsärzte bin, aber darüber lasse ich mich vielleicht einmal an anderer Stelle hier im Forum aus!
Jedenfalls bin ich bestrebt eine mehrwöchige Schmerztherapie zu bekommen um wirklich richtig zu erlernen mit meinem Galama umzugehen! Ansätze hierzu hat die Psychologin in Ulm schon gegeben, auch meine Physiotherapeutin dort hat mir recht gute Tips gegeben! Aber ich will wie gesagt eine mehrwöchige stationäre Schmerztherapie und ich habe gehört Mainz soll da sehr gut sein, habt ihr da zufällig positive Berichte?

Meine persönliche Einstellung zu verbessern bin ich gerade bemüht, aber private Rückschläge, finanzielle Sorgen und dergleichen lassen mich immer wieder in eine Art Apathie verfallen, dieser zu entrücken sich eben wegen der ganzen Probleme dumherum, gestaltet sich nicht gerade einfach!
Gerade deswegen und auch der Depressionen und Ängste wegen, will und werde ich die psychologische Therapie wieder aufnehmen bzw. weiterführen!
Im Moment geht es mir mal einen Tag psychisch ganz ok, dann am nächsten Tag überkommen mich wieder ganz düstere bis hin zu suizidalen Gedanken, mein Selbstwertgefühl ist momentan komplett im Eimer habe ich das Gefühl!
Ich gebe mir auch für die gesamte Situation die Schuld und komme da irgendwie überhaupt nicht klar! Schlaflosigkeit und, wenn ich mich mal so sediert habe, daß ich schlafen kann, Alpträume runden das Gesamtbild ab!
Ich glaube ich habe durch diese ganze Misere schon eine gewaltige Macke in der Birne!

Auch deshalb möchte ich einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Klinik mit psychologischer oder psychiatrischer Betreuung!

So liebe Maria, wie gewöhnlich habe ich mal wieder einen halben Roman geschrieben, tut aber auch gut sich mal wieder auszu... roechel.gif

Vielen lieben Dank für Dein/Euer Interesse an meiner Story und liebe Grüße sendet

Hans Jürgen winke.gif
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter