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Komplette Version OP BSV die letzte Möglichkeit?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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sunnysun
Hallo zusammen,

mein erstes Post, daher möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Markus, komme aus Hannover, bin verheiratet und 37 Jahre alt. Beruflich bin ich als Service Manager in der internen IT bei einer Versicherung beschäftigt. Somit, Ihr könnt es Euch denken, hauptsächlich sitzende Tätigkeit.

Zum Bandi Werdegang :-)
Sport habe ich eigentlich schon vor Jahren aufgehört, schlicht weil ich zu faul wurde. Als ich vor 4 Jahren das Rauchen nach 19 Jahren Dauerschmöker aufgehört habe (beste Entscheidung ever!), habe ich als doofen Nebeneffekt stark zugenommen. Nun bringe ich bei 180cm Körpergröße stattliche 98 KG auf die Waage > was auch nicht gerade förderlich für die Gesundheit ist, I know.

2007: Erste Rückenschmerzen:Vor zwei Jahren dann traten dann vermehrt, in immer kürzeren Abständen, aber dafür mit steigender intensität, Rückenschwerzen in der LWS auf. Ich habe mich dann einige Male "einrenken" lassen, was mehr oder weniger geholfen hat. Das ganze zwischen 2007 und 2008 insgesamt 6x. Seitdem auch regelmäßig Krankengymnastik. Dann endlich, Sommer 2008 dann die erste MRT.


2008, August: MRT Diagnose: gesicherter BSV, L3/4, L4/5, L5/S1 mit Nervenwurzel Kompression, Lumbales Wurzelreizsyndrom

Mein Arzt (Chiropraktiker) und der Radiologe waren begeistert, selten hat man so schöne Musterbilder eines "kräftigen Prolaps" gesehen. Das könnten sogar Laien erkennen, war der Spruch des Tages. Ihr werdet verstehen, das ich diese Begeisterung nur teilweise nachvollziehen konnte. :-( Mehr oder weniger beide sprachen gleich von einer unausweichlichen OP. Da ich Privatpatient bin, hat mir mein
Chiropraktiker die weitere Behandlung durch das INI Institut in Hannover empfohlen. Er hat mir ausdrücklich empfohlen, mich nicht mehr einrenken zu lassen (was ich bis heute befolgt habe).

Das komische:
Ab dieser Diagnose ging es mir schlagartig gut! Klar, nur für einige Wochen, aber immerhin. :-) Als die Schmerzen wieder da waren, machte ich einen Termin beim INI Institut:


2008, September, INI Institut Hannover
Mit meinen MRT Bildern unterm Arm ging es ins INI Institut. Überall hörte ich nur gutes. Umso enttäuschter war ich vom Gespräch mit dem dortigen Arzt (Professor sowieso, nicht der Samii). Im Prinzip durfte ich mich dreimal hin- und herbeugen, dann wurde der Befund des bestehenden MRTs gelesen, ein eigener Befund geschrieben (neben der Rechnung über 200 EUR) und empfohlen, mit einer PRT Therapie anzufangen. Als ich mich aufklären ließ, was eine PRT ist, hatte ich ehrlich gesagt die Hosen bis zum Gürtel voll. Dazu kam noch der Spruch: "...damit kommen Sie früher oder später eh wieder zu uns für eine OP...". Schönen Dank auch.

Ihr ahnt es schon, nach dem Befund: Wieder tat nichts mehr weh. Diesmal hielt der "Schock" nur einige Tage, aber immerhin. Auch ne Therapiemethode. :-)


2008 Oktober bis August 2009
Mit Krankengymnastik, Fango und Massagen hielt ich mich über Wasser. Der durch meinen Umzug neu gefundene Orthopäde war aus meiner Sicht echt fähig (vor allen Dingen da er mir nicht wie alle anderen Ärzte zur OP riet sondern konservative Methoden befürwortete).

Über PRTs und Spritzen wollte ich nach wie vor nichts wissen. Ich hab einfach Angst vor Spritzen (gehabt). Es war inzwischen zur Gewohnheit geworden: 3 Wochen Beschwerdefrei, 1 Woche Rückenschmerzen. Diese Woche verbrachte ich dann mit Schmerzmitteln (Ibro 600) und teilweise Tetrazepan. Nach und nach wurde ich schlauer und merkte, das viel Bewegung mir gut tat. Meine Frau freute sich über lange und häufige Spaziergänge.

Zwischendurch war ich wegen zweitweiliger erheblicher Ausfallerscheinungen im rechten Bein in der Nordstadtklinik. Auch da die Empfehlung: PRT. Und wieder der Spruch, das die OP eh unausweilich wäre bei meinen Befund. Deprimierend und außerdem > ich will das nicht wahr haben.


2009, 20. August > das "Grundrauschen" beginnt
Die vielbekannte "Kleinigkeit passierte. Ich habe einfach eine Vase in einer schnellen, drehenden Bewegung vom Boden aufgehoben. Es zog wie der Blitz durch den Körper und ich lag wie ein Käfer flach auf dem Teppichboden. Ich habe ne halbe Stunde bis zum Telefon gebraucht. Dann gleich zum Arzt gefahren.... ich hatte solche fiesen Schmerzen wie ewig nicht mehr. Am meisten Angst machten mir aber Ausstrahlungen in den rechten Oberschenkel, der kribbelte und für kurze Zeit taub war.

Mein Doc hatte hatte ja meine alten Befunde und kannte auch meine Apathie gegen Spritzen. Das erste Mal überhaupt stimmte ich heute aber den Pieksern zu. Ja, tat ein bisserl weh, aber das war mir in dem Moment (mit Verlaub) Sch**ssegal. Danach gings nach Hause, Wunden lecken. Der akute Schmerz hörte auf und wich stattdessen einen monotonen und nicht mehr aufhörenden "Grundrauschen". Ein Schmerz, gefühlt "in der Tiefe" und einfach nicht mehr aufhörend. Ich konnte nicht mehr länger als 30 Minuten sitzen, ohne massive Schmerzen zu haben.

5 Tage später sollte es für 2 Wochen nach Mallorca gehen. Natürlich hatte ich keine Reiserücktrittsversicherung ("ich werde nicht krank!"). Entsprechend habe ich mich erstmal zur Arbeit gequält. Die erste Woche auf Malle habe ich dann im Prinzip nur im Wasser oder auf der Liege verbracht. Parallel Tabletten gefuttert. In der zweiten Woche ging es etwas besser.

Insgesamt dauerte es diesmal 4 Wochen, bis ich wieder beschwerdefrei war. Die ganze Zeit über war ich im Büro, also ohne AU.


2009, 19. Oktober > 1. PRT
Wieder seit einer Woche dieses "Grundrauschen", wieder kann ich nicht mehr sitzen. Ich also wieder zum Arzt. Empfehlung: PRT. Das kannt ich doch schon! :-( Aber das kennt Ihr bestimmt... irgendwann ist der Schmerzpegel so allgegenwärtig, das man fast alles mitmacht.

2 Stunden später lag ich in der CT Röhre und hatte mich total verrückt gemacht. Die beiden Einstiche kamen und mein Blutdruck ging total in den Keller. Der Schmerz vom Einstich war eigentlich gar nicht schlimm, unangenehm war nur der Druck, als das Kontrastmittel und später die Medikamente gespritzt wurden. Aber man macht sich so kirre, da fühlt sich selbst das 1000 mal schlimmer an. Ich kann allen sagen die zögern: PRT ist halb so wild. Danach war es komisch und gruselig zugleich. Meine Beine gehorchten mir nicht mehr. Das war echt fies. Wie gelähmt. Es dauerte 1 Stunde, bis das wieder weg ging. Danach war ich total K.O, hauptsächlich wegen der Aufregung. Ich wurde AU geschrieben für 3 Tage.

2009, 21. Oktober > ab ins Krankenhaus
Keine Veränderung bei den Beschwerden. Mein Orthopäde (ebenfals Belegarzt in der Sophienklinik in Hannover) empfiehlt mir weitere PRTs und stationäre Behandlung im Krankenhaus (KG, Fango, Massagen sowie Schmerztherapie). Konservative Behandlung also.

Am gleichen Tag gehts in die Sophienklinik Hannover. Die Behandlung gehen los, ich werde unter Medikamente gesetzt die mich halbwegs schmerzfrei machen. Das erste Mal ins Krankenhaus, ich bin völlig deprimiert und am Boden.

2009, 22. Oktober > 2. PRT
Die zweite war "Kindergeburtstag". Ich wusste was kommt, nicht gerade angenehm, aber echt nicht schlimm. Leider nicht mit dem gewünschten Erfolg.

Zwischendurch KG usw... das volle Programm. Mein Doc war auch noch Meistro in Sachen Akkupunktur und hat mich mit Nadeln übersäät. :-) Hat nix gebracht ausser pieksen (für alle die Angst haben: Ist nicht schlimm, tut nicht weh > wenn man relaxt und locker bleibt).

2009, 26. Oktober > 3. PRT
Auch kein Problem, aber wieder ohne merklichen Erfolg. Einzige Wirkung: Ich kriege wie ein Teenager Pickel. :-( Zusätzlich zur PRT bekomme ich eine "Facetten" Spritze. Die hat mir den Hintern betäubt, aber nach 12 Stunden war alles beim alten. Sitzen unmöglich, Stehen nur kurzzeitig.

Nach wie vor bin ich in der Klinik. Bis zum 30. Oktober soll ich nun hier bleiben. Mein Doc beantragt eine Reha in Bad Salzdetfurth.


2009, 5. November > Reha in Bad Salzdetfurth
Seit dem 5.11. bin ich nun in Bad Salzdetfurth. Vom Krankenbett entsteht gerade dieses Post. Seit knapp 2 Wochen bin ich nun hier und habe den ganzen Tag intensive und abwechslungsreiche Anwendungen. Ich selbst schwimme dazu noch täglich mindestens knapp 1000 Meter und gehe zwischendurch spazieren. Ich gebe mir wirklich alle erdenkliche Mühe, die Anwendungen richtig zu machen.

Das "Grundrauschen" hört aber einfach nicht mehr auf.

Inzwischen bin in nun knapp 5 Wochen AU. Nächste Woche Donnerstag, am 26.11. ist die Reha beendet. Der Chefarzt hier wird mich AU entlassen, mit Empfehlung einer amulanten Reha in Hannover Kestnerstrasse, wenn möglich neben der Berufstätigkeit.

Wie gehts weiter?
Tja, wenn ich das wüsste. Am liebsten würde ich seit Wochen wieder arbeiten. Ich hab nen Klasse Job und es nervt mich tierisch, das ich nicht mehr "kann". Ich werde kirre wenn diesen nicht enden wollenden Grundrauschen. Ich freunde mich sogar langsam mit dem OP Gedanken an, aber weiss einfach nicht, wie ich es weiter angehen soll.

KG, Fango, Massagen, Schmerztherapie, 3x PRTs, Facetten, Reha, Sport... alles probiert und langsam aber sicher bin ich verzweifelt.

Ihr kennt es sicher, dazu kommen tausend Ängste... Krankentagegeld ab nächster Woche... wird es reichen oder ist das frisch gekaufe Haus in Gefahr? (zur Erinnerung, bin privat versichert... netto bleiben mir etwa 60% meines bisherigen Gehalts), ist die OP (und wenn ja, welche) der einzige Ausweg? Risiken der OP ? Was ist mit dem Job, etc etc. Irgendwie weiss ich nicht mehr so wirklich weiter.

Das schlimmste ist diese schlechte Gewissen, das ich nicht zum Job kann. Total bekloppt, als ob ich hier simuliere und wellness urlaub mache... ja ich weiss, ist blöd. Außerdem mag ich meinen Job... ich hätte mir nie nie nie träumen lassen, das ich mal länger als eine Woche krank sein werde... ich doch nicht, neeeeee....

Danke das Ihr bei diesen sehr langen Post so lange durchgehalten habt (oder auch einfach runtergescrollt habt, egal, grins). Es hat auch einfach mal gut getan, sich das von der Seele zu schreiben. Vielleicht hat der ein odere andere ähnliche Erfahrungen, und kann mir ein paar Fragen beantworten:

1) Zum Krankentagegeld der privaten KV (bin bei der DKV): Ich erhalte einen Betrag X pro Tag, steuerfrei. Soweit ich verstanden habe, muss ich davon noch den vollen Betrag der KV inklusive Pflegeversicherung zahlen. Rentenversicherung ist freiwillig, Arbeitslosenversicherung wird von der privaten KV übernommen. Richtig so ?

2) Hat jemand Erfahrung gemacht mit dem INI Institut und kann diese Klinik für BSV OPs empfehlen?

3) Wie hoch sind die Erfolgschanchen bei einer OP ? Was sind die Worst Case Risiken und Häufigkeit des Auftretens? Ich habe ehrlich gesagt grandiose muffe vor Lähmungen, Gefühlstörungen bis hin zu Sachen wie Erektionsstörungen oder ähnliches (all das hat man mir als Risiken genannt, die bei einer solchen OP vorkommen können).


So Ihr Lieben... jetzt erlöse ich Euch mal und hoffe das Ihr mir nicht schlafend vom Stuhl (oder Krankenbett) gefallen seid.... ich freue mich, Teil Eurer Community sein zu dürfen...

bis dahin
Markus
KleineHexe1973
hi markus,

klingt alles nicht so gut.

kann dazu nur sagen, das ich seit oktober 2008 an einem bandscheibenvorfall erkrankt bin. hab auch so ziemlich alles durch. letzte option op. diese sollte dienstag stattfinden. wurde abgesagt, alles zerrt an den nerven man man. bei gibt es leider noch eine vorerkankung, die alles etwas komplizierter macht.
das institut in hannover kenne ich leider nicht.
ich bin kein privatpatient aber mittlerweile auch schon bei privatärzten gelandet.
ich kenne diese ungeduld, man will einfach nur noch die verdammten schmerzen loswerden und endlich gesund werden. ich wollte auch nie eine op, hatte angst, danach im rollstuhl zu sitzen. aber so wie jetzt das ist auch kein leben.

deine fragen kann ich dir leider nicht beantworten. fühl trotzdem mit dir und wünsch dir gute besserung.

lg diana
Ave
Hallo

Also zum einen kann ich Dir nur empfehlen, schnellstens einen Facharzt für spezielle Schmerztherapie aufzusuchen.
Da Du nun schon so lange an der Sache rumlaborierst, ist eine Schmerzchronifizierung = der Schmerz wird zu einer eigenständigen Krankheit, ziemlich wahrscheinlich.
Eine Schmerztherapie beinhaltet nicht nur medikamentöse Therapie (wie Du sie vermutlich im KH bekamst) sondern ist viel umfangreicher.

Bist Du nur bei einem Orthopäden in Behandlung oder hast Du auch einen Neurochirurgen? Mit BSV gehört man in die Hände eines NCH.

Eine OP-Indikation besteht bei neurologischen Ausfällen und Lähmungen.
Natürlich kann auch nicht mehr auszuhaltender Schmerz eine OP-Indikation sein, vorher sollte aber dringend abgeklärt werden, ob bei Dir nicht eine Schmerzchronifizierung eingetreten ist. Falls ja, dann kann es gut sein, dass die OP für die Katz ist, weil der Schmerz trotz OP noch da ist. Das ist die Krux an chron. Schmerz. Den kann man nicht wegoperieren, mit Medikamenten kann man ihn eindämmen, aber eine kompetente Schmerztherapie mit Erlernen von Schmerzeinschätzung und Schmerzbewältigung ist in dem Fall die beste Therapie.
Operationen bergen natürlich immer Risiken.
Es kann sich übermäßiges Narbengewebe bilden, es kann zu Rezidivvorfällen kommen nach einer OP...
Worsest Case? Dass eine Instabilität entsteht, wo dann über kurz oder lang der betroffene Bereich versteift werden muss.


Was nimmst Du aktuell an Medikamenten? Bekommst Du etwas gegen Nervenschmerzen? Also Lyrica, Gabapentin oder ähnliches?

Dass Deine PRT`s nicht gewirkt haben, wundert mich ehrlich gesagt, nicht wirklich. Die hätten im Akutfall, also vor gut 2 Jahren gegeben werden müssen.
Vermutlich hat 2007 der BSV schon bestanden, als Du Dich hast einrenken lassen - und das ist ein absolutes NO GO! Kein Einrenken bei BSV!
Verstehe nicht, warum der Arzt das nicht abgeklärt hat, bevor er eine "Therapie" gestartet hat.

Zitat
Zusätzlich zur PRT bekomme ich eine "Facetten" Spritze. Die hat mir den Hintern betäubt, aber nach 12 Stunden war alles beim alten.


Hat sich auf die Facetteninfiltration eine Schmerzlinderung eingestelt? Auch wenn Du nur ein oder zwei Stunden das Gefühl hattest, dass es besser geworden ist?
Falls dem so war, solltest Du noch eine machen lassen, sehen, wie diese wirkt, wenn hier auch wieder - und wenn nur für kurze Zeit - eine Schmerzlinderung eintritt, dann hast Du die Möglichkeit, die Facetten denervieren (mittels Hitze oder Kälte veröden) zu lassen.


Zitat
Kleine Hexe schrieb: ich wollte auch nie eine op, hatte angst, danach im rollstuhl zu sitzen.


*hüstel* Ich möchte hier nur kurz einwerfen, dass das Rückenmark in der Lendenwirbelsäule bei L 1/2 endet.
Also eine Querschnittslähmung auf Grund einer Rückenmarksverletzung in der unteren LWS geht nicht.

Markus, irgendwie hab ich das Gefühl, dass man bei Dir im Akutfall auch ganz schön geschlampt hat bzw Du hast Dir mit Deiner Weigerung zwecks PRT keinen Gefallen getan.
Aber bevor Du Dich unters Messer legst, solltest Du wirklich noch andere konservative Möglichkeiten in Erwägung ziehen, eben als vordringlichstes der Besuch eines guten Schmerztherapeuten.
Hast Du schon mal Akupunktur bekommen? Was ist mit Osteopathie?

Wie sieht es mit der Krankengymnastik aus? Machst Du die erlernten Eigenübungen zuhause konsequent täglich?
Oder gehst Du nur 2 - 3 x wöchentlich in eine Physiopraxis?

Wenn Du Zeit und Lust hast, kannst Dir ja gerne mal mein Profil durchlesen, da wirst Du vermutlich gewisse Parallelen finden...
Falls Du noch spezifische Fragen hast, kannst Dich auch gerne per PN bei mir melden.

Jetzt erst einmal gute Besserung!

Lg
Maria


flyrider
Zitat (sunnysun @ )
Mein Doc war auch noch Meistro in Sachen Akkupunktur und hat mich mit Nadeln übersäät. :-) Hat nix gebracht ausser pieksen

Hihi Maria - war wirklich ziemlich lang... zwinker.gif
Hallo Markus wink.gif --
erstmal willkommen im Club! Irgendwie kommen mir deine "Nicht-krank-sein-wollen-und-dürfen-Phobien" doch ziemlich bekannt vor... streicheln.gif
Nun hat dir dein Körper also doch mal klar und deutlich gezeigt, wer hier der Chef ist oder..?
Das ist glaub ich für alle Bandis der erste Schritt... zu akzeptieren, wann Schluß ist -- und es klingt so, als wärst du da seeehr begriffsstutzig gewesen... zwinker.gif
Was ich besorgnsierregend finde, sind deine Ausfälle im Bein... und was meinst du mit "Grundrauschen"..?? Einen Schmerz? Bei mir fühlt sich nämlich dieses Taubheitsgefühl auch wie "rauschen" an...
Nerven sind sehr schnell beleidigt und wenn man sie für längere Zeit ignoriert, manchmal auch "tödlich"...
Ich schlage mich gerade noch mit den Auswirkungen meines letzten (5...?) Bsv in den letzten 5 Jahren herum und GLAUBE, gerade eine leichte besserung meiner Lähmungen zu spüren...
Leider kann ich die Angst vor dem Rollstuhl durchaus nachvollziehen, wenn einem der Großteil der Muskeln auch nur an EINEM Bein ausfallen, gehen zwar noch viele Dinge, aber laufen eben gerade nicht mehr so richtig... smhair2.gif
DAS kann dir allerdings auch passieren, wenn du dich NICHT operieren läßt -- siehe einige Beispiele hier im Forum...
Eine meiner Tanten saß auch ab ihrem 60. Lebensjahr (zumindest in der Öffentlichkeit) im Rollstuhl, weil eine sich immer mehr verstärkende Enge im Spinalkanal in der LWS NICHT zum passenden Zeitpunkt operiert wurde...
Wohlgemerkt, man hat da NICHT unendlich Zeit... wenn die Nerven hin sind, sind sie hin... augenbraue.gif Die kann dann auch der BESTE Doc nicht mehr reparieren, höchstens (wenn er will..) der Körper selber...
Ich würde mir wie Maria schon geschrieben hat, noch eine zweite Meinung einholen, aber irgendwann dann schon mal reagieren...
LG Angela
sunnysun
Guten Morgen Ihr lieben,

toll, das man so schnell und mitten in der Nacht Antworten erhält. :-) Meine Nacht war auch kurz, ich bin auf dem Sprung zum Futtern, und gleich danach starten die Anwendungen. Also, von daher bitte um Nachsicht für nur kurze stichwortartige Antwort:

KG in Eigeneregie:
Ja, ich mache die Übungen auch selbst, insbesondere Morgens, da ich sonst gar nicht wirklich aus dem Bett komme. Es kommt mir immer vor, als hätte mich ein Bus überfahren. Ansonsten weitere Übungen bei fast jeder Gelegenheit. Ich bin ein Meister des "bewegten Stehens" *lach*. Ich gebe zu: Ich betreibe das ernst ernsthaft selbst seit August, also seit es wirklich fies geworden ist.

Grundrauschen:
Ich meine damit nicht Austrahlungen oder Lähmungen (die sind bis auf wenige Minuten nach akuten Fall ganz verschwunden, ganz selten mal ein kurzes Ameisenkribbeln, vielleicht 1x in 2 Wochen). Grundrauschen sind die Schmerzen, die als "Grundrauschen" sich immer klein aber monoton im Hintergrund halten. Nie wirklich schlimm, immer nur seicht... das bekomme ich unter Kontrolle bis fast zum Nullpunkt durch:
- Liegen (hält 20 Minuten)
- Spazieren gehen (1 Stunde ohne Probleme, dann tuts weh)
- schwimmen (ebenfalls eine Stunde)
- Wärme (Wärmflasche, Fango >> eigentlich mehrere Stunden Schmerz nahezu abschaltbar)

Bewegung und Wärme tut mir also generell gut. In Kombination mit Medikamente bekomme ich das recht gut in den Griff. Wie gesagt, der größte Horror ist sitzen und längeres Stehen (in meinen Job ist ersteres aber Grundvorrausetzung).


Medikamente
- Tetrazepan, Abends
- 3x täglich Ibuprofen 600
- 1x morgens Pantozol 20 (Magen, wegen Ibuprofen)


Schmerztherapie:
Ich hatte vor 3 jahren mal eine extrem schmerzhafte Gürtelrose und wurde mit Stangyl in der Schmerztherapie behandelt. Das ist ein anti depressiva, welches den Schmerzlevel nach oben schieben sollte. Ja, ich weiss, ich bin offenbar beratungsresisdent: Ich habe das Mittel eigenmächtig abgesetzt (als es mir besser ging) und ich bin 2 Tage später mit Orientierungsschwierigkeiten in die Nordstadtklinik eingeliefert worden. Ich konnte nicht mehr geradeaus laufen, Raum drehte sich. Ja, es war wohl durch das abrupte Absetzten meine eigene Schuld, seitdem aber sehr sehr sehr vorsichtig bei sowas. Ich dachte bisher immer: je weniger Medikamente, desto besser... auf den Körper achten.... jaja. Inzwischen bin ich schlauer und nehme wenigstens regelmäßig o.g. Medikamente.

Nächste Schritte in Sachen Schmerztherapie nehme ich bei meinen Gespräch mit dem Doc am 27.11. in Angriff.



Facetten Spritze:
Ja, die Spritze hat mir geholfen. Allerdings war so ziemlich alles im Lendenbereich betäubt (inkl. Libido).


Zum Thema krank sein:
Hier spielen neben dem "ich bin ein Arbeitstier, keiner darf was schlechtes denken" auch echte Existenzängste eine Rolle. Ersteres ist noch Einstellungssache (ich habe mich ja schon gebessert, sonst wäre ich nach 3 Tagen wieder ins Büro), aber letzteres ist nicht so einfach und lässt einen auch nicht wirklich ruhig schlafen.

Das (für meine Verhältnisse) in aller kürze... ich muss los, bis später :-)

Gruß
Markus




KleineHexe1973
sorry falls das hier falsch ankam, ich wollte niemandem angst machen. das mit dem im rollstuhlsitzen sind nunmal die ersten gedanken, wenn man an eine rücken-op denkt.
ich habs ja auch nicht so ausführlich geschrieben, da ich hier nicht alle treaths vollmüllen will. ich hatte 2006 krebs und bei mir sind die knochen im LWS-bereich ziemlich instabil aufgrund einer bestrahlung. und meine eher harmlose op vom dienstag, mir nur caches einzusetzen ist abgesagt und nun wirds ne ordentliche versteifung mit schrauben und platten mit aussicht auf 50 % besserung. und man wird wie immer damit allein gelassen, wie schon das ganze jahr. ich fahre 400 km zu einer orthopädischen klinik, weils mir nicht egal ist. ich hab nur das gefühl, dass sich kein arzt daran traut, aber nungut das hat nix mit markus zu tun.

also das prinzip der facetteninfiltration ist doch die betäubung. wenn dann die schmerzen weg oder gemindert sind, kann doch über die verödung der nervenenden nachgedacht werden.
und das mit den existenzängsten kann ich gut nachvollziehen. ich hab zwar nen arbeitgeber und der kann mich nicht kündigen aufgrund meiner schwerbehinderung wegen der krebsgeschichte, aber ich weiß wie du dich fühlst markus. und das wollt ich damit nur sagen.
und auch das besagte grundrauschen kenne ich. ich bin trotz fentanylpflaster nie schmerzfrei. dieser schmerz ist immer da, mal mehr, mal weniger. bei belastungen wie langes sitzen oder stehen oder ähnliches wird es mehr. man versucht ja schon, den besten weg zu finden, damit zu leben, aber es ist kein zustand und zermürbt einen.

ich drück dir für deinen arztbesuch die daumen und wünsche weiterhin gute besserung.

lg diana
sunnysun
Hey Maria,
habe Dein Profil gelesen und war erschrocken, wieviele Parallelen wir offenbar haben. Allerdings, so schlimm wie Dich hat es mich glücklichweise (noch) nicht erwischt. Aber ich habe mich oft wieder gefunden. Ich werde deinen Rat zum Thema Schmerztherapie beherzigen, wenn auch mein innerer Schweinehund mir immer stetig von noch mehr Medikamenten (besonders Phychopharmaka) abrät.

Huhu Diana,
nein nein, mit Deiner Äußerung zu Lähmungen triffst Du ja schon den Nagel auf den Kopf > es geht ja allgemein um Ängste vor OPs > und das ist auch richtig so. Wäre ja schlimm wenn wir zur OP rennen wie zu einer KG. Wobei, ich wusste schon vorher das wirkliche Querschnittslähmungen in diesen Bereich nicht mehr wirklich möglich sind... insbesondere für das männliche Geschlecht spielen in den Spinalnervbereichen aber ganz andere Nervenstränge eine Rolle, die (zumindest für "uns") Lebenswichtig sind. Naja, aber eben auch alle anderen Nerven, die da verletzt werden könnten...

Zum Thema Job nochmal... ich habe keine Angst meinen Job zu verlieren, darum gehts eigentlich nicht. Ich habe eher Bedenken, dass das Geld schlicht nicht mehr reicht um das Haus abzubezahlen. Thats all.


Ansonsten... was ganz komisch ist... alle sagen: Markus, kurier das aus.... oder : "Sie werden AU aus der Reha entlassen!"... bla bla bla. Aber ich selbst hatte mir fest vorgenommen, nächsten Freitag im Büro zu erscheinen... ich dachte immer:

- Mach mal ne Fango, danach wieder Tango
- zwei drei PRT, dann tut nix mehr weh
- ein dutzend spritzen, danach wieder einen Tag sitzen

...ich bin echt dickköpfig, ich weiss... so langsam kommt aber die Erleuchtung.
KleineHexe1973
hi markus,

du steckst noch voller optimismus und so ist das gut. ich sag mir auch immer positiv denken.

das mit den nervenbeschädigungen kenne ich. klar ist das beim mann anders. habe das gleiche problem, nur halt nicht durch den bsv sondern mal wieder von der bestrahlung. meine unterleibs-op ansich ist nicht das übel. durch die bestrahlung sind bei mir nicht nur die knochen im lws-bereich kaputt sondern der rest auch. ich sags mal ganz frei heraus, ich hab seit 4 jahren kaum oder vernünftigen sex, weil die nerven in dem bereich zerstört worden sind. ich kann also deine ängste wirklich gut nachvollziehen markus.

das mit dem haus ist auch klar. ich bin seit oktober 2008 krank. mein ferund und ich sind im dezember 2008 zusammengezogen. im april 2010 läuft mein krankengeld aus und wir leben schon seit einem jahr nur mit einem gehalt. mein krankengeld ist ein witz, da ich kein riesen nettogehalt habe. behalt ich meinen job, gibts ab april kein geld mehr. kündige ich den, bin ich arbeitslos. vom amt bekomme ich nichts, da ja mein freund einkommen hat. es sind halt diese existenziellen sorgen die man sich macht. und ein haus bezahlt sich ja auch nicht von selbst.

das problem mit den medikamenten kenne ich ebenfalls. ich nehm seit 2006 nur gift für den körper. ich dacht auch, ich nehm halt nur was, wenns wirklich nicht mehr geht, um meine organe zu schonen, aber das ist falsch. der körper merkt sich ja leider schmerzen und dann wirds chronisch. aber über die stufe bin ich leider schon hinaus.

und die guten sprüche die man immer hört nerven nur noch. keiner versteht einen, alle sehen nur, das man ja rumrennt, wie das blühende leben aussieht und die denken man simuliert.
nur du selbst kannst entscheiden, bin ich fit um zu arbeiten. mach nichts verkehrtes oder überstürztes, dein körper dankt es dir nicht.

also gute besserung und wusaaaaaaaaaaaaaaaaa zwinker.gif

lg diana

sunnysun
Heute war ein richtig mieser Tag, irgendwie hab ich den Eindruck es geht eher zurück als voran.

Nach Visite beim Chefarzt und Ansprache der Schmerzsymptomatik (Dauerrauschen) wurde ich nun mit Obiaten "versorgt". Das Mittel heisst Tilidin, Medikation 2x 20 Tropfen am Tag. Diese Tropfen soll ich parallel zu Tetrazepan 50 und Ibruprofen 600 nehmen.

Ich habe vor der ersten Einnahme im Web recherchiert. Offenbar gibt es viele viele Halbwahrheiten darüber. Aber ich muss ja wohl langsam auch mit diesen "Keulen" anfangen.

Die erste Dosis hat mich fast aus den Socken gehauen. Mir wurde duselig und beim gehen wurde ich leicht schwindelig. Die Schmerzen gingen recht gut zurück. Ich geb dem ganzen ne Chance. Mal sehen wie das weiterläuft. Ich gelobe mich an die Medikation zu halten und nicht eigenmächtig abzusetzen. :-)

Ich habe außerdem beschlossen, das es so einfach keinen Sinn hat zur Arbeit zu gehen. Dann müssen halt die Ersparnisse ran, damit können wir uns nach ersten Familienrat bestimmt ein halbes Jahr über Wasser halten. Mein Arbeitgeber zahl sogar meine Gratifikationen in den nächsten 4 Monaten weiter. Außerdem erhalte ich einen Zuschuss und mein Chef übernimmt aus eigener Tasche meine VWL sowie Direktversicherungen. Echt, ich kann drei Kreuze machen glaub ich. Wenigstens die Sorge sollte nun kleiner sein...

KleineHexe1973
hi markus,

tja so ne tage wirst du leider öfter haben.

das mit den neuen medikamenten kenne ich. bin mittlerweile auch bei opiaten angelangt. habe aber pflaster statt tropfen bekommen. Fentanyl noch die kleinste dosis, das reicht aber nicht mehr wirklich lange. bei belastung nehme ich zusätzlich tabletten. die pflaster nehme ich seit august. muss die alle 3 tage wechseln.
das mit dem duselig sein und schwindel war bei mir bei der 1. einnahme genauso. das gibt sich nach dem 1. tag aber rasch. schlimm wird es nur, wenn du die einnahme vergißt oder abrupt absetzt. ich habe das mal getan um meinen körper etwas zu entlasten und ich hatte 2 tage lang die übelsten entzugserscheinungen.

das mit der arbeit ist doch erstmal ok. es bringt nichts, sich dorthin zu quälen. du tust deinem rücken nichts gutes. irgendwie muss es gehen. ist bei mir nicht anders.

also kopf hoch, tapfer die medikamente nehmen, weil du weißt, wenn du nichts nimmst kanns chronisch werden.

lg diana
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