Hilfe, liebe Leute. Ich halte es vor Schmerzen nicht mehr aus (Lumboischialgie). Der Orthopäde meint, er könne sich meine Schmerzen nicht erklären, gab mir aber noch einen Überweisungsschein (Neurochirurg). Der Neurochirurg aber, so fürchte ich, wird mir auch nichts anderes erzählen. Im Detail:
MRT-Bericht:
Streckfehlhaltung der Lendenwirbelsäule ohne pathologischen Wirbelkörperhöhenminderung. Regelrechter Stand des Conus medullaris, miterfaßter präsakraler Raum altersgemäß.
Multisegmentale chondrotische Veränderungen der LWS von Höhe des thorakolumbalen Übergangs nach kaudal zunehmend.
Im Segment LWK2/3 LWK 3/4 beginnende bilaterale mit flacher zirkulärer Bandscheibenprotrusion bis intraforaminal reichend ohne Neuroforamen-/Spinalkanalstenose mit mittelgradiger Kompression des Duralschlauchs in Höhe des Segments LWK 3/4 (ventro Bd. Durchmesser 7 mm).
Im Segment LWK4/5 Chondrose mit rechts mediolateral betonter bis intraforaminal reichender partiell knöchern abstützen (sic!) Bandscheibenprotrusion mit beginnender rechtsseitiger Maskierung des perineuralen Fettgewebes ohne Spinalkanalenge und mit 11gradiger Kompression des Duralschlauches (ventrodorsaler Durchmesser ca 8 mm).
Im Segment LWK5/S1 bilaterale Spondylarthrose mit flacher medianer Bandscheibenprotrusion ohne Spinalkanalstenose.
Beurteilung:
Streckfehlhaltung der LWS.
Multisegmentale chondrotische Veränderungen mit bilateralen Spondylarthrosen in den Segmenten LWK 2/3 und LWK 3/4.
Flache zirkuläre Bandscheibenprotrusion im Segment LWK 3/4 mit mittelgradiger Kompression des Duralschlauchs ohne Spinalkanalenge.
Rechts mediolateral betonte Bandscheibenprotrusion im Segment LKW 4/5 mit rechtsseitiger gemischtförmiger Neuroforamenstenose und mittelgradiger Kompression des Duralschlauchs ohne Spinalkanalenge.
Mediane Bandscheibenprotrusion präsakral sowie bilaterale Spondylartrhrose ohne Spinalkanalenge.
Eine frische weiche Prolapskomponente ist aktuell nicht abgrenzbar.
Ich habe mir das, auch mit Hilfe dieses Forums, übersetzt und glaube zu verstehen, was gemeint ist.
Daß keine Anzeichen für einen neuen Bandscheibenvorfall da sind, freut mich natürlich. Daß ich laut Orthopäde nicht operiert werden muß, freut mich noch viel mehr. Daß er aber meint, meine wirklich sehr schlimmen Schmerzen ließen sich aus diesem Befund nicht erklären, und dass er mir auch keinerlei Vorschlag machte, wie diese Schmerzen zu lindern seien, erfreut mich nun so gar nicht. Ich fühle mich sogar ziemlich verzweifelt.
Ich bin alles andere als ein Weichei, aber ich kann nun schon seit fast drei Monaten nicht mehr stehen, nicht mehr gehen, nicht mehr liegen. Nur im Sitzen halte ich es noch einigermaßen aus, aber selbst im Sitzen werden die Schmerzen stetig schlimmer. Und das, obwohl ich mich nun wochenlang geschont habe. Die Schmerzen gehen vom Rücken über den Po bis zum Fuß, auch die Leistengegend tut sehr weh. Ich bin derzeit wirklich absolut unfähig, die geringste kleine Arbeit auszuführen oder auch nur die kürzeste Strecke außerhalb des Hauses zu laufen.
Kann es wirklich sein, dass ich mir das alles einbilde? Ich habe Arthrose an den Facettengelenken, drei Bandscheibenvorwölbungen, von denen zwei den Duralschlauch komprimieren. Allein die Neuroforamenstenose kann doch wohl für meine bösen Schmerzen sorgen, oder irre ich mich da?
Was gibt es noch neben "operieren" und "nicht operieren"? Ich bin doch wohl nicht wirklich gezwungen, den Rest meines Lebens als eingebildeter Kranker im Sitzen zu verbringen?!