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Komplette Version OP? Und wenn ja, welche?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
richard
Hallo Leidensgenossen,

ich lese hier schon eine Weile mit, aber ich weiß einfach nicht weiter.

Letztlich sagen einen alle Ärzte, dass ich meine Entscheidung selber treffen muss, aber fundierte Informationen zu Wirkung und Nebenwirkung der vorgeschlagenen OPs sind kaum zu bekommen - ich hoffe auf euer Input.

Hier der Befund eines orthopädischen Chirurgen:
- Cervicobrachialgia (links)
- Spondylose der HWS (C6/7 > C5/6)
- Osteochondrose Zervikalbereich (C6/7 > C5/6)
- Bandscheibenprotrusion (C6/7 links foraminal, C5/6 rechts geringer foraminal)
- Neuroforamenstenose HWS (C6/7 links)

Hauptproblem ist wohl der Bandscheibenvorfall C6/7, der links stärker ausgeprägt ist als rechts aber dennoch beide Nervenkanäle beengt. Außerdem hat die Bandscheibe das Liquor um das Rückenmark bereits vollständig komprimiert, aber offfenbar noch nicht das Rückenmark selbst.

Symptome sind:
- Zum zweiten mal Taubheit im linken Arm, hauptsächlich in den Fingern. Das erste Mal vor 4 Jahren mit Lähmung, hat sich aber gebessert. Das zweite Mal seit drei Monaten (ohne Lähmung), bessert sich aber wieder
- Schmerzen in beiden Armen bei Belastung
- Schmerzen im Nacken und oberen Rücken

Der neurologische Befund lautet, dass keine Denervierung stattgefunden hat. Obwohl die Ärzte das nicht bestätigen, habe ich einen Kräfte- und Koordinationsverlust in beiden Armen.

Ich war einigermaßen sportlich und möchte es auch wieder werden; wichtige Aktivitäten sind Kajak Fahren, Gitarre Spielen und Arbeiten (meist am PC mit Telefon am Ohr), welche ich seit Monaten nicht ausüben kann.

Die mir bekannten Optionen sind:

1) weiter konservativ therapieren, wie schon seit 4 Jahren. Schmerzfrei war ich in dieser Zeit höchsten für Augenblicke und insgesamt scheint sich das Gesamtbild zu verschlechtern. Allerdings kann man nie wissen, viele Menschen mit ähnlichem Befund scheinen langfristig einigermaßen Beschwerdefrei damit zu leben.
Mit der Gefahr einer Not-OP wegen der Arme könnte ich leben. Mit den Schmerzen, weiß ich nicht.
Sorgen machen mir hierbei:
a) dass der Druck auf das Rückenmark zunehmen könnte . . .
b) dass im Laufe der Zeit die anderen Optionen nicht mehr anwendbar sind

2) Minimal invasive Foraminotomie C6/7 links (wird von hinten gemacht). Damit könnte der Nerv zum linken Arm entlastet werden. Nachteil: hilft nicht rechts und hilft nicht in der Mitte (Rückenmark), hilf vermutlich nicht gegen die Schmerzen im Rücken und Hals, die Verknöcherungen an den Dornfortsätzen und Wirbeln bleiben

3) Von vorne operieren und C6/7 Versteifen. Dabei würden die Verknöcherungen an den Wirbeln sowie die Bandscheibe restlos entfernt werden. Beide Arme wären hoffentlich OK, die Schmerzen im Rücken wären eventuell OK. Das Rückenmark wäre außer Gefahr.
Nachteil: Es ist nicht klar, welchen Beitrag der Vorfall bei C5/6 leistet. Außerdem werden die angrenzenden Bandscheiben wegen der Versteifung stärker belastet, was vor allem dem Angeschlagenen Segment C5/6 nicht gut bekäme. Insgesamt rät mein Orthopäde nach der Versteifung keinen belastenden Sport mehr zu machen, was den Nutzen der OP aus meiner Sicht erheblich reduziert.

4) Von vorne operieren und eine künstliche Bandscheibe bei C6/7 einsetzen. Dabei würden die Verknöcherungen an den Wirbeln sowie die Bandscheibe restlos entfernt werden. Im Optimalfall wäre der Abstand und die Beweglichkeit dieses Segments wieder hergestellt und damit die anderen Segmente entlastet.
Nachteile: wie bei 3) ist nicht klar, welchen Einfluss C5/6 hat. Außerdem blieben die Verknöcherungen an den Dornfortsätzen erhalten. 40% der Künstlichen Bandscheiben versteifen. Wie lange hält eine Künstliche Bandscheibe. Es gibt keine Langzeiterfahrung mit künstlichen Bandscheiben, was ist in 10 Jahren, in 20, 30, 40 oder 50 Jahren (ich bin 40 Jahre alt)? Wenn das Teil mal eingebaut und mit den Wirbeln verwachsen ist, bekommt man es ohne die Wirbel zu zerstören wieder heraus? Außerdem rät auch hier mein Arzt die last auf das Implantat zu minimieren (kein Sport) damit das Teil möglichst lange hält.


Oh Man! Entschuldigt bitte die Länge meines Beitrags. Falls jemand was konstruktives einfällt freue ich mich.
Gruß
Richard
Panthercham
Hallo und herzlich wilkommen richard,
wer nicht fragt bleibt dumm.
Eigentlich sollten die Ärzte entscheiden welche Op Methode für Dich die beste ist.
Wenn Dir alternativ Behandlungen bisher geholfen haben mach sie doch weiter.

Es gibt keine Garantie, das es nach einer OP besser wird.
Mir sagte der Professor, ich sollte höchstens Kopfbälle vermeiden, ansonsten ist die HWS an der Stelle ja besser intakt als bei den anderen Bandscheiben ;).

Es gibt auch die Möglichkeit, wegen Deiner bedenken C5 2 Prothesen einzusetzen, maximal sind meine ich gelesen zu haben 3.

Entfernen kann man die Prothesen auch wieder, abe hierzu wäre dann die Frage wofür ?
Sollte die Prothese defekt sein OK, ansonsten wird sie sich im Laufe der Jahre, auch bei defekt, solange nichts weiter bedrängt wird, von selbst versteifen mit knochen.

Es wäre sicherlich ratsam eine 2. oder 3. neurochrirugische Meinung einzuholen.
Wenn das MRT aktuell ist, stell Dich noch weiteren Neurochirugen vor.

Ich kann Dir im moment nicht alles beantworten, aber bestimmt werden auch andere Bandis ihre Beiträge zu Deinem Thema schreiben.


LG und GB
Markus winke.gif
isab
Hallo Richard,

herzlich willkommen im Bandi Forum.

Ich hatte so eine ähnliche Diagnose wie Du,
aber MRT Bilder sagen nicht alles, wie es
genau aussieht, sehen die Ärzte erst unter
der OP.

Im allgemeinen wird versucht so wenig wie
möglich bei der OP zu machen und damit
so viel wie möglich raus zu holen.

Bei mir hat dieses Vorgehen nicht geklappt,
weil sämtliche Segmente von C 3 bis TH 1
schon betroffen waren.

Mein Tip an Dich ist, gehe in eine große
Wirbelsäulenklinik, wo nur Wirbelsäulen
operiet werden, dort ist die meiste Erfahrung
vorhanden und lasse Dich dort beraten.

Alles Gute für Dich!

LG Isab wink.gif
Joerki
Guten Morgen ,

du hast doch die besten Kliniken ( z.B. Alpha-Klinik ) vor der Türe.
Ich würde mir nen Cage einbauen lassen, raus mit der kaputten Bandscheibe.
Das ist heutzutage kein Akt mehr, geht durch den Hals.

Dann sollte es Dir wesentlich besser gehen.


Grüße

Jörg
schiko
Hallo richard,

du bist ja schon sehr gut informiert.
Es gibt Kliniken, die setzten lieber ein Cage ein, weil diese besser wieder rausgehen. Bei mir wurde das Thema mal kurz aufgegriffen, habe ich aber ersteinmal zurückgestellt.
Die Nachbarsegmente sind dann aber sicher auch bald fällig, wenn sie ohnehin schon auffallend sind.

Ob Du nach der OP keine Probleme mehr hast, kann Dir auch niemand garantieren. Bei mir ging es 3 Jahre später mit den
nächsten Etagen weiter. Es gibt aber auch sehr viele, denen es nach der OP gut geht.

Also, es ist schwierig Dir etwas zu raten, dass mußt Du allein mit Deinem Arzt entscheiden, ob und wie es gemacht wird, da hier jeder andere Erfahrungen gemacht hat und
jeder auch anders empfindet.

Ich wünsche Dir für die Zukunft alle Gute und lasse Dich in einer Wirbelsäulenklinik beraten.

LG Schiko

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