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Komplette Version erneuter BSV L5/S1 - Würdet Ihr operieren?

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spieze
Hallo Bandis,

bin im Moment hin- und hergerissen. Mich würden Eure Meinungen interessieren.

Zu mir und meiner "Bandi-Geschichte":
Bin mittlerweile 34 Jahre alt. Schon mit 24 hats mich erwischt. Bandscheibenvorfall L4/L5 sequestrierend nach links und leichter Prolaps L5/S1. Diese wurden erst 2 Monate nachdem sie aufgetreten sind in der Kernspint festgestellt.
Alle haben zur Operation geraten: Orthopäde, Radiologe, Physiotherapeut.
Ich habs geschafft und war nach nur weiteren 2 Monaten ohne OP (!!!) schmerzfrei!!! Durch Krankengymnastik, Spazieren gehen und ambulanter Reha. SUPER!!! Das Gute war: Gehen und etwas Belastung war in der "harten Zeit" trotzdem möglich!!!

5 Jahre später mit 29 Jahren ein erneutes Problem. Erneuter, frischer BSV L4/L5 linksseitig mit Kontakt zur Wurzel. Nach KG und Reha wieder ohne(!) OP alles geschafft. Dauer der Probleme ca. 12 Wochen. Man hat richtig gemerkt wie es von Woche zu Woche etwas besser und leichter wurde. Anschließend war alles wieder o.k. Hatte dann 4 Jahre nahezu keine Probleme…außer ab und zu etwas Rückenschmerzen welche man aushalten konnte und mit KG und Infusionen immer wieder behoben wurden.

Konnte die 2x immer relativ schnell KG und Reha machen. Sitzen war das schlimmste; Gehen war o.k.

Und nun:
Aktuell ein erneuter BSV.
Diesmal wieder auf L5/S1. Dieser bekannte BSV hat sich vergrößert und geht nun auf die Nervenwurzel nach rechts…also nicht nach links wie zuvor.
Mittlerweile lieg ich seit 6 Wochen rum. Ein Gehen, Stehen und längeres Sitzen ist diesmal im Gegensatz zu früher leider nicht möglich. Nur liegen…liegen…liegen…und dies nur mit Schmerz (wenn auch nach einiger Zeit auszuhalten)…und nur incl. Medikamenten. Hab überhaupt keine Rückenschmerzen, aber Oberschenkel, Knöchel und vor allem die Schmerzen ind er Wade sind der Hammer!
Nach nur 10 Sekunden Stehen oder ein paar Meter Gehen ist der Schmerz wieder voll da und Liegen ist angesagt.
Nehme aktuell seit 6 Wochen täglich 2xTramadol 100, 2xDiclophinac75 und noch ein weiteres Schmerzmittel.
Zusätzlich hab ich mittlerweile 5x PDA (Periduralanästhesie) im Krankenhaus hinter mir. Infusionen beim Hausarzt sowieso.
Alles ohne Erfolg. Auch Physiotherapie (passiv, da ich nichts belasten kann) gibt überhaupt noch keinen Erfolg.
Im Gegensatz zu früher erkenne ich einfach keine Fortschritte. Alle Maßnahmen scheinen so sinnlos.

Bin mittlerweile am Verzweifeln. Im Gegensatz zu meinen früheren BSVs kann ich halt überhaupt nix machen. Nur vollgepumpt mit Tabletten und Spritzen rumliegen frustriert ohne Ende.
Orthopäde und PDA-Anästhesist raten natürlich wie immer zu OP. Wie immer…aber aus meiner Erfahrung von früher raten die Ärzte manchmal auch zu früh zu OPs.

Aber wenn nun schon seit 6 Wochen überhaupt nichts anschlägt… sich (im Gegensatz zu früher) nicht mal eine leichte Besserung einstellt, denk ich halt auch manchmal ans Operieren.
Bin nun hin- und hergerissen…vor allem da nur minimalstes Taubheitsgefühl im Fuß herrscht und ich Sachen wie Zehen-, Fersengang usw. machen kann. Zwar unter Schmerzen aber es geht.

Was meint Ihr? Könnt Ihr mir noch was empfehlen was ich machen könnte in meiner „passiven“ Situation.
Oder wäre OP doch das Beste? Oder einfach noch etwas durchhalten und ein paar Wochen abwarten?

Wäre dankbar für jede Rückmeldung.

Vielen Dank!!!
püppi28
Hallo Spieze wink.gif

oh man oh mann da hast du ja schon einiges hinter dir roechel.gif aber das wird alles wieder du wirst sehen.

Was für Infusionen bekommst du denn? Welche mit Cortison? Die helfen gegen die Schwellung im Rücken. Deine Schmerzen im Bein kommen von dem eingeklemmten Nerv. Das hatte ich damals auch auf L3/4. Das dauert eine Zeit bis sich der Nerv beruhigt und alles abgeschwollen ist. Also bitte keine Wunder erwarten nach 6 Wochen.

Bei mir tat das Bein noch leicht weh nach ZWEI Monaten. Jeder Kösper verkraftet es anders. Bist du denn in Behandlung bei einem Neurochirurg? Wenn nicht dann such dir einen die kennen sich da aus. Versuch dich trotz Schmerz zu bewegen auch wenns weh tut. Mir hat das super geholen. Jeden Tag gings ein bisschen besser. Aber übernimm dich nicht.

Du musst ein bisschen Geduld haben. Op würde ich erst dann in Erwägung ziehen wenn du Lähmungserscheinungen aufweist. Gib dir und deinem Körper Zeit das alles zu verkraften. Falls dich das ganze zu sehr belastet dann ist es keine Schande einen Psychotherapeuten aufzusuchen.

Ich wünsch dir alles Gute

lg Keksle winke.gif
spieze
Hallo Keksle,

danke für deine Rückantwort.
Ja, die Infusionen sind mit Cortison...genauso die PDAs in der Schmerztherapie.
Das Problem ist halt dass die Schmerzen seit dem Staubsaugen vor 6 Wochen (...ja, das Staubsaugen ist schuld ;-) ...) steit GLEICH STARK sind. Also einfach überhaupt kein Fortschritt zu erkennen ist.
Und Bewegung ist echt schwierig. Ich kann eigentlich schon Schmerzen aushalten, aber nach ein paar Meter Gehen sind die echt brutal. Und dieser Reiz ist schon Wahnsinn...

Wünsch dir einen schönen Abend. Ich leg mich wieder hin... :-)

Gruß, Spieze
bsv39
Hallo Spieze,

also mich wundert es dass in 6 Wochen überhaupt keine Fortschritte da sind, das ist schon recht ungewöhnlich. In Anbetracht dessen dass die Bandscheibe schon vorbelastet war könnte die Heilung länger brauchen. Wie sieht das MRT denn aus? Schmerzen im Bein sprechen ja für Kompression der Nervenwurzel. Versuch mal Dekompression nach McKinsey anzuwenden und mache so weit es geht Übungen zum Aufbau der Rückenmuskulatur, geht ja im Liegen...und beim Liegen Stufenlagerung der Beine zur Entlastung der LWS (macht man eigentlich unmittelbar nach dem BSV)

Alles Gute!

bsv39
püppi28
Hallo Spieze wink.gif

ich kann deine Sorge verstehen, aber wie gesagt jeder Körper ist anders und braucht eben auch unterschiedlich lange um einen BSV zu verarbeiten. Wie gesagt bei mir waren es zwei Monate. Kommt auf die grösse des BSV an.

Soso das Staubsaugen zwinker.gif (musste gleich schauen ob du Männlein oder Weiblein bist... tongue.gif Hast du es mal mit Wärme versucht. Kirschkernkissen, Wärmflasche oder Rotlicht? Ich hab damals im KH Übungen gezeigt bekommen die ich auch im Liegen machen kann, mir haben die sehr geholfen.

Lass dir einen Termin beim Neurochirurgen geben der hat weitere Behandlungsmethoden evtl. schlagen die besser an. Also ich konnte damals gehen, stehen (schief) mit Krücke laufen (schief) aber auf keinen Fall liegen. War natürlich doof im KH roechel.gif Trotzdem hab ich mich immer etwas mehr bewegt von Tag zu Tag auch wenn es weh tat. Wenn du nur liegst wird deine Muskulatur immer mehr verkümmern.

Gib dir mehr Zeit, operieren lassen kannst du dich später auch noch.

Ich wünsch dir alles gute

lg Keksle winke.gif
Corinna76
Hallo,

oh man du ärmste, hast ja schon was durch!

Also ich würde Dir auch raten, weitermachen mit KG u.s.w. und natürlich eine Portion Geduld dazu!

Eine OP ist schnell gemacht, aber auch dieses hat Risiken, also erstmal alles ausschöpfen und dann

kann man immer noch überlegen!

So lange Du keine Blasen- und Mastdarmstörungen hast, würde ich nicht operieren!

Hattest Du in der schmerzfreien Zwischenzeit Sport gemacht?

Glg Corinna
spieze
Hallo an Alle!

Vielen Dank für Eure Zeilen. Ist echt schön hier zu schreiben...einfach mit Leuten die die ganze Sache nachvollziehen können. Danke.

@bsv39: Ja, das ist eben mein Problem. 6 Wochen ohne Fortschritt! Bei meinen früheren BSVs war das eben anders.
Ja, die MRT zeigt dass die Nervenwurzel S1 rechts kompressiert wird. McKensie hat bis dato noch nichts gebracht. Hab hier eine sehr gute Physiotherapeutin die mit mir alles probiert. U.a. auch McKensie, Ostheopathie und natürlich die ganze übliche "manuelle" Schiene.
Stufenlagerung ist immer wenns möglich ist eh klar.

@keksle: Ja, das Staubsaugen wars. Bin männlich ;-)
Wärmflasche aufs Kreuz, Wäremekissen vor jeder KG und manchmal in die heiße Badewanne mach ich.
Beim Neurochirurgen war ich auch. Der hat mich aber wieder zum Orthopäden geschickt. Der Neurologe findet nix außer dass die Nervenb minimal angegriffen sind, aber ned schlimm.

@Corinna: Ja, ich hab bis zu meinem ersten Vorfall sehr viel Sport gemacht. Mind. 2-3x die Woche. Hauptsächlich Fussball...das ging dann nach dem ersten Vorfall natürlich nicht mehr so.
Die letzten Jahre bin ich dann auf "schonendes" Wandern umgestiegen, hab nur noch alle 2-3 Wochen mal locker und ohne Stress in der Freizeitmannschaft gekickt und bin ein paar Mal im Winter skigefahren (bin ehemaliger Skilehrer und ohne Ski geht im WInter nicht :-) ...alles was ich gemacht hab hat keiner Schmerzen verursacht.

Gruß an Alle!
Oliver (Spieze)

feiler4
Hallo Oliver,

erstmal auch von mir ein SERVUS in den Chamer-Landkreis!

Na da hast wirklich schon etliches hinter Dir! Kommt mir auch alles sehr, sehr bekannt vor!

Ich kann eine ähnliche Geschichte wie Du vorweisen und habe auch auf die Jahre alles erst konservativ versucht, denn die Hoffnung stirbt zuletzt! Ich würde auch jetzt noch einmal alles versuchen um um eine OP rum zu kommen! Du musst halt aufpassen, daß Du nicht massivere Lähmungs- oder Ausfallerscheinungen bekommst!!! Auch auf die Blase solltest Du ein Auge haben, daß war letztes Jahr bei mir so und dann war es allerhöchste Eisenbahn in den OP!

Ich bin immer in der Neurochirurgischen Ambulanz im KH der Barmherzigen Brüder in Regensburg und ich finde, daß dort sehr kompetente Ärzte sind, die Dir auch nicht gleich zu einer OP raten wenn keine Indikation gegeben ist!

So nun liebe Grüße aus dem Landkreis Regensburg
Michaela

wink.gif

Abi
Hallo Oliver,

mir geht es so ähnlich wie Dir, allerdings ist es mein erster BSV.
Ich mache allerdings schon seit Mitte Februar damit rum, wobei es zuerst eigentlich weniger schlimm war. Aber seit Mai haben sich die Beschwerden dann verstärkt und im Juni war ich4 Wochen in einer stationären REha, wo auch nochmals PRTs und PDA gemacht wurden. Daraufhin wirde es erst recht schlimm und ichbin von dort in zum NC geschickt worden, wobei da neue MTT zeigt, dass der Vorfall sich gut zurückgebildet hat, sodass der NC nicht operieren möchte, da wahrscheinich keine Verbesserung zu erwarten ist.
Und dass es zwischen 3 Wochen und 9 Monaten dauern könnte....
Also mache ich weiter meine Physio, nehme meine Tabletten (2x100 Tramal ret/Ibuprofen/Novalgintropfen als Reserve) und habe gestern wieder begonnen, ein bisschen zu arbeiten, da es mir ohne Arbeit auch nicht besser geht.
Ich bin Physio und kann mir meine Pat ziemlich aussuchen im Moment, sodass es einigermassen ging, ich brauchte allerdings ein Ibu mehr und das Novalgin aus der Reserve. Aber ich hoffe, dass es sich reguliert...
Ansonsten übe ich mich in Geduld!!! Wobei sie doch mitterweile recht strapaziert wird, wenn alles mögliche nicht geht (z.B. Walken, was ich gern mache und auch jede Übung, die reizt gleich länger Schmerzen macht).
Ich hoffe, dass es wenigstens zum Winter besser wird, denn wir wohnen in einem Skigebiet.....
LG und vieeeeeel Geduld!!!!
Andrea
bsv39
Hallo Oliver,

also ich würde an Deiner Stelle trotz der Vorgeschichte die konservative Methode durchziehen, und selbst wenn es ein Jahr geht. Man muß aber trotz Schmerzen versuchen immer mehr auf die Beine zu kommen, die Bandscheiben leben davon. Ich kenne Leute die noch nach über 10 Jahre nach einem Vorfall beschwerdefrei sind und das ohne OP. Man muß aber dazu sagen dass diese Leute den Vorfall in jungen Jahren erlitten haben und was das wichtigste ist sie haben eine gute Rückenmuskulatur antrainiert und niedriges Gewicht gehalten. Schwache Rumpfmuskulatur, Bewegungsmangel und Übergewicht das sind Faktoren die für die meisten Bandscheibenvorfälle verantwortlich sind.

vG
bsv39
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