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Komplette Version großer rechts-medio-lateraler BSV L5/S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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xabi
hallo ihr lieben,

ich (29), hab nun seit dem 30.07. meine diagnose, nach mrt. die details der vor- bzw. drumrumgeschichte lass ich für's erste mal weg - auch weil tippen im liegen schon ein wenig anstrengt.

hab hier in den letzten tagen auch schon sehr viel rumgelesen, aber ich hab aufgrund der vielfalt der behandlungsmethoden/tipps/diagnosen das gefühl, ich seh hier den wald vor lauter bäumen nicht mehr.. schulterzuck.gif

erstmals bemerkbar gemacht haben sich die schmerzen mitte april. damals konnte ich aber "lediglich" nicht mehr länger als ca. 10 min sitzen, ansonsten aber noch ganz gut rumaufen, stehen. liegend war ich so gut wie schmerzfrei.
war aber seither die ganze zeit in ärztlicher "behandlung" und hab auch 10 x kg gemacht (solange das noch ging, die übungen auch zuhause einigermaßen brav gemacht). derweil wurden die beschwerden immer schlimmer, die schmerzen strahlten immer weiter ins bein aus, mittlerweile bis in den fuß, inklusive kribbeln (hauptsächlich fuß, kurz nach aufstehen auch schonmal bis über's knie) und taubheitsgefühl (fußaußenseite, alles übrigens nur rechts). sitzen, stehen und laufen geht je nach tagesform (und notwendigkeit, halt mit zusammengebissenen zähnen) für ein paar minuten. heißt: den allergrößten teil des tages verbringe ich liegend auf der couch oder liegend im bett. an guten tagen (wie z.b. gestern und heute) tut das wenigstens kaum weh, an schlechten tagen ist's phasenweise auch so schwer auszuhalten.

am tag der diagnose hab ich mir dann auf empfehlung einen anderen arzt (allgemeinmediziner, sportmediziner, chiropraktiker) gesucht (wie gesagt, details zu dem ganzen bei interesse gerne später), der mich momentan mit "tiefen" xylo-nest spritzen behandelt (wochentäglich einmal hin, je ein pieks links und rechts vom wirbel), was manchmal gut hilft, manchmal kaum (gut helfen heißt: einigermaßen schmerzfrei rumliegen können..), zusätzlich nehm ich seit ein paar tagen wieder 2x täglich 75mg diclo und 2 katdolon s long. die hatte ich vor ein paar wochen abgesetzt, weil sie wirklich gar nichts mehr gebracht haben, in verbindung mit den spritzen scheinen sie jetzt wieder einigermaßen zu wirken. mehr als ein paar minuten rumlaufen kann ich aber auch so nicht, geschweige denn krankengymnastik machen o.ä...ist auf dauer also kein zustand.

mir fällt auf dass der text nun doch viel länger wird, als geplant, ich hoffe, ihr seht mir das nach.

nachdem ich nun hier gelesen habe, was ihr teilweise an medikamenten-cocktails nehmt, frage ich mich natürlich, ob da bei mir nicht vielleicht auch "noch was geht", mit mehr/anderen medis, so dass ich überhaupt erstmal schmerzmäßig in die lage versetzt wäre, zu versuchen, da z.b. mit gezielter krankengymnastik 'ne verbesserung zu erreichen.
nach dem ersten blick auf die mrt-bilder, meinte mein arzt zwar, dass ich vielleicht um ne op doch nicht rumkomme, obwohl er auch eher konservative methoden befürwortet. nachdem seine spritzen nun wenigstens ein bißchen anschlagen, scheint er mir diesbezüglich wieder ein bißchen mehr hoffnung machen zu wollen, aber das thema op steht natürlich trotzdem im raum.

nun hab ich am donnerstag 'nen termin bei dr. schöppe,
http://www.ortho-bonn.de/index.php?id=10
und hab, nachdem ich hier irgendwo im forum (weiß leider grad nicht mehr wo) gelesen habe, der sei ein "macher", ein wenig angst, dass der mich dann zu irgendwas drängelt, während ich mir lieber noch mehr meinungen einholen würde, bevor ich da eine definitve entscheidung treffe (mein arzt schlägt z.b. auch neurochirurgie und orthopädie der uniklinik bonn vor..)

so..und nun wollte ich eben einfach mal fragen, ob hier vielleicht irgendjemand noch 'nen tipp für mich hat..bezüglich medikation, bezüglich "guter" ärzte (möglichst in bonn..), bezüglich der wirksamkeit konservativer methoden bei "großen" bsv im bereich L5/S1..oder auch einfach nur über 'nen "sinnvollen" umgang mit den schmerzen.

vielen lieben dank schonmal im voraus (und nochmal sorry für den langen text*g)
xabi
joggeli
Hallo Xabi,

erst mal willkommen hier im Forum!

Das liesst sich ja nicht so toll, was Du schreibst streicheln.gif

Zitat
das gefühl, ich seh hier den wald vor lauter bäumen nicht mehr.

Ja, dass kennen Anfangs viele hier!

Zitat
der mich momentan mit "tiefen" xylo-nest spritzen behandelt (wochentäglich einmal hin, je ein pieks links und rechts vom wirbel),

werden diese Spritzen unter Röntgen oder CT-Kontrolle gegeben? wenn nicht, ist das einfach ein Schuss ins Blaue - finde ich persönlich nicht sinnvoll!

Besser wäre es, wenn gezielt PRT (bitte via Suche nachlesen), gemacht würden.

Was die Mediaktion angeht, wäre ein Besuch bei einem Schmerztherapeuten vielleicht nicht schlecht, den Du scheinst ja nun schon länger Probleme zu haben und die Gefahr ist natürlich je länger gegeben, dass sich das ganze chronifiziert.

Ich hab mir mal die HP des Docs angeschaut, zumindest scheint er alle konservativen Injektionsarten durchzuführen.
Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass Du mit einem "grossen" BSV in die Hände eines Neuerochirurgen gehörst. Das sind einfach die Speziallisten für die WS!

Zum Thema Arztempfehlung ----> schau Dich doch mal hier um.

Wünsch dir alles Gute,

LG

joggeli

xabi
liebe joggeli,

erstmal vielen dank für deine nette antwort!

Zitat
werden diese Spritzen unter Röntgen oder CT-Kontrolle gegeben?


nein, werden sie nicht..mag natürlich sein, dass das nicht ideal ist, aber für jemanden, der vorher mit ab und zu einer diclo-dexa-spritze einfach-irgendwo-in-den-po "behandelt" wurde (hat im absoluten anfangsstadium sogar geholfen, danach natürlich nicht mehr), ist das etwas gezieltere schon ein echter fortschritt *bissl grins*

hab mich schon ein bißchen über prt informiert..aber was ich da so lese, stimmt mich nicht gerade enthusiastisch...da kann ja scheinbar so einiges schiefgehn (über "es wirkt einfach nicht" hinaus) oder seh ich das nun komplett falsch?

zur gesamtproblematik wäre vielleicht noch zu erwähnen, dass ich seit jahren mit psychischen problemen zu kämpfen hab (ich nenn's jetzt mal depression, ist aber insgesamt etwas komplexer..), was unter anderem dazu führt, dass ich meine belastbarkeit hinsichtlich des "ausprobierens" von eventuell risikobehafteten oder potenziell sehr schmerzhaften methoden nicht besonders hoch einschätze.
alles schwierig halt... sad.gif

werde aber versuchen, so viel wie möglich (auch hinsichtlich prt) in dem gespräch am donnerstag zu klären, hoffe danach fühl ich mich ein bißchen schlauer..
vielleicht schaff ich's ja, parallel dazu auch noch 'nen termin beim neurochirurgen zu organisieren..

ansonsten bin ich natürlich weiterhin dankbar für jeden tipp von lieben forenlesern! smile.gif

alles liebe

xabi
joggeli
Hallo xabi,

Zitat
hab mich schon ein bißchen über prt informiert..aber was ich da so lese, stimmt mich nicht gerade enthusiastisch...da kann ja scheinbar so einiges schiefgehn (über "es wirkt einfach nicht" hinaus) oder seh ich das nun komplett falsch?


Es ist so, dass die verschiedenen Therapien bei jedem anders wirken.
Und was die Komplikationen angeht - auch die sind bei allen Behandlungen gegeben - sei es bei einer PRT, einer OP oder so wie jetzt bei Dir, wo ohne Kontrolle einfach mal reingestochen wird und der Doc keine Ahnung hat, wohin er die Medis genau spritzt.
Das wäre mit persönlich viel unangenehmer, wie wenn er via Röntgen und Kontrastmittel schaut, ob er richtig ist.

Zitat
was unter anderem dazu führt, dass ich meine belastbarkeit hinsichtlich des "ausprobierens" von eventuell risikobehafteten oder potenziell sehr schmerzhaften methoden nicht besonders hoch einschätze.
alles schwierig halt


ich nehm mal an, dass Du in psychotherapeutischer behandlung bist - Du must darauf nicht antworten, wenn Du nicht möchtest - aber vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass Dein Therapeut Dir dabei hilft, wenn er es noch nicht tut.
Den Du musst Dir im klaren sein, ein BSV zu behandeln ist leider oft ein steiniger und langwiriger Weg, auf dem es Geduld, viel Geduld braucht.

Zitat
vielleicht schaff ich's ja, parallel dazu auch noch 'nen termin beim neurochirurgen zu organisieren..

Das wäre supi und auch wichtig.

Alles Gute

joggeli


Corinna76
Hallo,

tut mir wirklich leid, ist wirklich Anfangs immer eine sehr blöde Situation.

Aber es gibt für jeden die richtige Hilfe!

Machst Du Sport?

Also ich kann da nur von mir persönlich sprechen und ich merke immer sofort wenn ich Sport mache und meine
Muskeln wieder gestärkt sind!

Ein Bekannter von mir rannte von Arzt zu Arzt, alle sagten ihm das gleiche KG, Spritzen und die dementsprechenden
Medikamente und dann mit Geduld wird es wieder Besser!

Er nahm Medikament und tat gar nichts, natürlich wurden die Beschwerden nicht besser und dann machte er
doch mal den Muskelaufbau nach Anleitung!
Siehe da ein paar Wochen später wurde es besser und er kann sogar wieder als Automechaniker arbeiten!

Ich möchte nicht sagen das Sport das Wundermittel ist, aber 1. braucht unsere Wirbelsäule Bewegung und 2.
ist inzwischen nachgewiesen das gestärkte Muskulatur die Schmerzen reduzieren!

Glg und hoffe Du findest Deinen richtigen Weg

Corinna
xabi
hallo joggeli!

was die spritzen angeht, kann ich deine argumente hinsichtlich der "zielgenauigkeit" schon nachvollziehen..allerdings bin ich bei meiner momentanen variante deswegen nicht allzu ängstlich, weil sich da das ganze ja nicht sooo nah am nerv abspielt und somit in etwas risikoärmeren regionen bewegt...keine ahnung..vielleicht bin ich da ja zu naiv?

jedenfalls - um auch mal was positives zu erzählen - ein bißchen was scheint das ganze schon zu bringen: bin heute nach dem arztbesuch mindestens 'ne viertelstunde rumgelaufen! na gut, ich geb's zu - geschlichen trifft's vielleicht noch ein bißchen besser*g
sowas ging aber seit wochen nicht mehr. hab mich total gefreut, auch wenn mir natürlich bewußt is, dass das noch nicht wirklich was heißt..es war einfach mal erholsam, dass zwischendurch auch mal was besser wird, anstatt immer nur schlechter.

was die von dir angesprochene hilfe meiner therapeutin angeht, so gestaltet sich das deswegen ein bißchen schwierig, weil das ganze momentan erstmal auf eis liegt, da ich's in letter zeit gar nicht geschafft hab, da hin zu fahren und ne stunde rumzusitzen (keine therapie auf der couch, in dem fall schade*lach)..und selbst wenn das demnächst wieder gehen sollte...sind halt noch so viele andere baustellen zu bearbeiten. aber ich werd die ganze bsv-thematik sicher mit ihr besprechen und dann mal hören, was sie mir rät, bezüglich prioritätensetzung.

übrigens mußt du dir keine sorgen machen, dass du mir mit fragen nach sowas irgendwie auf die füße trittst oder so. ich schag mich mit dem ganzen psychokram schon so lange rum, dass es mir mittlerweile nicht mehr allzu schwer fällt, da was von zu erzählen, zumindest nicht in einer umgebung wie diesem forum hier. smile.gif

lieben gruß

xabi

xabi
hallo corinna,

erstmal dankeschön für deine antwort!

nun zum thema sport...ich bin leider schlicht und ergreifend tierisch unsportlich und finde es ziemlich schwierig, mich an sachen zu versuchen, bei denen ich mich vielleicht blöd anstelle oder so..
deswegen (auch im zusammenhang mit den in anderen beiträgen schon angeprochenen psychischen problemen, die einfach sehr viel energie gekostet haben und auch immer noch kosten) hab ich es in den letzten jahren einfach nicht geschafft, mich da wirklich mal aufzuraffen.

ein paar monate bevor die rückenschmerzen sich bemerkbar machten, hab ich mir dann aber tatsächlich mal so ein hometrainer-fahrrad angeschafft und es tatsächlich auch ab und an benutzt. tja..mittlerweile steht es halt schon seit monaten traurig in der ecke, weil sitzen ja bei mir das erste war, das nicht mehr ging..auf so 'nem teil natürlich erst recht nicht.
während die schmerzen noch so halbwegs erträglich waren (und ich mich noch mit der aussage "nein, dass ist definitiv kein bsv, da hätten sie ganz andere symptome" zufriedengegeben hab..) hab ich's dann hinbekommen, im schnitt 2x die woche schwimmen zu gehn, aber mittlerweile geht da halt wegen der schmerzen gar nichts mehr.

ich bin mir aber durchaus bewußt, dass ich da, sobald es schmerzmäßig wieder einigermaßen drin ist, was tun muss...auch wenn's mir noch so schwer fällt..ich hoff mal, dass ich das irgendwie schaffe.

dir auch alles gute!

xabi
Corinna76
Hallo Xabi,

ich weiss das es nicht einfach ist seinen Schweinehund zu überwinden, aber glaube mir hast Du es einmal geschafft wirst Du auch Deine Erfolge erkennen!

Nur der Hometrainer bringt aber auch nicht viel, probiere es doch mal mit Nordic-Walking! Jede Kk kooperiert mit jeweiligen Stellen, die diese Kurse anbieten und fördern dies auch. Der Trick dabei ist, wenn du in einem Kurs bist (kann auch bsp. Wassergym. sein) hast Du einen gewissen Gruppenzwang!

Glg und viel Spass beim Schweinehund überwinden wink.gif

Corinna
xabi
Hallo ihr Lieben,

Auf der Suche nach der richtigen Behandlungsmethode habe ich nun in den letzten beiden Wochen einen mittleren Ärztemarathon hinter mich gebracht, den ich euch gerne schildern möchte. Dies in der Hoffnung, dass ihr mir einen Rat geben könntet, ob ich mich nun tatsächlich auf eine OP einlassen sollte oder ob es doch noch eine konservative Chance für mich gibt. Leider fühle ich mich von dieser Entscheidung momentan einfach vollkommen überfordert.

Nochmal zur „Grundinfo“: Ich habe einen nach Aussage verschiedener Ärzte „sehr großen“ Bandscheibenvorfall L5/S1 der sich durch Schmerzen im rechten Bein/Fuß bemerkbar macht. Kribbeln im Bein, ein Taubheitsgefühl an der Außenseite des rechten Fußes, sowie ein ausgefallener Reflex der Achillessehne sind weitere bisherige Symptome. Nach einer nun dreiwöchigen Behandlung mit schmerzstillenden (tiefen) Spritzen neben den Wirbel, gingen die Schmerzen einigermaßen zurück, ich kann nun wieder für kurze Zeit sitzen und kurze Strecken laufen, je nach Tagesform. Unterm Strich verbringe ich den Tag aber zwangsweise weiterhin liegend.

Nun zu den verschiedenen Ratschlägen der Fachärzte:

Zuerst hatte ich ein Beratungsgespräch bei Dr. Schöppe im Bonner Zentrum für Orthopädie und Neurologie. Dieser empfahl mir wohl eine Nucleoplasty (zumindest war dies der Inhalt des Flyers, der mir letztlich mitgegeben wurde..das ganze Gespräch war teilweise etwas verwirrend, so dass ich hier eventuelle Missverständnisse mal nicht ausschließen möchte). Er stellte anhand des MRT-Bildes fest, dass mein „riesiger“ Vorfall zwar nicht offen sequestriert ist, sich scheinbar aber doch irgendwas gelöst hat aber noch „am/hinterm Band festhänge (?). Außerdem stellte er fest, dass ein Reflex am rechten Fuß ausgefallen sei und ich einen besonders weiten Wirbelkanal hätte, der mich bei der Größe meines Vorfalls vor Schlimmerem bewahrt hätte („sonst: lalülala ins Krankenhaus – sofort Not-OP“ *schluck). Ich würde insgesamt 3 Nächte in der Klinik verbringen und anschließend etwa 3 Wochen eine Orthese tragen, dann wäre alles soweit wieder ok.

Als nächstes führte mich mein Weg in die Neurochirurgie der Bonner Uni-Klinik. Auch dort riet man mir zu einer OP. Bei dieser würde der Vorfall entweder endoskopisch oder in einer offenen OP entfernt werden - ich glaube, der Arzt tendierte mehr zu offen, hat aber die andere Variante auch nicht ausgeschlossen. Er schätzte, dass insgesamt etwa 40% meiner Bandscheibe entfernt werden müssten, wobei jegliche lockere Bestandteile vorsichtshalber entnommen würden, um weiteren Vorfällen vorzubeugen. Ich würde etwa 5 Tage im Krankenhaus verbringen und dann weiter ambulant behandelt werden. Nach Rücksprache bestätigte auch der Oberarzt die Einschätzung bezüglich der Notwendigkeit einer OP. Man wies mich auf die Risiken hin: etwa 5% der Operierten könnten hinterher reversible oder auch irreversible Schädigungen der Nerven durch die OP davontragen. Diese Aussage hat mich doch sehr verunsichert, ich wäre natürlich ungern die eine von den zwanzig… Von einer Nucleoplasty hielt der NCH übrigens nichts, da dies eher bei Vorwölbungen und kleineren Vorfällen angewandt würde. Außerdem hielt er meinen Wirbelkanal auf Nachfrage nicht für irgendwie außergewöhnlich weit.

Zuletzt besuchte ich gestern die Orthopädie der Uni-Klinik. Der dortige Arzt sah sich kurz meine MRT-Bilder an und fragte mich dann sofort, was ich von einer OP halten würde. Meine Bandscheibe sei so „ausgequetscht“, dass er sogar überlegen würde, ob nicht eine Prothese notwendig sei, da ich ja noch jung wäre (?). Er schlug aber letztlich doch erstmal eine offene OP vor (Nukleotomie). Auch hier kam wieder (wie bei den vorherigen Ärzten) die Aussage, es sei keine Reha von Nöten (ist das realistisch?). Über die Risiken wurde ich etwas roh aufgeklärt: Der Nerv würde „zur Seite“ geschoben, dabei könne natürlich immer was passieren. Prozentzahlen seien egal, selbst wenn nur bei einem Prozent was schief laufen würde, könnte man ja immer noch der eine von den hundert sein (womit er natürlich recht hat, was man aber dennoch in so einer Situation in der Weise natürlich ungern hört…). Dann erzählte er noch, gerade sei ein Patient ein zweites Mal innerhalb von drei Tagen operiert worden, weil erneut ein Vorfall an derselben Stelle entstanden sei. Da der Arzt mir den „Respekt“ vor der OP dann doch anmerkte, erwähnte er auch noch die Möglichkeit einer stationären Schmerztherapie (5 Tage), doch die Empfehlung lautete eindeutig OP.

Mein Hausarzt rät mir unter anderem aufgrund dieser nun mehr oder weniger eindeutigen Empfehlungen der Fachärzte ebenfalls zu einer baldigen OP. Obwohl er normalerweise eher zu konservativen Lösungen neigen würde, macht er mit diesbezüglich keine großen Hoffnungen, auch weil er fürchtet, dass durch eventuelle KG (würde man die Schmerzen soweit in den Griff bekommen, dass das möglich wäre) oder auch mehr Bewegung im Allgemeinen, noch mehr „rausrutscht“ oder sich ablöst, so dass, falls dann doch eine OP anstünde, diese nur unnötig verkompliziert würde… Ich hab nur echt so eine Riesenangst davor… also zum einen vor der OP an sich, als auch davor, dass es vielleicht trotz aller Empfehlungen die falsche Endscheidung sein könnte. Vor allem weil aufgrund der Spritzenbehandlung ja die Schmerzen auch etwas nachgelassen haben, bin ich mir nach wie vor unsicher, ob ich es nicht doch irgendwie konservativ hinbekommen könnte. Aber kann ich das denn riskieren? Noch sind bis auf den verloren gegangenen Achillessehnenreflex keine Ausfälle vorhanden, aber wäre es nicht eher unverantwortlich, auf eine Not-OP zu warten, wenn vielleicht doch Blasen- und Darmprobleme auftreten?? Ich lese in diesem Forum so oft, dass nur in solchen Fällen eine OP angeraten sei und sonst nur auf die konservativen Methoden gesetzt werden sollte.
Wäre es vielleicht sinnvoll, die Nervenfunktion mittels ENG o. Ä. überprüfen zu lassen? Oder lässt sich das Risiko eines weiteren „Abwartens“ bzgl. OP durch sowas auch nicht besser einschätzen?

Fragen über Fragen…ich bin echt ratlos…
Wäre wirklich nett von euch, wenn ihr mir nochmal ein paar Einschätzungen zu meinem Fall geben könntet.

Lieben Gruß und schon mal vielen Dank!
xabi



sonne72
Hej xabi wink.gif !

Habe im Mai auch 3 PDA's bekommen. Bei mir liegt ein Prolaps L5/S1 (ragte im März ca. 1 cm in den Spinalkanal rein) und eine Protusion L4/L5 vor.

Konnte mir vorher z.B. keine Strümpfe und Schuhe mehr anziehen, nicht lange stehen, gehen, sitzen ... heul.gif .

Nach der 1. und 2. PDA war ich auch ziemlich frustriert, da alle "Mit-Gespritzten" von tollen Erfolgen sprachen. Bei mir stellte sich so langsam nach der 3. eine Besserung in Bezug auf das Bewegungsausmaß ein (Mein 4-jähriger Sohn war fast schon enttäuscht, daß er mir nicht mehr die Schuhe schließen durfte zwinker.gif ).

In den ersten zwei Wochen danach verschwanden dann auch meine Mißempfindungen (Kribbeln in der Fußsohle, Unter- und Oberschenkel).
Die Schmerzen sind in der Zwischenzeit leider wieder deutlich stärker geworden.

Ich habe erfahren, daß die Ergebnisse bei Patienten sehr unterschiedlich ausfallen. So sind einige völlig und dauerhaft beschwerdefrei (auch erst Wochen nach der PDA-Serie!!), andere für Monate oder auch schonmal "nur" für 1-2 Jahre. Manche haben die Serie auch nochmal wiederholt. Mein behandelnder Arzt hat mir aber auch gesagt, daß es noch mehrere Wochen danach zu Verbesserungen kommen kann.

Da bei mir die Schmerzen wieder zugenommen haben und mein Prolaps auch ein "ganz schön dickes Ding" ist (wie sich mehrere Ärzte ausgedrückt haben), sollte ich mich unters Messer legen. frage.gif . Erst nach dem Gang zu einer Neurochirurgin, die selbst nicht mehr operiert hat sich noch Alternative aufgetan: so befinde ich mich z. Zt. in einer ambulanten Reha und hoffe, daß ich hier noch Besserung erreichen kann. Die NCH sagte wörtlich: "Operieren lassen können Sie sich immer noch!". Wie ich aus Deiner Schilderung entnehme, warst Du wohl "nur" bei selbstschnibbelnden Ärzten?!? Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe ja auch so einen niedergelassenen NCH?

Hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen streicheln.gif ...

lG sonne72
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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter