Hallo rockymaus,
eine Protusion ist eine Vorwölbung der Bandscheibe.
Das kann muß aber nicht Beschwerden verursachen.
Solange der Nerv noch nicht bedrängt wird, ist es schonmal gut.
Bei der Osteochondrose verliert die Bandscheibe an Höhe. Es ist sozusagen ein Alterungsprozeß, der aber eigentlich mit 27 Jahren noch lange nicht vorliegen sollte. Durch die Höhenminderung verstärkt sich der Druck auf die kleinen Wirbelgelenke und die Deck- und Grundplatten der Wirbel. Dadurch bedingt verschleißen diese weiter und können sehr erhebliche Schmerzen verursachen.
Die Osteochondrose wird die Nackensteifheit verursachen. Durch den Schaden ziehen die Muskeln zusammen, um die "Baustelle" zu schützen. Das verursacht weitere Schmerzen. Ist leider wie ein Teufelskreis.
Durch die Abnutzung verkanten sich die Wirbelgelenke schneller, was Deine Blockierungen erklären würde.
Das chiropraktische einrenken gerade an der HWS ist Gift. Ich würde es auf gar keinen Fall mehr machen lassen. Besser und haltbarer wäre da ein Osteopath, da wesentlich sanfter. Durch die Chiropraktik können getrost noch weitere Schäden entstehen, obwohl das in der Literatur auch umstritten diskutiert wird. Leider ist das keine Kassenleistung, ziemlich teuer und man muß sich jemanden suchen, der eine langjährige Ausbildung darin absolviert hat, da der Begriff Osteopathie noch nicht geschützt ist.
Stress ist ebenfalls Gift für die HWS. Gerade was Verspannungen angeht ist die HWS sehr anfällig dafür. Versuche dem entgegenzuwirken.
Gegen die Osteochondrose kann man so nicht viel machen, außer die Beschwerden und Symptome versuchen zu lindern, denn der Schaden bleibt erstmal bestehen. Sollte es nicht schlimmer werden besteht auch kein Grund für eine OP.
Was man machen kann, die Muskeln versuchen mit Wärme zu entspannen. Muskeln durch gezieltes Training aufbauen bzw. stärken damit die Wirbelsäule mehr Stabilität bekommt. Vielleicht kennst Du Dich als Fitnesstrainerin damit ein bißchen aus, sonst besorge Dir Krankengymnastik. Dort kannst Du gezielte Übungen lernen.
Schweres Heben und Tragen sollte von nun an für Dich tabu sein. Das mag eine vorgeschädigte Wirbelsäule nicht.
Wenn es gar nicht besser wird, könnte man noch versuchen, ob es durch gezielte Spritzen auf die Wirbelgelenke eine Besserung gibt. Manchmal sind die Nervenäste eben auf den Wirbelgelenken gereizt, was auch heftige Beschwerden machen kann, gerade bei Abnutzung. Diese Spritzen werden unter CT-Steuerung verabreicht, damit die betreffende Stelle genau lokalisiert werden kann. Gleichzeitig wird so eine Spritze als diagnostische Maßnahme angesehen, da es sonst noch keine Möglichkeit gibt zu prüfen, ob die Nerven auf den Wirbelgelenken die Beschwerden hauptsächlich verursachen.
Solche Maßnahmen sind allerdings erst nach einigen Wochen angebracht, sagen wir etwa 6 Wochen, wenn keine Besserung eingetreten ist. So eine Therapie wird von Radiologen, Neurochirurgen, Schmerztherapeuten oder auch von Orthopäden angeboten. Aber nicht alle kommen darauf diese Therapie anzuwenden, zumal Du erst 27 bist. Da winken sicherlich viele von vornherein hab.
Wenn Du unter starken Muskelverspannungen leidest, dann kann man auch mal ein muskelentspannendes Medikament versuchen. Oder ein Tensgerät ausprobieren. Dabei werden durch Strom Impulse an die Muskulatur abgegeben. Es kribbelt ein bißchen und ist unter Umständen ganz angenehm.
Was wichtig ist, daß der Schmerz nicht chronisch wird, was heutzutage leider leichter gesagt als getan ist, denn viele Ärzte reagieren leider nicht oder nicht früh genug oder nicht richtig auf Rückenprobleme. Wird das ganze chronisch, dann ist es sehr schwer dem Schmerz zu begegnen. Von einer Chronifizierung spricht man, wenn die Beschwerden nach 6 Monaten nicht besser geworden sind.
Das Knacken ist übrigens nicht schlimm. Ggf. kommt es von der verspannten Muskulatur.
Viele Grüße
Fitze