Hallo Elli
Na dann will ich Dir mal einen Erfahrungsbericht aus erster Hand geben.
Also egal, ob Du von hinten (dorsal) oder von vorne (ventral) oder sogar von beiden Seiten (dorso-ventral) versteift werden wirst, Du wirst auf dem Rücken liegen.
Die ersten 48 Std nach einer Versteifung sind nicht wirklich erlebenswert. Die ersten 12 Std nach der OP sind äußerst schmerzhaft (Wundschmerz), weshalb man nicht tapfer sein muss, sondern mann darf ruhig klingeln und sich zudröhnen lassen!!!
In der Regel wird man am Tag nach der Versteifung mit Hilfe eines Physiotherapeuten das erste Mal aufstehen, je nach Befinden kann man dann auch nach 1 - 2 Tagen evtl schon selbständig das Krankenhaus erkunden.
Wie sich der Krankenhaustag gestaltet ist klinik-abhängig. Du solltest Dir aber was zu lesen mitnehmen oder Musikhören oder was Du halt gerne machst (ich z. B. hatte gleich mein Laptop dabei und habe nebenbei Krankenhaustagebuch geschrieben - falls Du das lesen möchtest, kann ich Dir das gerne per Email mal zukommen lassen

)
Die Tage im KH sind halt lange und öde.... Du wirst in Neustadt operiert? Das ist eine gute WS-Fachklinik, Du bist dort in guten Händen.
Welche Etagen sollen denn versteift werden?
Weißt Du, ob bei Dir Titancages eingesetzt werden sollen?
Mit welcher Technik Du versteift werden sollst?
Sollst Du hinterher ein Korsett tragen?
Das sind alles Fragen, die Dir eigentlich der Operateur vorher beantworten sollte - das gehört sich für eine Patientenaufklärung einfach, denn eine Spondylodese ist schon ein schwerer Eingriff an der Wirbelsäule.
Das ist ein ganz anderes Kaliber als mikrochirurgische Nukleotomien oder ähnliches.
Es wird an Deinen Knochen herum gefräst und gemeißelt, es werden Schrauben eingedreht und so weiter.
Ich möchte Dir keine Angst machen, sondern ich denke, je aufgeklärter ein Patient ist, je mehr er darüber weiß, WAS genau während der OP passiert, desto besser kommt er - meiner Meinung nach - mit der Situation zurecht.
Falls Du noch spezifische Fragen bzgl des Eingriffes hast, dann stell sie - entweder hier oder Du kannst mich auch gerne per PN kontaktieren, ich beantworte Dir die Fragen so gut ich kann.
Es ist ganz klar, dass Du Angst hast, aber Du gehst in eine hervorragende Klinik und die Ärzte dort wissen, was sie tun!!!
Genieß die letzten Tage vor der OP sehr intensiv, unternimm noch vieles, denn noch der Versteifung musst Du Dich viel schonen!
Klar sind kleine Spaziergänge nach der Versteifung erlaubt, aber nicht zuviel zumuten.
Hast Du zuhause dann Hilfe?
Wichtig ist, dass Du Dir so eine Greifzange/Greifarm zulegst, denn die erste Zeit ist Bücken absolutes Tabu!
Auch würde ich Dir gerne ans Herz legen, möglichst spät in eine Reha zu gehen, am besten sollten zwischen OP und Reha mind 6 Monate liegen.
Bei einer Versteifung ist das große Ziel die Verknöcherung. Mit der OP werden die fusionierten Wirbelkörper ja nur ruhig gestellt, sprich die Bewegung aus dem Segment genommen.
Durch diese Ruhe baut der Körper dann Knochenmaterial in dem versteiften Gebiet (im Wirbelzwischenraum, an den Facettengelenken etc) auf und dadurch ist dann die Stabilität dann komplett.
Was noch wichtig ist: Dir muss klipp und klar sein, dass Du nach der Versteifung - wenn Du wieder fit genug bist - mit gezieltem Muskelaufbau in der Wirbelsäule anfängst und dieses Training dann auch konsequent durchziehst! Lebenslang!
Somit verminderst Du das Risiko von Anschlussinstabilitäten (durch die Versteifung werden ja die nicht fusionierten Segmente stärker belastet, weil diese die Bewegung mit übernehmen müssen) schon enorm.
So, jetzt aber erst einmal genug geschrieben, wie gesagt, falls noch Fragen da sind - her damit!
Lg
Maria