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Komplette Version Chronischer Schmerzpatient

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Conny42
Hallo !

Ich war heute beim Schmerzarzt, nachdem ich fast 4 Monate auf den Termin gewartet habe.
Ich bin nun offiziell chronischer Schmerpatient,bekomme Tramadol 100 mg und Tizanidin, Ibu 600, habe ein Tens Gerät und bekomme Akupunktur. Ich soll versuchen 10 min am Tag Fahrrad zu fahren, Schwimmen ( aber nur Wellnessmäßig, Solebad u.ä. ). Rehasport ist noch nichts für mich. Eigentlich wäre ich reif für die Rente, aber das will ich noch nicht.
Und nun ? Muss ich nun immer Medis nehmen ? Oder wird das mal weniger ?
OP soll ich soweit wie es geht weg schieben, meint er. Das würde mir keine Besserung bringen.

Ich bin doch etwas durcheinander. Mir war nicht bewußt, wie sehr ich unter den Schmerzen leide.
Kann mir da jemand weiterhelfen ?

l.G.
Conny
bibo

Hallo Conny,

ich bin seit gut 3 Jahren Schmerzpatientin. Mein "Grundumsatz" an Medikamenten hat sich nicht geändert; je nach Situation ist mal ein weiteres Medikament hinzugekommen oder weggefallen.

Ich habe zu Beginn gedacht, dass das eine Phase ist, die auch mal wieder zu Ende geht und dann wäre ich irgendwann wieder ohne Medikamente schmerzfrei......das denke ich jetzt nicht mehr, sondern bin ganz froh, dass es Medikamente gibt, die mir Linderung meiner Schmerzen geben.

Aber bei Dir muss das nicht zwangsläufig auch so verlaufen. Ich wünsche Dir auf jeden Fall wenig bis gar keine Schmerzen mehr und dafür ganz viel Lebensqualität.

Viele Grüße,
Bibo

Süßnase
Hallo Conny,

ich bin seit ca. 7 Jahren Schmerzpatientin...anfangs Ibu dann Tilidin dann Oxycodon...jetzt Jurnista 32...und dazwischen immer mal wieder irgendwelche Zusatzmedis für die Nervenschmerzen...teilweise hab ich die Medis nicht vertragen oder auch ein Leberversagen (SELTEN!) entwickelt...daher jetzt Medis der Stufe 3 aber nur EIN Wirkstoff! Das ist auf Dauer besser für die inneren Organe!

OP wurde bei mir auch ausgeschlossen bzw. man verspricht sich dadurch keine Besserung.

Meinen Beruf (Krankenschwester) und mein Studium (Tibetologie in Bonn) musste ich aufgeben....letzteres weil der Weg zuuu weit ist und meine Konzentration und Merkfähigkeit doch stark nachgelassen haben durch die Medis.

Ich bin Ehefrau, Hausfrau, Hunde-und Katzenmutti biggrin.gif

Bedingt durch meinen Nervenschaden im linken Bein kann ich leider keinen wirklichen Sport machen. Jedoch mache ich unregelmäßig spezielle Wassergymnastik (so wie halt Kurse im Krankenhaus angeboten werden), das tut richtig gut. Ein Tensgerät nutze ich auch...

Trotz dieser Vorgeschichte hoffe ich IMMER noch, dass ich irgendwann ....irgendwann wieder ohne Schmerzmittel auskomme...

Ich seh das heute allerdings so: Diabetiker brauchen ihr Insulin, Schmerzpatienten brauchen Analgetika...

Wünsch Dir was!!!

KEEP COOL

LG

Süßnase zwinker.gif
Conny42
Hallo Bibo, hallo Süßnase !

Ich weiß eigentlich genau, das der kaputte Rücken und die HWS nicht besser werden. Kaputt ist kaputt. Also werden die Schmerzen nicht weniger, es ist wohl eher das Gegenteil der Fall. Da der Körper sich an die Medis gewöhnt, wird wohl auch die Dosis ab und an angepasst. Arbeiten ? Ich versuche es solange es geht. Aber da wird wohl aus Vernunft bald Schluß sein.
Das alles weiß ich, aber es ist noch nicht angekommen.
Mein Arzt hat gesagt, um relativ beschwerdefrei zu leben, werde ich immer Medikamente brauchen. Ich hoffe jedoch durch Muskelaufbau usw. etwas Besserung zu erreichen, damit ich so lange wie möglich eben nicht so viel brauche.
In meinem Kopf ist immer noch :" Zähne zusammen beissen:" Aber genau das ist falsch, meint der Doc.

Wie haltet ihr es denn mit Blutwerten usw. ? Muss da nicht regelmäßig geschaut werden ? Wer macht das ? Der Hausarzt ?
Merkt man denn noch, wenn man z.B. Zahnschmerzen hat ? Ich weiß, doofe Fragen. Aber sowas geht mir durch den Kopf...

liebe Grüße
Conny
Corinna76
Hallo Conny,

also meine Erfahrungen als Schmerzpatient sind folgend:

Ich nehme nun seit 1 Jahr Oxydodon, Lyrika und Katadolon, auch ich habe Nervenschäden im Bein und gehe

regelmäßig zum Sport. Genau der Sport verschafft mir Linderung, weil genau die Muskeln unsere Wirbelsäule

zusätzlich unterstützt!

Mit den Arztbesuchen ist das so, ich hatte letztes Jahr eine Gürtelrose im Gesicht und habe sie nicht bemerkt. Meine

Hausärztin ist sehr vorsichtig bei mir geworden. Ich achte sehr genau auf meinen Körper, weil die Medis doch einiges

an Schmerz ausschalten, aber Zahnschmerzen habe ich nach wie vor augenbraue.gif !

Ich gehe seitdem pünktlich zu meinen Vorsorgeuntersuchungen und achte pingelig auf Verdauung, Veränderung u.s.w.

Es kann sein das manche Denken ich bin ein kleiner Hyperchonder geworden, aber das ist mir egal!

Grundsätzlich ist das Leben als Schmerzpatient angenehmer geworden, weil endlich mit ordentlichen Medis gearbeitet wird

und nicht nur rumexperementiert wird!

Eine andere Möglichkeit hat man in den meisten Fällen nicht (ich muss früher oder später eine Spondylodese durchführen lassen,

aber so nen OP macht man nicht ebenso im vorbeigehen).

Glg und Kopf hoch

Corinna
Süßnase
@ Corinna

Das doofe an meinem Nervenschaden ist, dass wenn ich zuuu viel laufe oder Sport treibe, der linke Fuss schlappt und ich auch Probleme mit der Blase bekomme....hab so einiges probiert...

Blutwerte sollten alle viertel Jahr untersucht werden. DIes dann beim Hausarzt.

Was außer Medis sehr positiv wirkt, ist mein Hundiwuff!!! Bringt mich jeden Tag zum Lachen und sorgt für regelmäßige Bewegung!

LG

Süßnase zwinker.gif
bibo
Hallo Conny,

Muskelaufbau ist eine prima Sache; ich mache regelmäßig meine Übungen und danach geht es mir immer etwas besser. Aber das, was Süßnase schreibt, kenne ich auch: wenn ich zuviel mache, merke ich es deutlich.

Mein Blut wird jedes Halbjahr vom Hausarzt untersucht. Mittlerweile achte ich - wie Corinna - sehr auf meinen Körper. Früher habe ich gerne Symptome ignoriert in der Hoffnung, dass es "sich wieder gibt". Mittlerweile ist es bei mir wie bei Corinna. Und Zahnschmerzen spüre ich auch noch.

Viele Grüße,
Bibo
Conny42
Hallo ! wink.gif
Ich danke euch für die zahlreichen Antworten !

Nervenschmerzen habe ich gar nicht so dolle, wie mir mein Schmerzarzt erklärte. Aber die Muskeln
am ganzen Oberkorper und in den Beinen krampfen. Also bekam ich ein Muskelrelaxanzien. Damit soll man auch gut schlafen können, ich soll es nämlich an der Bettkante einnehmen.

Also gehören jetzt regelmäßige Besuche bei meinem Hausarzt auch zu meinem Leben. Zum Zahnarzt gehe ich sowieso jedes halbe Jahr, aber gut das man es spürt wenn etwas nicht in Ordnung ist.

ich dachte auch, eventuell eine Op, und dann ist alles wieder gut. Den Zahn hat er mir gezogen. Es wird nie wieder besser. ( Bei diesen Zeilen habe ich schon wieder einen Kloß im Hals )

Ich werde langsam machen, wie er es geraten hat. Gestern sind wir ca. eine Viertelstunde spatzieren gegangen. Das hat dann aber auch gereicht. Man kommt sich vor wie eine 80 Jährige.

Na ja, wenn ich das erst akzeptiert habe ( aber in Rente gehe ich nicht mit 42 Jahren ), wird es mir besser gehen...

Wie gehen denn eure Partner damit um ? Oder ist das zu neugierig ? Dann entschuldigt bitte.

l.G.
Conny


joggeli
Hallo Conny,

Zitat
Es wird nie wieder besser


Ich weiss nicht, ob man das so radikal sehen sollte.
Im September letzten Jahres hat mein Doc mir gesagt, ohne ne versteifung kommst du nicht durch.
Ich wollte ihm unbedingt das Gegenteil beweisen - heute knapp ein Jahr später bin ich immer noch nicht operiert, nehm zwar noch Tabletten, aber komme eigentlich recht gut klar.

Es gibt immer wieder Tage, wos mir so richtig mies geht und wenn ich meine, ich müsse es übertreiben, sagt mein Rücken am nächsten Tag auch "danke". Aber wenns ein schönes Erlebnis war ist mir das auf Deutsch gesagt scheissegal!!

Aber ich versuche mich damit irgendwie zu arrangieren. Es fällt mir immer noch schwer, dass ich Dinge, die früher selbstverständlich waren, nicht mehr machen kann - aber ich hab andere Dinge gefunden, die mein Leben bereichern.

Das alles war und ist immer noch ein langer und manchmal harter Weg, aber mit Hilfe meiner Therapeutin bekomm ich das auf die Reihe.

Zitat
Wie gehen denn eure Partner damit um


Schau Dich mal hier um, da steht schon einiges zum thema.

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showforum=11


LG und alles Gute

Joggeli
Conny42
Hallo Joggeli !

Ich fürchte, das muss ich so radikal sehen. Ich muss nur eine Menge dafür tun, damit es nicht schlechter wird.
Mir hat man gesagt, eine Op würde die Schmerzen definitiv nicht verringern. Ausserdem wäre sie zu komplex
und es würde nicht bei einer bleiben.

Wenn ich richtig mit Medis eingestellt bin und endlich selber wirklich etwas für meinen Körper tun kann, wird es
sicherlich besser. Aber "nur" was die Lebensqualität betrifft.
Ich kann z.B wieder tanzen gehen. Nein, ich soll es sogar. Allerdings nicht mehr im Tanzkreis Latein und Standard, sondern eher abzappeln a la Disko. Ich kann wieder spatzieren gehen ( ziemlich schmerzfrei...usw...)
Aber eben immer mit Medikamenten. Denn Verschleiß wird nunmal mit der Zeit größer. Und 2 neue Hüften, Versteifung, Spinalkanal erweitern...u.a., Nö....

Danke für den Link, es war sehr informativ. Es ist ja für die Familie auch nicht so ganz einfach.

liebe Grüße

Conny
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