bolidor
02 Jul 2009, 16:32
Moin zusammen!
Mein Befund ist L5/S1 Prolaps mit Druck auf rechte Nervenwurzel, L4 Protrusion. Habe in einem Monat einen OP Termin, da ich nach 8 Monaten Schmerz verzweifelt war, nachdem ich wirklich fast alles andere ausprobiert habe.
Hoffe nach wie vor dass in letzter Sekunde meine Übungen doch noch Wirkung zeigen. Inerhalb der letzten drei Wochen ist mein Dauerschmerz in Bein und Hüfte etwas zurück gegangen (Selbsteingeschätzte Lebenseinschränkung nur noch 30% und nicht 50%) aber dafür habe ich jetzt bei falschen Bewegungen oder beim Aufstehen nach längerem sitzen für kurze Zeit sooo stechende Schmerzen in Bein und Hüfte, und das ist in der Intensität neu, wenn die länger als ne Minute andauern würden würde ich in Ohnmacht fallen. So einen Schmerz hatte ich auch bei einer PRT Sitzung.
Ist diese ambivalente Veränderung als Verbesserung oder Verschlechterung zu werten, hat jemand Erfahrung?
Gruss, Bolidor
Zitat (bolidor @ Donnerstag, 02.Juli 2009, 17:32 Uhr)
Ist diese ambivalente Veränderung als Verbesserung oder Verschlechterung zu werten, hat jemand Erfahrung?
Hallo Bolidor,
deiner Beschreibung nach klingt es nach kurzen, blitzartigen
Nervenschmerzen,
keine Verbesserung

.
Treten auch Ausfälle bei dir auf?
Gruß Kessi
SILBERTRÄNCHEN
03 Jul 2009, 14:08
Hallo Bolidor
Bekommst du Schmerzmedikamente?
NErven SChmerzen sind für mich die schlimmsten Schmerzen überhaupt, ich bekomme auch immer wieder dies Schmerz stiche oder Blitze wie du sie nennst... Ich habe Lytika als Medikament und das ist echt zu empfehlen... seit dem gehts mir doch bedeutent besser..
Vielleicht solltest du, wenn du nicht schon da bist mal zu zu einem Schmerzarzt gehn und dir etwas verschreibem lassen.
Ich hoffe, das es dir bald besser geht...
LG Ruth
bolidor
03 Jul 2009, 16:07
Danke für Eure Antworten,
gestern waren diese Nervenschmerzen so schlimm, ich habe keine Lust mehr, OP ich komme. 15% Chance auf Verschlimmerung nehme ich in kauf.
Wegen Ausfällen: Auf Zehenspitzen kann ich stehen auch auf den Hacken, aber von voller Belastbarkeit meiner Beine möchte ich nicht sprechen, die Knie sind sehr wackelig und schmerzen. Nichtdestotrotz würde ich sagen dass ich keine ernsten Ausfallerscheinung habe, fühle mich mittlerweile aber wie eine einzige Ausfallerscheinung.
Ich nehme Diclofenac, hilft gegen Dauerschmerz aber nicht gegen die stechenden Nervenschmerzen.
Gruss, Bolidor
Daniela1963
03 Jul 2009, 17:16
Hallo Bolidor,
vielleicht hilft Dir ja meine Bandscheibengeschichte weiter:
Ich hatte vor ziemlich genau 2 Jahren einen Bandscheibenvorfall am 3. + 4. Lendenwirbel.
Das passierte Sonntags beim Gießen im Garten, ich dachte, mir sticht jemand mit einem glühenden Messer ins Kreuz.
Nach dem MRT dann der Befund Bandscheibenvorfall. Ich hing eine Woche am Tropf, weil sonst nichts gegen diese Schmerzen geholfen hat. Parallel dazu verschrieb mir der Arzt Schlingentisch, Krankengymnastik und Elektoimpulse.
Das alles hat wenigstens mal die gröbsten Schmerzen behoben, aber ich kam mir so hilflos vor, weil ich selber nichts zu tun konnte.
Nachdem ich dann wieder einigermassen gangbar geworden bin - ich konnte mit dem rechten Bein lange nicht wirklich wieder richtig laufen - hat mir durch Zufall eine Bekannte einen Chiropraktiker empfohlen, bei dem ich dann 1,5 Jahre regelmäßig in Behandlung war. Dem Himmel sei Dank, dass ich privat krankenversichert bin, denn die gesetzl. KK bezahlen diese Behandlung nicht. Soviel zu unserem kranken Gesundheitssystem.
Dem besseren Verständnis halber möchte ich noch anmerken, dass ich in dieser Zeit extreme psychischen Belastungen hatte, privat als auch beruflich und mir das alles ziemlich im Kreuz! hing. Vielleicht musste ich erst den Bandscheibenvorfall bekommen, damit ich anfangen konnte, mir dieser Probleme bewusst zu werden und angehen konnte, sie anfangen zu lösen. Das geht alles zusammen einher.
Eines Tages habe ich im Wartezimmer des Chiropraktikers ein Buch über Zilgrei gelesen, konnte erst nichts damit anfangen, hatte aber das Gefühl, dass diese Methode genau das ist, was ich brauche, um die Bandscheibengeschichte selber in den Griff zu bekommen. Ich wollte auch nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag ständig zum Arzt oder Chiropraktiker rennen müssen.
Es vergingen noch einige Monate, bis ich mich eine Freundin fragte, ob ich Lust hätte, mit ihr einen Zilgreikurs zu machen, ich hätte ihr doch davon erzählt und in der Gegend findet ein Kurs statt.
Ich hab mich sofort angemeldet und mir war schon am ersten Abend, an dem ausschließlich Theorie stattfand klar, das ist mein Ding!
Und am nächsten Morgen, nachdem ich die ersten Übungen mitgemacht hatte, bin ich zum ersten! Mal seit dem Bandscheibenvorfall vollkommen schmerzfrei aufgestanden. Das war wie ein Wunder für mich.
In der Folgezeit habe ich viele Übungen kennengelernt, die auch bei anderen Beschwerden helfen. Aus dem Kurs hat sich dann eine Gruppe ergeben, die sich regelmäßig trifft, um die Übungen aufzufrischen und auch neue zu lernen.
Mit Zilgrei bin ich heute in der Lage, mich selbst zu behandeln. Denn, machen wir uns nichs vor, wir kennen unseren Körper am besten und was wegoperiert ist, ist definitiv weg!
Und ich bin immer noch diejenige die entscheidet, was mit mir passiert. Im Guten wie auch im Schlechten.
Langfristig hat sich die Investition in den Kurs wirklich gelohnt und wenns wieder zwickt, mache ich meine Lieblingsübungen und danach gehts mir wieder bestens.
Ich hoffe, meine Geschichte hilft Dir und allen, die sie lesen weiter, wenn Fragen sind, könnt Ihr mir gerne schreiben.
Alles Gute - Daniela
Zitat (bolidor @ Freitag, 03.Juli 2009, 17:07 Uhr)
Danke für Eure Antworten,
gestern waren diese Nervenschmerzen so schlimm, ich habe keine Lust mehr, OP ich komme. 15% Chance auf Verschlimmerung nehme ich in kauf.
Wegen Ausfällen: Auf Zehenspitzen kann ich stehen auch auf den Hacken, aber von voller Belastbarkeit meiner Beine möchte ich nicht sprechen, die Knie sind sehr wackelig und schmerzen. Nichtdestotrotz würde ich sagen dass ich keine ernsten Ausfallerscheinung habe, fühle mich mittlerweile aber wie eine einzige Ausfallerscheinung.
Ich nehme Diclofenac, hilft gegen Dauerschmerz aber nicht gegen die stechenden Nervenschmerzen.
Gruss, Bolidor
Hallo Bolidor
Ich hatte ja in Deinem anderen Thema schon mal gefragt, ob keiner Deiner behandelnden Ärzte mal auf die Idee gekommen ist, Dir
>>klick<<Antikonvulsiva (spezielle Medikamente
gegen Nervenschmerzen!)einzusetzen.
Du hattest dann geantwortet:
Zitat
Hui, ich habe einen Bekannten mit eine Psychose, der nimmt sowas und ist zu gar nichts mehr zu bewegen. Da habe ich ja noch mehr angst vor als vor der OP.
Ich glaube, dass Dein Bekannter auf Grund seiner Psychose
hochdosiert Psychopharmaka, darunter Anti
depressiva bekommt - dass der deswegen schachmatt ist, ist nachzuvollziehen.
Dass das Diclofenac nicht gegen die Nervenschmerzen hilft, ist hinlänglich bekannt, ich kann es halt nicht verstehen, dass nicht mal einen Versuch mit Lyrica oder Gabapentin gestartet hat, um zu sehen, ob man die Beschwerden damit in den Griff bekommt.
Du hast noch keine Ausfallerscheinungen und ich denke konservativ ist noch nicht aller Tage Abend...
Und bei einer Op - ich denke mal, wir reden hier von einer Nukleotomie, wo das vorgefallene BS-Gewebe, welches den Nerv "nervt", entfernt wird - verbleibt die Ursache, nämlich die BS mit dem gerissenen Faserring im Körper.
Mit der OP wird, genauestens betrachtet, auch nur an den Symptomen behandelt.
Aber gut, letztendlich ist jeder selbst seines Glückes Schmied und wenn Du eine OP partout willst, dann mach sie.
Gute Besserung
Lg
Maria
Conny42
04 Jul 2009, 11:40
Hallo !
@ Maria
Auch ich versuche seit langem vernünftige Medis gegen Nervenschmerzen zu bekommen. Tramal Tropfen sind da auch nicht der Brüller !
Aber die Ärzte sind auf diesem Ohr taub. Selbst der "tolle" Neurologe hat nichts gemacht. Nun hoffe ich auf den Termin beim Schmerzarzt am Montag. Ich krabbel Abends mittlerweile auf allen vieren, das Laufen wird immer schwieriger. Meine Knie fühlen sich an, als ob jemand die Haut darüber gaaaanz straff gespannt hätte, die Füße tun so weh, das ich manchmal heulen muss.
Wenn jemand sehr ungeduldig ist und Schmerzen nicht gut aushalten kann, dazu noch an die falschen Ärzte kommt...Ich kann verstehen, das man dann ernsthaft eine OP in Erwägung zieht.
Ich bin auch fast soweit ! Fast ! Noch gebe ich nicht auf.
Nervenschmerzen sind schrecklich.
@Bolidor
Ich denke, mit 15% Risiko kommst du nicht hin. Davon abgesehen, das du immer wieder Ärger mit der /den Bandscheiben haben könntest, gibt es auch die Gefahr von Narbengewebe. Und ich habe im Bekanntenkreis ein Beispiel dafür. Trotz mehrerer OPs, Versteifung und vielen Medis hat der Mann Schmerzen ohne Ende. 2 mal musste er einen stationären Entzug machen.
Nein danke !
Bitte, versuche es erst mal mit einem guten Schmerzarzt, operieren kann man immer noch !
l.G.
Conny
feiler4
04 Jul 2009, 13:40
Hallo zusammen,
also ich bekam/bekomme immer Lyrica gegen die Nervenschmerzen, welche mir auch wirklich sehr, sehr gut geholfen haben!
Wie Ave/Maria

schon "gelinkt" hat!!! Auch ich bin damals nur durch Ave auf dieses Medikament gekommen, denn mein Arzt hatte von sich aus nichts gesagt! Als ich ihn dann mit Lyrica konfrontierte, ließ er sich dann aber gleich darauf ein. Hört sich jetzt komisch an, aber am Anfang einer Krankheit kennt man sich ja noch nicht so gut aus und die Ärzte verschreiben einem ja nicht sofort einen Cocktail.
Fazit: Richtig Medis einstellen lassen und schon wird einem das Leben erleichtert!
Viele Grüße und allen einen schmerzfreien Tag
Michaela
bolidor
04 Jul 2009, 22:31
Moin,
@ Maria & Michaela: ich werde über Medikamente wir Lyrica oder Gabapentin mal nachdenken. Wobei bei den Nebenwirkungen genau die Symptome beschrieben werden die mein psychotischer Bekannter hat. (Angstzustände, Gewichtszunahme ...). Es kann natürlich sein dass das Ausnahmen sind die hundertmal unwahrscheinlicher sind als ne misslungene OP.
Worüber ich nachdenke ist folgendes: Wenn eine Nukleotomie auch nicht die kaputte Bandscheibe repariert, kann sie doch den mechanischen Druck von der Nervenwurzel nehmen. Wenn man in Folge rückengerecht lebt, kann der Schmerz unter Umständen nie wieder kommen. Ein Medikament gegen die Nervenschmerzen würde mich aber in eine lebenslange Abhängikeit bringen, weil der Druck auf den Nerv nicht reduziert wird. OK, ein befreundeter Hausarzt meinte zu mir, dass ich mich von den mechanischen Vorstellungen des Schmerzes verabschieden sollte, aber trifft das in meinem Fall zu?
@ Daniela: Das Zilgreisbuch werde ich mir wohl mal holen und Übungen ausprobieren. Wenn das allerdings nur hilft wenn man dran glaubt, dann hilfts bei mir nicht. Zu viele konservative Misserfolge.
@ Conny: Ich habe die 15% aus diversen medizinischen Doktorarbeiten abgeleitet. Mit Misserfolg ist auch Schmerzen durch Narbengewebe gemeint. Gegen meinen Erfolg spricht natürlich die Chronifizierung des Schmerzes. In der Tat ist die Aussicht auf einen Misserfolg nicht sehr beruhigend.
Oh man, soviele Meinungen, verwirr verwirr, ich muss wohl weiter beobachten, Übungen machen und Nachdenken. Ist die Hoffnung auf eine vollständige Wiederherstellung unter rückengerechtem Leben wirklich abwegig?
Euch ebenfalls eine gute Besserung,
Gruss, Bolidor
Jule1977
04 Jul 2009, 23:05
Hallo Bolidor,
die Entscheidung, ob OP oder nicht, musst Du ganz alleine treffen.
Der konservative Weg sollte ganz sicher der erste sein, aber leider klappt das damit nicht immer. Ich selbst wurde nach vergeblicher wochenlanger konservativer Therapie vor genau 4 Monaten an L5/S1 operiert und bin verdammt froh darüber.
Meine Lähmungserscheinungen hatten vorher immer mehr zugenommen und mein komplettes Bein war taub.
Auch nach der OP ist noch nicht alles wieder sofort weg, aber zumindest habe ich keine Schmerzen mehr und mein Taubheitsgefühl wird hoffentlich auc noch irgendwann verschwinden.
Bis zu 8 Wochen nach OP ist strengste körperliche Schonung angebracht und ich mache jeden Tag meine Übungen, um Bauch-und Rückenmuskulatur zu stärken.
Die OP selbst war überhaupt nicht schlimm...
Ich kann schon verstehen, dass es Dir nach 8 Monaten irgendwann reicht und Du über eine OP nachdenkst.
Ich wünsche Dir ein schmerzfreies Restwochenende....
Viele Grüße
Julia
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