Guten Abend Shiva,
Sie sind ein lebendes Beispiel für einen der Gründe, weswegen ich kürzlich die Diskographie kritisiert habe.
Man sticht mit der Kanüle direkt in die Bandscheibe ein. Bereits ein einziger lebender Keim, der sich dorthin verirrt, kann die Diszitis verursachen. Eigentlich sollte vorsorglich ein Antibiotikum verabreicht und keimfrei gearbeitet werden - d.h. im OP.
Im klinischen Alltag können aber Fehler passieren, und sind die Keime erst einmal im BS Gewebe drin, kommt dort auch schwerlich Antibiotikum an, denn wie gebildete Bandis wissen sollten, ist die BS nicht aktiv durchblutet. Ausser, Sie sind ein Kleinkind - das wird aber weder lesen können, noch BS Probleme haben.
Die Diszitis ist der "worst case", der dabei auftreten kann. Selten zwar, jedoch gefürchtet. Wer das als Arzt miterlebt hat, vergisst es nicht so schnell, denn dieses Krankheitsbild ist für Arzt und Patient sehr bedrückend.
Weitere Beschreibungen entnehmen Sie Google, aber bitte nicht vorm Einschlafen.
Glücklicherweise ist es bei Ihnen gut ausgegangen. Kein Grund für Ihren Arzt, sich anzustellen - bessere Antisepsis wäre anzuraten, oder es war einfach Pech, dann muss man dazu stehen können.
Würden die Radiologen ihre 3 Tesla Geräte dazu nutzen, höhere Auflösungen zu erzielen, anstatt die Untersuchungen nur schneller und damit lukrativer zu machen, könnte man (so meine ich) interne Risse in den BS auch dort besser erkennen.
Freundliche Grüsse
Rückeningenieur
PS Egal, wie alt Sie sind. Man macht nicht 7 Jahre lang konservative Therapie. Was IDET angeht, auch nicht riskanter als eine Diskographie, und kann helfen, muss aber nicht. Ich würde vorher ADCT bzw. wenigstens die Zellentnahme anraten, so dass man einige Zeit nach der IDET Applikation noch Chondrozyten "nachschiessen" kann.