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Komplette Version LWS - Therapiemöglichkeiten

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
muehle
wink.gif Hallo ihr alle,

auf der Suche nach Therapiemöglichkeiten im Internet ( LWS, Bandscheiben OP…..) bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe mich gestern als neues Mitglied angemeldet.
Da die Beiträge wirklich toll sind und man das Gefühl bekommt nicht mehr alleine mit seinem Leiden dazustehen.
Darum will ich mich nur mal kurz vorstellen:
Ich bin 41 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, wohne in Lüneburg und beruflich arbeite ich als Kinderkrankenschwester auf der Neugeborenenintensiv.
Allerdings seit März krankgeschrieben.
Schon seit Jahren leide ich an chronischen Lumbalgien mit denen ich anfangs auch gut leben konnte. Durch Sport und wenn es mal zu schlimm war mit Schmerzmitteln, Wärmebehandlung, Massagen und Physiotherapie.
Nach der Geburt meines zweiten Kindes, hatte ich dann im Jahr 2000 einen Bandscheibenprolaps in Bereich L5/S1, der sich mit konservativen Therapien behandeln ließ.
Zwar waren die Rückenbeschwerden nicht vollständig beseitigt, doch mit Schmerzmitteln
(z.B. Diclofenac) lernte ich damit zu leben.
Seit Dezember 2008 leide ich zunehmend unter Schmerzen.

Befund der Kernspintomographie der LWS
Bei L3/4 geringe dorsale Protrusion.
Bei L4/5 dorsale Protusion bei intradiskalen Prolaps ohne Sequestierung.
Bei L5/S1 rechts forminaler, nicht sequestierter, mittelgroßer Prolaps mit erheblicher Wurzelbedrängung L5 rechts foraminal, S1 rechts im Rezessus.

Fortgeschrittene Osteochondrose L5/S1 mit breitbasiger Bandscheibenprotrusion links betont, sowie beginnende degenerative Diskopathie L4/L5

Vorgeschlagen wurde mir nun mehr eine Fusions-OP L5/S1 oder die Implantation einer Bandscheibenprothese L5/S1 mit Facetteninfiltration und ggf. eine Diskographie.
Ich hingegen möchte auf keinen Fall eine Versteifungsoperation.

Die konservativen Möglichkeiten und auch die epidurale Infiltration L5/S1 sind ohne erfolg ausgeschöpft.

Mein HA gibt mir zwar jedes Schmerzmittel was ich haben möchte und schreibt mich immer wieder mit den Worten: „Sie sehen furchtbar schlecht aus“ krank, doch das kann ja kein Dauerzustand sein. Habe zwar die Schmerzen soweit unter Fentanyl usw. im Griff, fühl mich aber wie eine Oma und womöglich sind die noch fitter. traurig2.gif

Habe dann Kontakt auf Grund seiner Internetseite zu Prof. Dr. Dr. Rischke aufgenommen, der in der DRK Klink Berlin Westend operiert.
Unter anderem auf Grund dieses Beitrags:

15. Mai 2009 - seit wenigen Tagen ist eine Bandscheibenprothese der neuesten Generation CE zertifiziert, die Freedom Lumbar Disc der Firma Axiomed.

Sie ist weltweit bisher die einzige zugelassene Prothese mit einem elastischen Kern.
Ich hatte das Glück, die erforderlichen klinischen Studien in Deutschland als prinzipal Investigator zu führen und vorerst auch der einzige Operateur, der diese Prothese in der Klinik regulär einbaut, und zwar in der Schweiz. In Deutschland wird die Prothese voraussichtlich im Herbst auf dem Markt sein.

Einen Termin habe ich übernächste Woche, da es sich aber um eine Privatpraxis handelt wird um eine Kostenpauschale für Kassenpatienten gebeten.
Hat schon jemand was von ihm gehört oder dieser neuen Prothese? Kann mir jemand einen Rat geben was ich noch tun kann?
Meine Kinder sind schon ganz traurig, die möchten ihre alte lebenslustige Mami wieder. Sie helfen mir zwar wo sie nur können, doch ist so ein langer Krankheitsverlauf für sie unverständlich, zumal nun auch noch der Urlaub ins Wasser fällt.

Ganz liebe Grüsse
Grit
Ave
Hallo Muehle

Du schreibst von Deinem Hausarzt - warst Du schon mal bei einem Facharzt für spezielle Schmerztherapie?
So lange, wie Du schon rumlaborierst, ist eine Schmerzchronifizierung nicht unwahrscheinlich.

Ich habe gerade mal nach dieser BSP gegoogelt.
Prinzipiell sind BS-Prothesen im Segment L5/S1 oft sehr problematisch, weil dort ja große Kräfte wirken.
Evtl könnte Deine fortgeschrittene Osteochondrose eine Kontraindikation sein.

Vlt möchtest Du mal in folgenden Themen lesen:

Prothese explantiert

Ich habe auch eine BS-Prothese

Explantation von Prothese - vlt solltest Du mit den beiden Mitglieder Viola und Bao, die beide eine Prothese hatten und sich diese wieder entfernen haben lassen und stattdessen eine Versteifung durchführen ließen, Kontakt aufnehmen.

Vlt melden die beiden sich hier ja noch zu Wort, die können aus eigener Erfahrung sicherlich viel mehr zum Thema beitragen.

Lg
Maria
mona33
Hallo Grit,

ich bin letztes Jahr von Prof. Dr. Dr. Rischke als eine der ersten in Berlin operiert worden. Bis zum 01.04.08 war er ja noch in Pinneberg.
Ich mußte nur den ersten Termin privat bezahlen. Er nimmt jetzt aber auch für den Krankenhausaufenthalt eine Pauschale, ich meine 800 Euro rock.gif
Ist er noch Montags in Blankenese??

Ich muß sagen, dass ich mit der künstlichen Bandscheibe sehr zufrieden bin. Ich habe wenig Rückenschmerzen noch, leider hatte ich vorher drei klassische Band-
scheibenops und daher Nabengewebe und dadurch Probleme mit Nervenschmerzen im rechten Bein.

Ist ja interessant, dass es schon wieder eine neue künstliche Bandscheibe gibt. Wenn er die aber nur in der Schweiz einbaut, dann müßte man wohl die OP
komplett bezahlen, oder übernehmen die deutschen Krankenkassen einen Teil rock.gif

Ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst.

Ganz liebe Grüße
Mona
muehle
Hallo Mona,

habe mir mal deine vorangegangenen Beiträge durchgelesen. Du hast ja wirklich schon viel mitgemacht und ich freu mich für dich, das es dir jetzt besser geht.

Ich hatte einfach an Prof. Dr. Rischke, meine Krankengeschichte per Email geschickt und prompt eine Antwort bekommen. Der erste Termin ist in der DRK Klinik Westend und muss wie schon bei dir, privat bezahlt werden. Wenn dann eine OP in Frage kommt, kann die schon in der drauffolgenden Woche stattfinden und kostet 700 Euro.
In Moment habe ich wirklich schlaflose Nächte, wo ich mir immer wieder die quälende Frage stelle: Was soll ich tun frage.gif
Eine OP, sollte man ja auch erst machen, wenn gar nichts mehr geht, oder?
Im Vergleich zu dir damals, geht es mir unter Fentanyl und den Novaminsulfon Tropfen soweit ganz gut. Habe bislang auch jeden operativen Eingriff abgelehnt den man machen wollte, wegen Narbenbildung und so. Irgendwie bin ich immer ganz gut durchgekommen, auch wenn ich manchmal vor Schmerzen nicht mehr wusste ob ich Männchen oder Weibchen bin.
Mein Problem ist, das ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin. Ich möchte endlich wieder alles machen können und die Medis, sind auf Dauer sicherlich auch nicht so toll. nein.gif

Vorhin hatte ich gerade ein sehr nettes Gespräch mit meinen Radiologen Herr Rehder, worauf ich doch noch mal (inzwischen die vierte) eine PRT mache. Soweit ich weiß kann man diese bis zu 8 mal durchführen lassen.
Des Weiteren war ich heute bei meinen behandelnden Arzt, der auch gleich den aktuellen MRT Befund vorliegen hatte

L3/4 Prolaps
L4/5 Osteochondrose, zirkuläre Bandscheibenprotusion
L5/S1 Bedrängung der linken Nervenwurzel durch degenerative Veränderungen bei fortgeschrittener Osteochondrose und Spondylose. Auch rechtsseitig Tangierung der Nervenwurzel L5 durch degenerative Veränderung

Na toll und zu allem übel hat er mir von der OP abgeraten, das wäre nach seiner Meinung der verkehrte Weg. kopfschuettel.gif
Er hat mir jetzt eine Überweisung ausgestellt zum Schmerztherapeuten, der auch gleichzeitig Neurochirurg ist. Na, dann.
Hab gehört, er soll ganz gut sein. Werde also mal wieder abwarten und mir seine Meinung anhören.

Liebe Grüsse
Grit winke.gif
Tankgirl
Hallo Grit, winke.gif

zunächsteinmal muss ich sagen, wenn ich Deinen Beitrag so verfolge, geht mir echt die Hutschnur hoch, dass hier immer nur mit Negativ-Links gearbeitet wird, was BS-Prothesen anbelangt.

Es gibt hier auch diverse positive Berichte über Implantate. Hier mein letzter Bericht für Dich, wie es mir nun 2 Jahre nach meiner Bandscheiben-OP geht.

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=36267

Es gibt hier auch andere Bandis, die sehr zufrieden sind mit Ihren Implantaten, vielleicht meldet sich ja der Eine oder Andere noch zu Wort.

Gut, ich will das Ganze nun nicht verharmlosen, der Schuss kann auch nach Hinten losgehen, doch es gibt auch Erfolgsstorys.

Um zu Entscheiden, ob Du, bzw. Deine WS überhaupt für ein Implantat geeignet ist/sind, muss zuvor diese Discographie gemacht werden. Keine Angst, man denkt zwar in dem Moment, wenn sie gemacht wird, Aua, das tat weh, doch der Schmerz vergeht recht schnell wieder und dient einer besseren Diagnostik streicheln.gif

Doch ich muss sagen, der Ansatz mit dem Schmerztherapeuthen ist zunächst einmal eine gute Sache, man sollte vorher ersteinmal alles ausprobiert haben und der Schmerztherapeuth kann Dir Wege aufzeichnen, an die Du vielleicht noch nicht gedacht hast.

Eine BS-Implantat-OP ist nicht ganz ohne und sollte gut durchdacht sein, denn wenn Dir noch andere Therapieformen zur Verfügung stehen, die Du noch nicht ausprobiert hast, dann solltest Du diese ersteinmal in Angriff nehmen. Und wie Du meinem Profil entnehmen kannst, habe ich vorher alles ausprobiert, eh' ich den Arzt tatsächlich an mir habe herumschnippeln lassen.

Ich für meinen Teil würde diese Form der OP (besonders die Versteifung, der Du eh' schon skeptisch ggü. stehst) so lange wie Möglich herauszögern, denn es gibt noch keine Langzeitstudien darüber, wie lange so ein Implantat tatsächlich hält.

Du hast geschrieben, das von Dir genannte Modell hätte einen elastischen Kern.... Ich habe mir mal das Modell angesehen und ich muss sagen, es ähnelt meinem doch und es ist bereits in Deutschland seit ca. drei Jahren auf dem Markt. Denn mein Gelkern ist auch elastisch, allerdings ähnelt dieser eher einer kleinen Kugel. Auf meinem aktuellen Röntgenbild meinte mein Arzt gleich, dass man dort die Beweglichkeit sehr gut erkennen kann, da sich der Kern in der Mitte und die Deckplatten der Bewegung anpassen. Es war eine deutliche Verschiebung zu erkennen, welche eine bessere Beweglichkeit der WS zulässt.
Die älteren Modelle sollen lediglich eine Neigung nach links, bzw. rechts haben, während mein Modell beide nach links und rechts hat, sowie eine Neigung nach vorne und hinten zulässt und die Titanscheiben sich daurch unterschiedlich verschieben können, was eine bessere Rotation ermöglicht.

Ich habe gerade meinen letzten Fragebogen zugeschickt bekommen, denn ich nehme seit meiner OP an einer Studie mit dem Modell teil.

Wie auch immer Du Dich entscheidest, Du solltest zumindest vorher alle Dir zur Verfügung stehenden Therapieformen ausprobiert haben.

Ich drücke Dir ganz feste die smilie_up.gif und lass Dich nicht unterkriegen.





muehle
Hallo Tankgirl wink.gif ,

vielen Dank für deine Antwort, es tut wirklich gut mit Leuten zu sprechen die einen verstehen können. Ich muss wirklich sagen, das größte Glück was ich in den letzten Tagen hatte, ist das ich auf dieses Forum gestoßen bin.
Die Beiträge hier haben mich ganz schön zum Nachdenken angeregt.
Ich habe bislang meine Probleme, die ich mit dem Rücken schon wie weiß was lange habe immer ignoriert. Irgendwie hab ich es immer wieder hinbekommen. Doch nun bin ich wohl am Ende angekommen und muss mich der Situation stellen.

Ich war gestern bei meinem Arzt, weil er noch eine Bescheinigung für meine Krankenkasse ausfüllen musste und da wollte ich ihm auch gleich mein Vorhaben
(OP - Bandscheibenprothese) mitteilen. Worauf er mich mit meinen Befund, vom letzten MRT konfrontierte, der an diesem Tag eingegangen ist:

L3/4 Discusprolaps
L4/5 Osteochondrose, zirkuläre Bandscheibenprotusion
L5/S1 breitbasige Prolaps mit erheblicher Wurzelbedrängung. Bedrängung der linken Nervenwurzel durch degenerative Veränderungen bei fortgeschrittener Osteochondrose und Spondylose. Auch rechtsseitig Tangierung der Nervenwurzel L5 durch degenerative Veränderung

Und hat er mir daraufhin auch gleich von einer OP abgeraten, das wäre nach seiner Meinung der verkehrte Weg. Bei diesem Befund, würde mir das nicht helfen. Da liefen bei mir erst mal die Tränen.
Zudem staunt er dermaßen, wie gut ich noch zu recht komme.

Er hat mir jetzt eine Überweisung ausgestellt zum Schmerztherapeuten, der auch gleichzeitig Neurochirurg ist. Na, dann auf ein Neues. Hab gehört er soll ganz gut sein. Werde mir also auch seine Meinung anhören.

Inzwischen hab ich mich nach diesem Schock wieder berappelt und werde nun mal versuchen das Beste daraus zu machen und ganz ehrlich den Mut dazu kann man sich von euch allen holen, da gibt es viele den geht es noch viel schlechter als mir.

Den Rat von dir, werde ich beherzigen.

Liebe Grüsse winke.gif
Grit
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