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Komplette Version Prothese im LWS Bereich

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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fcbfan
Hallo Liebe Gemeinde,

ich (m, 31 Jahre jung) bin neu hier im Forum, weil ich mich erkundigen will ob eine Prothese wirklich Sinn macht. Aber erstmal zu meinem Problem:

Im Mai 2004 wurde ich erfolgreich im LWS-Bereich LW 4/5 operiert. Ich war nun über 4 Jahre schmerzfrei, bis im November 2008 erneute Schmerzen auftraten. Demnach habe ich mich wiederin München untersuchenlassen, weil ich mit der damaligen OP mehr als zufrieden war und mir wurde vorgeschlagen, dass ich erstmal eine Keltican-"Kur" machen sollte um zu sehen, ob wir dabei eine Verbesserung der Beschwerden feststellen können.

Derzeit treibe ich viel Sport wie z.B.: Ausdauertraining (Fahrrad, Cross-Trainer, Laufband), Krafttraining (David-Geräte), sowie auch Aqua-Fitness. Dies habe ich alles gekoppelt mit Fango und Massagen. Nach dem Sport merkt man schon eine Besserung, nur einen Tag später merke ich wieder früh Morgens im Bett, dass nix mehr geht.

Mir wurde in München gesagt, dass ich wohl die Problematik an den Facettengelenken habe, weil die Bandscheibe LW4/5 icht mehr die "Puffereigenschaft hat und somit die Gelenke in Mitleidenschaft gezogen werden. Demnach wäre ich wohl ein Fall für eine Bandscheibenprothese, wenn meine Keltican-Kur nicht anschlagen sollte.

Kann mir jemand sagen, ob die eine Bandscheibenprothese Sinn macht?
Macht es Sinn eine ambulante OP durchzuführen?
Ist eswirklich der Fall, dass man ab einem bestimmten Alter keine Prothesemehr einsetzen kann, da es die Rückenmusulatur nicht mehr mit macht?

Ich denke, dass mir niemand eine 100%-ige Schmerzfreiheit garantieren kann. Was kann bei mir im schlimmsten Fall passieren? Das alles so bleibt wie esvorher war...

Vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.


Liebe Grüße
Markus

vrori
wink.gif Hallo Markus,


herzlich willkommen hier im Forum. Du wirst bestimmt noch viele Antworten zur Bandscheibenprothese bekommen.

Zum Thema Alter kann ich dir folgendes sagen: ich bin soeben 54 Jahre alt geworden und lt. Neurochirurg soll ich wohl angeblich "eine ideale Kandidatin für einen funktionellen Bandscheibenersatz" sein (also Bandscheibenprothese).

Da ich da noch nicht so überzeugt schien, hat er mir geraten, mir doch eine Zweitmeinung einzuholen - den Termin für die Zweitmeinung habe ich Anfang Juni 2009. Bin dann mal echt gespannt.
Also mit deinen 31 Jahren kannst du dann im Vergleich zu mir "nicht zu alt" für so eine Bandscheibenprothese sein.
Mein Bewegungsprogramm sieht ähnlich aus wie deines: Laufband, Cross-walker, Fahrrad, Krafttraining, Pilates und dann noch manuelle Therapie beim Physiotherapeuten.....

Aber wie gesagt, es kommen sicher noch viele Wortmeldungen zum Thema Bandscheibenersatz.
Einen schönen Sonntagabend noch
liebe Grüße
vrori
Fitze
Hallo Markus,

ich bin zwar nicht operiert, bei mir ist auch die HWS kaputt, aber Meinungen zu einer Prothesen-OP habe ich mir schon sehr viele eingeholt. Und Recherchen zu diesem Thema auch lange gemacht.

Zitat
Macht es Sinn eine ambulante OP durchzuführen?


Hinsichtlich einer Prothesen-OP wird Dich kaum einer ambulant operieren wollen. Soweit ich das in Erfahrung bringen konnte, hat das mal einer gemacht bei einer HWS-Prothese. Ansonsten sind bei HWS 4-5 Tage, manche lassen die Patienten auch nur 2 Tage da. schulterzuck.gif , bei LWS dauert es wohl noch ein bißchen länger.

Falls Du mit Deiner Frage eine ambulante minimal-invasive OP meintest, dann denke ich, daß das wohl keine so gute Idee ist, denn dadurch werden weder die Facettengelenke wieder hergestellt, noch wird die reduzierte Höhe und ggf. vorhandenen Instabilität beseitigt.

Zitat
Ist eswirklich der Fall, dass man ab einem bestimmten Alter keine Prothesemehr einsetzen kann, da es die Rückenmusulatur nicht mehr mit macht?


Die meisten Ärzte bauen die Prothesen rein im Alter zwischen 30 und 50. Wobei es aber eigentlich nicht auf das Alter des Menschen, sondern eher auf das Alter der Bandscheiben und der Wirbelsäule ankommt. Soll heißen inwieweit Deine Wirbelsäule schon in Mitleidenschaft gezogen und verschlissen ist. Es gibt mittlerweile auch schon Ärzte, die bei 50 aufwärts noch Prothesen reinmachen, wenn das Gesamtbild noch stimmt. Das erfordert natürlich ziemlich viel Erfahrung des Arztes.

An der Rückenmuskulatur wird eine Kontraindikation wohl nicht liegen, eher ist zu beachten wie der Bandapparat ist und man muß gucken wie groß schon der Verschleiß der Facettengelenke ist. Wenn der nämlich schon sehr groß ist, dann geht eben so eine Prothese auch nicht mehr. Jedoch legen einige Ärzte das sehr kleinlich aus, manche machen die Prothesen auch noch bei mittelmäßigem Verschleiß der Gelenke rein. Hab auch schon gehört, daß nach einer Prothesenimplantation die Beschwerden gerade an den Gelenken zunehmen. Das liegt wahrscheinlich dann daran, wie gut die Beweglichkeit wieder individuell hergestellt werden konnte.

Viele Ärzte sind bei Bandscheibenprothesen in der LWS-Gegend eher zurückhaltend. Das liegt wohl einmal daran, daß auf der LWS größere Kräfte als oben wirken, zum anderen, daß mit der Prothese die Beweglichkeit erhalten werden soll. Da aber an der HWS von Natur aus eine viel größere Beweglichkeit vorgesehen ist, als an der LWS, plädieren auch einige dafür, daß der Vorteil Prothese gegenüber Versteifung unten nicht so groß ist. Außerdem muß bei einer Prothese von vorn operiert werden. Den Zugang vom Bauchraum beherrschen nicht so viele Ärzte.

Wie ist es denn eigentlich mit Spritzen auf die Facettengelenke? Wurde das schon probiert. Ggf. könnte damit auch Linderung verschafft werden und eine risikoreiche OP verhindert werden.

Tja, schlimmstenfalls kann eben wie bei jeder OP alles passieren bis hin zur Querschnittslähmung, wobei das ja wohl nur in den seltensten Fällen passiert. Jedoch garantieren kann man nichts. Das ist genauso wie bei Deiner ersten OP.

Wie sehen denn eigentlich Deine Schmerzen aus? Hast Du eher lokale Rückenschmerzen, die dann eher von den Verschleißerscheinungen herrühren, oder wieder bereits neurologische Ausfälle?

Viele Grüße
Fitze

fcbfan
Erstmal vielen Dank für die Antworten.

Bei meinen Schmerzen ist es schon so, dass diese recht und links in die Pobacken ausstrahlen, wobei rechts schlimmer ist als links. Am meisten merke ich es Morgena gegen 7:00 Uhr beim aufwachen, da ich vor lauter Schmerzen nicht mehr weiß, wie man liegen soll. Außerdem ist es beim Abwaschen in vorgebeugter Haltung ganz schlimm, aber das soll nicht heißen, dass ich mich im Haushalt drücken will ;)

Mir hat man gesagt, dass die Bandscheibe, da sie ja schon defekt ist, so nicht mehr durchblutet wird und somit die Schmerzen von den Facetten kommen. Durch die Prothese kann man wohl die eigentliche Höhe wieder herstellen, sodass die Facetten wieder richtig sitzen.

Logisch ist es durchaus, dass man eine Facetteninfiltration machen kann, jedoch hält das auch nur eine bestimmte und vorübergehende Zeit an und somit ändert das ja auch nichts am gesamten Bild.

Meine erste OP hat mir auf jeden Fall gut getan, wobei ich ernsthaft am überlegen bin, ob ich die Prothesen OP nicht doch machen lasse.

In München ist es so, dass man nach der OP ein Korsett bekommt und man einen Tag nach der OP wieder nach Hause kann. Bei der ersten Op habe ich auch hier gute Erfahrung gemacht. Ich möchte ja auch nun gerne wieder Arbeiten und auch Geld verdienen, von daher will ich schnell schmerzfrei sein...

Liebe Grüße
Markus

Fitze
Hallo Markus,

zwar können die Spritzen nicht die Höhe der Bandscheibe wieder herstellen. Aber wenn Deine Beschwerden von den Nerven auf den kleinen Wirbelgelenken kommen, dann hilft so eine OP auch nicht. Durch eine diagnostische Spritze könnte man das feststellen. Und wenn die anschlägt, dann können diese kleinen Nerven mit einer Hitzesonde oder auch mit Kälte denerviert werden. Das ist im Vergleich zu einer Prothesen-OP nur ein kleiner Eingriff, der auch nicht so gefährlich ist. Es soll bis zu einem Jahr Schmerzfreiheit oder -reduktion geben, wenn das die Ursache ist.

Bevor ich mich in so eine große OP stürzen würde, würd ich das wohl noch probieren.

Allerdings wäre auch noch abzuklären, ob die ausstrahlenden Schmerzen nicht von einem beeinträchtigen Spinalnerv kommen. In dem Fall helfen Facettenblockaden auch nicht. Aber ggf. könnten dann noch PRT helfen.

Überleg Dir gut, ob die OP angeraten ist und verlaß Dich nicht auf eine Meinung. Versuche herauszufinden, ob der von Dir ausgewählte Arzt schon oft solche Prothesen eingebaut hat und auch, ob er das schon oft an der LWS gemacht hat. Eine Garantie auf Schmerzfreiheit gibt es leider auch nicht bei OP. Ob das der schnellere Weg ist, sei dahingestellt.

Welche Klinik baut denn die Prothesen ein und läßt den Patienten nach 2 Tagen wieder nach Hause? Spontan fällt mir da nur die nicht mehr existierende Alpha-Klinik in München ein?rock.gifrock.gif?

Viele Grüße
Fitze

Irongirl
Hallo Markus,

ich habe bereits eine Prothesen-OP hinter mir. Mir wurde im Sep. 2007 eine Prodisc im Bereich L5/S1 eingesetzt.
Wichtig bei der Prothese ist, wie ja schon erwähnt, dass Du die Einschlusskriterien erfüllst (also wirklich der ideale Kandidat bist) und keines der Ausschlusskriterien bei Dir zutrifft, sonst kann der Schuss nach hinten losgehen.
Auch sollte der Operateur viel Erfahrung mit BSPs im LWS Bereich haben, also nicht mal so 10-20 OPs im Jahr.
Bei mir ist alles gut gelaufen, ich war nach der OP sofort schmerzfrei. Allerdings war ich ganz froh, die ersten 10 Tage nach der OP im KKH 'bleiben zu dürfen'. Ich hätte nicht nach 2 Tagen heimgeschickt werden wollen.

LG
Irongirl
fcbfan
Zahlreiche Antworten und das Lebensgefühl steigt wieder ;)

Die damalige OP war wirklich in der damaligen Alpha Klinik. Sicherlich gab es dort letztes Jahr viele Turbulenten, die mich aber nicht im geringsten Interessieren, sondern ich gehe dort hin, wo mir schonmal erfolgreich geholfen wurde.

Die Klinik in München heißt nun Atos-Klinik und ist ein Zweitunternehmen von der Atos-Uniklinik Heidelberg. Ich war froh, dass mein damaliger Doktor wieder übernommen worden war, von dem ich sehr viel halte. Dieser ist mit Abstand auch ein Operateur, der einen sehr guten Ruf hat.

Ich habe mir erstmal vorgenommen, diese Keltican-Kur durch zu ziehen und danach mal eine Facetteninfiltration zu machen. Vielleicht hilft es schon etwas.

Was ich damals (2003) schon hatte, das war eine Vereisung der Facettengelenke bzw. der Nerven. Diese Vereisung hat absolut gar nichts gebracht und von dem kann ich nicht soviel halten.

@Fitze: was meinst du mit PRT?

Liebe Grüße
Markus
Fitze
Hallo Markus,

oh, eine Vereisung der Facettengelenke ist eigentlich angesagt, wenn diese Facettenblockaden anschlagen und nur kurzfristig Hilfe bringen. Es gibt aber die Denervierung mittels Kälte, also Vereisung und mittels Hitze und mit Alkohol gibt es das wohl auch noch. Wenn das damals schon nichts gebracht hat.... Aber vielleicht haben sich die Verhältnisse ja auch ein bißchen geändert. Was ich so gehört habe soll die Vereisung auch nicht so lange anhalten wie eine Denervierung mit Hitze, sofern es eben überhaupt anschlägt.

Ne kleine Testspritze vorweg schadet sicher nichts.

PRT sind auch so Spritzen, die aber dann nicht auf die Gelenke, sondern direkt an die Nervenwurzel gehen. Damit soll dann eben der Spinalnerv behandelt werden und Ausstrahlungen ins Bein verbessern.

Bist Du privat versichert? Ansonsten wird das dort extrem teuer. Oder nehmen die nunmehr auch Kassenpatienten?

Welchen Operateur meinst Du? Damals waren dort Dr. Schubert und Dr. Zeegers für Prothesen zuständig. Der erfahrenere auf dem Gebiet war auf alle Fälle Dr. Zeegers. Bin mir aber nicht sicher, ob der überhaupt noch berufstätig ist, denn der war damals, als ich mal da war schon eher dem Rentenalter nahe. Aber er hat vor allem solche Prothesen in der LWS gemacht. Als ich nach HWS-Prothese gefragt hatte, da sagte man mir, daß man dort schon mehr Erfahrung hätte als anderswo, da man bereits an die 150 Prothesen implantiert hätte (war jetzt wohl auf die HWS bezogen, an der LWS haben die das seit 1980er oder 90er Jahre wohl schon öfter gemacht). Seitdem ich dort war, sind jetzt rd. 2 Jahre vergangen. Im Vergleich zu anderen sind 150 Prothesen-OP´s nicht viel. Gut hochgerechnet auf die letzten 2 Jahre. Eigentlich sind die da aber mehr auf minimal-invasive OP´s spezialisiert. Wobei dieser Dr. Schubert auch mal 3 Jahre in der Wicker-Klinik tätig war.

Hatte in Bochum mal jemanden getroffen, der sich auch in der ehemaligen Alpha-Klinik Rat geholt hatte wegen LWS. Es war wohl ein bißchen komplizierterer Fall und man sagte der Patientin, daß man ihr in München nicht helfen könne. schulterzuck.gif

Jedenfalls hatten die sich dort damals auf die Prothesenmodelle von LDR eingeschossen.
http://www.ldrmedical.com/mobidisc.php?Langue=en

Viele Grüße
Fitze

fcbfan
Hallo Fitze,

ich bin gesetzlich versichert und meine Krankenkasse hat auch damals die OP, sowie letzte Woche die Untersuchung kompletrt bezahlt. Dr. Schubert hat mich damals operiert zusammen mit Dr. Hoogland.

Dr. Schubert war auch damals in Bad Oeynhausen tätig und dem vertraue ich voll und ganz. Da er sich jeden Tag neue Problemfälle des Rückens ansehen muss ist er besser, als manch andere Orthopäde.

Bevor ich mich unters Messer lege, werde ich trotzdem mal zu einer anderen Praxis fahren um mir eine Zweitmeinung einzuholen.

Liebe Grüße
Markus

brausebecher
Hallo fcbfan,

habe nach 3 vergeblichen BS Ops im Bereich L4/L5 und L5/S1 im Februar diesen Jahres vor der Frage gestanden Versteifung oder Prothese.
Wohne in Berlin und bin nach München getöttert und das war eine goldgelbe Entscheidung.
Habe nun 2 Prothesen - mache wieder Sport ( Radfahren und walken) - joggen geht leider nicht mehr.
War übrigens die OCM Klinik - da geht wohl auch die Prominenz hin - aber der Doc ist einsame Spitze und einer der Pioniere auf dem Sektor.
Ich fühle mich heute besser denn je. Das Problem ist , je mehr an der BS manipuliert wird umso problematischer ist dann eine Prothese.Sagte mir der Doktor sowohl in Berlin als auch in München.
ich weiss nicht wie lange der Zusatnd so bleibt - weil die anderen Ops hatte ich im Abstand von 4 JAHREN. aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Viel Glück
der brausebecher wink.gif wink.gif




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Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter