Hallo Daniel,
Angst ist nicht gut. Unter Umständen kann sich die ganze Geschichte auch verschlechtern nur weil Du Angst vor dem BSV hast.
Wenn man Angst hat, dann verkrampft man innerlich, was Muskelverspannungen zur Folge haben kann, die sich wiederum negativ auf den Heilungsprozeß auswirken können.
Angst führt zu Vermeidungsstrategien, die ebenso kontroproduktiv sind wie Durchhaltestrategien.
OK Du hast nun einen Bandscheibenschaden, aber Deine Schmerzen halten sich in Grenzen und das ist doch schonmal gut.
Mach das was geht, was Dir gut tut, was Dir Freude macht. Mach nicht zuviel, aber auch nicht zu wenig. Sowohl beruflich, als auch in anderen Bereichen. Die Kunst besteht darin, ein gewisses Gleichgewicht zu finden, sich abzulenken von dem Krankheitsgeschehen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Zugegeben nicht wirklich immer ganz leicht.
Wegen dem Kribbeln: Ein bedrängter Nerv führt nicht gleich zu Lähmungen. Und wenn es dort oben eng ist, dann kann man das auch konservativ behandeln. Das Kortison, daß Du bekommst, soll die Bandscheibe zum abschwellen bringen, Entzündungen beseitigen und somit den Druck auf die Nervenwurzel nehmen. Wenn der Druck weg ist, dann hört auch das Kribbeln wieder auf.
Sollte das mit der Medikamenteneinnahme nicht so klappen, dann würd ich versuchen diese PRT (= Kortisonspritzen) an die Nervenwurzel zu bekommen. Dabei braucht man weniger Kortison, als wenn man es schlucken muß oder als Infusion bekommt und das Medikament kommt genau dahin, wo es im Körper gebraucht wird.
Manchmal hilft schon eine Spritze.
Daß das alles nicht schön ist, das versteht sich von selbst. Ich war auch total geknickt als mein Zeigefinger taub war und es gar nicht mehr werden wollte. Manchmal dauert es etwas länger bis gewisse Sachen wieder im Lot sind. Und doofe Sprüche, wie z.B. auch von Ärzteseite, die ich in diesen Situationen massenhaft bekommen habe, braucht man zu dem Zeitpunkt bestimmt nicht.
Hoffe, Du hast einen verständnisvollen Arzt. Vielleicht sprichst Du mal Deine Sorgen bei ihm an. Dann kann er Dir vielleicht nochmal genau alles erklären.
Ich finde immer, wenn man gut informiert ist, was man hat und was es für Möglichkeiten gibt, und vor allem, daß es Möglichkeiten zur Hilfe gibt, dann muß man sich auch nicht mehr so viele Negativszenarien ausmalen. Und wenn dann noch einer da ist, der das versteht und einen dabei unterstützt umso besser.
Viele Grüße
Fitze