Ihrs!

Mein Mann und ich sind ein wenig verzweifelt und überfordert! Muß euch mal eben erzählen,was letzte Woche passiert ist

Unsere Tochter,17 Jahre,sportlich,schlank und geistig völlig auf der Höhe (dazu später mehr) klagt seit ca. 3 Wochen über hier und da mal Rückenschmerzen (LWS Bereich).Na gut,hat sich hingelegt,Wärmflasche auf besagte Stelle und mit Voltarensalbe einmassiert.Danach gings auch wieder und wir machten uns keine Gedanken.

Letzte Woche Dienstag ein plötzlicher Schrei von oben.Kind lag auf dem Boden und konnte sich nicht mehr rühren! Sie schrie vor Schmerzen,sagte,sie hätte kribbeln in den Beinen und würden sich taub anfühlen! Oh Gott...bei uns schrillten alle Alarmglocken!

Mit Müh und Not ins Bett gekrochen,die Nacht hat sie mit IBU 600 überstanden!

Am nächsten Morgen direkt zum Hausarzt...der drückte uns sofort eine Einweisung fürs KH (Neurologie) in die Hand - Verdacht auf Bandscheibenvorfall!

Bei der Aufnahme dann die Krönung

3 Stunden Wartezeit bis der Arzt Zeit hatte...Ich dachte,jetzt geht es sofort los mit den Untersuchungen...wenigstens ein CT! Pustekuchen...Man versuchte direkt,sie in die Psychoschiene zu lenken.So nach dem Motto: Ach,du hast nächste Woche Abschlußprüfung.Da bist du bestimmt nervös! Sowas kann auch schon mal auf den Rücken schlagen!

Wie bitte?

Tochter war nicht nervös...Im gegenteil...Sie freut sich drauf!

Trotz meinem mulmigen Gefühl ließ ich unsere Tochter da,weil man uns versprach,sie gründlich auf den Kopf zu stellen.
Lange Rede,kurzer Sinn...es passierte nix

Abends gab es ein Schmerzmittel (Paracetamol IV) übern Tropf.Kein CT,keine KG,null!
Jetzt kommt der Hammer! Im Entlassungsbericht mußten wir lesen - ACHTUNG!

Die Patientin berichtete im Visitengespräch darüber hinaus,dass sie unter Stress stehe,sie hätte jetzt nächste Woche Abiturprüfungen.Sie fühle sich gestresst und unruhig.Daraufhin gaben wir distanzierend CIPRAMIL beginnend mit 10 mg.Im Verlauf gesteigert auf 20 mg.Wir empfehlen,das Cipramil für weitere 2-3 Wochen!

Das Medi ist ein Antidepressiva für Suchtkranke und Menschen mit Borderline-Syndrom!

Hallo? Gehts noch?

Ach ja,und außerdem sagte man ihr,solange noch keine Blasenschwäche (ungewollter Urinabgang) vorliegt,kann es gar kein BSV sein!
Nur zur Erinnerung - mein Mann hatte nie eine Blasenschwäche,aber trotzdem 10 BSV!!!

Man einigte sich schließlich auf einen eingeklemmten Ischiasnerv.
Nun ja,nach 4 Tagen wieder zu Hause.Es geht minimal besser,weil sie fast ausschließlich gelegen hat.In meiner Verzweiflung schnell noch ein ABC Pflaster gekauft,was ihr auch eine gute Linderung brachte.In der Schule durfte sie während der Prüfung immer ihre Position wechseln.Mal sitzen,stehen,rumlaufen!

Heute mußte ich sie abholen,weil wieder gar nix mehr ging! Das sie nicht auf allen vieren gekrochen ist,war alles!Mittlerweile haben wir uns eine Überweisung gehotl für ein CT.Morgen früh gehts los.
Das schlimme ist,das ich das Gefühl habe,sie wurde im besagten KH überhaupt nicht für voll genommen!Ein Gespräch mit den behandelnden Ärzten hat auch schon stattgefunden.Die sind aber sehr uneinsichtig und meinen,alles richtig gemacht zu haben

Auf jeden Fall werden wir gegen diese "Behandlung" Beschwerde einlegen.Die Krankenkasse ist auch schon informiert.Sie wollen das auch überprüfen! Da bin ich ja mal gespannt!

Ich werde euch morgen berichten,wie das CT gelaufen ist.Ich hoffe,es ist nicht das,was wir denken...

Sorry,bischen lang geworden...Würde mich trotzdem freuen,von euch zu hören,was ihr davon haltet.

Liebe Grüße "das Landei Heike"!

Hallo Heike,
man da läuft einem die Gänsehaut... manchmal denke ich die Ärzte werden gerade zu auf diese Psycho schisse gedrillt...
Wie gehts denn deiner Tochter jetzt?
Kannst du nicht noch einen termin beim NC für sie achen, und dann gleich mit dem CT Befund dorthin?
Was sagt denn der Hausarzt zu dem Cipramil? Ich hoffe, das er es ihr nicht weiterverschrieben hat?

Und ich denke das du das nächste mal besser in ein anderes KH gehst...
Bin gespannt, was da raus kommt. Und ob die KK da überhaupt drauf reagiert, denn leider hat man da auch nicht mehr mitspracherecht.

Drück euch jedenfalls die Daumen, und gute Besserung an die Tochter...

Ruth
Auch ein Landei..

Ruth!

Du hast recht! Die Gänsehaut hält schon über eine Woche!
Meiner Tochter geht es gerade nicht so gut.Wir haben ihr jetzt eine Stufe ins Bett gebaut,noch ein ABC Pflaster geklebt und gleich gibts noch ne IBU.
Je nachdem was morgen beim CT rauskommt,machen wir einen Termin.Nur beim NC dauert das doch immer ziemlich lange oder?

Der Hausarzt hat auch nur mit dem Kopf geschüttelt und das Medi natürlich nicht verschrieben.Hätte ich auch gar nicht zugelassen,das sie es noch weiter nimmt.

Und diese KH sieht uns nie mehr wieder Das kannst du mir glauben!

LG Heike...Ist es nicht schön auf dem Lande? Ich wollte es nicht mehr missen

Hallo Heike...
nun das mit der Stufen lagerung ist doch eine klasse sache, es entlastet die Wirbelsäule und die Bandscheibe kann sich wieder mit Wasser füllen... Liegen tut ihr bestimmt gut.
ABC Pflaster ist auchgut... aber ziemlich teuer??? Du kannst ja auch eine Wärmflasche nehmen? Oder mal in der Apotheke nach Rheumasalbe fragen... die feuert und wärmt auch..

Wünsche euch morgen erfolg und ich hoffe, das alles nur halb so schlimm ist.
Das mit dem NC stimmt, oft dauert es ewig, aber ein Versuch ist es wert. Außerdem würde ich es generell abchecken lassen, denn deine Tochter ist mit 17 noch so jung, das ich das lieber gleich richtig behandlen würde, als jetzt schon was falsch zu machen.

Vielleicht kann der HAusarzt beim NC anrufen, und für euch einen Notfalltermin ergattern?
Probier es doch einfach aus und erklär ihnen die Situation...

Drück ein die Daumen

PS Ja Land ist schon... ich bin auch extra wieder aus der Stadt zurück... da wo Hase und fuchs sich gute nacht sagen....

Hallo landei,

als ich meine Beschwerden mit der HWS bekam, da war ich auch in einer beruflichen Prüfungsvorbereitung. Sicherlich war das sehr stressig, aber meine Beschwerden wollte auch überhaupt niemand ernst nehmen. Und ich war da nicht erst 17, sondern schon über 30. Eigentlich ist es mir ähnlich wie Deiner Tochter ergangen. Man hat auch alles auf den Prüfungsstress abgeschoben.

Habe dann nach mehreren Arztbesuchen auch so ein Psychozeugs bekommen, von dem ich mich überhaupt nicht mehr konzentrieren konnte. Wurde dann vom Orthopäden eingerenkt was m.E. fatal war, denn danach wurde erst recht alles schlimmer. Das CT hatte daraufhin "nur" Vorwölbungen angezeigt, die auch niemand ernst genommen hat. Das erste MRT erfolgte erst 1 Jahr später!!!!!!!!!!!!!!

Die Prüfung konnte ich leider nicht ablegen aufgrund der Schmerzen und bis heute nicht nachholen wegen der fortbestehenden Erkrankung.

Gott sei Dank hat Deine Tochter ja Eltern, die sich schon mit Bandscheibenerkrankungen auskennen. Mir konnte leider niemand mit tatkräftigen Ratschlägen zu der Zeit beistehen.

Viele Grüße
Fitze

Hallo,
ich will das Verhalten der Ärzte nicht in Schutz nehmen, aber die Frage stellt sich eher, was können die Ärzte eigentlich wirklich tun?
Das Anitdepressiva ist natürlich völliger Blödsinn.
Medzin ist keine exakte Wissenschaft.

Ich kann nur von Graz/Österreich sprechen. Wenn jemand in die Praxis kommt und über Kreuzschmerz klagt, und dieser jemand keine! radikulären Ausfallerscheinungen (Red Flags) hat, dann ist nun mal das Standardprogramm, Schmerztherapie und wenn es geht Physio und abwarten.

Ich weiß natürlich nicht wie stark die Ausfallserscheinungen bei deiner Tochter sind, aber ein kribbeln ist keine Ausfallserscheinung!

Der Nutzen von passiven Therapien (Massage, Interferenztherapie usw) ist auch nicht gesichert. Es gibt genug Studien die zeigen, das man egal ob passive Therapie oder nicht, der Schmerz besser wird oder nicht. Aber der psychologische Effekt muß mit berücksichtigt werden. Der Patient denkt halt man tut etwas für ihn.

Nach 4 - 6 Wochen erst kommt die Bildgebung, wenn die Beschwerden sich nicht bessern, oder früher natürlich wenn sie schlimmer werden.

Wenn du genug liest über die Möglichkeiten die es gibt bei Rückenschmerz, da kannst du dir schon fast selbst zusammenreimen, was der NC oder Orthopäde sagen wird.

Für den einzelnen der mit schmerzverzerrten Gesicht zum Arzt geht, mag dies wohl unbefriedigend sein, aber die Ärzte sind halt auch nur Menschen und es gibt soge. Leitlinien an die sich Ärzte halten sollen.
Lies einmal diesen Bericht durch
http://eprints.hta.lbg.ac.at/794/1/HTA-Pro...bericht_012.pdf

Hier sind die Leitlinien für Deutschland
http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/053-003.htm

Hoffe Deiner Tochter geht es schon besser, sie muß sich in Geduld üben, dass lernen wir alle hier.

lg
Wolfgang

Ihr Lieben!

So,für gestern morgen haben wir ja noch einen Termin für`s CT bekommen und haben jetzt auch eine Diagnose!
Leider ist das eingetroffen,was wir uns absolut nicht gewünscht haben.

Leichter medialer BSV bei L4/L5

Danach gings erstmal zurück zum Hausarzt.Der verpasste ihr eine Spritze (diclofenac) um sie etwas schmerzfreier zu bekommen.Zu Hause soll sie nach Bedarf Novalgin Tropfen nehmen.
Irgendwie muß sie bis nächsten Dienstag über die Runde kommen,da steht die letzte Abschlußprüfung an! Nachschreiben will sie auf keinen Fall.Aber wenn es gar nicht geht,wird es wohl so laufen...

Aber was ist danach? Ich weiß jetzt nicht so recht,wie es schulisch weiterlaufen soll! In 6 Wochen sind Sommerferien.Da passiert eh nicht mehr viel.Aber wie lange soll ich sie zu Hause lassen?
Am Montag gehts erstmal zum Ortho,damit er KG aufschreibt und sagt,wie es weitergehen soll.

Ich steh gerade so ein bischen neben mir,da - wie ihr ja bestimmt wisst - ich auch noch einen Bandi-Mann zu Hause habe,der mich auch ganz doll braucht.Er ist vor 6 Wochen an der HWS operiert und eben auch noch nicht ganz fit.

Töchterlein soll viel ruhen und wenn es geht,nicht viel rumlaufen.Okay,dafür lauf ich umsomehr und bringe ihr alles,wofür sie eine Etage tiefer muß

Tu ich ja gerne...aber im Moment echt stressig!

So,dann bin ich mal wieder anne Front

Wünsch euch ein schmerzarmes/freies Wochenende mit hoffentlich viel Sonne...Euer Landei Heike

Huhu

Vlt sollte Deine Tochter bei einem NCH vorstellig werden?

Denn jetzt in dieser Phase ist ja therapeutisch noch soo vieles möglich! Und meiner Laienmeinung nach schöpft der Orthopäde das Potenzial nicht aus. Stattdessen schein es eine 0815-Therapie zu sein: Ruhe und Geduld - UND Kg.....
Ich persönlich frage mich, ob KG jetzt im Akutstadium schon so ideal ist - durch die speziellen Rückenübungen wird das Gebiet ja noch zusätzlich gereizt? Einerseits soll sie viel ruhen (was im Akutstadium ja durchaus sinnvoll ist) andererseits KG?

Vlt wären PRT, Wärmetherapie, Akupunktur etc und auch eine Schmerzmedikation zur Schmerzlinderung erst einmal besser? Und sobald eine Linderung eingetreten ist, dann KG?

Deiner Tochter in den Prüfungen alles Gute und gute Besserung.

Lg
Maria

Hallo ntessla/Wolfgang,

was du über die Leitlinien schreibst ist ja gut und schön, aber was passiert mit den Leuten die nicht (und das offensichtlich häufiger ) von den Leitlinien erfasst werden?

Ich kann es dir schreiben:

Die warten z. B. trotz Zunahme der Beschwerden, vor allem durch KG, und ohne dass die Schmerzen wesentlich beeinflusst werden durch sämtliche auf dem Markt verfügbare Stufe I Medis, trotz der Vorstellung bei 4 Orthopäden, Neurochirurg und zwei bis dreimaligem Kontakt zum HA (pro Woche!) auf ihre bildgebende Diagnostik!!!!!!!
In der Zwischenzeit haben sie: "Stress, sind überfordert, besteht Borrelioseverdacht, haben sie Panikstörungen, vielleicht ein Stiff-Men-Syndrom, Rheuma, oder gar MS"

Ein einfaches MRT der Brustwirbelsäule hätte bereits nach sechs Wochen (siehe Leitlinie) gezeigt, dass es eine absolute Spinalkanalstenose der BWS war, die diese Schmerzproblematik ausgelöst hatte.

Leider bekam ich erst nach ELF MONATEN mein MRT.

Genauso war es bei meiner Pseudarthrose NACH DER 1. OP! Die erste Bildgebung 3 Monate nach beginn der Beschwerden (eigentlich sollte wieder mal ich gar keine bekommen) haben 80% der Neurochirurgen FALSCH interpretiert und erst weitere 3 Monate später wurde die richtige Diagnose gestellt.

Dafür wurden mir bei der 2. Operation 2 Rippen gebrochen (eine doppelt). Trotz meiner Anmerkungen über Schmerzen und Instabilitäten, leider nicht von Radiologen gesehen worden (trotz 4 x postOP Röntgen des Thorax). Zusätzlich wurde mir versichert: "Selbst wenn eine Rippe gebrochen wäre, würde sie problemlos heilen ..."
Nach drei Monaten dann Kontroll-CT mit Rippenbrüchen (die Rippen wurden nur aufgrund meiner Hartnäckigkeit überhaupt mit gemacht!).
Einer davon ist pseudarthrotisch verheilt und die Ursache für Schmerzen und Instabilität vom Thorax.

Weitere OP (3.) mit Rippenteilresektion nötig ...

Hätte man rechtzeitig Bildgebung gemacht, hätte es (noch?) keine Verwachsungen mit der Pleura und dem Bindegewebe gegeben und mit einer kleineren OP hätte die Rippe stabilisiert werden können (jetzt fehlt mir 5 cm Rippe), oder es hätte bei entsprechender Rücksichtnahme auf die Rippensituation gar nicht erst die Pseudarthrose gegeben und mir wäre eine fiese OP (inkl. Pleuraerguss) erspart geblieben.

Ich bin daher nicht besonders gut auf den Großteil der Mediziner zu sprechen, die ich seit 1/05 kennengelernt habe.

Es wurde bei meinen Rückenschmerzen nicht, bzw. NIE auch nur ungefähr nach den Leitlinien gehandelt und es gab insgesamt nur mäßiges Interesse überhaupt etwas für mich zu tun. Ich bin nahezu NIE bei Medizinern gelandet, die ihrer "Berufung"? gerecht wurden!

Entweder werden manche Erkrankungen also nicht wirklich von den Leitlinien erfasst, oder es wird nicht annähernd nach diesen gehandelt.

Außerdem gibt es noch Probleme, weil Radiologen häufig nicht annähernd "das SEHEN", was die Bildgebung DEFINIV hergibt


@landei und Tochter

Erst einmal gute Besserung, und überlegt euch, ob die von Ave vorgeschlagenen Therapien nicht vielleicht ergänzend durchgeführt werden sollten. Ich würde auch auf eine ausreichende Medikation bestehen!

LG Martina

Hallo,
die Diagnose hört sich nicht sooo schlimm an, obwohl nicht sehr genau. Wie schon gesagt wurde, jetzt ist eine gute Schmerztherapie sehr wichtig. Bei Bedarf ein paar Tropfen zu nehmen, ist keine Schmerztherapie. Also gehe bitte noch einmal zum Arzt. Tropfen sind für eine Schmerztherapie ungeeignet, wirken schnell aber nicht lange. Also lasse dir Tabletten verschreiben und sie soll sie regelmäßig nehmen. Wenn die Schmerzen unter Kontrolle sind, wird deine Tocher auch wieder in die Schule gehen können.
Noch etwas KG, bei einem frischen BSV ist glaube ich auch nicht ideal. Man liest eigentlich immer, am Anfang sollte man möglichst normale Tätigkeiten verrichten und erst nach ein paar Wochen mit KG beginnen.

Einen Termin bei einem NCH auszumachen ist sicher nicht schlecht. Aber ich bin mir sicher, dass es doch einige Wochen dauert bis man einen Termin bekommt und bis dahin werden die Rückenschmerzen so denke ich mal Geschichte sein, wenn es nicht so ist, hat man wenigstens den Termin.
lg
Wolfgang