StephyAP
07 Apr 2009, 20:31
Hallo zusammen,
vor knapp einem Monat holte ich mir einen Bandscheibenvorfall der HWS C6/C7.
Abends war ich noch im Aerobic, wir trainierten stark arm und schulter, nachts wachte ich beim umdrehen durch einen stechenden schmerz,
der beim nach vorne beugen der schulter mit belastung, auftrat.
ich dachte erst ich hätte mich "übertrainiert" legte Wärme auf trainierte erst mal nicht.
4 Tage später, am 13.03. schlief mir während der arbeit (ich bin fachinformatikerin, sitze also hauptsächlich) die hand ein,
speziell die mittleren finger. der schmerz kam während der woche immer häufiger durch, nicht nur beim "aufstützen".
da ich seit monaten (seit ich einen hexenschuss in der lendenwirbelsäule vor einem jahr hatte)
nackenverspannungen habe und mir sport immer geholfen hat, entschied ich mich ins training zu gehen und hoffte, dass mit
erwärmten muskeln sich das schon wieder "einrenken" ließe.
ich war schmerzfrei während des trainings, allerdings blieben die finger taub.
so entschied ich mich in die notaufnahme zu gehen (es war freitag), weil mir das große angst machte.
die rieten auch sofort zu einer mrt (nach langen untersuchungen, röntgen und tests) die ich dann mit einiger überredung auch von meinem
hausarzt überwiesen bekommen habe.
hier kam dann folgendes raus:
chronisch kyphotische Fehlstellung der HWS mit osteochondotischen Veränderungen in den Segmenten HWK 5/6 und 6/7.
Zwischenzeitlich neu aufgetretener umschriebener intraforaminaler Bandscheibenvorfall linksseitig in Höhe HWK 6/7 mit
entsprechender C 7 - Neuroforamenstenose, sodass von einer Affektion der C7 Wurzel links auszugehen ist. Keine weiteren Vorfälle.
keine Myelopathie
Damit kam ich dann zum Orthopäden, der Reizstrom und manuelle Therapie (seit vorletzter Woche) verschrieb.
Der Belastungsschmerz, den ich schon beschrieben habe, ist mittlerweile weg, jedoch sind meine Nackenmuskeln total verspannt
und schmerzen, der schmerz zieht bis in den unterarm. ringfinger und mittelfinger sind weiterhin taub.
ich hatte den eindruck dass beide therapien gut anschlagen und war ende letzter woche bereits stunden schmerzfrei.
am sonntag sogar fast den ganzen tag. (nebenbei mache ich zuhause krankengymnastik zum muskelaufbau/erhaltung nach einweisung vom therapeuten
2 mal die woche (wollte der arzt nicht öfter)
letzte woche waren mein orthopäde und ich so verblieben, dass ich diese Woche wieder versuche zu arbeiten.
Ich war sehr zuversichtlich, da ich sonntag wiegesagt fast den ganzen tag schmerzfrei war.
so saß ich montag eine stunde im büro und die schmerzen begannen wieder.
auch die manuelle therapie abends brachte keine besserung. ich hoffte, dass ich nur einen schlechten tag hatte und ging
heute wieder arbeiten. die schmerzen traten immer häufiger auf, sogar in den rechten nackenbereich was neu war.
dazu starke kopfschmerzen (auch neu)
um 17uhr heute hatte ich einen termin beim orthopäden, der dann nur dazu meinte, dass ich morgen und übermorgen noch mal
daheim bleiben sollte und dann wär ja ostern.
keine antwort wann ich feststelle wann ich wieder arbeitsfähig bin - denn ich kann ja nicht alle paar tage arbeiten probieren und dann
feststellen geht doch nicht.. keine aussage was das ziel, die zeitdauer wie lange sowas dauert, wie lange es dauert bis sich die bandscheibe zurück bildet,
wann ich wieder sport machen kann. ich reite, das vermisse ich besonders, gelinde ausgedrückt.
schmerzmittel wirken übrigens leider überhaupt nicht bei der geschichte.
ich habe ibuprofen 600 mg 4 mal täglich plus tramabeta 40 tropfen bis 4 mal täglich ausprobiert, auch voltaren halfen nicht.
ich hoffe hier mehr hintergrundinformationen und antworten auf meine fragen zu bekommen, fühle mich ehrlich gesagt im moment ziemlich in der luft gehangen.
vielen dank im voraus auch schon für das lesen meines kleinen romanes.
gruß,
Stephy
Hallo Stephy,
kribbelt es denn noch, bei bestimmten Bewegungen z.B.? Dann ist der Nerv immer noch gereizt und sollte behandelt werden. Ibu und Voltaren ist bei Nervenschmerzen wohl nicht stark genug und es ist demnach nicht besonders verwunderlich, daß es nicht hilft.
Irgendwo hab ich gelesen, daß diese CT-Spritzen, wenn nicht allzu doll "brennt" so ab der 6. Woche als Therapievorschlag ins Rennen kommen.
Aber wenns akut ist, dann würd ich schon eher was in der Richtung machen lassen. Durch die Kortisongabe wird eine entzündungshemmende Wirkung erzielt und im Idealfall schwillt die Bandscheibe und der gereizte Nerv ab.
Leider brauchen Nerven immer etwas um sich zu erholen. Die Schmerzen sollten nach der Spritze sofort weg sein. Das kribbeln hat bei mir so etwa 1-2 Wochen gedauert. Im Prinzip hatte eigentlich schon die erste Spritze ihre Wirkung gehabt. Die Taubheit braucht länger. Im Idealfall geht das innerhalb einiger Wochen wieder weg. Manchmal bleibt es aber leider auch. Das kann man im Vorfeld nicht so genau sagen.
Ein Nerv erholt sich am Tag nur 1 mm. Je mehr also so ein Nerv gedrückt und bedrängt war und je größer die Auswirkungen, sprich Taubheit usw., desto länger dauert es, bis es wieder wird.
Die Muskeln ziehen bei BSV zusammen, da sie die Beweglichkeit aus dem kaputten Segment zum Schutz herausnehmen wollen. Das macht Nackenschmerzen. Aber auch die Osteochondrose, die in Deinem Bericht steht, kann sehr fiese Nackenschmerzen verursachen. Das ist eine höhengeminderte Bandscheibe, die durch die fehlende Höhe Druck auf die Gelenke und Deckplatten ausübt.
Gegen diese Schmerzen solltest Du was unternehmen. Sonst kann es leider ganz schnell chronisch werden und dann wird es unendlich schwer dagegen was zu unternehmen. Also wenn Du Muskelverspannungen hast, versuch es mit Wärme, wenn das wegen des Nervs nicht geht, dann ggf. muskelentspannende Medikamente wie Mydocalm, Katadolon.
Ich selbst habe diese Medikamente leider nicht vertragen bzw. haben sie bei mir nicht angeschlagen. Ansonsten gibt es für die Muskelverspannungen noch als Behandlungsmöglichkeit, Akupunktur, Tensgerät.
Und mit der Arbeit würde ich mir das noch überlegen. Denn wenn Du den ganzen Tag vor dem PC hockst, ich nehme an, daß das so ist bei einer fachinformatikerin, dann ist das das pure Gift für Deine HWS. Du provozierst geradezu weitere Verspannungen, damit weitere Schmerzen und der Teufelskreis beginnt.
Daß der Arzt Dich erstmal zu Hause läßt finde ich sehr verantwortungsvoll.
Ach wegen dem Nerv würd ich mal einen Neurologen aufsuchen. Der kann dann die Nervenleitgschwindigkeit feststellen und sagen, ob der Nerv noch durch den BSV beeinträchtigt ist oder alles schon "abgeheilt" ist.
Viele Grüße
Fitze
joggeli
08 Apr 2009, 06:59
Hallo Stephy
erst mal willkommen hier ins unserer Runde
Würd Dir vorschlagen mit Deinen Bildern zu einem Neurochirurgen zu gehen, den die sind die Fachleute was die WS angeht - vor allem wenn, wie bei Dir, die HWS betroffen ist.
Wie Fitze schon schrieb ist ein Medi zum Muskelentspannen sicher auch nicht schlecht, den verspannte Muskeln können ganz schön AUA zusätzlich machen.
dann kommt leider dazu das jetzt Geduld eines Deiner neuen Lieblingswörter werden sollte
so ein Vorfall verschwindet leider nicht so wie ein Schnupfen
Dann gibts noch die Möglichkeit von PRT (schau mal in der Suche nach) manchen haben die sehr gut geholfen.
ICh wünsch Dir alles Gute und wenn Du weitere Fragen hast - nur zu!
LG
joggeli
StephyAP
08 Apr 2009, 08:19
Hallo!
vielen dank für die raschen Antworten.
Nun habe ich morgen früh einen Termin beim Neurologen.
Beim Neurochirurg habe ich angerufen, die sagten mir allerdings dass sie speziell für OP's da sind.
Sowohl Orthopäde als auch der Radiologe meinten es ist keine OP nötig.
Es ist ein kleiner BSV.
Spritzen bekam ich übrigens, einmal ohne Kortison und da die nicht half eine mit Kortison vor anderthalb Wochen.
Geholfen hat das jedoch irgendwie nicht.
Mich alarmiert, dass ich schon fast schmerzfrei war und nach einer Stunde vor dem PC im Büro fingen die Schmerzen an.
Ich möchte diesen Schmerzkreislauf durchbrechen, sonst wird es ja nicht besser, oder?
Tetrazepam habe ich mal probiert, merkte aber wenn überhaupt nur minimale Besserung.
Da das schon ziemliche Hammer sind bin ich hier vorsichtig.
Wird die PRT vom Orthopäden oder vom Neurologen gemacht?
viele Grüße,
Stephy
Hermine
08 Apr 2009, 09:28
Huhu Stephy,
Code
Beim Neurochirurg habe ich angerufen, die sagten mir allerdings dass sie speziell für OP's da sind.
Hat Du bei einer niedergelassenen Praxis angerufen ?
versuch es bitte noch bei einem anderen NCH, solltest Dir auf jeden eine Meinung dieser Fachrichtung einholen.
Abzuwarten bleibt jetzt auch der TE bei dem Neurologen morgen, der hoffentlich auch die Nerven messen wird.
LG
Hermine
Hallo stephy,
PRT machen verschiedene Ärzte. Es gibt Radiologen, Orthopäden, Neurochirurgen, Schmerztherapeuten, die das machen. Je nach Ausbildung und gusto.
Daß Neurologen das machen habe ich noch nicht gehört.
Das Tetrazepam ist allenfalls eine Lösung gegen die Muskelverspannungen für eine kurze Übergangszeit, da Du davon relativ schnell eine Abhängigkeit entwickeln kannst. Da es müde macht, ist es auch nicht dazu geeignet es zu nehmen während man tagsüber arbeiten muß.
Für Langzeitwirkung sind besser: Mydocalm, Katadolon, Orthothon.
Wegen der Arbeit vorm PC. Hast Du mal Deinen Arbeitsplatz daraufhin untersucht, ob er rückenfreundlich eingerichtet ist?
Gerade beim Sitzen vorm PC renkt man fast automatisch die HWS nach vorne und geht in die Schonhaltung, die nur weitere Schmerzen verursacht. Da wundert es mich nicht, daß Du nach 1 Stunde wieder Schmerzen hattest.
Angesagt ist, daß man öfter die Körperhaltung wechselt. Also zwischendurch mal aufstehen und sich räkeln usw.
Hab dazu noch ein paar Werte aus meinem Reha-Aufenthalt:
Bildschirmoberkante = max. Augenhöhe
Monitor - Augenabstand: 15 " = ca. 50 cm
17 " = ca. 70 cm
19 " = ca. 80 cm
Unterarmauflage 5-10 cm
Tastatur auf Ellbogenhöhe
90Grad-Winkel im Ellbogengelenk und Kniegelenk
Kniefreiheit
Ggf. sprich Deinen Arzt darauf an. Vielleicht bekommst Du ja ein Rezept für Ergotherapie. Hatte ich auch mal. Da kann ggf. auch so ein Ergotherapeut mal mit zu Deinem Arbeitsplatz kommen und schauen, ob das rückenfreundlich eingerichtet ist und was man besser machen kann und auf was Du noch so achten kannst.
Viele Grüße
Fitze
Hallo Stephy,
auch von mir ein herzliches willkommen
im Bandi Forum.
Nehme Deine MRT Bilder und gehe zu den
Fachärzten, ein NCH oder in eine Wirbel-
säulenchirurgie. Diese findest Du an den
Uni Kliniken mit ambulanten Sprechstunden.
Diese Ärzte werden Dich beraten und mit
Dir die weitere Vorgehensweise besprechen.
Es wird nicht gleich operiert, es gibt auch
viele konservative Möglichkeiten.
Gute Besserung!
LG Isab
redflower
08 Apr 2009, 11:47
Huhuuu Stephy!!!
Etwas spät, aber dennoch von Herzen, willkommen bei den Bandis.
Ich habe dieses Thema vor einigen Wochen eröffnet und war damals genauso unsicher wie du. Geht sicherlich erstmal allen so!
Auch ich habe einen BSV C6/C7, jedoch einen großen.
Meine Schwerzen sind nun nach fast 7 Wochen AU fast verschwunden. Ich habe die ersten Wochen Dclo bis zu 3x täglich genommen, dann Ibu 600, nun bin ich seit ca. 2 Wochen ohne Schmerzmittel.
Jedoch kribbelt der linke Unterarm, Hand und Zeige/Mittelfinger noch. Zeige/Mittelfinger sind auch noch taub.
3x pro Woche gehe ich zur KG, die mir sehr gut bekommt. Ansonsten schone ich mich "nur".
Bin noch bis einschl. 24.4. krank geschrieben und hoffe das es dann wieder geht.
Auch ich habe immer mal wieder über PRT`s nachgedacht, habe aber anhand der nur noch wenigen Schmerzen drauf verzichtet. (Obwohl mein behandelnder Arzt sehr dafür gesprochen hat.).
Ach so, auch ich war beim NCH, der mich genau untersuchte, sich die MRT Bilder anschaute und seine Meinung zur OP vermittelte. Momentan sollte man eine OP eher zurückhaltend sehen.
Mittlerweile bin ich sehr zuversichtlich, dass ich bald wieder die Arbet aufnehmen kann.
Dir gute Besserung und denke nun in erster Linie an deine Genesung. (Job und Sport so schwer es auch fällt, erstmal hinten an stellen.
Liebe Grüße
Anja
Sammy2009
08 Apr 2009, 12:27

Hallo Stephy,
auch von mir ein herzliches Willkommen. Ich gehöre auch noch ein wenig zu den "Neuen" und bin mit manchen Dingen daher noch nicht so vertraut.
Beim Lesen Deines Berichtes fallen mir viele Parallelen zu meinen Problemen ein. Ich möchte Dir aber keinen Roman schreiben, sondern nur kurz von meinen Erfahrungen berichten:
Ich hatte im Sept. 2007 einen BSV C6/C7, der nicht so richtig ernst genommen wurde. Ich bin auch der Typ: arbeite mal schön weiter. Im Frühjahr 2008 kamen Schulterschmerzen dazu, dann öfters eingeschlafene Finger und seit Sommer Rückgang der Handmuskulatur. Zudem konnte ich ab diesem Zeitpunkt auch meinen re. Arm nicht mehr richtig strecken.
Ich war oft beim Orthopäde, dann ÜW zum Neurologen, Neurochirurgen, neurol. Klinik stat. und jetzt noch neurochir. Klinik. Trotz vieler Stunden Physio, Trigger-Akupunktur und Osteopathie werden meine Beschwerden nicht besser - im Gegenteil. Tetrazepan hat mich flachgelegt. Jetzt bekomme ich Tramadol-Tropfen, die ich selber nach Bedarf dosieren kann. Damit komme ich für den Moment zurecht. Aber trotz allen Versuchen: jetzt läuft es doch auf eine OP hinaus. Mit Titanplatte und Versteifung. Nicht wirklich der Renner

, aber so hat es auf die Dauer auch keinen Sinn.
Und zu Deinem Problem Reiten. Ich kann Dich unheimlich gut verstehen. War selber begeisterte Reiterin und Pferdebesitzerin.......... w a r !! Es ist leider eine Tatsache, dass wir unserer HWS beim Reiten keinen großen Gefallen tun. Solange es ihr gut geht, hält sie es aus, aber.......
Ich würde mich freuen, wenn Du schreibst, was der Neurologe gemeint hat. Es ist oft eine Diskrepanz zwischen Neurologe und Neurochirurg. Bei mir heisst es vom Neurologen auch: abwarten, die Werte sind noch im Normbereich. Und der Neurochirurg wollte mich sofort operieren (vor 2 Monaten).
Das wichtigste ist aber bestimmt, dass Du für Dich einen gehbaren Weg findest. Lass den Kopf nicht hängen, sondern suche für Dich das Richtige. Nicht einfach, wenn man viele Meinungen hört, ich weiss es aus eigener Erfahrung
Liebe Grüße
Sammy2009
joggeli
08 Apr 2009, 14:25
Hallo,
Zitat
Beim Neurochirurg habe ich angerufen, die sagten mir allerdings dass sie speziell für OP's da sind.
das halt ich für eine etwas unprofessionelle Aussage, den es wird nicht gleich operiert und viele NC sind heute auch dafür erst mal den konservativen Weg zugehen.
Versuchs nochmal in einer anderen Praxis - manchmal ist die Suche nach nem Doc mühsam, aber die Mühe kann sich lohnen.
Was die Spritzen angeht, manchmal braucht es mehr als ein, damit es was bringt.
Ich würde es auf jeden fall nochmal versuchen
Alles Gute
LG
joggeli