JuliusAlbert
23 Mär 2009, 22:14
Hallo,
ich habe heute den Befund vom CT bekommen, nur leider habe ich erst für nächste Woche Montag einen Termin beim Hausarzt bekommen und jetzt bin ich unruhig, weil ich nicht weiß was das im Befund im Groben so heißt. Hört sich für mich ganz schlimm an.
Befund:
Steilgestellte HWS: Höhenreduzierte Bandscheibe. Die Bandscheibe C4/5 ist links mediolateral prolabiert. Breitbasiger, links mediolateraler Prolaps auch bei C5/6. Rechts mediolateraler Prolaps bei C6/7
Ergebnis:
Generalisierte Osteochondrose. Links mediolaterale NPP in den Segmenten C4/5 und C5/6.
Rechts mediolateraler NPP im Segment C6/7. Relative Stenose der Spinalkanals. Keine Myelopathie. Partielle Obliteratio der Neuroforamia./lipe.
Ich verstehe kein Wort davon, hört sich aber an als wäre ich schon tot.
Danke für Euere Hilfe.
Liebe Grüße
Julius-Albert
Hallo Julius-Albert,
Osteochondrose = Höhenminderung der Bandscheibe, mit der Folge, daß der Druck auf die Grund- und Deckplatten der Wirbelkörper steigt und zur Verdichtung der Knochenstruktur führt
NPP = Bandscheibenvorfall
Stenose = Einengung des Spinalkanals
keine Myelopathie = keine Bedrängung des Rückenmarks
obliterieren = verschließen
Deine Nervenaustrittslöcher sind aufgrund der Bandscheibenvorfälle zu eng.
Was hast Du denn für Beschwerden?
Viele Grüße
Fitze
JuliusAlbert
23 Mär 2009, 22:34
Hallo Fitze,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Ich hatte aber noch nie einen Bandscheibenvorfall. Bzw. ich kann laufen, springen, mich bücken, ich kann alles ohne Schmerzen. Ich dachte immer bei Bandscheibenvorfälle können die Menschen in einer bestimmten Pos. nichts mehr machen.
Ich habe wohl seit 3 Jahren Halsschmerzen und seit 1/2 Jahr Ohrenschmerzen. Seit 3 Jahren wird die Ursache gesucht, ich war bestimmt schon bei 20 Ärzten, leider konnte mir bis heute keiner helfen.
Liebe Grüße
Julius-Albert
Hallo JuliusAlbert,
hm wegen der Ohrenschmerzen. Schmerzen und Beeinträchtigungen an Ohren, Augen und Nase können von der HWS kommen, aber eigentlich sind dann eher die Wirbel von C2-C4 betroffen. Deine BSV liegen ja tiefer.
Hast Du neurologische Ausfallerscheinungen wie kribbeln in den Fingern, Taubheit, Kraftverlust in den Armen? Oder nur Schmerzen? Nackenschmerzen?
Manche Leute haben BSV und merken es noch nicht einmal.
Ggf. könnte ich mir noch vorstellen, daß die Steilstellung der HWS Probleme macht, aber bezüglich Halsschmerzen und Ohrenschmerzen hab ich sowas noch nicht gehört.
Wenn Du schon so viele Ärzte durch hast, wäre vielleicht noch ein Tip mal zum Osteopathen zu gehen. Das sind zwar keine Ärzte mit Doktortitel, aber diese Leute betrachten Deinen Körper als ganzes und haben ein ganz feines Gefühl in den Fingern, um z.B. Verspannungen im Körper aufzuspüren.
Da fällt mir noch ein. Ich hatte mal vor einiger Zeit mir Blockierungen in der HWS zugezogen durch meine eigenen Versuche mir durch blödsinnige Renkaktionen Linderung zu verschaffen. Nach einer Weile war auch mein Kiefergelenk betroffen. Das verrenkte Kiefergelenk hat dann Ohrenschmerzen verursacht. Ich konnte dieses Problem eben mit Osteopathie beheben, denn manchmal ist die Ursache gar nicht da, wo es weh tut.
Aber Vorsicht: Der Begriff Osteopathie ist nicht geschützt. Im Prinzip kann sich jeder so nennen, der mal einen Wochenendkurs absolviert hat. Die wirklich guten Osteopathen haben eine 6-jährige Ausbildung und eine Abschlußprüfung gemacht und sind meistens in einem Berufsverband organisiert. Diese haben auch so Listen wo es welche Osteopathen gibt. Z.B. VOD ist so ein Verband.
Was noch zu bemerken ist, Osteopathie wird von den Krankenkassen nicht bezahlt, aber einige der Behandler nehmen auch KG-Rezepte und rechnen das an.
Viele Grüße
Hoffe ich konnte Dir ein bißchen weiterhelfen.
Fitze
JuliusAlbert
23 Mär 2009, 23:05
Hallo Fitze,
danke für Deine ausführliche Antwort. Auf jeden Fall hat es mir etwas geholfen.
Das schlimme sind die Halsschmerzen, es ist so ein stechender Schmerz. Mal habe ich Stunden Ruhe und dann könnte ich vor Schmerzen wieder in die Luft gehen und nichts hilft. Keine einzige Schmerztablette konnte den Schmerz lindern. Oft habe ich ihn auch beim schlucken. Die Ohrenschmerzen sind seltener aber auch so stechend.
Sonst habe ich keine Beschwerden.
Liebe Grüße
Julius Albert
Hallo Julius Albert,
bei mir hatten sich an der Hinterkante
der HWS kleine Knochenanbauten ge-
bildet und dieses waren Halsschmerzen
und Schluckbeschwerden über viele
Jahre.
Nehme Deine CT Bilder und stelle Dich
bei einem NCH oder in einer Wirbel-
säulenchirurgie vor.
Dieses sind die Fachärzte für die Wirbelsäule.
Sie werden Dich beraten und mit Dir die
weitere Vorgehensweise besprechen.
Gute Besserung!
LG Isab
JuliusAlbert
08 Apr 2009, 22:32
Hallo,
jetzt hab ich eine Schaumstoff-Halskrause für 3 Wochen vom Arzt bekommen.
Also ob damit dann demnächst alle Beschwerden verschwunden sind möchte ich mal bezweifeln.
Ich hab ja keine Ahnung aber gibt es da nicht so gute Spritzen, die diese Masse wieder in die Wirbel bringt so, dass diese Verengung an den Nervenaustrittslöcher behoben wird?
Ps. Der Tip mit der Wirbelsäulenchirurgie hört sich gut an, den werde ich mal im Hinterkopf halten.
LG
Julius
Hallo JuliusAlbert,
wahrscheinlich meinst Du die autologe Bandscheibenzelltransplantation. Dieses Verfahren ist leider noch in der Experimentierphase. Insgesamt sind vielleicht 100 oder einige hundert? Patienten damit behandelt worden.
An der HWS gibt es soweit ich weiß nur 2 Ärzte in Deutschland, die sich das zutrauen. Die Krankenkasse übernimmt im Normalfall nicht die Kosten und somit ist es sauteuer.
Dabei wird Bandscheibenmaterial aus der Bandscheibe entnommen, für einige Wochen im Labor gezüchtet und danach wieder eingesetzt.
Das züchten ist heutzutage nicht mehr das Problem, aber beim wieder einsetzen besteht das Problem, daß das zugeführte Bandscheibenmaterial wieder erneut ausbricht, wenn der Bandscheibenfaserring, der um die Bandscheibe ist auch schon kaputt ist. Bei größeren Schäden wird es demnach sicherlich nicht helfen.
Das weiß ich aus sicherer Quelle von Frau von Prof. Wilke, die diese Zellen in ihrem Institut für Biomechanik in Ulm auch züchten. Die Industrie hingegen ist natürlich sehr dafür, daß man auf den Zug aufspringt und das Verfahren voranbringt.
Es ist vielversprechend, aber leider noch nicht ausgereift.
Ansonsten gibt es heutzutage auch schon minimal-invasive Verfahren für die HWS, die eine vorgefallenen Bandscheibe verkleinern können, so daß die Nervenlöcher wieder weiter werden wie Nucleoplastie oder Nucleotomie. Die Verfahren sind aber lt. vielen Ärzten eher bei frischen BSV sinnvoll und bei kleinen. Zudem darf die Höhe bei der Nucleoplastie noch nicht so sehr reduziert sein. Man sagt mind. 50 % der normalen Höhe muß noch vorhanden sein, da ja ein Teil der BS "weggeschrumpelt" wird durch eine Hitzesonde. Auch sonst ist der Anwendungsbereich der Nucleoplastie eher auf einen kleinen ausgesuchten Patientenkreis gemünzt. Ich habs versucht nach jahrelangen Schmerzen. Es hat nichts genützt. Es war halt ein Versuch.
Viele Sachen, die man schon an der LWS gemacht bekommt, werden für die HWS nicht angeboten. Ich glaube vielleicht meinst Du auch solches Wabbelzeug, sorry hab vergessen wie das heißt, was man in die Bandscheibe spritzen kann. Das gibt es für die LWS, für HWS hab ich es noch nicht gehört. Außerdem hat sich das auch nicht bewährt und muß man hinterher doch nach dem herkömmlichen Verfahren operiert werden, dann machen sich solche Eskapaden meistens negativ bemerkbar. Bandscheibenprothese geht nach solchen Aktionen leider nicht mehr.
Viele Grüße
hoffe ich nicht, daß ich die Verwirrung nun perfekt gemacht habe.
Fitze
fips76
09 Apr 2009, 05:29
Hallo JuliusAlbert,
das mit den Ohren- und Halsschmerzen kenne ich auch. Auch obwohl der BSV bei mir C5/6 war. Hat wahrscheinlich doch einen Zusammenhang.
Was ich dir aber sagen wollte. Las dir schnell einen Termin beim Neurochir. geben. Wie isab sagt, das sind die richtigen Ärzte für die Wirbelsäule. Überweisung stellt dein Orthop. aus.
Das mit der Halskrause scheint mir persönlich die billigste Lösung. Bringt bestimmt auch nichts weiter. Ich wollte nach meiner OP eine von der Ärztin, damit ich die immer für ein paar Stunden ran machen kann um mich zu schonen und nix falsch zu machen, wenn ich mit meinem Zwerg (2 Jahre) handiere (dachte ich mir so). Die hat das aber strikt abgelehnt. Durch die Schonhaltung macht man die Sache nur schlimmer statt besser.
Habe aber auch schon gehört, das das immer sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Halskrause her oder hin, geh mal in die Wirbelsäulenchirurgie. Hier werden sie geholfen.
Alles Gute für Dich!
Gruß Nicole
Hermine
09 Apr 2009, 07:26
Hallo Julius,
herzlich willkommen bei uns im Forum.
Du solltest Dich mit den Aufnahmen bei einem Neurochirurgen vorstellen (dass sind die Fachdocs für uns Bandis).
Dieser kann Dir auch sehr gut weiterhelfen und Dir ggfls. Therapien vorschlagen und verordnen. Heute kann man Gott sei Dank sehr viel mit konservativer Therapie weider in den Griff bekommen.
Fachbegriffe kannst Du auch hier nachlesen:
Lexikon, bitte hier klickenFür alle Faälle mal, falls Du nochmal etwas nachsehen möchtest.
LG
Hermine
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