Pimkie
18 Mär 2009, 12:52
Hallo!
Ich benötige dringend Hilfe.
Kurz zu mir: Ich bin 31 Jahre jung, 1,63 m gross und wiege 47 kg und habe seit September 2008 Schmerzen im rechten Bein. Im Oktober habe ich dann die Diagnos Bandscheibenvorfall bekommen und zwar
Ausgeprägter breitbasiger rechts mediolateral betonter Diskusprolaps L4/5 ausgeprägter Wurzelpelottierung L5 recht, geringer links. Deutlich ausgeprägter mediolorsaler Diskusprolaps L5/S1 beidseits. Osteochondrosen mit reaktiven Wirbelveränderungen Typ II nach Modic, Retroosteophyten und IV-Arthrosen L4 bis S1. Geringe lumbale Fehlhaltung und Spondylosis deformans.
Seither war ich 10 Tage im Krankenhaus auf Schmerztherapie, bei 3 verschiedenen Orthopäden, ich hatte insgesamt 4 CT-gezielte Wurzelausschaltungen, Strom- und Ultraschalltherapien, Physiotherapie und ich gehe jede Woche einmal zur Heilmassage.
Das "Eingeschlafene" Gefühl in den Beinen ist wieder weg. Aber die Schmerzen sind noch da, mal leichter mal stärker und "nur" im rechten Bein - keine Rückenschmerzen.
Ich bin bald soweit, dass ich mich freiwillig operieren lasse. Die Ärtze wollen nicht recht operieren, weil sie sagen, dass ich noch so jung bin.
Aber wenn die Therapien alle nicht helfen, wäre dann eine OP nicht die letzte Möglichkeit, damit die Schmerzen weggehen.
Ich habe das jetzt ein halbes Jahr durchgehalten aber ich kann mich auf Nichts mehr konzentrieren. Mein Mann und ich fangen heuer an unser Haus zu bauen, wir wollen Kinder und mich beschäftigen nur die Schmerzen.
Also wenn da draußen jemand ist, der mir gute Ratschläge geben kann, helft mir bitte.
Hallo,
ich war bei meiner ersten OP L4/L5 auch erst Anfang 30. Ähnlich wie bei dir war der Leidensdruck ab einem bestimmtem Zeitdruck enorm. Alle konservativen Methoden schlugen nicht an und zur der Zeit hatte ich auch noch ein Kleinkind zu versorgen. Den letztendlichen Auschlag für die OP hat dann aber eine ausgeprägte Zehen- und Fußheberschwäche gegeben.
Der Schritt zu einer OP muss ganz individuell überlegt werden. Wenn die Ärzte noch keine OP-Indikation sehen, dann würde ich mich auch ersteinmal darauf verlassen. Wenn dann allerdings deutliche neurologische Ausfälle hinzukommen muss gehandelt werden.
Sind denn die Nerven schon gemessen worden und gibt es Anhaltspunkte für eine "Schädigung"?
Bezogen auf die Schmerzen würde ich anraten, einen Schmerztherapeuten aufzusuchen (spezielle Schmerztherapie). Aber evtl. bist du ja schon nach der sttionären Behandlung auch ambulant weiter in Behandlung?
Wichtig ist natürlich, dass schnelllst möglich der Schmerzkreislauf unterbrochen wird, damit der Schmerz erträglich wird und sich nicht chronifiziert.
Eine OP als letzte Möglichkeit den Schmerzen zu entkommen? Die Frage lässt sich mit Sicherheit nicht so einfach beantworten, da es doch von Fall zu Fall unterschiedlich ist. Nach meiner OP waren die Schmerzen tatsächlich weg. Die Nerven wurden ja "freigelegt" und waren nicht mehr bedrängt. Es gibt aber auch Fälle, die entweder länger brauchen um nach einer OP Schmerzfreiheit zu erlangen oder bei denen es auch nicht so recht klappt (z.B. Bildung von Narbengewebe, welches den Nerv bedrüängt u.ä.).
Falls noch nicht geschehen, würde ich auf jeden Fall einen Neurochirugen hinzuziehen, der ggf. ja auch eine OP durchführen würde.
Abschließend muss man wohl aber immer auf sein Bauchgefühl vertrauen und den eigenen Leidensdruck bewerten. Eine OP ist sicher kein Spaziergang, aber evtl. doch die Aussicht auf Besserung.
Alles Gute!
joggeli
18 Mär 2009, 13:30
Hallo,
wenn ich Deine Diagnose lese, stellt sich für mich die frage, ob die Schmerzen wirklich alle von dem BSV kommen.
Zitat
Osteochondrosen mit reaktiven Wirbelveränderungen Typ II nach Modic, Retroosteophyten und IV-Arthrosen L4 bis S1.
Das macht nämlich ganz schön AUA!
Wurden bei Dir PRTs gemacht? hat man mal davon gesprochen die Arthrosen durch Blockaden (Spritzen dorthin) zu "bearbeiten". wenn dann nämlich deine Schmerzen besser werden, sieht man das sie davon kommen.
Ein guter Schmerztherapeut wird Dir sicher auch weiterhelfen können.
Und dann vielleicht noch eine zweite Meinung einholen!!
Das mit dem operieren würd ich mir sehr gut überlegen, denn durch entstandenes Narbengewebe können auch wieder Probleme entstehen.
Machst du daheim regelmässig Deine Übungen die du von der Physio gelernt hast?
LG
joggeli
Pimkie
18 Mär 2009, 13:50
Hallo,
PRT ist nehme ich an ist die CT-gezielte Nervenwurzelausschaltung, oder? Da hatte ich schon 4 im Bereich L4, S1 und 2 mal L5. Ich konnte danach 2 Stunden nicht aufstehen.
Das hat leider nicht geholfen.
Meine Übungen mache ich so gut ich kann. Da ich im Büro sitze und die Schmerzen im Bein Abends immer am stärksten sind, kann ich das Bein dann zu Hause nur eingeschränkt bewegen.
Die Physiotherapie war auch nur erfolgreich bei stabilisierenden Übungen und Muskeldehnung. Bei mobilisierenden Übungen wurde der Schmerz stärker.
Ich mache mich gerade schlau, das Schmerzgedächtnis zu bearbeiten. Gibt es da Erfahrungen mit der Einnahme von Opioiden? Helfen diese starken Medikamente oder hat man dann noch mehr Einschränkungen wegen der Nebenwirdkungen?
Zur Zeit nehme ich meine Medikamente nur mehr bei Bedarf. Wobei ich im Moment wieder mehr Tabletten nehme, da die Schmerzen wieder schlimmer geworden sind in den letzten Tagen.
Also Fragen um Fragen!
Danke für jeden Rat und Hinweis!
joggeli
18 Mär 2009, 13:57
HuHu
Zitat
Ich mache mich gerade schlau, das Schmerzgedächtnis zu bearbeiten. Gibt es da Erfahrungen mit der Einnahme von Opioiden? Helfen diese starken Medikamente oder hat man dann noch mehr Einschränkungen wegen der Nebenwirdkungen?
Zur Zeit nehme ich meine Medikamente nur mehr bei Bedarf. Wobei ich im Moment wieder mehr Tabletten nehme, da die Schmerzen wieder schlimmer geworden sind in den letzten Tagen.
eine Schmerztherapeut kann dich siher gut mit Medis einstellen. Wenn ein Schmerz länger als 6 Monate dauert (manche sagen auch kürzer) dann kann sich ein Schmerzgedächntis entwickeln und der Schmerz wird zu einer eigenständigen krankheit.
Medis nur dann zu nehmen ist absolut der falsche Weg - da fördert man die Entwicklung einer Schemrzkrankheit.
Die medis müssen einen Spiegel im Blut aufbauen, dann können sie helfen - eir sprechen hier nicht mehr vom akuten Schmerz (z.B. wenn man sich das Bein stösst) sondern von chronischen Schmerzen!!
Also, lass Dich mal gut beraten und nimm die Medis regelmässig!!
Zitat
Da ich im Büro sitze
Haste einen guten bürostühl? immer wieder aufstehen, rumlaufen, sich strecken etc - aber das weisst Du ja sicher selbst.
Stabilisierende Übungen sind gut und wichtig - mach so gut es in Deinem Zustand eben geht - und immer wieder Pause dazwischen.