Guten Tag zusammen,
bei mir steht eine Bandscheiben-OP C5/6 bevor. Ich weiß, dass sowohl die Versteifung, als auch die Prothesen ihre Vor- und Nachteile haben und wäre daher für Erfahrungsberichte sehr dankbar.
Die Vorgeschichte: im September letzten Jahres mußte ich mich einer größeren Knie-OP unterziehen. Obwohl ich nach Anweisung des Orthopäden Heparin gespritzt hatte, bekam ich nach 3 Wochen eine Thrombose. Nochmal 3 Wochen später, vermutlich durch die wochenlange Fehlbelastung durch das Krückenlaufen, einen massiven BSV C5/6 mit Faserringschädigung. Diagnose mittels MRT. Bei einem ebenfalls gemachten CT wurde zusätzlich eine Verengung des Wirbelkanals festgestellt. Diese kann für sich nicht so gravierend sein, da ich bis dahin nie Probleme damit hatte, erschwert aber nun die Lage. Zu Beginn hatte ich extrem starke Schmerzen in Hals, Schulter und Arm. Lediglich hochdosierte Tramadol/Novalgin Kombi Infusionen brachten eine leichte Besserung. Ibuprofen etc. war völlig wirkungslos. Da ich wegen der Thrombose noch einige Zeit Heparin spritzen mußte, war eine PRT zunächst nicht möglich. Das Risiko einer Einblutung an den Nerv ist dabei zu groß. Ich mußte mich also mit Schmerzmitteln, KG und - auf eigene Initiative hin angeleiert - Akupunktur über die Runden ziehen. Darunter nahmen die Schmerzen innerhalb von ca 4 Wochen Gott sei Dank auf ein absolut erträgliches Maß ab. Was blieb, sind neurologische Ausfälle, starker Kraftverlust im rechten Arm, Kribbeln, Taubheitsgefühle. Bei monotonen Belastungen, z.B. Computerarbeit, verstärken sich diese Beschwerden, es kommen auch Schmerzen dazu. Da ich am Schreibtisch arbeite, bin ich auch 3 Monate nach dem BSV (seit der Knie-OP insgesamt fast 5 Monate) arbeitsunfähig. Nach Absetzen des Heparin kamen auch PRTs in Frage. Habe gestern die 3. bekommen (Triam 40 und Bupivacain 0.5%, je 1 ml). Leider war auch die, genau wie die ersten beiden, wirkungslos. War in den letzten Wochen (nach der 2. erfolglosen PRT) bei 2 Neurochirurgen, beide haben mir unabhängig voneinander eine OP dringend empfohlen. Der 2. NC sagte, ich sei ein Fall fürs Lehrbuch, eine so klare Symptomatik und 100%ige Übereinstimmung der Symptome mit den MRT/CT Bildern hätte man nur selten. Immerhin etwas. Aber zurück zum Thema: nach allem, was ich weiß, werde ich an der OP wohl nicht vorbeikommen und habe mich damit auch abgefunden. Oder hat jemand von Euch noch eine Idee? Gibt es noch irgendwas, was ich tun kann?
Ich weiß, dass mir niemand garantieren kann, nach der OP beschwerdefrei zu sein. Sicher ist offenbar nur, dass ich ohne OP nicht beschwerdefrei werde. Ich weiss auch, dass bei der OP sowohl eine Versteifung des Gelenks (stärkere Einschränkung der Beweglichkeit, erhöhte Belastung der Gelenke daneben mit entsprechender Degeneration) als auch Prothesen (nicht optimaler Sitz, ev. ungewollte Verknöcherung, keine Langzeitdaten vorhanden) Probleme machen können. Welche Methode es sein wird, steht noch nicht fest, aufgrund des ersten Eindrucks empfiehlt der NC, für den ich mich entschieden habe, eine Versteifung. Zum einen wohl wegen der gleichzeitigen Kanalverengung, zum anderen scheint es aber auch ganz einfach seine bevorzugte Methode zu sein.
Für Erfahrungsberichte wäre ich wirklich sehr dankbar. Sowohl was die Frage Beschwerdefreheit angeht, als auch die zu Problemen nach der OP mit der einen oder der anderen Methode.
Vielen Dank und liebe Grüße
Frank