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Komplette Version BSV L4/5 mit leichten Lähmungserscheinungen

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mike1969
Hallo liebe Leidensgenossen!

Stehe vor einer Entscheidung OP ja oder nein und weiß nicht mehr weiter.

Bin 40, habe seit Mitte Januar einen diagnostizierten BSV. Bereits Anfang/Mite Dezember 08 hatte ich die gleichen Symptome, aber ging nicht zum Arzt, sondern habe selbst Ibuprofen 600 und Voltaren-Tabletten genommen und es war fast weg.

Mein Befund vom MRT:

1. Intraforaminaler BSV links im Segment L 4/5 mit Kompression des intraformalen Spinalganglions.
2. Osteochondrose im Segment L 4/5. Facettenarthrose in dieser Höhe.
3. Flachbogige Bandscheibenvorwölbung im Segment L 3/4 und L 5/S 1 ohne Nachweis einer neuroforaminalen Irritation

Folgender Krankheitsverlauf bisher:

22.01. MRT mit Befund BSV (s.oben)
23.01. (Freitag) Orthopäde verschreibt 5 x Schmerzmittelinfusionen (Dexahexal 8mg, Tramadolor 50 injekt und Vitamin B12).
Ortho ist für konservative Behandlung. Beschreibt selber, dass er an gleicher Stelle BSV hatte und um OP rumkam, obwohl ihn früher viele zu OP gedrängt hätten.

Samstag und Sonntag höllische Schmerzen (keine Infusion). Novaminsulfon (40 Tropfen) hilft nicht. Ibuprofen 600 lindert minimal Schmerzen.

26.01. (Montag): 2. Schmerzmittelinfusion bei Hausarzt lindert Schmerzen, bin aber nicht schmerzlos.
27.01. (Dienstag) 3. Schmerzmittelinfusion. Orhopäde stellt leichte Lähmungserscheinungen (Fußheberparese) fest und sagt mir, dass ich schnellstmöglich bei Neurochirurg vorstellig werden soll, um eine OP-Notwendigkeit abzuklären.
Mittags Termin bei einem Neurochirurgen, der mir im Bekanntenkreis empfohlen wurde. Dieser meint, dass die Lähmungserscheinungen noch nicht so schlimm sind, dass eine sofortige OP notwendig.
Verschreibt mir eine PRT (Injektion an Nervenwurzel unter CT). Er hat schon mehrfach Patienten gehabt, bei denen dies gut angeschlagen hat.

28.01. (Mittwoch) PRT in Radiologischer Praxis erhalten. Ohne Wirkung. War auch nicht optimal. 1. Spritze wurde falsch gesetzt ("oh, da haben wir uns vermessen"). 2.Spritze war nur in der Nähe des Nerves. Aber keinerlei Besserung.

29./30.01. (Donnerstag UND Freitag): 4. und 5. Schmerzmittelinfusion bei Hausarzt.

Während der Tage vom 18.01. bis hierher kein Tag schmerzfrei. Immer permanenter Schmerz (Ziehen und wie ein Dauerkrampf) im Po-Bereich und links auf Hüfthöhe und in Oberschenkel abstrahlend. Mit Schmerzmittel auf erträgliches Maß gedämpft, aber dauernd vorhanden.

31.01./01.02. Sa/So: Keine Schmermittel. Schmerzen im linken Bein werden besonders schlimm. Bein fühlt sich an wie Fremdkörper. Nicht zu mir gehörend. Taubheitsgefühl an mehreren Stellen. Habe das Gefühl, das Bein platzt vor Schwellung. Äußerlich aber keine Schwellung erkennbar. Bein lässt sich im Kniebereich nicht merh durchdrücken/geradestellen.

02.02. Montag: Orthopäde stellt wieder Lähmungserscheinungen fest. Wieder Fußheber. Kann auch nicht mehr richtig laufen. Mein Fuß hängt teilweise. Kann ihn nicht voll kontrolliert aufsetzen.
Orthopäde rät dringend zur sofortigen Vorstellung bei Neurochirurgie Uni Tübingen wegen OP. Bekomme Termin dort für Freitag 06.02.

04.02. Mittwoch: Lasse ein 2. PRT machen, obwohl ich nach dem 1. Misserfolg nicht mehr hin wollte. Diesmal anderer Arzt. PRT sitzt optimal. Bein zappelt und schmerzt zunächst noch stärker. Danach aber das erste Mal komplett beschwerdefrei. Juhu. Will Vorstellung wegen OP-Gespräch schon absagen.
Von Neurochirurg bekomme ich zur weiteren Schmerzbehandlung folgende Mittel verschrieben:
Musaril FTA, Diclac 150 ID Ret, Tramadolor 100mg und Omep 10mg KMR als Magenschutz.

05.02. Donnerstag. Schmerzen fangen wieder an. Mein Fuß lässt sich nicht richtig koordinieren.

06.02. Freitag: Schmerzen werden beim Gehen wieder stärker und es kommt wieder permanenter Schmerz trotz Schmerzmittel.
Bei Vorstellung in Neurochirurgie in Uniklinik sagt Prof., dass wegen der Lähmungserscheinungen eine OP mit Entfernung des auf den Nerv drückenden Bandscheibenmaterials zwingend erforderlich sei. Eine Alternative hätte ich nicht. Sonst würden irreparable Schäden bleiben und sich Zustand noch verschlechtern.

Bin nun hin und hergerissen.

Gestern (Montag) hatte ich Gespräch mit Orthopäde und er empfahl mir dringend, die OP machen zu lassen. Ich würde es sonst später bereuen. Und der Ortho war ja derjenige, der anfangs grundsätzlich gegen OP war.

Jeder im Umfeld sagt, dass man ja keine OP machen soll.

1 Neurochirurg sagt vor einer Woche, dass es noch nicht notwendig ist. Ein zweiter sagt nun, dass es unumgänglich und zeitkritisch ist.

Fakt ist, dass ich mit dem Fußheber wirklich Probleme habe und ich so auf jeden Fall nicht dauerhaft rumlaufen will. Unkontrollierter Fuß. Und auch die Schmerzen möchte ich gerne los haben.

Bin mir beim 2. NCH eben nicht sicher, ob hier nur die Bettenauslastung gesichert werden soll. Andererseits habe ich große Angst, dass, wenn ich nicht, oder zu spät operieren lasse, dann Schäden bleiben.

Ich wäre um Ratschläge, wie Ihr euch verhalten würdet, super dankbar.

Viele Grüße

Michael
Walter2008
Hallo Michael,

das hört sich nicht gut an.

Ich würde dringend noch eine Meinung eines Neurochriurgen einholen. Lass dich nicht unterkriegen.

Gruß

Walter
FrauSchlotterbeck
Hallo Michael,

bin zwar seit gestern hier im Forum und lange nicht so schlimm betroffen - hoffe ich zumindest -, aber das hört sich auch für mich nicht gut an.

Da ich einige "Bandscheibenopfer" kenne, die ähnliche Probleme hatten und operiert wurden, würde ich an Deiner Stelle auch eher operieren lassen - oder die Meinung eines weiteren Arztes einholen, aber schnell.

Ich betrachte Ärzte zwar auch nicht als Halbgötter in Weiß, kann mir aber nicht vorstellen, dass einem eine OP aus Profitgründen aufgedrängt wird. Oder bin ich da zu naiv?

Wünsche Dir alles Gute!

Frau Schlotterbeck
mike1969
Hallo FrauSchlotterbeck und Walter,

vielen Dank für Eurer Feedback.

Doch FrauSchlotterbeck, ich halte es grundsätzlich nicht für abwegig, dass man aus Profitgier evtl.zu einer OP angehalten wird, die vielleicht noch nicht zwingend notwendig wäre. Leider.

Wie man vielleicht aus meiner Vielzahl an Untersuchungen (hab oben gar nicht alle genannt) in der kurzen Zeit, erkennen kann, bin ich privat versichert. Hierfür bin ich in der jetzigen Situation auch suuuuper dankbar. Denn nur dadurch erhalte ich (ohne Drängen meinerseits) so kurzfristige Termine. Wie z.B. MRT am gleichen Tag, als ich erstmals beim Ortho vorgesprochen habe.
Das ist in meinen Augen natürlich absolut ungerecht und ich ärgere mich über diese Zustände, wenn ich bei meiner Frau selber mitbekomme, wie es bei normalen Kassenpatienten läuft. Da hätte ich heute noch nicht einmal eine MRT gehabt.

Aber eben aus dem Grund der Privatversicherung habe ich auch ganz wenig Vertrauen, ob die empfohlenen Maßnahmen eben auch jeweils immer notwendig sind. Als Privatpatient wirdman ganz klar auch gemolken. Das ist schon schlimm.

Mit meinem Ortho habe ich gestern vereinbart, dass ich noch 2 Wochen Aufschub haben möchte, ob es sich nicht doch bessert, zumal ich nächste Woche noch einmal eine PRT bekomme.
Und KG bekomme ich auch seit gestern. Allerdings sagt der KG, dass er im jetzigen Stadium nicht sehr viel tun kann, außer beruhigend/entspannend einzuwirken. Und dann Eis darauf (Kälte).

Ergänzende Info zu meinem obigen Bericht. Das Gefühl des dicken/geschwollenen Beines wie am 31.01./01.02. vermerkt, ist so nicht mehr vorhanden. Das ging nach ca. 3 Tagen weg.

Viele Grüße

Michael
Nordlichtmeile
Hallo Michael!
Habe eine BSV-OP hinter mir, und bereue es nicht. Mir liessen die Ärzte nicht so viel Zeit, zu überlegen. Nach dem MRT bin ich mit den Bildern zu meinem Ortho, der sich noch in meinem beisein mit einem Neurochirogen in Verbindung setzte, die beide im gleichen Belegkrankenhaus tätig sind. Nächsten Tag war ich schon stationär, 2 Tage später OP. Ist wohl ein richtig fettes Ding gewesen, was da an meiner LWS saß. Gott sei Dank kein Tumor, sondern BSV. Die OP war unumgänglich, so die Aussage aller. Hatte aber nur leichte lähmungserscheinungen, aber zum Schluss Dauerschmerz, nur die Harten Mittel wirkten noch. Nun ich bin selbstständig, und die OP verhalf mir schnell wieder auf die Beine zu kommen.52 Tage Pause, mit KG, dann ging es wieder. Jetzt mach ich neben der Arbeit Aufbautraining, und es wird zusehens besser. Sicher gibt es viele, die Komplikationen nach einer OP hatten, für mich jedenfalls war sie ein Segen. Hatte auch richtig guten Operateur. Bei deinem Zustand rate ich dir : PRO OP!
FrauSchlotterbeck
Hallo Michael!

Aha, Du bist also einer der Privilegierten, die an uns Kassenpatienten immer vorbeigeschleust werden. Schäm Dich! zwinker.gif

Da Du Privatpatient bist, kann ich Deine Lage schon verstehen. Da liegt es natürlich nahe, dass abkassiert wird. Denke aber, dass bei Dir eine OP angebracht wäre, da Dein Fuß ja schon ein Eigenleben entwickelt hat. War bei meiner Tante auch so, und trotz sofortiger OP ist der Fuß nicht 100 % i. O.

Eine gute Freundin von mir hatte nicht so starke Schmerzen, aber erhebliche Taubheitsgefühle, die auch jetzt, ca. sechs Monate nach der OP, zum Teil noch da sind.

Ich denke mal, dass die "alten Bandscheibenhasen" Dir bessere Tipps geben können. Würde mir an Deiner Stelle natürlich auch den Kopf zerbrechen, ob ich erst mal abwarten soll.

Übrigens: Hier im Süden von Hamburg gelingt es auch Kassenpatienten, einen Termin für ein MRT innerhalb von 24 Stunden zu bekommen. Vielleicht ist die Gerätedichte hier besonders hoch?

Viele Grüße von Frau Schlotterbeck
Bilbo
Hallo Michael,

wenn ich deine Beschwerden so lese denke ich, daß da eine OP wohl nichts mit Profitgier und Bettenauslastung zu tun hat. Du hast Schmerzen und neurol. Ausfälle. Die Schmerzen bekommt man zwar mit Medis zeitweilig in den Griff, aber wenn ein Nerv bzw. das Rückenmark erstmal geschädigt ist sieht es schon eher schlecht aus. Ich hatte vor meiner HWS OP zwar auch gehörig Muffensausen, aber im Nachhinein betrachtet war es garnicht so schlimm und der Gewinn, die Beschwerdefreiheit war es allemal wert.

Also Kopf hoch und alles Gute

Gruß Bilbo wink.gif
feiler4
Hallo Michael,

ich denke auch, daß der Rat des NCH nichts mit Kassen- oder Privatpatient zu tun hat!

Ich selbst bin Kassenpatient und bekomme immer sofort einen Termin. Ich denke aber, daß dies wahrscheinlich daran liegt, daß ich auch schon zwei OP´s hinter mir habe und die letzte nicht gerade einfach war!

Deine Beschwerden lesen sich genauso wie meine, nur daß ich beim 1. Mal das Problem mit der Blase hatte und hier ist eine OP dann ja unumgänglich!

Seit Anfang Februar weiß ich nun, daß ich schon wieder an der gleichen Stelle L5/S1 einen erneuten, großvolumigen Vorfall habe.
Ich habe auch noch "Bedenkzeit" - liegt aber daran, daß ich letztes Jahr am 14.02. ins KH musste und daher meinen Geburtstag (einen Tag vorher biggrin.gif ) nicht feiern konnte!
Dieses Mal wird gefeiert und auch den Fasching nehm ich mit roechel.gif

Ich kann Dir nur sagen, daß ich nicht gezögert habe, mich wieder unters Messer zu begeben. Wer das "Kreuz mit dem Kreuz" schon jahrelang mitmacht und alle Vor- und Nachteile kennt, wird mir zustimmen.

LG und alles Gute
Michaela
Rutschie
Hallo Michael
Deine Zweifel kann ich zwar verstehn, aber nicht untersrützen.
Meine Schwester ist auch eine Private und bei der wurde jetzt viel zu lange rum experementiert (Knie).Da gab es noch dies, oder das neue Verfahren. So vergingen jetzt 6 Monate und nun ist das Knie total hin. Ich bin davon überzeugt, dass das nur abzocke war.

Und ich bin nicht privat, werde aber super versorgt.( bis jetzt, hoffe das bleibt so). Ich bekomme oft MRT. KG auf Anfrage sofort. Also es hat nicht immer was mit Privat oder nicht zu tun, es ist, so glaube ich eher eine Frage, ob man dem Arzt vertraut.

Wenn ich deine Beiträge so gelesen hab, kann ich nicht so ganz verstehn, was dich abhält zum Nc zu gehn und dich dort beraten zu lassen, dein Ortho hat dir seins ja schon gesagt, die KG bringt ja so auch nicht viel. Also..... ,

Bei meinen Lähmungen kann man nichts mehr tun, bei deinen aber schon!

LG Ruth
Jannymh
Hallo Ralf,

bitte hole auf jeden Fall ein oder zwei weitere Meinungen ein!
Das kann wirklich in keinem Fall schaden!

Ich bin ebenfalls privat versichert und habe leider auch die Erfahrung gemacht, dass man ganz gerne mal als "Melkkuh" mißbraucht wird.
Eine OP und Nachsorgerechnungen schlagen ja ganz schön zu Buche und sind nicht eben Peanuts (weder für Dich als "Kunden", noch für den Doc).

Damit will ich natürlich nicht generell unterstellen, dass tatsächlich unnötige OPs gemacht werden.

Ich hatte bei meiner eigenen Knie-OP aber ehrlich gesagt den Eindruck, dass sehr schnell und freudig zum Messer gegriffen wurde.
Heute habe ich mehr Probleme mit dem Knie als vorher und würde daher -nochmal vor die Wahl gestellt- erst mal alle konserativen Therapiemöglichkeiten ausschöpfen.

LG, Janny





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