
ich heiße Claudia, bin 24 Jahre alt und komme aus der Nähe von Düren (noch). Aufgrund meiner Erkrankung war ich leider gezwungen, meine Ausbildung zur Gärtnerin im Blumen- und Zierpflanzenbau aufzugeben

Das ganze Dilemma ging ungefähr im Mai '08 los. Ich hab aufgrund von der starken Belastung im Betrieb (schwere Blumenkästen heben, Erde schaufeln usw.) ziemliche Beschwerden in den Rippen (rechte Seite) bekommen. Ich hab zuerst gedacht ich hätte die Nacht über falsch gelegen (die Schmerzen traten in der Ruhephase auf). Also weiter Arbeiten gegangen.
Innerhalb von drei Wochen wurden die Abstände zwischen diesen "Schüben" immer kürzer, bis ich fast jeden Abend diese heftigen Schmerzen hatte (stechende Schmerzen, Schwierigkeiten beim Atmen, Kreislauf ging runter). Am Tag bevor ich dann zum Arzt gegangen bin, bin ich im Betrieb vor lauter Schmerzen fast zusammengebrochen. Mein Kollege (Azubi) meinte, ich solle nach Hause fahren, aber man will ja nicht seine Ausbildung aufs Spiel setzen. Also Schmerzmittel rein und weitermachen.
Am nächsten Tag bin ich dann zu meinem alten Hausarzt gefahren. Trotz, dass ich ihm die Schmerzen genau schilderte und ihm auch zeigte, wo die sind, tippte er darauf, dass ich schwanger sein könnte

Diagnose war dann eine Virusinfektion.
Naja ich konnte mir nicht vorstellen, dass es eine Virusinfektion so starke Schmerzen verursacht, also hab ich den Arzt gewechselt. Sie behandelte mich dann erst mal eine Woche weiter auf diese Infektion. Die Schmerzen blieben und ich wurde zum Orthopäden überwiesen. Zuerst Verdacht auf einen Ermüdungs(rippen)bruch. Ich musste dann in den Szintographen. Auf den Bildern war nichts von einem Bruch zu sehen.
Also wurde erstmal eine Neuraltherapie (Spritzen) gemacht. Die Beschwerden wurden für einen Tag besser, dann wurde es wieder richtig heftig.
Nach vier Therapien musste ich dann zum MRT. Auf den Bildern war dann eine Bandscheibenvorwölbung im BWS-Bereich zu sehen. Zwar nur sehr leicht, aber es reichte schon um diese heftigen Schmerzen zu verursachen.
Ich bekam dann einmal Physiotherapie verschrieben. Von da an nur noch irgendwelche Bestrahlungen, Mikrowellentherapien, Reizstrom usw. Geholfen hat mir das nicht wirklich. Zwischenzeitlich war ich dann noch zum Medizinisch-Sozialen Dienst und da wurde dann großartig gesagt, dass die Schmerzen Psychisch bedingt wären. Das Gehirn hätte den Schmerz einfach nur gespeichert und deshalb hätte ich immer noch diese Beschwerden bla bla bla.
Naja meine Orthopädin wusste sich auch keinen Rat mehr und sie kam dann auch die Idee, ich solle eine Rehamaßnahme beantragen.
Gesagt, getan. Die Reha wurde zu meinem erstaunen bewilligt
Tja seid dem 31.12.08 bin ich nun aus der Reha zurück und es geht mir nicht wirklich besser. Übungen machen ist aufgrund der Schmerzen fast unmöglich. Das einzige was ich noch fertig bringe ist Nordic Walking (ca. 20 Minuten). Hinterher werde ich aber wahnsinnig

Und ich stehe damit ganz alleine. Im vorläufigen Abschlussbericht stand, dass ich UNBEDINGT weiter Physiotherapie und Massagen brauche. Pustekuchen! Krieg ich nicht. Meine Orthopädin weigert sich mir diese verschreiben. Sie meinte wortwörtlich: "Nein das gibt es nicht. Sie haben in der Reha gelernt, welche Übungen Sie machen können, das muss reichen. Massagen bringen ja auch nicht wirklich viel in diesem Fall. Das einzige was ich machen kann, ist ihnen einen Antrag für Rehasport mitzugeben. Wichtig ist, dass sie nunmal jeden Tag ihre Übungen machen und eventuell noch schwimmen gehen."
Na toll. Ich fühle mich sehr geholfen dadurch. Und die Physiotherapie kann ich auch net selber bezahlen, von dem bisschen Krankengeld, das ich noch bekomme.
Die Krankenkasse meinte dazu nur: "Sie sind der Willkür des Arztes ausgeliefert und wenn der meint, Sie bekommen keine manuellen Therapien, dann bekommen Sie auch keine. Da können wir als Krankenkasse nichts gegen tun."
Ich habe mich bereits für einen neuen Ausbildungsplatz beworben und wenn das klappen sollte, MUSS ich in einem halben Jahr wieder halbwegs fit sein.
Zusätzlich hab ich jetzt beim Versorgungsamt Antrag auf Behinderung gestellt und bei der DRV läuft ein Antrag auf Berufliche Rehabilitation. Ich bin mal gespannt, wie das ausgeht.
Södele, das war meine Geschichte und ich wollte mich einfach nur mit anderen Patienten austauschen. Habt ihr auch solche Problem Physiotherapie und Massagen zu bekommen? Wie geht es euch mit eurer Erkrankung? Wie geht ihr damit um?
Sorry, dass es so lang geworden ist, aber naja, ich musste mir das alles mal von der Seele schreiben, da ich mich medizinisch doch sehr allein gelassen fühle

Liebe Grüße
Claudia