zu erst einmal weiß ich nicht genau, wo ich mich platzieren soll, da es sowohl die LWS als auch die BWS betrifft. Also falls ich hier nicht richtig bin bitte verschieben!!
Ich möchte mich auch mal ganz lieb bei allen bedanken, die dieses Forum leben lassen denn es hat mir schon so viele wertvolle Tipps gegeben, ohne die ich wahrscheinlich längst aufgegeben hätte im Ärztedschungel Deutschland

Wie in meinem Profil zu sehen, hatte ich einen recht großen BSV an L5/S1, der im Februar diesen Jahres operativ behandelt wurde (Grund war und ist ein ausgeprägter Kinderwunsch - ich habe dazu bereits geschrieben) und im Anschluß daran habe ich fleißig Muskelaufbau betrieben. Ich war 5 Wochen in der Reha, habe 2 Monate eine IRENA gemacht und parallel zu Hause noch meine Übungen gemacht.
Aber zufrieden war ich die ganze Zeit nicht mit dem Ergebnis. Ich hatte immer noch Schmerzen, die zwar nicht mehr so stark ins Bein ausstrahlten und in der Intensität nicht mehr vergleichbar waren mit den Schmerzen vor der OP aber wie soll ich sagen - nicht wirklich stark aber stetig aber halt noch so stark, dass ich ziemliche Einschränkungen in meinem Alltag hinzunehmen hatte. Zusätzlich zu den Schmerzen im LWS-Bereich gesellten sich Schmerzen weiter oben dazu - so im Übergangsbereich LWS/BWS und das kurz nach der OP. (Diese Schmerzen hatte ich schon mal vor ca. 2-3 Jahren. Wurde damals mit Akupunktur behandelt welche leider nichts brachte da nur der LWS-Bereich gepiekst wurde aber nach ca. einem halben bis dreiviertel Jahr waren die Schmerzen dann auch weg.)
Ich habe diese Schmerzen natürlich bei meinem Orthopäden, der die Nachbehandlung nach der OP gemacht hat angesprochen. (Operiert wurde ich in einer NCH-Abteilung im KH) Dieser schob das immer auf muskuläre Verspannungen bedingt durch die OP und ich solle Sport machen. Das tat ich ja bereits fleißig. Irgendwann verschrieb er mir dann Einlagen für die Füße und meinte, es könne auch daher kommen. Ich solle das mal ausprobieren. Es tat sich natürlich nichts.
Nachdem ich dort nicht weiter kam und mir ein niedergelassener NCH empfohlen wurde, bin ich dort auf eigene Faust hin. 10,- EUR auf den Tisch des Hause gelegt. Dieser NCH entpuppte sich auch als nicht mein Fall. Er schickte mich nur ins MRT nach der Frage, ob ich mich denn auch nochmals operieren lassen würde. Sonst bräuchte er die Bilder nicht machen lassen


Da mich das nicht weiter brachte, bin ich wieder zu meinem Orthopäden und habe ihm das ganze geschildert. Dieser schickte mich wieder zur Ambulanz des KH, in dem ich operiert wurde und die sollten sich das nochmal anschauen - sowohl die LWS als auch das obere.
Dort war ich dann auch und auch dort wurde ich nicht ernst genommen mit meinen Beschwerden am Übergang LWS/BWS. Für die LWS wurde die Diagnose Facettensyndrom gestellt mit der Therapie, dass ich 3 Tage stationär aufgenommen werden soll und ich unter CT-Kontrolle Medikamente dorthin gespritzt werden soll (Hörte sich gleich an wie das, was der niedergelassene NCH auch machen wollte - nur nicht gleich veröden aber gleich 3 Tage hintereinander). Übergang LWS/BWS Fehlanzeige. Trotz 3maligem ansprechen wurde immer darüber hinweggegangen. (Der Termin war Ende Oktober und ich stehe noch immer auf der Warteliste für diese Behandlung.
Mein Orthopäde meinte nur, dann müsste ich darauf warten!!!
Das ließ mir aber alles keine Ruhe. Mein Körpergefühl sagte mir, da ist noch was anderes. Meine Nerven lagen völlig blank. Ich konnte an nichts anderes mehr denken und bei jedem kleinsten Anlass fing ich an zu weinen. Mein Mann meinte, so könne das doch nicht weitergehen und wir beratschlagten, dass ich doch mal zu unserer Hausärztin gehen solle. Vielleicht wüßte sie ja einen Rat. Gesagt getan und eine Termin gemacht.
Ich muss wohl ziemlich fertig ausgesehen haben, denn schon als sie mich ins Besprechungszimmer reinrief musterte sie mich und meinte ich würde irgendwie deprimiert aussehen. Nachdem ich ihr die Fakten erzählt habe kam von ihr die prompte Überweisung zum MRT für die BWS. Ich konnte das gar nicht fassen und nachdem ich angemerkt hatte, das mir klar war, dass ich darauf lange warten müsste meinte Sie nur: "Nicht, wenn wir Ihnen einen Termin besorgen". Ich war baff. Der Termin wurde gemacht und in der Zwischenzeit hinterfragte sie nochmal und da öffneten sich meine Schleusen und ich erzählte wirklich alles. Ich war fast eine ganze Stunde bei ihr drin und den Termin fürs MRT hatte ich 1,5 Wochen später (geht alles!!). Als Ergebnis kam eine akute, erosive Osteochondrose mit Ödembildung an TH11/12 und breitbasiger Protrusion auf gleicher Höhe heraus. Es hört sich blöd an, aber ich war erleichtert. Ich war kein Simulant und ich hatte mir die Schmerzen nicht eingebildet.
Nach dem MRT bin ich 2 Tage später wieder zum Hausarzt, um das zu besprechen. Sie war schokiert über die Bilder und schrieb mir erst mal für 1,5 Wochen krank, um Termine in dieser Zeit flexibel wahrnehmen zu können. Für den nächsten Tag machte Sie mir einen Termin bei einem Orthopäden der Wirbelsäulenspezialist ist. Das ganze war das nächste Fiasko. Der Arzt kam erst um 11 Uhr, ich wurde aber für 9 Uhr bestellt. Nachdem sich erst sein Kollege die Bilder angesehen hatte, meinte er, dass solle sich sein Kollege anschauen, der sei der Wirbelsäulenspezialist. Darauf meinte ich nur, dass ich ja auch zu diesem sollte. Ja, aber der käme erst in ca. 20 Minuten (ich hatte ja bereits 1 3/4 Stunden gewartet).
Dieser schaute sich die Bilder nur oberflächlich an und meinte dann, das sei schiksalshaft und er hätte gestern schon mit meiner Hausärtzin lange telefoniert (ein Hoch auf das Engangement meiner Hausärztin). Da könne man nichts machen. Ich solle mich darauf einstellen, dass ich mein Leben lang Schmerzen hätte. Ich solle aber auf jeden Fall Sport machen. Damit könne ich so gut wie schmerzfrei werden. Ja was denn nun? Meine LWS zeigte ich ihm auch noch. Ja, man sähe, dass die Facettengelenke stark belastet wären und ging dann wieder auf die BWS über. Außderdem hätte er gesehen, er wäre auf den Tag genau 6 Jahre älter als ich. Ich sei also Zwilling und Zwillinge wären schwer zu behandeln!!

Er wolle mir da jetzt eine Spritze geben und ich solle den Oberkörper frei machen und mich auf die Liege legen. Bei ausziehen habe ich noch 1-2 Fragen gestellt welche wohl schon zu viel waren. Er sagte dann mit Befehlston: Hinlegen!!! BITTE!! Hallo. Wa war ich denn hier gelandet. Die Spritze habe ich mir geben lassen (Man nimmt ja was man kriegen kann oder besser auch nicht). Danach meinte er, die ersten 2 Tage würde es gar nichts bringen sondern nur schlimmer werden. Ich solle in 2 Wochen wiederkommen und ihm berichten

Am nächsten Tag wieder zum Hausarzt. Meine Hausärztin hatte Urlaub aber ihr Kollege (Gemeinschaftspraxis) war im Bilde (lobenswert) und schickte mich zur Abklärung in ein Fachkrankenhaus für Orthopädie und Rheumatologie. Er hatte Angst, dass da eine Entzündung sei, die wohmöglich auf die Nerven übergehen könnte.
Dort ging die Odyssee noch weiter bis sich endlich einer meine Bilder angeschaut hat, musste ich 3 Sekretärinnen davon überzeugen, dass das keinen Aufschub duldete (hatte mein Hausarzt mir so gesagt). Der Arzt in der Ambulanz war dann endlich mein Lichtblick. Er erkannte meine Dringlichkeit und kommentierte das mit: "Da haben Sie aber einen knackigen Befund". Endlich wurde ich ernstgenommen. Ich wurde stationär aufgenommen und bekam eine Schmerztherapie. Ich war 1 Woche im KH und bin letzten Freitag entlassen worden. Im KH war es ziemlich chaotisch. Von Organisation konnte nicht wirklich die Rede sein. Ob es mir wirklich was gebracht hat, kann ich noch nicht beurteilen. Ich bin noch immer bis Oberkante Unterlippe mit Schmerzmedis vollgepumpt. Ich habe nach 3 Anläufen eine Orthese (TH12 - L5) bekommen, die annährend den Bereich meiner Schmerzen abdeckt (Chaos lässt grüßen) und bin zur Zeit noch krank geschrieben.
Jetzt ist mein Text super lang geworden und ich hoffe, dass den überhaupt jemand liest. Sollte ich irgendwo kauderwelsch geschrieben haben, bitte ich das zu entschuldigen. Die Medis machen mich ziemlich dusselig.
Ich musste mir das mal von der Seele schreiben und hoffe aber auch, damit anderen zu zeigen, dass es immer irgendwie weiter geht. Es muss auch nicht immer der Facharzt sein, der das entsprechende etwas dazu beiträgt. Ich bin froh, mit meinen Dingen zu meiner Hausärtzin gegangen zu sein und fühle mich dort ganz gut aufgehoben.
Ich bin noch nicht am Ende meines Weges angekommen und es stellen sich mir noch etliche Fragen wie
"Wie lange dauert es, bis die Wirbel aneinander gewachsen sind und ich keine Schmerzen mehr in diesem Bereich habe?" (Habe MRT-Bilder von vor 2 Jahren, wo auch schon was zu sehen war aber damals war die Fragestellung anders und das Problem wurde nicht kommentiert)
"Wie soll ich die Orthese tragen? Wie lang, wie oft und wann? Erst wenn der Schmerz einsetzt oder schon vorher? Dazu habe ich keine Infos bekommen."
Vielleicht bekomme ich ja ein paar Rückmeldungen von euch.
Ganz liebe Grüße und auch ein ganz großes Lob an dieses Forum.
Ursi75