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Komplette Version Alltag und Psyche Nach der HWS-OP

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Corry
Hallo Bandis!
Wie bekommt Ihr den eingeschränkten Alltagsbetrieb nach der HWS-OP hin?
Ich bemerke jeden Tag Dinge, die ich nicht mehr bewältigen kann.
An manchen Tagen ist das o.k., aber es gibt auch Tage, an denen ich verzweifle, weil normale
Dinge einfach nicht mehr gehen wie vorher. ´Und die Schmerzen, gibt es eine Alternative zu Schmerzmitteln? Mein Arzt sagt, die Optionen waren: ohne Rollstuhl das Krankenhaus verlassen und weiterhin feste Nahrung zu sich nehmen können. Ist das alles mit 43 ?? Wer hat Erfahrung???
zwinker.gif
Zitrus
Hallo Corry, wink.gif

ich müsste nun eigentlich sagen: Einfach mal fünf gerade sein lassen! Aber das Ganze ist leider ein sehr langer Weg!

Ich habe über die Diakonie eine Haushaltshilfe, die die gröbsten Arbeiten erledigt und über die ich immer sehr froh war (muss ich aber selbst zahlen). Das Schwierigste ist, um Hilfe zu bitten und auch Hilfe anzunehmen. So langsam habe ich mir nun ein richtiges Netzwerk aufgebaut (ich lebe alleine und die Familie lebt ca. 100 km entfernt) - Freunde und Nachbarn kaufen schwere Dinge ein bzw. helfen bei allen Sachen, die gerade anfallen.
Da ich in der Stadt lebe, komme ich mit den Öffentlichen auch überall hin.

Das hört sich nun zwar alles sehr lapidar an, war für mich aber ein sehr langer und schwieriger Weg. Frau steht ja ihren Mann! Und Hilfe annehmen? Ich doch nicht! Ich kann doch alles selbst! Ja, und nun ist es ganz normal geworden, dass ich frage, wenn ich weiß, ich kann/soll etwas nicht tun.
Aber was bleibt denn anderes übrig? Ich weiß ja genau, dass ich sofort meine "Quittung" in Form von Durchbruchschmerzen bekomme, wenn ich mal wieder "starke Frau" spielen möchte. Sicherlich fällt mir die gesamte Situation leichter als Dir, da ich nach der zweiten OP einen "Vorsprung" hatte und inzwischen weiß, was mir gut tut und was nicht.

Auch nach der langen Zeit (insgesamt vier Jahre), geht es mir immer noch wie Dir - an manchen Tagen verzweifle ich und denke, dass schaffe ich nie. Mein persönliches Rezept ist dann Kochen in irgendeiner Art und Weise. Zwar geht es mir dann drei Tage schmerztechnisch schlechter, aber die Psyche ist wieder o.K.. sonne.gif

An die Medis habe ich mich inzwischen gewöhnt. Gerade ich, die doch zweieinhalb Jahre eisern durchgehalten hat. Inzwischen weiß ich, wie dumm ich doch war... Heute gehe ich verbal sicher immer noch falsch damit um, bin aber froh, dass es Opiate gibt - denn ohne sie hätte ich keine Lebensqualität.

Ich wünsche Dir für die kommenden Zeit viel Kraft, aber auch Gelassenheit zu akzeptieren. Gerne kannst Du mich auch per PM kontaktieren.

Liebe Grüße und eine Umarmung
Zitrus

P.S. Ich bin übrigens erst 34.
Süßnase
Huhu,

meinereiner dümpelt seit 2002 so vor sich hin...Für die ganz schwere Hausarbeit hab ich ne putzige Dame (Fenster, Treppenhaus), mit Männe zusammen geh ich am Wochenende Großeikauf machen...Kochen und die restliche Hausarbeit teile ich mir ein...Meistens geht immer nur eine Aktion am Tag...

Für die Psyche hab ich meinen Hundiwuff: dieser bringt mich jeden Tag zum Lachen und sorgt dafür, dass ich mich auch bei schlimmsten Schmerzen bewege (Gassi gehen)

Ich nehme auch Opiate...ohne ging gar nix...

Ich bin 39 Jahre alt...

Kopf hoch, GEDULD und Gelassenheit!!!

LG

Süßnase zwinker.gif
andy60
Hallo Corry wink.gif
Auch für mich ist es nicht immer leicht als Mann die Frau zu stehen.
Ich war Jahrelang auf dem Bau tätig und sicherlich kein Weichei, habe
Trinkwasserleitungen und Gasleitungen verlegt und Heute grrrrrrrr
habe schon Mühe meine Einkaufstüten in die 4 Etage zu bekommen, ohne Lift. roechel.gif
Hilfe von anderen anzunehmen wollte ich auch nicht ( Ich bin doch ein Mann ) smokin.gif
Nun: Heute sehe ich das etwas anders und wenn Du die Möglichkeit hast,
nimm die Hilfe an.
Das mit dem Alter verstehe ich um so mehr, ich bin eigentlich auch erst 48
und bin vom Kopf her sehr Jung eingestellt ( sagt jedenfalls meine Tochter )
kleiner Kindskopf und so.
Corry es kommt wie es kommen muss und wer sagt das es nach der OP vielleicht
nicht besser ist ?
Ich jedenfalls drücke Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir noch
Schmerzfreie Stunden.
Gruss andy60 winke.gif
Topsy
Hallo corry,

wie die anderen Bandis schon geschrieben haben, ist wohl unser größtes Problem, dass wir vermeiden wollen, die Hilfe anderer anzunehmen.

Ich bin auch so eine, die ja alles allein kann. Ich nehme jetzt die Hilfe an und frage auch, da ich nicht mehr die Einstellung habe, die anderen müssen es doch merken. Das mußte ich über Jahre lernen. Wenn ich um Hilfe gebeten habe, dann hat noch nie jemand abgelehnt.

Für die Einkäufe hab ich ja meinen Mann und bin daher gut versorgt. Sehr oft benutze ich auch das Internet, um mir Dinge zu besorgen, die schwer sind.

So kommt bei mir das Gemüse durch eine Ökokiste ins Haus. Oft bestelle ich beim Schl.. unter anderem Katzenstreu und Katzenfutterdosen, was ja sehr schwer ist. Ab 15.- Euros liefern die versandkostenfrei und das paßt dann schon. Ich nutze da dann die Sonderangebote. Es wird alles auf Rechnung geliefert und so brauche ich im Netz nicht die Hosen runterziehen.

Als Alternative zu Schmerzmitteln, da kann ich Dir nur Akupunktur nennen. Sie hat schon manchem Bandi Linderung gebracht. Schmerzmittel sollte man nehmen, damit man nicht noch zusätzlich runtergezogen wird.

Also kann ich Dir nur den Rat geben, dass Du Hilfe annimmst und auch um Hilfe bittest. Natürlich ist das ein großer Lernprozess, aber Du bist ja lernfähig.lach

Liebe Grüße
Topsy

Turtel
Hallo zusammen

Ich bin immer noch etwas im Stress und hoffe , dass mal alles wieder so wird wie es war.
Ich kann am Stück so gegen 1 bis 11/2 Std. etwas arbeiten, dann muss ich es schon wieder büssen und die Schmerzen sind wieder da.
Auf der Arbeitstelle stürmen sie auch schon , wann ich denn wieder komme,
dabei bringe ich nicht mal mein Pensum zu Hause unter einen Hut augenbraue.gif es ist zum verzweifeln,

Fühle mich schon ein bisschen alleine gelassen...., weiss vielleicht jemand ob es eine Selbsthilfegruppe oder so was in der Schweiz gibt für Bandis?

Liebe Grüsse
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