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Komplette Version C6/C7 --> 4 Ärzte, 4 Therapievorschläge...

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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sstephan
Hab immer schon mit dem Rücken (HWS) zu tun (Verspannungen) --> im Urlaub wirds unerträglich. Notaufnahme des örtl. KH :"Infiltration + Voltaren + wird schon wieder". Es wurde - ärger.
Mo: Vorstellung bei Osteopathin (die auch Physiotherap. ist): Das ist "sicher nix" mit der bandscheibe, Behandlung + "wird schon wieder". Es wurde - ärger.
Di: Orth. Ambulanz einer Univklinik: Schmerzmittel + Überweisung zum MR
Mi: MR --> Discusprolaps C6/C7; bandscheibe drückt auf Spinalnerv. Orth. Ambulanz: Aufnahme "nächste Woche", dann CT gesteuerte Infiltration, bei Erfolglosigkeit: OP
Do: Wollte nicht bis nächste Wo. warten --> ein KH mit neurolog. Abteilung hat mich heute aufgenommen. Neurologe schlägt nach Untersuchung die Hände über dem Kopf zusammen , das Muskelkraft im betroffenen Trizeps nachgelassen hat (keine Ausfallserscheinungen) --> er stellt mich dem Neurochirurgen vor.
Neurochirurg (= der erste mir kompetent erscheinende Arzt): Einstweilen _gar keine_ Behandlung außer massive Schmerzmittelgabe, KH unnötig, ich soll nachhause und "normaler Alltagsbeschäftigung" nachgehen; wenns schlimmer wird kommen, sonst Kontrolle in einer Woche.
[Begründung: 90% der BS-Vorfälle heilen von allein aus; bei mir ist nur eine BS betroffen und die obere und untere völlig in Ordnung ist]

Und so sitz ich wieder zuhause.
und weiß nicht ein noch aus

Keine HG im Akutfall? Keine Physio?[Der Neurochirurg meinte, dies wäre erst in zwei Wo oder so sinnvoll] Ist das richtig so?

Gibts Tricks, um die Schmerzmittelbomben (derzeit 3000mg Paracetamal plus 100mg Tramal + Voltaren bei Bedarf) mit dem Magenzu verkraften (Protonenpumpenhemmer nimm ich sowieso als Magenschutz).

Gibts - und das tät ich am liebsten hören, aber nur wenns stimmt - Fälle, wo das tatsächlich so unkompliziert ausgeheilt ist?
Fitze
Hallo sstephan,

aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, daß die kompetenteren Ärzte die Neurochirurgen für die Rückengeschichten sind.

Wenn durch die Medikation die Bandscheibe und der Nerv abschwillt, dann kann es durchaus zur Besserung kommen. Hängt natürlich von der Größe und Lage des BSV ab. Ggf. würde ich es dann aber lieber mit den Ct-gesteuerten Spritzen versuchen, die wirken nur lokal an der betroffenen Stelle und belasten den restlichen Körper nicht so stark. Die notwendige Menge des Medikaments ist daher auch viel geringer als wenn man das alles per Infusion oder als Tabletten bekommt. Das darin enthaltene Kortison wirkt entzündungshemmend und abschwellend.

Das mit der nachlassenden Muskelkraft im Trizeps mußt Du unbedingt beobachten, wenn es nicht besser wird, dann kann das eine eindeutige OP-Indikation sein.

Hast Du starke Schmerzen? Dann ist Physio sicher noch zu früh.

Wichtig ist, daß Du schnell wieder schmerzfrei wirst, damit es nicht chronisch wird.

Viele Grüße wink.gif
Fitze
sstephan
auf die CT gest. Spritzen hab ich ihn explizit angesprochen --> da hat er davon abgeraten, da es eben auch nur eine Symptombehandlung wäre und einer Verlaufskontrolle aber erschweren könnte.

Eben wegen der Muskelkraft im Trizeps hab ich nächste Wo wieder eine Kontrolle; ich weiß das nur durch die Untersuchung, im Alltag wäre mir das nicht aufgefallen.

Schmerzen sind _sehr_ stark, aber nur die des ausstrahlendes Nerves im Oberarm. Die Rückenschmerzen selbst sind vernachlässigbar. Durch diese fiesen Oberarmschmerzen hab ich seit ca. 1 Wo. nicht mehr als 2 Stunden am Stück geschlafen, das kann schon sehr zermürben. heute nimm ich erstmals vor dem Schlafengehen Tramal um das in den Griff zu kriegen...

"Schnell wieder schmerzfrei" kling momentan wie eine Marslandung: die bisherigen Schmerzmittel helfen nahezu nichts...
gnurpselma
hey stephan,

ich an der deiner stelle würde mich in eine wirbelsäulenfachklinik begeben, alles andere ist eh nichts.

ich habe auch einiges hinter mir bis mich die ärzte für voll genommen
haben.
dann super glück mit den doks jetzt endlich schon manchmal schmerzfrei.
wünsche dir auch schmerzfreiheit und die richtigen doks, geht nur mit weitersuchen.
lg gnurpselma
sstephan
Eine Wirbelsäuöenfachklinik wüsste ich in Wien gar nicht, aber ich glaub bei dem Neurochirurgen am AKH (das ist Wiens Uniklinik) in guten Händen zu sein. Nur seine Meinung zu den CT-gesteuerten Spritzen irritiert mich, wobei das nicht seine Privatmeinung ist, sondern von den Neurochirurgen generell nicht gemacht wird.

Irgendwie bin ich verwirrt, wenn ich die Leidensgeschichten über BSV hier so lese (und anhand meines derzeitigen Zustandes sehr gut nachvollziehen kann) und der Neurochirurg heute aber das rel. verharmlosend dargestellt hat nach dem Motto "mit ein bisserl Glück ists in einem Monat geschafft"...
Fitze
Hallo sstephan,

wenn Du Dir so unsicher bist, dann würde ich doch noch eine Zweitmeinung von einem Neurochirurgen einholen, auch auf die Gefahr hin, daß der noch was anderes sagt.

Wie das mit den Spritzen in Österreich ist, weiß ich leider nicht. Hier in Deutschland gibt es sehr wohl auch Neurochirurgen, die solche Spritzen machen, je nachdem worauf sie sich spezialisiert haben, aber auch Orthopäden, Radiologen und Schmerztherapeuten spritzen hierzulande.

Ich kann nur sagen, daß ich 2 x Ausstrahlungen in die Finger der rechten Hand hatte. Je länger es angedauert hat, desto schlimmer wurde es. Beim ersten Mal ist der Arm schon ganz kalt geworden. Und es hat heftig bei bestimmten Bewegungen gekribbelt. Habe zuerst auch niemanden gefunden, der mir helfen wollte. Dann habe ich 2 Spritzen bekommen und die Ausstrahlungen waren innerhalb von wenigen Wochen weg. Beim ersten Mal ist sogar innerhalb von 4 Wochen die Taubheit in den Fingern weggegangen. Beim 2. Mal hat es mit der Taubheit 2 Jahre gedauert bis die wieder weg war.

Leider habe ich noch weiteren Verschleiß und Abnutzung der HWS, so daß ich seit rd. 5 Jahren unter extremen Verspannungen im Nacken leide. Vermutlich funktionieren die Gelenke nicht mehr so richtig. Bis jetzt konnte ich mich noch nicht zur OP entscheiden.

Ein Versuch mit den Spritzen wäre es mir wert. Die sind nicht schlimm, tun kaum weh und wenn Du Glück hast wird es besser. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das kontraproduktiv wäre. Die Option OP gibt es immer noch, wenn es schnell schlimmer wird. Dann darf man aber wohl auch nicht zu lange warten.

In den Spritzen ist auch Lokalanästhetikum drin, der für die ersten Stunden erst mal den Schmerz nehmen soll. Mein behandelnder Arzt sagte damals, Schmerzen müssen nach der Spitze sofort weg sein, da ja das Betäubungsmittel drin ist. Das mit der Taubheit dem Kribbeln und ggf. Lähmungen dauert länger. Solange die Ausfallerscheinungen, sprich Kraftverlust und Lähmungen noch nicht so schlimm sind, sind alle Ärzte sehr vorsichtig mit operieren.

Die Schmerzmedikation scheint ja nicht ausreichend zu sein. Wenn man keine Spritzen bekommt, kenne ich es nur so, daß man bei akuten BSV Infusionen bekommt, wo auch Kortison drin ist (damit alles abschwellen kann). Aber das ist nicht so gut, habe ich mir sagen lassen, weil das Kortison in der Infusion nicht so lange im Körper gespeichert wird. Das fließt sozusagen nur durch. Das Medikament in den Spritzen ist ein Depotpräparat und hält 1-2 Wochen seine Wirkung. Deshalb werden die Spritzen in Abständen von 1-2 Wochen gesetzt.

Die Medikamente, die Du zur Zeit nimmst, Paracetamol und Voltaren, soll man auch nicht länger als 6 Wochen nehmen. Für den Magenschutz gibt es noch andere Sachen, aber da kenne ich mich nicht so aus.

Viele Grüße und ganz viel gute Besserung. wink.gif
Fitze

Zitrus
Hallo sstephan,

die CT-gesteuerten Spritzen würde ich auf jeden Fall machen lassen. Es ist einen Versuch wert und hat schon sehr vielen hier gut geholfen.
Bei Deiner Osteopathin scheinst Du ja leider kein Glück gehabt zu haben. Ein guter Osteopath ist mehr als Gold wert und auf jeden Fall zu empfehlen - auch wenn man die Therapie selbst zahlen muss. Hier würde ich noch einen neuen Versuch starten.
Ansonsten würde ich auf jeden Fall versuchen, ob Dir Wärme und eventuell leichte Massagen helfen, um die Verspannungen zu lockern/lösen. Gebe Dir und Deinem Körper erst einmal Zeit mit der Situation umzugehen. Nach sechs Wochen erfolgloser Physiotherapie kannst Du immer noch einmal an OP denken (wenn überhaupt).

Trotzdem würde ich auf jeden Fall so schnell wie möglich eine Zweitmeinung bei einem Neurochirurgen einholen und ggfs. einen Schmerztherapeuten aufsuchen, wenn Du trotz Medis noch starke Schmerzen hast. Hier solltest Du schnellstmöglich entgegenwirken, denn die Gefahr, dass sich ein Schmerzgedächtnis bildet ist sehr hoch!

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die akute Phase gut hinter Dich bringst und eine OP nicht erforderlich ist. Viel Erfolg bei den Spritzen, falls Du Dich entscheidest, sie setzen zu lassen.

Liebe Grüße
Zitrus
knubbelche
hallo sstephan,
hatte auch bsv c6/7.bei mir waren zuerst die ausfallerscheinungen der li hand. dachte erst an karpaltunnel,dann wurde bsv festgestellt. bis dato hatte ich wenig schmerzen in der hws. dok meinte man bekommt das mit KG in den griff.
nach halben jahr KG dachte ich auch es würde besser,bis dann der tag kam wo gar nichts mehr ging.war total steif undkonnte kopf nicht mehr drehen.
neurochirug stellte op indikation. auf meine frage nach spritzen sagte er mir auch das daß nichts bringen würde.
nach einweisung im kh wurde schmerztherapie mit infusionen und morphiumpflaster gemacht. dann folgte doch op.
am ende war ich froh das es so gekommen ist, heute bin ich relativ schmerzfrei.
wünsche dir alles gute
gruß knubbelche
sstephan
Zunächst mal vielen Dank für Eure ausführlichen und aufbauenden Beiträge. Bei mir stellt sich derzeit ja nicht die Frage "Spritzen oder OP" sondern "Spritzen oder nur Schmerzmittel". Von OP ist laut Neurochirurg "noch keine Rede", der geht eben davon aus, dass das von alleine ausheilt (der BSV ist gerade mal 9-13 Tage her - so genau weiß ich das nicht, da das nicht "plötzlich" passierte. 4-6 Wochen sollte man laut Neurochirurg Zeit geben zur "von Alleine Heilung").

Bei mir kommt dazu (aber das weiß der behandelnde Neurochirurg bis dato nicht, hat ihn also nicht in seiner Entscheidung beeinflusst) dass ich Diabetiker bin, und da ist Kortison nicht so prickelnd (wohl machbar, aber es vermiest die Einstellung auf Wochen). Soll heissen: Lieber tät ich auf Kortison verzichten, aber vor einer OP probier ichs natürlich noch.

Die Schmerzmittel in der geschilderten Dosierung nehm ich erst seit gestern - und ich habe die erste halbwegs durchgeschlafene Nacht hinter mir. Ein wirklich schöner Erfolg, den man als Gesunder gar nicht zu schätzen weiß...Schmerzen sind heute auch _viel_ besser, aber das ist natürlich nur von den Medis und sagt nichts über den weiteren Verlauf aus.

Die osteopathin war bisher (Verspannungen ohne BSV seit jahren) super und hat mir immer geholfen - lediglich am Montag hat sie den BSV noch nicht erkannt und daher auch nicht darauf therapiert: Hätte sie das ohne schulmedizin. Befund und ohne MR erkennen sollen?

Zum Thema Kosten: ich bin nicht reich und es tut zwar weh, aber das ist mir wurscht: Was hilft wird gemacht.

Ich denke, ich hab erstmal genug von Ärzten, werd also bis nächsten Do nichts machen außer Analgetika nehmen und dann Kontrolle beim Neurochirurgen. Ist halt blöd dieses abwarten müssen - ich tät lieber KG machen und möglichst bald Muskelaufbau beim Kieser - aber zu früh schadets wohl mehr als es nützt
Fitze
Hallo sstephan,

daß die Osteopathin den BSV erkennt ist sicher schwer.

Ich habe auch eine total geniale Osteopathin. Als mein rechter Zeigefinger taub wurde vor 2 Jahren, da hat sie selbst diese Reflextests gemacht mit diesem Hämmerchen. Sie hatte wohl mal in einer neurologischen Klinik gearbeitet. Und sie hatte festgestellt, daß der Reflex im Ellbogengelenk bei mir ausgefallen ist und daraufhin auf ein C7-Syndrom geschlossen.

Bin dann zum Neurologen. Der hat die gleiche Untersuchung gemacht. Als ich ihm sagte, daß meine Osteopathin das auch schon alles gesagt hatte und festgestellt hatte, da war er total baff, meinte nur: können die das jetzt auch schon? Hämmerte noch mehrere Male auf meinem Ellbogen drauf rum bis er ganz blau war und konnte mir auch nichts anderes berichten als das was mir meine Osteopathin schon erzählt hatte.

Wünsch Dir alles Gute wink.gif
Fitze

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