Tinkerbell
19 Jul 2008, 09:16
Hallo mal wieder,
Ich habe laut MRT einen Prolaps L5/S1 mit Sequester (wie neulich schon berichtet). Mein Orthopäde schickt mich jetzt erst mal zu einer PRT (Termin in einer Woche). Hier im Forum habt ihr mir ja geraten, einen Neurochirurgen aufzusuchen, weil der Fachmann ist.
Durch Zufall traf ich gestern im privaten Bereich einen ehemaligen Neurochirugen (komischer Zufall, ne!?!), der mir sagte, er wolle mal ganz ehrlich sein. Wenn, wie bei mir, ein Sequester vorhanden sei, komme man um eine OP nicht herum, alles andere sei Zeitverschwendung. Das hat mich etwas umgehauen, denn ich möchte nicht gerne an der Wirbelsäule herumschnippeln lassen, wenn es nicht unbedingt nötig ist.
Was meint ihr dazu?

? Habt ihr Erfahrung mit Sequestern?
Obwohl ich schon seit ca. 3 Monaten mit dem BSV herumlaufe (wurde erst letzte Woche entdeckt), sind die Schmerzen im linken Bein beim Stehen und Gehen seit ein paar Tagen so schlimm geworden, dass ich in der Öffentlichkeit heulen mußte (z.B. als ich meinen Sohn vom Kindergarten abholte, ganz schön peinlich war mir das!). Ich habe mich aber bisher auch nicht wirklich geschont. Das Bein kribbelt auch oft und der Fuß fühlt sich manchmal ein bisschen taub an.
Eur Meinung würde mich echt interessieren!
Liebe Grüße,
Tinkerbell
barbara57
19 Jul 2008, 09:26
Hallo Tinkerbell,
tja. Ich hatte einen (wohl etwas größeren) Sequester und habe im Krankenhaus eine ähnliche Auskunft bekommen - "da müssen wir vermutlich sowieso operieren".
Das losgelöste Gewebe - der Sequester - ist beweglich, kann sich mal hierhin und mal dorthin bewegen. Es ist daher wohl relativ wahrscheinlich, dass er immer wieder Probleme machen wird, auch wenn es dazwischen sicher auch ruhige Phasen geben wird; immer unter der Annahme, dass man nicht operiert.
Wenn man operiert, ist dieses störende Gewebe weg. Sicher ist der Gedanke an eine Op nicht toll. Allerdings kann man eine Op sehr gut überstehen. Bei mir ist das jetzt über 5 Jahre her, und ich würde es genau so wieder machen.
Grüsse,
Barbara
Hallo Tinkerbell,
auch ich hatte einen Sequester und der Neurochirurg sah nach einem Blick auf meine CT-Bilder auch keine andere Möglichkeit, als eine OP. Ich war natürlich auch nicht begeistert, hatte aber schon 3 PRT´s (mehr sollte ich nicht bekommen, wegen der Strahlenbelastung, da ich mir noch Kinder wünsche), Infusionen und KG hinter mir. Der NCH sagte aber ganz klar, dass auf Grund seiner Erfahrung alles andere nichts bringen würde. Ich kann allerdings nicht genau sagen, ob meine erhebliche Größe des Vorfalls, oder der Sequester der ausschlaggebende Grund war. Auf jeden Fall war ich schon einen Tag nach der OP erheblich schmerzfreier. Natürlich ist das alles mit Risiken verbunden und bei mir stellt sich am Dienstag heraus, ob sich Narbengewebe von der OP, die bereits ein Jahr her ist, gebildet hat, das jetzt auf den Nerv drückt, da ich wieder leichte Beschwerden habe. Allerdings sind die nicht vergleichbar. Aber das ist leider ein möglicher Nachteil der OP.
Stell Dich einfach bei einem NCH mit Deinen Bildern vor und hole Dir gegebenenfalls eine zweite Meinung ein. Das habe ich allerdings nicht getan, ich wollte nur die Schmerzen loswerden!
Die Entscheidung mußt Du leider ohnehin allein treffen.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Lieben Gruß
Bianca
Hallo Tinkerbell

,
hatte auch einen Sequester mit allem was wohl so dazugehört

, Taubheit, Fußheberparese usw., habe mich gegen den Rat des
NC gegen eine Op entschieden und bin zum Physio gegangen. nach 4 wochen konnte ich wieder arbeiten und es wurde imer besser, das ganze ist jetzt über ein Jahr her und ich bin völlig ok.
ich weiß dass es furchtbar schwer ist die richtige Entscheidung zu treffen, wollte dir auch nur erzählen, dass es auch ohne Op gehen kann.
Alles alles Gute und einen lieben Gruß
Tammy
Eumel1979
20 Jul 2008, 18:07
Hallo,
gehören auch zu denen mit Sequester (L5/S1) und bin auch nicht operiert.
Ausfälle hatte ich auch. Mittlerweile eigentlich nur noch selten. Schmerzfrei bin ich eigentlich nie. Aber auf der anderen Seite frage ich mich, wie würde es mir jetzt gehen, wenn ich mich hätte operieren lassen. Sicher, ich könnte völlig beschwerdefrei sein. Aber es könnte auch zum Rezidiv, Narbengewebe oder Instabilität kommen.
Komme im Grunde irgendwie klar und bin mit dieser Entscheidung eigentlich ganz glücklich.
Aber ab- oder zuraten kann Dir niemand. Auch ein Arzt spricht nur eine Empfehlung aus.
Bei Ausfällen/Lähmungen usw. sollte man allerdings ernsthaft über ein OP nachdenken.
Alles Gute Eumel
endless pain
08 Sep 2008, 15:58
Hallo,
hatte im März diesen Jahres ein rezidiv. Gleiches Problem wie vor 3 Jahren. Sequester in L4/L5. Im Jan 05 operierte man mich. Ging leider nicht anders. Leider dann im März genau das Gleiche. Mein NC sagte auch, dass an einer OP nicht vorbei zu kommen ist. So war es dann auch leider. Ich versuchte wieder fast 3 Monate mit allen möglichen Mitteln (Medis, Therapeuten, Spritzen usw.) es ohne OP hin zu bekommen. Vergebens. Ich hatte immer große Sequester. Vielleicht klappt es ohne OP wenn das BS-Material nicht zu umfangreich ist?! Ich kenne aber nur zu gut diese Schmerzen. Es besteht eben auch die Gefahr des Schmerzgedächnisses, wenn man zulange wartet. Die OP dauert nicht lange und nach 6 Tage kommt man aus dem KH. Also nicht wirklich mehr ein Act im Vergleich zu früher. Vorher sollte man sich einfach nach einer guten Klinik oder eines guten NC umhören. Kopf hoch, ich wünsche Dir was.
Gruß
endless pain
Schneckentante
08 Sep 2008, 20:27
Hallo Tinkerbell,
ich habe auch einen Sequester.
Festgestellt hat man das vor drei Wochen, allerdings weiß ich nicht, wie lange ich vorher damit rumlief. Nach der Diagnose war ich erstmal geplättet, man riet mir zur OP, vorher zur Spritze unter Röntgen.
Mein Bauchgefühl sagt mir aber, laß es sein! Da ich gerade eine REHA beantragt habe, mußte ich beim Gutachter vorsprechen. So konnte ich mir neben meinen Orthopäden eine andere Meinung holen. Dieser sagte eindeuitig nein zur OP.
Nun völlig verwirrt, habe ich mir gerade heute eine weitere Meinung einer anderen Orthopädin eingeholt, auch dort: Eindeutiges nein.
Ich werde erstmal abwarten und mit Krankengymnastik anfangen und hoffen, dass alles "eintrocknet", und nicht mehr auf den Nerven drückt.
Hoffe, es klappt! bin optimistisch!!!! Operieren kann ich mich ggf. immer noch.
Jannymh
08 Sep 2008, 20:46
Hallo,
auch ich habe einen Sequester.
Als die Sprache bei meinem KG darauf kam, meinte der nur, er kennt niemanden, der nicht schließlich irgendwann daran operiert wurde.....
Als ich das hörte, war ich doch ziemlich geschockt. Aber es ist wohl etwas dran.
Ich mache jetzt seit Monaten (Jan.) KG, jeden Tag schön meine Übungen, aber ganz schmerzfrei war ich bisher leider nie.
Vor allen Dingen: Ich habe wirklich das Gefühl, eine falsche Bewegung (EIN falsches bücken im schlaftrunkenen Zustand) und ZONG, die Schmerzen, das Kribbeln und die Taubheitsgefühle flammen für eine Zeit auf, fast genau wie am ersten Tag.
Alles in Allem ist es wie eine Berg und Talfahrt.....
Naja, eine OP ist für mich allerdings das wirklich letzte Mittel.
Gebranntes Kind scheut Feuer. Die Ärzte reden immer von Routineeingriffen, von "Alles ist hinterher besser" --- aber passieren kann immer was und jeder Körper reagiert anders.
Ich habe z.B. nach meiner Meniskus OP im Januar innerhalb von 6 Monaten eine Athrose entwickelt.
Und bei mehreren Baustellen im Rücken glaube ich eigentlich auch nicht, dass die "Reparatur" einer Stelle die Probleme auf Dauer behebt.
Aber letztendlich muß jeder für sich entscheiden, ob er die Schmerzen oder das Kribbeln und die Taubheitsgefühle (eventl auch mit Medikamenten) aushalten und ein halbwegs normales Leben führen kann, oder ob eine OP die letzte Rettung ist.
Ich drücke Dir die Daumen, dass alles wieder gut wird......
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