Also liebe Bandis,

ihr habt gelesen, was mit mir los ist.

Für die, die es nicht wissen, kurze Info:

Vor 3 Jahren 4 Bandscheibenvorfälle
Vor 2,5 Jahren schwerer Fahrradunfall mit Deckenplattenimpressionsfraktur im Halswirbel und Schädelbruch (HWK nie ganz verheilt)
Neu: 2 Bandscheibenvorfälle in der LWS und Morbus Bechterew (Ausmaß der Erkrankung noch nicht ganz bekannt, aber scheinbar Befall der BWS).

So....und nun war ich 2,5 Jahre ohne Arbeit, habe dann aber nach langem Kampf vor einem halben Jahr wieder einen sehr guten, aber auch sehr stressigen Job in einem Automobilzuliefer-Betrieb im Auftragszentrum bekommen.

Der Vertrag ist bis Juni 2004 befristet, und ich hatte vor 2 Wochen bereits über eine Stundenreduzierung auf 25 Stunden verhandelt, mit guten Aussichten.
Allerdings hatte ich da die Diagnose zwei weiterer Vorfälle und Bechterew noch nicht.

Jetzt weiss ich einfach nicht mehr weiter, bin seit 4 Wochen zuhause und habe wahnsinnige Schmerzen, die nun hoffentlich durch richtige Medis in den Griff zu bekommen sind.

Was mache ich nur jetzt mit meinem Job, was würdet ihr machen?

Weiter kämpfen und quälen, oder Notbremse ziehen und aufpassen, daß nicht alles noch viel schlimmer kommt (heisst also, den Job wieder aufgeben??? ).

Vielleicht hilft mir Eure Meinung bei meiner Entscheidungsfindung.

Vielen Dank im voraus schon mal

und lieben Gruss
an alle
Bandihansel

Hallo Hansel!

Es ist wirklich hammerhart, was bei Dir alles kaputt ist. Und es ist mit Sicherheit eine sehr schwere Entscheidung, wie man nach diesen Diagnosen sein Leben einrichten soll.
So wie es momentan aussieht, wirst Du arbeitsmäßig eine zeitlang ausfallen und überleg mal, ob es die Sache wert ist, sich im Job noch kaputter zu machen und mit Schmerzen seine Arbeit zu verrichten.
Hast Du nicht Musik gemacht? Ich habe Dir von meinem Nachbarn geschrieben, der auch MB hat. Dieser Mann spielt Orgel in Vollendung.
Geld ist nicht alles. Das stelle ich momentan auch fest. Wie es bei mir weitergeht, steht auch noch in den Sternen. Bin jetzt knapp 11 Mon. AU und so wie es aussieht, klappt es vorläufig noch nicht mit arbeiten. Mein Mann ist übrigens auch Frührentner und wir hätten meinen Verdienst noch gut gebrauchen können.

Ich hoffe, Du triffst für Dich die richtige Entscheidung, denn dabei kann Dir keiner so richtig raten.

Alles Liebe
Traudel.

Hallo Hansel,

da kann ich mich eigentlich Traudel nur anschließen. Raten kann Dir da keiner so richtig.
Du schreibst aber auch, dass zurzeit vor Schmerzen ein Arbeiten gar nicht möglich ist und Du AU geschrieben bist. Wie steht denn Dein Arbeitgeber überhaupt dazu? Ihm wird ja wohl auch wirgendwann klar weden, dass bei Dir immer wieder mit längeren Ausfällen zu rechnen ist. Spielt der da wirklich mit, bist Du Dir sicher, dass Dein Vertrag dann wirklich verlängert wird?

Natürlich kann es sein (und würde ich Dir von Herzen wünschen), dass Du mit entsprechenden Medis wieder weitgehend schmerzarm wirst, aber ob Du dann dem ganzen Stress wirklich gewachsen bist? Du sagst ja selber, dass Du Dich "quälen" musst, wo bleibt da dann die Freude an der Arbeit und auch die Lebensqualität?

Ganz ehrlich, Hansel, ist es nicht manchmal besser auf manches zu verzichten, besser, sich vielleicht manches nicht leisten können, besser, ein paar Euro weniger auf dem Konto zu haben, und sich dafür nicht jeden Tag "quälen" zu müssen?

Die Entscheidung musst Du alleine für Dich treffen, sie wird nicht leicht werden, aber ich wünsche Dir von Herzen, dass es dann die richtige ist und Du vor allem Freude am Leben haben kannst (ob mit oder ohne Job).

Ich drück Dir die Daumen,

Inka

Hallo Hansel,
wie die Vorredner schon sagten, es ist allein Deine Entscheidung. Und das Thema weniger Geld, aber mehr Lebensqualität, das erlebe ich derzeit am eigenen Leib, jetzt zwar nicht aufgrund AU und Schmerzen, aber das ist ja jetzt auch egal. Ich lebe derzeit glücklicher, auch wenn ich jeden Euro dreimal rumdrehen muss und noch nicht weiss, wie der nächste Monat wird, geschweige denn Weihnachten. Ich würde mich an Deiner Stelle erstmal erkundigen, wie es denn dann finanziell aussehen würde, wieviel Geld Du definitiv bekommen würdest. Du hast in dem vorigen Thread geschrieben, dass Du ansich auf 25 Std. gehen wolltest...das würde sich dann natürlich wirklich auf die Arbeitslosengeldberechnung niederschlagen. Aber irgendwo ist es doch wirklich so, dass Du von mehr Geld auch nicht weniger Schmerzen hättest....
ich hoffe, Du triffst die für Dich richtige Entscheidung, mit der Du letztendlich leben kannst.
Hollie

Hallo Hansi !

Du hast ja schon mal geschrieben das du mit deinem Chef soweit bist das du auf eine 25 Std-Woche gehen könntest aber folgende Fragen stehen dabei ja auch noch im Raum und müssen bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden:
1.) Ist nicht selbst diese verkürzte Arbeitszeit noch zuviel für deinen Rücken?
2.) Du hast ja einen befristeten Vertrag und da ist die Frage ob der auch wirklich noch verlängert wird.
3.) Sollte a) dein Rücken selbst bei der 25 Std/Wo streiken oder b.) der Arbeitsvertrag nicht verlängert werden würdest du ja nur Arbeitslosengeld von dem gekürzten Gehalt bekommen .. auch bei längerer Krankheit würdest du nur Krankengeld von dem kleinen Betrag bekommen.

Also ich würde an deiner Stelle wohl lieber das Arbeiten einstellen (hat ja zur Zeit sowieso keinen Zweck bzw. ist unmöglich) und mit weniger Geld auskommen als mich jeden Tag zur Arbeit zu quälen und vor lauter Schmerzen "verrückt" zu werden. Du könntest ja auch wenn es dir wieder besser geht versuchen dir etwas Geld dazu zu verdienen durch deine Musik z.B. Gitarrenunterricht geben .. aber letztendlich mußt du die Entscheidung selbst treffen.

Ich wünsche Dir auf jedenfall weiterhin gute Besserung und vorallendingen so wenig Schmerzen wie möglich.

Susanne

Hallo Bandihansel,

mein Vorschlag: gründe eine ICH-AG!



Ansonsten kennst Du meine Antwort.

Liebe Grüße

Ralf

Hallöle Hansel !

Letztendlich ist es ja eigentlich ganz alleine Deine Entscheidung. Du weißt aber auch, wenn Du die falsche triffst, kann es noch schlimmer werden mit Deinen Schmerzen.
Also mom hast Du noch starke Schmerzen, bist noch nicht richtig auf gut helfende Medis eingestellt, dann bleibe gefälligst mit Deinem A.... zu Hause. Was bringt es Dir, wenn Du Dich da hinschleppst und am Abend noch mehr Schmerzen hast ??
Ich weiß, daß dies ein schwerer Weg ist und eine Brücke, über die man erst gehen muß, ehe man das versteht.
Ich glaube, der Mensch ist einfach so, er will arbeiten, arbeiten, arbeiten, um sich selbst was zu beweisen.
Auch ich war so, das weißt Du ja selber. Habe ja auch noch Pfingsten gearbeitet, obwohl ich starke Schmerzen hatte und eigentlich schon krank geschrieben war und auch zwischendurch wollte ich immer wieder in meinen heiß geliebten Laden.
Aber über diese Brücke bin ich in der Kur gegangen. Ich habe es jetzt verstanden, auf die Signale meines Körpers zu hören und nicht immer nur powern. Ich denke, daß es auch etwas an dem Saroten liegt, welches ich seit der Reha bekomme. Zum Anfang habe ich mich ja dagegen gewehrt, aber jetzt hilft es mir recht gut über den Tag. Die 25 mg Abends helfen mir, am Tag nicht immer nur powern zu wollen und nicht ständig zu heulen, mit meinen Schmerzen besser umzugehen. Also bitte tue mir den Gefallen, bleibe so lange Du noch nicht fit bist zu Hause und wenn Du gut helfende Medis bekommst, dann kann man es wieder versuchen. Sag mal, Du hast doch bestimmt einen "Behindertenausweis" ?
Wie viele Leute seid Ihr denn in der Firma ??
Evtl kann Dein Chef Dich garnicht rausschmeißen, wenn Du damit die geforderte Behindertenquote in der Firma erfüllst.

Hallo Hans,

wie alle meine Vorredner kann auch ich Dir nicht raten, sondern nur aus eigener Erfahrung sprechen. Die Tendenz geht jedoch entschieden in Richtung Gesundheit vor Arbeit. Und das ist gut so.

Im Sommer war ich in einer ähnlichen Situation wie Du. Mein Vertrag läuft zum 31.03.2004 aus, arbeite vollzeit mit Überstunden (unbezahlt), mit enormen Stress und Termindruck (Schadenregulierung Kfz). Habe geackert wie ein Pferd, bin an meine Grenzen gestoßen und habe dennoch weitergemacht. Habe damals darüber gepostet und viele von Euch haben mir geraten kürzer zu treten. Dies habe ich dann peut a peut auch gemacht, DENN zum guten Schluß kommt kein noch und sonst so netter Chef zu Dir und klopft Dir auf die Schulter und bedankt sich für die ausserordentliche Leistung, NEIN, zum guten Schluß bekommt man einen Tritt in den Allerwertesten.
Ein Arbeitgeber kann seltenst beurteilen, dass "normale" Arbeit für einen Mehrfachbandi eben nicht normal, sondern jeden Tag eine Riesenanstrengung ist. Gleichwohl ist der Arbeitgeber sich darüber im Klaren, dass mit Ausfällen zu rechnen ist. Und jetzt mal ganz ehrlich. Selbst die Bandi-Unternehmer unter uns, oder wenn man selbständig wäre, wer würde sich ein krankes Pferd in den Stall stellen??? Kaum einer, denn, so hart es auch klingt, wir sind nun mal nicht wirtschaftlich genug!
Fakt ist, mein Vertrag wird nicht entfristet. Ehrlich gesagt, ich bin nicht sooo traurig oder gefrustet darüber, als wenn ich gesund wäre, denn ich kann schon lange nicht mehr und bin irgendwie froh, dass ich dann nicht mehr muß. Vielleicht ergibt sich im Rahmen der anstehenden Reha ja, dass ich zumindestens Teil-EU bin, damit käme ich klar, für mich und für meinen Sohn.

Hans, Du hast mal geschrieben, Du kämst mit einer Teil-EU-Rente oder Vollrente schlechter weg als mit Teilzeit (25 Std.). In Anbetracht der Tatsache, dass Du länger ausfällst, und unter Schmerzen auch nicht arbeiten solltest, wäre der Antrag auf EU-Rente wirklich so daneben??? In unserem Alter sind die ohnehin befristet, dass heißt doch nicht, dass das dann ewig so bleibt. Sehe es vielleicht mal als Auszeit an, in welcher Du mit weniger Geld auskommen mußt, aber auch wieder etwas gesunden kannst und vielleicht und das wünsche ich Dir sehr, geht es Dir in ein paar Jahren wieder besser und Du kannst ganz anders einsteigen?

Wie auch immer Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir Glück und Zufriedenheit und schnell weniger Schmerzen.

Liebe Grüße
Strub

Hallo ihr Lieben,

danke für Eure guten Ratschläge.

@Strubbel: Mein "Problem" ist ja auch, das ich wegen diesem ganzen Mist schon 2,5 Jahre raus war.
In der Zeit ging es finanziell auch nicht besonders gut, jetzt hat man sich grade wieder etwas erholt, und hängt schon wieder daneben.

Eben komme ich von meinem Hausarzt, der meint, die Schmerzen kämen nicht von den Vorfällen, da diese angeblich (noch) nicht stark genug ausgeprägt sind.
Immer das Gleiche, hatte schon wieder voll die Wut.
Er meinte dann, ich sollte tüchtig trainieren und Muskelaufbau betreiben.

Daraufhin habe ich ihm meine Meinung gesagt.....

Jetzt bin ich erstmal bis Jahresende krank geschrieben, und er überweist mich wieder zu anderen Ärzten....immer dasselbe Spiel.

Mein Ziel ist nur, irgendwie klar zu kommen, auch mit den Finanzen.
Ob das nun 25 Stunden sein könnten, oder eine EU....keine Ahnung.

Vielleicht sollte ich den Gedanken auch wirklich erstmal ausschalten, und abwarten was der Orthopäde/Rheumatologe nun sagen wird, und wie er das sieht.
Da werde ich ja auch mehr über Bechterew erfahren.

Allerdings macht sich schon wieder eine Befürchtung breit, wieder und immer wieder auf Unverständnis zu stoßen.
Mein Hausarzt meinte eben, ich müsste sicher so lange arbeiten, bis ich ganz kaputt bin, damit endlich irgendwas passiert....

Naja...was soll man dazu sagen ?

Ich mache mir erstmal ein schönes Wochenende, und sollen die Ärzte mir den Buckel ( ) runterrutschen.

Hab Frust

Hansel

Moin Hansel,
hab keinen Frust.
Warum lässt du die ganzen Sachen nicht parallel laufen.
Rente schon mal prophylaktisch einreichen und schauen was draus wird.
Vielleicht bekommst du ja auch eine vernünftige Med.-Reha dadurch.

Liebe Grüsse
Harro