
Mein Name ist Daniel (24 Jahre) und ich komme ursprünglich aus Südafrika.., lebe aber in Deutschland, weil ich deutsche Vorfahren habe.
Ich habe leider irgendwann im Juni 2007 einen nicht gerade kleinen BSV L5/S1 gehabt... Für mich war das erstmal ein Shock, weil ich damit gar nicht gerechnet habe. Es war kurz nach einer Theatertour die wir durch Deutschland gemacht haben und ich kann mich erinnern, dass ich einen Abend mehrere schwere Kisten im Hohlkreuz getragen hatte (viell. wollte ich die Mädels irgendwie beeindrucken)

Naja auf jeden Fall hatte ich in den nächsten Tagen so ein leichtes drücken und meine Kollegen sagten mir, das kommt weil wir jeden Tag mit dem Bus fahren und es war mit Sicherheit da auch noch kein Vorfall. Die nächsten Tage kann ich mich erinnern bin ich (ich depp) öfter mal von der Bühne gesprungen und hab so ein paar stunts gemacht. Kann mir gut vorstellen, dass der Faßerring durch das Tragen im Hohlkreuz viell. schon angeknaxt war und der Gallertkern bisschen rausgedrückt hat. Nun.., ich hatte gedacht, dass das alles wieder nach der Theatertour (durch Deutschland) besser wird. Aber eines Tages (glaub mite Juni) als ich mein Bruder vom Flughafen abholte hatte ich so ein stechenden Schmerz, dass ich kaum mehr stehen konnte und mich setzen musste. Später bei einer CT kam dieser BEFUND am 22.06.2007:
Bei L5/S1 ein links medio-lateraler, nach caudal prollabierter Bandscheibenvorfall, welcher den Duralsack höhergradig von ventral einengt, den Rcessus lateralis links verlegt und die Wurzel S1 links im Abgangsbereich komprimiert. Eine L5 Kompression liegt hierdurch nicht vor.
Links medio-lateraler und nach caudal umgeschlagener kräftiger Bandscheibenvorfall bei L5/S1 mit S1-Kompression links.
Dann hatte ich meines Erachtens ein eher unfreundlichen, nicht kompetenten (weil er mir gar nicht zugehört hat) Orthopäden, der mir gleich zu OP empfohlen hat, obwohl die klassischen Gründe nicht vorhanden waren (Taubheit, Lähmung). Ich konnte sogar ein paar Wochen die ganze Zeit kellnern.., nur beim bücken musste ich in die Knie gehn. Da ich leidenschaftlicher Fussballer bin.., war es für mich ne harte Sache den Sommer über nich spielen zu können. Ich konnte das linke Bein nicht richtig durchstrecken. Und da ich auch mit links schieße.., hat das alles kein Sinn gemacht.
Im September 2007 habe ich weiteres Semester Theologie und Philosophie studiert (seit 4 Jahren) und es fiel mir schwer im Unterricht zu sitzen. Ich konnte überhaupt nicht lange sitzen, weil die Schmerzen sonst unerträglich wurden. Vor allem die linke Pobacke hat sich so angefühlt, als ob mir mehrere Leute nacheinander einen ordentlichen Pferdekuss gegeben haben. Den letzten Part (ca. 1 Monat) habe ich dann auf Knien studiert, um den Nerv zu schonen.
Irgendwann war ich dann auch depressiv.., weil ich irgendwie keinen Ausweg gesehen habe. Am Anfang haben mir viele nicht zur OP geraten.., weil auch einige Lehrer das konservativ hinbekommen haben (einer hatte auch einen Massenprolabs). Später habe ich herausgefunden, dass vieles in Sachen OP meines Erachtens nur Propaganda ist. Ich hatte natürlich Angst vor der eventuellen Vernarbung und das hat mich von der OP abgehalten.., weil ich keine Lust auf ne chronische Angelegenheit hatte. Auch alle Physiotherapeuten (die sowieso)

Im Winter habe ich dann eine junge Dame kennengelernt, die ein Massenprolabs hatte und sich bei Dr. Tyaworabun in Schlüchtern (bei Fulda) operiert hat lassen. Sie hatte meine Denkweise bezüglich OP komplett geändert und war aus eigener Erfahrung sehr überzeugt von ihm. Sie ist auch komplett schmerzfrei geworden nach der OP (allerdings er nach einem Jahr). Bei dem Doktor habe ich dann Termin gemacht und er war wirklich überaus freundlich und hat sich Zeit genommen und sofort mein Vertrauen gewonnen. Er sagte mir, dass sogar nach einer Vernarbung, er sie später noch großflächig wegmachen könnte.., aber meinte dass ich mir deswegen keine Sorge machen sollte.
Naja ich wurde am 5 Mai operiert und alles ist super verlaufen.., wurde am 7 Mai entlassen und nun sind es gut 2 Monate nach der OP. Ein Unterschied merke ich definitiv beim gehen, denn ich gehe jetzt viel besser.., trotzdem schmerzt mein Nerv noch und ich kann mein linkes Bein wie vorher nur zu häfte hochheben. Ärtze sagten mir, dass das noch Restzustände sind, die in halben bis 1 Jahr weggehen. Sitzen kann ich wieder und muss nich immer meine Beine überschlagen.., aber wenn ich lange sitze habe bekomme ich auch an der linken pobacke schmerzen (alles aber nich so schlimm wie vor der OP).
Mich stört es, dass ich mein linkes Bein nicht komplett ausstrecken kann.., bzw. gerade mit dem anderen heben kann und ich merke das beim gehen. Wenn ich richtig gehen möchte (ganz normal), dann zieht es noch wie vor der OP am linken Bein. Es ist definitiv auch ein Nervschmerz. Meine Frage ist. Kann sich der Nerv wiederholen (immerhin wurde er knapp ein Jahr belastet.., manchmal mehr manchmal weniger). Mit der Vernarbung mache ich mir keine Sorgen.., aber ich hoffe, dass ich mal wieder richtig Fussball spielen kann ohne schmerzen zu haben. Kennt sich jemand mit Nerven aus? Wie sehr sie gereizt werden können? und ob sie gewöhnlich nach so einer Zeit (wie bei mir) länger brauchen um sich zu erholen. Wiegesagt ich hatte wirklich nie Taubheits- ode Lähmungserscheinungen und ich habe mich selber für eine OP entschieden und wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, hätte ich die OP eher gemacht. Die meisten, die ich frage, sagen mir: du machst dir zu viele Sorgen.., das wird schon wieder werden.., es brauch nur seine Zeit! Ab wann redet man den von einem Nervenschaden? Und wie entsteht ein Nervenschaden? Könnte ich ein Nervenschaden haben.., oder ´kann man das 2 Monate nach der OP nicht sagen? Was ist eine Nervenwurzelentzündung und kann die auch wieder weggehen? Ein Orthopäde (der sich nich meine Bilder angeschaut hat und meines Erachtens unfreundlich war) sagte einfach ich hätte eine Nervenwurzelentzündung und ich würde mich nich wieder ganz erholen. Er war aber die absolute Ausnahme und mein Physiotherapeut hat die Krise bekommen, als er das gehört hat. Hoffentlich kann mir hier irgend jemand eine realistische Hoffnung geben...
Sonst würde ich auch gerne mal mit jemanden (der sich mit Nerven auskennt, oder ähnliche Erfahrungen gemacht hat) darüber telefonisch reden.., wenn jemand mir seine Festnetznummer hinterlassen möchte

Zum Aschluss möchte ich betonen, dass ich hier einige Schicksale (wen nich die meisten) gelesen habe.., die weitaus schlimmer sind als mein BSV (meiner is dagegen wohl ein klaks) und ich möchte nich so verstanden werden.., dass ihr denkt ich bin hier am rumjammern. Es sind nur meine authentischen Gedanken die mich tagtäglich beschäftigen...
Vielen Dank für alle Antworten...

Daniel