
ich bin neu hier und habe mich erst mal durch einige der interessanten Beiträge und Leitfäden in diesem tollen Forum gelesen.
Da ja viele "Bandis" schon eine längere Leidensgeschichte und Erfahrungen mit Ärzten und Behandlungsmöglichkeiten hinter sich haben, würde ich sehr gerne Eure Meinungen und Empfehlungen zu meiner Diagnose hören.
Meine Vorgeschichte:
Ich bin 43 jahre alt, eine Vollzeit-Bürotäterin und war leider sehr lange sehr unsportlich und sehr übergewichtig.
Zwischendurch habe ich mal 30 Kilo abgespeckt, dann wieder zugenommen, dann wieder verloren.
Rückenprobleme habe ich seit ungefähr 2-3 Jahren, diese hielten sich aber noch in Grenzen (Zeitweiliger Ischiasschmerz, Spannungskopfschmerz usw.).
Die Diagnose lautete in diesem Zeitraum:
Myogelosen und Wurzelreizung c5-7 bds. bei Bandscheibenprotusion.
Steilstellung der HWS sowie Spondylose und Spondylathrose der gesamten Ws.
Im Nov. 2007 bin ich wegen einer akut schmerzhaften chron. Achillodynie mit Sehnenveränderung des Beines zum Arzt gegangen. Dieser stellte einen Knie-Meniskusschaden als Ursache fest, der im Januar 08 operiert wurde (Hinterhornteilentfernung Stufe II).
Ich bin aufgrund der OP etwa eine Woche an Krücken gegangen und habe KG bekommen -- Im Verlauf dieser Zeit setzten bei mir pochende/ziehende Schmerzen in der Lendenwirbelsäule mit nächtlicher Ausstrahlung in die rechte Leiste und des Außen-Oberschenkels bis ins Knie ein.
Eine Behandlung mit Arcoxia 120 und ungefähr 8 tiefgehende Spritzen brachten nur Tage/Wochenweise Linderung.
Sobald ich mich ein paarmal gebückt habe, etwas schweres trug, oder längere Zeit (ca. 60 Minuten am Stück) spazieren ging, sprich also einem normalen Tagesablauf folgen wollte, setzten die Beschwerden wieder massiv ein.
Da ich seit Nov. 07 krankgeschrieben war, wurde mir Anfang April eine Reha bewilligt.
Drei Wochen bekam ich KG, Stromanwendungen, Wassergymnastik, Massagen, MTT-Fit Training - also das volle Programm für die HWS und LWS.
Mir ging es in den drei Wochen eigetnlich ganz gut. Alles hat gut getan und ich hatte das Gefühl, dass sich mein gesamter Rücken etwas entspannt.
Lt. Abschlußbericht war ich dann auch arbeitsfähig.
Diagnose: LWS Klopf- und Facettendruckschmerz. PSR und ASR beidseits abgeschwächt.
Rezidivierendes HWS Syndrom bei Spondylose und Spondylathrose (mit endgradiger Eingeschränktheit in alle Bewegungsrichtungen).
Soweit, so gut.
Ich schleppte also meinen 30 Kilo Koffer die Treppen von der Reha runter zu meinem Auto, fuhr 2 Stunden nach Hause und wuchtete mein Gepäck die Treppe rauf zu mir.
Da bei mir noch eine Diabetiseinstellung auf Tabletten erfolgte, wurde ich nach der REHA noch von meinen Hausarzt weiter krank geschrieben (zumal ich seit der letzten REHA Woche wieder Schmerzen im operierten Knie hatte).
Ich machte fleißig meine erlenten Rückenübungen, ging schwimmen und plötzlich nach einer Woche - WHAM!!!
Schlimmere Schmerzen in der LWS als je vorher.
Fieses Ziehen in die rechte Leiste und Oberschenkel gepaart mit Schmerzen auf der linken und rechten Rücken/Ischiasseite. Teilweise habe ich 30 Minuten zum Schuhe zu binden gebraucht, weil ich mich nicht bücken konnte. Es fühlte sich so an, als wollte meine WS an der untersten Stelle bei Bewegung durchbrechen.
Mein Internist (Hausarzt) verschrieb Tilidin.
Die machten mich aber sehr bedröselt, so das ich sie nur spärlich nahm.
Wärme, längeres liegen und letztendlich Voltaren nach Eigendosierung machten alles ziemlich erträglich.
Der beidseitige Schmerz, besondes mit den Auswirkungen in Leiste und Bein rechts, flammte aber immer wieder heftig auf, sobald ich länger rumlief, länger als 1-2 Stunde irgendwo saß, mich öfter mal bückte oder 3-4 mal was hob (z.B. Einkäufe).
Eigentlich fühlte sich mein ganzer knirschender Rücken - angefangen mit der LWS wie eine Baustelle an!
Am 94.06 wurde daraufhin ein MRt (nur der LWS)gemacht.
Die Diagnose:
Sehr flacher rechts bogig skoliotischer Verlauf der LWS.
LWK 3/4: flacher medioposteriorer, rechts paramedian betonter Diskussprolaps mit geringer Pellotierung des des Thetalsackes, Neuroforamen frei.
LWK 4/5: breiter medioposteriorer, nach rechts paramedian reichender sowie intraspinal nach cranial umgeschlagener sequestierter Diskussprolaps. Resultierende breite Kompression des Duralschlauches rechts, sowie partielle Verlegung des rechten
Neuroforamen.
Osteochondrose der WK dieser Etage.
Mein Internist schrieb mich darauf hin bis nächsten Freitag krank.
Verschrieb erneut KG und meinte:"Nee, Tilidin nicht mehr, ich möchte dass Sie ohne Schmerzmittel auskommen, Voltaren aber nach Bedarf."
Als ich mit AUA! und Frusttränen reagierte, da ich jetzt immerhin schon seit Anfang Nov. krank geschrieben bin, scheinbar von einer Knochen/Knorpelsache" in die andere falle und echt langsam vom Rückenschmerz mürbe und depressiv werde, meinte er nur: "Da müssen Sie durch, Selbstmitleid hilft nicht."
Das ist mir ja auch klar. Ich kann nur schlecht dagegen an!
Da ich seit Nov 2007 krank geschrieben bin (mein Hausarzt-Internist überwies mich wegen der Achillessehne an den Ortho, der an einen anderen Ortho wegen der Knie-OP. Die REHA setzte wieder der Internist in Gang und jetzt nach der REHA bin ich mit dem Arztbrief auch wieder bei meinem Internisten gelandet, der auch die letzten 4 Wochen die AU ausgestellt hat.
Traue mich jetzt nicht so recht wieder zusätzlich den Orthop. einzuschalten.
Weiß auch nicht, ob mein AG wegen dieser ganzen Sache nicht langsam rebellisch wird (von wegen AU abwechselnd von 2 Ärzten usw.)
Was sagt ihr denn überhaupt zu dieser Diagnose, muß ich mir ernsthaft Sorgen wegen meines Rückens machen? Anfühlen tut es sich so...
Welcher Behandlungsweg könnt ihr empfehlen?
Werden die Schmerzen irgendwann mal wieder besser, oder bedeutet jede richtige Anstrengung/falsche Bewegung ein erneutes Aufflammen der o.g. Symptome? Im Moment kommen und gehen sie. Komischerweise nehmen die Schmerzen im Moment im Bereich des linken Ischiasnervs zu, besonders beim sitzen.....obwohl der dicke BV wohl mehr rechts liegt....
Hängen meine abgeschwächten PSR nund ASR Beinreflexe wohl mit dem BV zusammen?
Mein KG-Therapeut empfahl mir einen SB-Ausweis zu beantragen. Meint Ihr, dass ein Antrag (ich habe neben den Rückenproblemen auch noch einen Diabetis Typ II) erfolgreich sein könnte?
Ich bin für wirklich ALLE Anregungen, Meinungen und Tipps dankbar und freue mich auf Eure Antworten!
Eure Neu-Bandi, Janny