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Komplette Version Schmerzfrei nach OP, trotzdem kein normales Leben

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Fanny
Hi, war heute zur Nachuntersuchung in der Neurochirurgie. Bin nach einer Bandscheiben OP ( LWS 4/5, Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe ) schmerzfrei, nachdem ich 5 Jahre lang höllische Schmerzen hatte.
Die einzigen Beschwerden, die ich noch habe, sind Bewegungseinschränkungen beim Anziehen usw.
Und mein größtes Problem ist, dass ich mich nicht t r a u e!!!!! mich wie ein normaler Mensch zu bewegen.
Diese Tatsache hat mir mein Doc heute nochmal versucht, klar zu machen.
Er sagte: "Sie sind der absolute Kopfmensch, Sie müssen doch glücklich sein, dass die Schmerzen weg sind, lassen Sie es einfach zu"!!!!
Nach dieser Aussage war ich fassungslos, weil ich gemerkt habe: Er hat Recht!!!
Die Angst vor dem Schmerz, der eventuell bei irgendeiner Bewegung kommen könnte, macht mich teilweise bewegungsunfähig!!!
Dabei könnte ich nach der erfolgreichen OP wieder zuversichtlich in die Zukunft schauen,
wenn da der Kopf nicht wäre....
Biete ihn zur Versteigerung an, will ihn jemand?rock.gif?
Gruß
Steffi huh.gif winke.gif
Tetje
Hallo Fanny
Ich bin dabei....ich biete mit.....oder sollen wir tauschen?? Mein Kopf gegen deinen?
Dann muesstest du dich aber jeden Tag rasieren und in den Spiegel sehen smhair2.gif smilie_lachttotal.gif smilie_lachttotal.gif . Das dein Kopf nicht mitspielt und du eine Schutzhaltung annimmst weil es ja vielleicht wieder weh tun kann, ist verstaendlich. Nach so einer langen Leidenszeit kann der Kopf nicht sofoert umschalten, deshalb musst du jede Stunde an dir arbeiten, DIR muss bewusst werden das du von jetzt an wieder funktionsfaehig bist. Aber mit diesem Problem stehst du nicht alleine da. Nicht nur alle Bandis haben ein Schmerzgedaechtnis und damit verbunden die Angst, dass man bei einer falschen Bewegung wieder Wochenlang Schmerzen hat. Ziept es also wieder im Ruecken, wirft man sich ,, Vorsichtshalber" eine Tablette hinein. Macht man diese Menschen aber auf ihr Verhalten aufmerksam, spuert man Ablehnung und Ignoranz. Du hast nach deinem Gespraech mit dem Arzt DEIN falsches Verhalten erkannt smilie_up.gif smilie_klatscht.gif Dein Kopf wird sich jetzt an diese neue Situation, deinen gesunden Ruecken, gewoehnen weil du von jetzt an , an dir arbeitest.
Gruss Tetje
Fanny
Hallo Tetje,
danke für die Antwort.
Ich hoffe, meine Euphorie von heute hält noch lange an, mein Arzt hat mich echt stark gemacht heute, aber die Angst bleibt dry.gif
Denn wie heißt es so schön? Einmal Bandi, immer Bandi.
Gruß Steffi frage.gif
Anette
Hallo Steffi,

mit dem "Kopfproblem" kann ich Dir nur zustimmen. Nach meiner BS-OP im vergangenen Jahr hatte ich vor jeder Bewegung Angst, das irgendwie wieder was nachrutscht, die Schmerzen von heute auf morgen plötzlich wieder da sind. Man weiß nicht, wie man sich richtig verhält, man hat keine großen Anleitungen zum richtigen Verhalten bekommen, man weiß nicht, was man darf, kann und nicht sollte, man ist erstmal auf sich allein gestellt. Als ich dann nach 6 Wochen zur Reha gekommen bin, gab es dort einen super Physiotherapeuten, dem ich heute noch dankbar bin. Er hat mich erst wieder etwas von dieser Angst befreit. Er erklärte mir erstmal, das diese Schonhaltungen auch negative Auswirkungen haben können (schon allein muskulär).

Ich habe zwar noch sehr lange gebraucht, bis ich viele dieser Ratschläge beherzigen konnte. Aber heute weiß ich, das es auch viele andere Betroffene gibt, denen es genauso ging und geht. Heute weiß ich auch, wie ich viel eher und in welcher Form ich auf Bestimmtes reagieren kann. Zwar bin ich etwas "lockerer" geworden, aber immer noch sehr vorsichtig. Ganz ablegen kann man dieses "Kopfproblem" wahrscheinlich nie.

Viele liebe Grüße von Anette

Fanny
Hi,
seit ich diese Internet Seite gefunden habe, weiß ich, dass ich nicht allein auf dieser Welt bin...
Aber mein Kopf war mir schon immer im Weg, verdammt nochmal, vielleicht ist das der Grund, warum ich ungewollt Single bin...
Gruß Steffi rock.gif
wuestenrose36
Hallo Steffi

Ich wurde vor zwei Wochen operiert, Bandscheibenvorfall c 6/7 mit starker Rückenmarkbedrängung.
Habe alles sehr gut überstanden und war heute zum erstenmal zur Nachuntersuchung.
Da ich seit ein paar Tagen mitten im Umzug stecke renne ich natürlich hier rum und sage: "Nein......ich hebe gar nix hoch, noch nichtmal ne Einkaufstüte."
Haare fönen? Tagelang hatte ich Angst das dann durch das Armhochheben "alles nicht verheilt ist und wiederkommt"....
Bei Pullover übern Kopf etc...selbiges. Angst ohne Ende.
Ein Ei wäre nicht schlechter verpackt als ich.
Und so geht das seit fast zwei Wochen nach der OP.
Ich traute mich noch nichtmal zu nicken etc.
Heute, wie gesagt war die Nachuntersuchung, natürlich habe ich noch Wundschmerz etc....und bat prompt um eine Halskrause für die Umzugsarbeiten um mich bloß nicht wieder zu verdrehen "damit bloß nix wiederkommt".
Immer Angst im Kopf...auch Schmerzen (klar, noch Wundschmerzen).
Aber eben keine Schmerzen wie sie vor der OP waren, dies ist ein anderer Schmerz.
Und somit war mein Denken bisher - falsch!
Würde/hätte ich so weitergemacht würde ich da landen wo Du nun bist: Kopfsache!
Bloß nicht zuviel etc....
Mein Arzt lächelte mich an und meinte: Die beste Therapie sich selbst gegenüber ist sich möglichst schnell wieder völlig normal zu verhalten, in Maßen zwar und gezielt, aber nicht zurückhaltend aus Angst.
Zur Praxis fuhr ich noch im Auto mit "stocksteifem Hals" (bloß nicht zu weit nach links oder rechts drehen!
Zurück schaute ich schon etwas über die Schulter...klar, tat etwas weh...... aber "ES kam nicht wieder!!!!!!
Was ich Dir damit sagen will ist, das Du wirklich ins kalte Wasser springen solltest und diese Gedanken wirklich bewußt weglässt die Du hast.
Leider bist Du wahrscheinlich in Deinen Bewegungen jetzt etwas "festgebissen, zaghaft etc.."
Aber ich bin sicher das Du es schnell wieder lernst.
Und wenn Du Schmerzen dabei bekommst die denen nicht ähneln die Du vor der OP hattest, sieh sie positiv - denn Dein Körper ist dann wahrscheinlich dabei sich auf seine neue Funktion umzustellen.
Siehs als ne Art Muskelkater, denn im Grunde dürfte es kaum mehr als dies bei Dir auch mittlerweile sein - vorrausgesetzt das Du wirklich geheilt bist.

Ich wünsche Dir viele schöne verrückte Bewegungen in Maßen....toll mit Deinen Kindern wenn Du welche hast etc...aber vergiss nie Dich trotzdem noch so zu bewegen das Du Dir nichts "wieder wegholst"

Liebe Grüße von Röschen winke.gif

Fanny
Hallo Röschen,
danke für deine Zeilen, habe leider keine Kinder, aber trotzdem werde ich gut auf meine Bewegungen aufpassen... rolleyes.gif
MARI
Hallo Steffi!

Ich kann dich nur zu gut verstehen. Letztes Jahr hatten mich mehrere Ärzte dahin gebracht, das ich meinte, ich würde mir die Schmerzen einbilden. War zu dem Zeitpunkt L5/S1 versteift. Da kamen solche Aussagen, nach der OP kann man nix mehr machen oder damit mußt du leben smhair2.gif . Als ich dann ins KH überwiesen wurde, wegen evtl. erneuten OP, war ich da, wo diese vorherigen Ärzte mich haben wollten. Ich ging in dem festen Glauben hin, es wäre alles in Ordnung aber es müßte in meinem Kopf noch ankommen. Ende vom Lied - bin jetzt von L3-S1 versteift weinen.gif . Kurz nach der OP war ich mal wieder völlig euphorisch, meine Beine gehorchten mir wieder, hattte zwar taube Stellen hinzubekommen aber was solls.

Während der AHB stellte ich dann fest, das es doch nicht so dolle war und ich wurde von Arzt zu Arzt geschickt. Mal bekam ich Vioxx25 und Bedarfsmedikation Tramal, der nächste verpasste mir Mydocalm 3x2 Tbl und verbot mir Tramal zu nehmen, wegen meinem Alter.

Das alles hatte zum Erfolg, das ich zu einer Schmerztherapeutin gejagt wurde und meine psychische Seite war ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat dann erstmal mein Kampfgeist wieder hervorgegraben, mit "heftigstem Kopfwaschen" rolleyes.gif , naja ich habe es mir zum Herzen genommen, komme inzwischen mit leckeren Mediportionen über die Runden.

Sorry, das ich dich jetzt zu getextet habe smilie_up.gif, ich drücke dir ganz fest die Daumen, das du deinen Mittelweg zwischen Panik und Übermut wink.gif findest.

Gruß Damaris
Heidi
Hallo Steffi,

wenn Du jetzt schon so weit bist und selber einsiehst das es vom Kopf kommt, ist der erste Schritt doch schon einmal gemacht. Jetzt mußt Du nur noch Deinen Kopf dazu bekommen, dass er Dir auch die normale Beweglichkeit wieder erlaubt, dann bist Du über den Berg.

Ich drücke Dir mal ganz doll die smilie_up.gif smilie_up.gif , dass Du es schaffst.

Behalte lieber Deinen Kopf, wer weiß was für einen Du ansonsten bekommst, vielleicht passt er gar nicht zu Dir und dann hast Du noch mehr Probs als so schon. angel.gif

Liebe Grüße

Heidi winke.gif
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