Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version Mastdarmlähmung und große Mengen an Resturin

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Pampelmuse
meine Freundin wurde letzte Woche akut an der Bandscheibe operiert,nachdem sie erts ein und halb Wochen konservativ behandelt wurde, aber die Schmerzen und Krämpfe immer schlimmer wurden, und zum schluß hatte sie eine Stuhlinkontinent.Seit der Op , die man mit S4 und Reithosensyndrom bezeichnete, hat sie immer noch ab dem Gesäß keine Gefühle her und spürt so auch nicht mehr den Stuhlgang.Nach der Op hat sie jetzt auch Beschwerden mit dem Urin und große Resturinmengen.Da wir beide pflegerisch vom Fach sind, kommt ja noch hinzu, das wir ja eh einiges über die möglichen Komplikationen schon wissen.Doch ob das mit der vorhandnen Inkontinenz sich nochmal gibt, wissen wir nicht und würden gerne Infos von euch haben..Danke schon mal im Voraus Pampelmuse zwinker.gif
wi-ro
Hallo Pampelmuse,

erstmal herzlich willkommen im Forum wink.gif

Zitat
Doch ob das mit der vorhandnen Inkontinenz sich nochmal gibt, wissen wir nicht und würden gerne Infos von euch haben


je nach dem wie lang und wie stark der Nerv bedrängt war, dauert der Regenerationsprozess mehr oder weniger lang.
Da die Operation ja erst vorige Woche war, kann man im Moment nichts anderes tun als zu warten. Da aber wohl sehr schnell operiert wurde ist die Wahrscheinlichkeit der kompletten Genesung sicherlich sehr hoch.

Geduld ist jetzt das oberste Gebot.

haben denn die operierenden Ärzte eine Prognose zur Regeneration der Nerven gemacht ?

Zitat
das wir ja eh einiges über die möglichen Komplikationen schon wissen

das sind keine Komplikationen, der BSV wurde entfern, das kann kein Neurochirurg der Welt berührungslos, bei der OP wurde mit Sicherheit die Nervenwurzel gereizt. und die Regeneration der Nervenwurzel geht leider nicht sofort, das kann leider auch von mehrere Monate dauern. kopfklatsch.gif

Gerald winke.gif
Nicoline
Hallo Wi-ro, wink.gif

ich denke, Du hast da was falsch verstanden:

Zitat
Zitat
das wir ja eh einiges über die möglichen Komplikationen schon wissen

das sind keine Komplikationen, der BSV wurde entfern, das kann kein Neurochirurg der Welt berührungslos, bei der OP wurde mit Sicherheit die Nervenwurzel gereizt.


Ich denke, Pampelmuse bezieht das mit den Komplikationen auf die Probleme mit Blase und Darm. Zu große Restharnmengen können auf Dauer im schlimmsten Falle zu einem Nierenversagen mit Dialyse und/oder Transplantation führen!

Grüße von Nicoline winke.gif
Nicoline
Hallo Pampelmuse wink.gif ,

ich bin zwar nicht von der LWS-Fraktion, aber ich kann Eure Sorgen da sehr gut nachvollziehen, da ich da auch so meine eigenen Erfahrungen mache und eigentlich Physiotherapeutin bin.

Ich hatte vor 7 1/2 Jahren im Alter von 21 Jahren einen Ski-Unfall. Seitdem hat sich mein Leben drastisch geändert und meine Gesundheit hat unter den folgen des Unfalls enorm gelitten. Bei dem Unfall hatte ich ein SHT 2 erlitten und zusätzlich habe ich seither eine Instabilität der Kopfgelenke mit entsprechenden Beschwerden (Hirnstamm-Symptome).

Im Sommer 2004 kam dann noch ein BSV in der BWS hinzu, der wohl auch die Folge des Unfalls war. Nachdem ich im Januar 2006 Ausfallserscheinungen in den Beinen bekam, die immer schlimmer wurden, wurde ich im Mai 2006 schließlich wegen diesem BSV (Th5/Th6) operiert. Während der Operation konnte mein Neurochirurg das ganze Ausmaß des BSV sehen. Es war ein verkalkter Massenvorfall, der in diesem Bereich das Rückenmark stark deformierte. Die Beschwerden von meiner BWS und entsprechende Befunde wurden leider lange nicht richtig ernst genommen, weshalb ich letztlich auch zu spät operiert wurde. Seitdem habe ich zusätzlich zu den übrigen Problemen seit dem Unfall eine inkomplette Querschnittslähmung ab Th5/Th6. Ich kann im Haus mit Hilfsmitteln laufen und außerhalb brauche ich für längere Abstände meinen Rollstuhl. Seit meiner Operation habe ich aber kleine Fortschritte gemacht.

Schon lange vor meiner Operation hatte ich auch unter Problemen mit Blase und Darm (massive Obstipation, paralytischer Darm) gelitten, die sich leider erst sehr spät als neurogen bedingt herausstellten.

Ich habe knapp 3 Jahre an dieser neurogenen Störung von Blase und Darm gelitten, ohne dass es ein Arzt darauf gekommen wäre. Ich hatte immer Probleme, um Wasser zu lassen, obwohl die Blase meinem Gefühl nach eigentlich voll war. Die Folge waren ständige Infekte von oberen und unteren Harnwegen. Dadurch wurden meine Probleme immer auf den Infekt geschoben. Irgendwann wurde dann mal eine Zystoskopie gemacht unter Narkose. Dabei stellte sich dann heraus, dass meine Harnröhre durch die ganzen Infekte total stenosiert und vernarbt (verengt) war. Die Stenose wurde dann mittels einer Dilatation operativ beseitigt und für meine Probleme gab es fortan einen neuen Grund: die Stenose der Harnröhre.

Erst als bei mir dann auch Lähmungen in Oberkörper und Beinen auftraten kam man auf die Idee, es könnten ja auch neurogene Blasenstörungen sein. Ich wurde dann mit Medikamenten behandelt (Omnic und Ubretid), die auch etwas halfen gegen meine spastische Blase.

3 Monate nach der OP bin ich dann in die Reha gegangen und dort wurde dann die erste Restharnmessung gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass ich ständig zwischen 500 und 700 ml Restharn in der Blase habe. Ein paar seltene Male hatte ich vor und kurz nach meiner OP auch einen totalen Harnverhalt mit Restharnmengen bis zu 2000 ml. Der Urologe stellte dann mittels Urodynamik fest, welche Art der Blasenstörung ich genau habe. Ich habe kein Gefühl für meine Blasenfüllung und somit merke ich nicht mal, wenn ich hohe Restharnmengen habe. Ich habe mich dann ein halbes Jahr lang täglich selber 3 bis 4-mal katheterisiert. Seit einem Jahr ist das jedoch nur noch sehr selten nötig, da ich vor einem Jahr einen Blasenschrittmacher implantiert bekommen habe. Dieses Gerät ist ein Segen für mich!

Die traurige Bilanz der ganzen Blasen-Geschichte ist aber: etliche Blasenentzündungen, Stenose der Harnröhre, 5 Nierenbeckenentzündungen, eine Nierenentzündung (Glomerulinephritis) und eine Urosepsis (schwere Blutvergiftung) mit akutem Nierenversagen und vorübergehender Dialyse. Die Urosepsis habe ich nur knapp überlebt und habe deswegen 5 Wochen auf der Intensivstation gelegen. smhair2.gif

Ich kann also eure sorgen bezüglich der Komplikationen bei neurogenen Blasenstörungen gut verstehen. Die Gefahr dabei geht vor allem vom Restharn aus. Die Inkontinenz ist zwar lästig, aber nicht wirklich gefährlich. Zum Glück habe ich da keine Probleme mit, da ich ja eher das entgegengestellte Problem habe.

Wie hoch sind denn aktuell die Restharnmengen bei Deiner Freundin? Wenn der Restharn dauerhaft über 100 ml liegt, wäre der intermittierende Selbstkatheterismus eine Möglichkeit, die Deine Freundin dann auch ernsthaft in Erwägung ziehen sollte.
Deine Freundin sollte sich dringend in urologische Behandlung begeben, falls sie es nicht schon ist.

Mir wollte man schließlich alternativ einen suprapubischen Katheter legen smhair2.gif , wenn es mit dem Blasenschrittmacher nicht geklappt hätte. Zum Glück hat es ja geklappt!!

Eine genaue Prognose kann ich euch natürlich nicht geben, aber ich denke, Deine Freundin hat recht gute Chancen, dass zumindest die Probleme mit Blase und Darm in den Griff zu bekommen sind, oder sogar rückläufig sind. Immerhin wurde ja schnell operiert, hingegen zu mir. Die Dauer der Kompression auf die Nerven spielt einfach eine ganz entscheidende Rolle.

Wenn ich Euch noch irgendwie weiterhelfen kann, dann lasst es mich wissen.

Ansonsten wünsche ich vor allem Deiner Freundin ganz viel Kraft und gute Besserung für die nächste Zeit. Sie soll den Kopf bloß nicht hängen lassen. streicheln.gif


Liebe Grüße von Nicoline winke.gif
Pampelmuse
Hallo Nicole,
du hast recht ,ich meine mit Komplikationen tatsächlich, Blasenentzündungen , DArmverstopfungen etc,
also wieman das so regeln würde, wenn man dann inko ist, na das brauch ich nicht,
das weiß ich selber,da ich Krankenschwester bin..aber ich emine, wenn man plötzlich selber betroffen ist,ist ja alles anders,
ich meine ich hab jetzt keine Beziehung zu der freundin, aber wir sind eben gut bereundet.
IIch muß mich nochmal erkundigen ,wegen dem Rurin,also die Menge, übrigens beim QS ist es doch wieder anders,
aber ich denke auch du hast ja dann glück gehabt, mit dem Blasenstimulator...und auch eine furchtbare Krankengeschichte,
viele wissen gar nict, wie gut sie es haben,,,aber soweit überlegen die gar nicht ..danke erstmal, ich muß noch mehr Erkundigen einholen..

viele Grüße Henriette smilie_bank.gif
Topsy
Hallo Pampelmuse,

mir wurde ein Kaudasyndron durch einen Raczkatheter anoperiert und ich hatte (habe) noch ähnlich Beschwerden wie Deine Freundin. Durch zwar verspätete, aber nachdem es auch eingesehen wurde, dass es was gibt, was nicht sein darf, wurde ich auf einer Frührehastation mit anschließender AHB sehr gut versorgt.

Ich habe zwar heute noch Restharn und muß täglich katheterisieren, aber ich konnte auch nach gut einem Jahr noch Besserung verzeichnen. Eine Hemireithose links habe ich bis heute (7 Jahre) zurückbehalten, aber damit kann ich ganz gut leben. Die leichte Lähmung im linken Bein ist auch ein bleibender Schaden.

Da Du ja vom Fach bist, da weiß Du ja, dass man erst nach 1 1/2 Jahren von bleibenden Schäden spricht. Wenn Deine Freundin gleich die richtige Behandlung erfährt, dann kann noch sehr viel gemacht werden.

Falls Du noch Fragen hast, dann nur zu.

Gute Besserung an Deine Freundin
und liebe Grüße an Dich
winke.gif Topsy
Pampelmuse
Hallo Topsy, inzwischen, hab ich jetzt mehr Infos, ja das li Bei ist taub bis zur Pobacke, mit dem Stuhlgang merkt sie es nicht und hatte jede Menge Abführsachen genommen, weil sie ja keinen Darmverschluß haben wollte, naja der Stuhlgang kam dann immer hin..Ihre Diagnose nennt sich medialer Vorfall.
Oh wenn du nach 7 Jahren immer noch Lähmnungserscheinungen hast , hm...wo sie doch einen Pflegeberuf ausübt..
hast du umgeschult oder bist du Rentnerin ?
Die Diagnos ist von S1 S4S5 , welche Diagnose hast du ?ich denke medialer Vorfall ist der Überbegriff,
mit dem Resturin sieht es nach meiner Meinung nicht so schlecht aus, 80-120 ml, find ich nicht so tragisch....freut mich wieder von dir zu hören viele Grüße Henriette
wo lebst du ?
ich im allgäu
Topsy
Hallo Henriette,

ich wurde nicht umgeschult, da ich angeblich zu alt war. In Rente bin ich auch nicht und schlage mich jetzt so durch. Hab natürlich so meine Schwierigkeiten und muß mich auch von der PDL anmachen lassen. Mein GdB beträgt 20% und ich könnte einen Verschlimmerungsantrag stellen. Das liegt natürlich an mir, das er noch nicht höher ist, da ich nicht in die Pötte komme. Ich muß es jetzt natürlich machen, dass ich mindestens eine Gleichstellung beantragen kann. Wenn ich wieder arbeiten gehe, da stehe ich eh auf der Abschußliste, muß ich diese Gleichstellung haben. Ich hab mir in dem Haus das Kreuz kaputt gemacht und so einfach werden die mich nicht los.

Ich bin OP-Schwester und jetzt in leitender Position als Leitung der ZSVA. Ich kann mir schon Arbeiten aussuchen, aber immer komme ich nicht drum herum, dass ich auch schwere Instrumentencontainer schleppen muß. Es ist natürlich auch alles unter Zeitdruck und das Personal wird, wie überall in der Pflege, immer weniger. Jetzt haben wir noch ein Haus dazubekommen, aber ohne Personalausgleich. Hätte ich was Gscheites gelernt(lach), dann stünde ich jetzt viellleicht besser da. 5 Jahre Ausbildung für die Katz.

Im Moment bin ich seit Nov. 07 im Krankenstand, da ich eine Foraminotomie hatte, die nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Lt. neuestem MRT habe ich in der LWS und auch in der unteren BWS keinen Nerv der nicht bedrängt wird. Ich trage eine Peroneusschiene, die eigentlich ein große Hilfe ist.

Ich lebe im letzten Haus in Oberbayern genau an der Grenze zu bayerisch Schwaben. Nach Augsburg sind es 30 km. Im Allgäu bin ich mindestens 1x im Monat und zwar in Füssen. Wir fahren oft nach Reutte zum Tanken und shoppen dort auch.

Für Deine Freundin käme ja auch Hygienefachkraft in Frage oder vielleicht Pflegemanagement , wenn sie auf der Pflege aufbauen will.

Halte uns mal auf dem Laufenden, damit wir weiterhin informiert sind, wie der Verlauf bei Deiner Freundin vorwärts geht.

Alles Liebe und Gute für Euch Beide.
Topsy winke.gif
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter