Huhu, liebe Bandis
Ich bin wieder zuhause.
Habe viel zu berichten und eigentlich...nunja...nur gutes *freu :-)
Nochmal kurze Darstellung: Bandscheibenvorfall C 6/7 mit 8mm Vorwölbung in den Spinalkanal mit schon Lähmungserscheinungen im rechten Arm.
Regulärer Vorstellungstermin für OP wäre der 2.12. gewesen.
Da ich ja, wie Ihr wisst, sehr ängstlich war wegen der Vorwölbung in den Spinalkanal habe ich am 19.11. mein Köfferchen gepackt und mich in die Klinik St.Georg in Hamburg begeben. (gilt als altes marodes Krankenhaus und wird deshalb etwas negativ angesehen, hat aber die beste Neurochirurgie in Hamburg. Und diese Neurochirurgie hat seit kurzem einen völlig neuen hochmoderen High-Tec-Trakt der wirklich an nichts mangeln ließ. Sowohl von den Ärzten, Pflegern und der Zimmerunterbringung als auch von den OP-Methoden. Dies nur um mit dem schlechten Ruf dieses Krankenhauses aufzuräumen).
In St.Georg habe ich mich dann wie gesagt sozusagen "selbst eingeliefert" über die chirurgische Notfallambulanz.
Und - siehe da...."Wie gut das Sie gekommen sind, damit hätte nicht gewartet werden dürfen".
Nettes Zimmer, liebe Betreuung - aber auch Angst.
Dies war am Mittwoch den 19.11.
Am nächsten Tag dann Besprechung, was wird wie gemacht?!?
Ich hatte nur die Wahl zwischen OP - oder OP!
Diese sah wie folgt aus: Die Bandscheibe wurde entfernt, beide Wirbel mit Metallplatte verstärkt, die Bandscheibe Dank meiner Feigheit statt mit Knochen aus Beckenkamm mit Knochenzement ausgefüllt.
(bin übrigens froh den Zement gewählt zu haben, obwohl dieser noch keine langjährigen Erfahrungen hat, weil ich einige Patienten gesehen habe die noch Tage danach mit tierisch starken Schmerzen herumliefen. Und zwar nicht in der HWS sondern eben mit Schmerzen im Rücken wegen dem Beckenkamm).
Nunja, die OP war für Montag 24.11. angesetzt und wurde dann auch ausgeführt.
Um 7.32 war ich im OP (dann kam das K.O.) , um 16 Uhr war ich zum erstenmal "richtig wieder da" auf meinem Zimmer (Vollnarkosen hauen mich wohl total um).
Als erstes die Beine und Arme bewegt: Sie ließen sich bewegen! Angst vor Risiken der OP wegen Querschnittlähmung war weg....*aufgeatmet und gelächelt*
Versucht rechten Arm hochzubewegen....ging auch alles hervorragend....sogar ganz ohne Schmerzen. *jubel*
Diesen blöden Schlauch im Hals ( die OP bescherte mir eine Narbe von ca. 8 - 10 cm) hätte ich mir allerdings ersparen wollen, denn der war mehr als lästig volle zwei Tage.
Aber diente dem Wundsekretablauf, also durch damit...*grummel*
Mittwoch dann Schlauch weg, endlich frei bewegen...leichte Armübungen.
Nichts tat mehr weh, rein gar nichts.
Außer die Wunde an sich selbst, aber das ist normal.
Ich war so glücklich das endlich keine Schmerzen mehr da waren - bis Freitagmorgen nach dem aufwachen.
Ich wollte es nicht glauben: ALLES war wieder da, die selben Schmerzen im Nacken, der Arm ließ sich kaum noch bewegen vor Schmerz.Allerdings keine Lähmungserscheinungen und auch kein Kribbeln. Komisch.....
Um Hilfe geklingelt nach einem Arzt...*kreisch*...ES ist wieder da :-(
Nein, war es nicht.
Es war reiner Wundschmerz der so eine Art Muskelkater hervorruft.
Dieser "Muskelkater" hielt bis exakt vorgestern an, dann war er wieder weg.
Fazit: Was übrig geblieben ist Glücklichsein und Schmerzfreiheit!!!!!!!!
Sicherlich ziehts abends oder auch morgens nach dem Aufwachen noch im Nacken, aber auch dies ist normal - man bewegt sich ja schließlich wieder mehr. (besonders da ich mich seit Montag im Umzug befinde).
Jaja, ich weiß..nix heben...aber wer soll`s sonst machen :-(
Natürlich kann ich auch den Kopf noch nicht so bewegen wie ich das gerne mit meinem furchtbar neugierigen Hals ja so gerne tue..*zwinker*
Aber...morgen gehts zur Nachuntersuchung, vielleicht noch ein bisschen ambulante Reha und dann hoffe ich, es überstanden zu haben.
Wichtig sind mir kleine aber gewaltige Lebensumstellungen an die ich mich erst gewöhnen muß (gar nicht so leicht im Sommer vielleicht in einem Mini bekleidet etwas vom Boden aufzuheben *räuspert sich und lacht schallend*
PC, Büro und Nähmaschine: Alles wird ergotechnisch umgestellt etc....
Denn: Ich habe erkannt das ich nicht nur diese zwei Wirbel habe sondern noch zig andere...und diese will ich versuchen so gut es geht zukünftig zu schonen.
All das war Lebenserfahrung...zu erkennen das man diesen einen Körper den man hat schonen sollte und keinen Raubbau damit betreibt.
Und dies habe ich jahrelang getan.
Durch Fehlhaltungen, stundenlange tägliche Arbeit am PC und Nähmaschine, keinen Sport etc..
Zeit mit 36 von vorn anzufangen.....u.a. für die Bandscheiben.
Denn ich habe dort im KH Menschen kennengelernt die zigmal operiert wurden und seit Jahren mit immer denselben Problemen herumkämpfen.
Sicherlich kann man sich einen Bandsceibenvorfall "so aus dem nichts heraus einfangen"....aber ich glaube doch mittlerweil ernsthaft daran das die Vorbereitungen dazu ich allein zu verantworten habe.
Eben durch besagte Fehlbelastungen.
Wünsche ich mir und uns allen das wir gesund, munter und schmerzfrei bleiben...und für die, die es nicht sind ,weiterhin in diesem Forum hier nette Hilfestellung von uns Bandis erhalten.
Ich bleibe jedenfalls hier, denn ein Bandi war und werde ich bleiben.
Und ich freue mich auf jedes Gespräch mit Euch allen :-))
Eure Wüstenrose *winkewedel*