Hallo,

ich wurde zweimal an L5S1 operiert worden und die Narbe hat den Nerv beschädigt. Bei einer dritten OP wurde der Nerv zwar freigelegt aber die Schädigung habe ich jetzt seit etwa zwei Jahren und es wird immer schlimmer.
Ich habe zwar zum Glück kaum Schmerzen dadurch, aber der Unterschenkel hüpft, als ob ich an einer 220 Volt Leitung hängen würde.
Wenn ich zu lange sitze, so ab 10 Minuten, oder viel spazieren gehe(länger als eine Stunde) bekomme ich nachts Krämpfe, die mich zwingen aufzustehen und zu gehen.
Schön langsam fängt auch der Oberschenkel an und oft kann ich mich nur mit Tetrazepam in den Schlaf wiegen.
Derzeit nehme ich dauerhaft Gabapentin, was nicht so gut hilft, glaube ich.

Meine Fragen: Gibt es hier eine Therapie? OP? Kann man den Nerv nicht stillegen? Ich werde langsam aber sicher wahnsinnig. Und es wird wie gesagt immer schlimmer.

und was ich überhaupt nicht verstehe: ich war jetzt bei vier Neurologen. und keiner hat eine Lösung ausser Medikamente, die man normalweise auch als Rattengift nutzt.
ich bin nämlich der meinung, dass der nerv immer noch beklemmt ist, da es schlimmer wird, je länger ich sitzte. liege ich den ganzen tag bzw. wechsle immer zwischen liegen und laufen (stehen ist tödlich) wird es zumindest nicht schlimmer.

Hat hier jemand erfahrung oder weiss jemand einen arzt oder krankenhaus für solche probleme?

Danke fürs Zuhören

Hallo Peppone ,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Das was du beschreibst, kommt mir bekannt vor,
gerade die Beinkrampferei und Zuckungen nach dem Sitzen.

Dein Neurologe hat dir Gabapentin verordnet, das ist kein Rattengift,
so wie du es so schön umschreibst,
es lindert Nervenschmerzen und kann auch ein wenig die Krampferei mildern,
in welcher Dosierung nimmst du es ein ?

Was steht bei dir im EMG,
hast du mit dem Neurologen darüber gesprochen?

Viele Grüße
von Kessi

hallo kessi,

nett von Dir. nochmal hallo.
tja. wenn ich jetzt wüsste, was ein emg ist, könnte ich dir antworten. weiss das nicht. habe aber im juli einen termin beim fünften neurologen und werde ihn sicherlich fragen. aber habe kontakt zu anderern ärzten. was ist emg?
gabapentin habe ich in 400 mg Kapseln. da nehme ich morgens eine. würde gerne zwei am tag nehmen, aber ich sehe bei einer kapsel schon keinen grossen erfolg mehr. ich habe ja keine nervenschmerzen, sondern einfach probleme bei der verrichtung der täglichen arbeit.
muss auch mit dem fuss an der wand schlafen, mit keil, der den fuss ein wenig überspannt, sonst muss ich diesen mit muskelkraft hochhalten, wegen krampfvermeidung.

bis dann

Klaus

Hallo Klaus,

diese Beschwerden, die Du schilderst, kommen mir sehr bekannt vor.

Die Erklärung für ein EMG findest Du unter diesem Link.
http://www.diebandscheibe.de/neurologie.php

Auch eine erneute OP würde Dir keinen Erfolg bringen, da wieder neues Narbengewebe auftaucht und die Sache evtl. noch verschlimmern würde.

Das Gabapentin finde ich recht niedrig dosiert und darum rede mit Deinem behandelndem Arzt, ob man es nicht raufsetzen könnte, denn abends noch eine genommen, könnte Dir bestimmt noch Erleichterung bringen.

Du mußt bei der Krampferei unbedingt Deine Beine dehnen, damit sich die Muskeln nicht so sehr verkürzen.

Ich hab jetzt diese Schiene bekommen und damit komme ich tagsüber sehr gut zurecht. Dadurch dass das Bein nicht mehr so überanstrengt wurde, sind diese Crampi viel weniger geworden. Falls bei Dir eine Peroneuslähmung durch das EMG festgestellt wurde, könnte so etwas vielleicht auch Dir Linderung bringen

http://www.ottobock.de/cps/rde/xbcr/ob_de_...8U11_WalkOn.pdf

Gute Besserung und
liebe Grüße
Topsy

Hallo Klaus,

wenn bei dir noch nie ein EMG gemacht wurde,
wie hat dein Arzt denn die Nervenschädigung festgestellt?
Topsy hat dir ja schon die Erklärung zum EMG eingestellt.

Dein Arzt kann dich auch zu einem EMG überweisen,
nicht jeder Neurologe besitzt so ein Gerät, solltest du vorher erfragen,
da du ja schon mehrere Neurologen aufgesucht hast.

Viele Grüße
von Kessi

Hallöchen,

eine Funktionsstörung des Nerven (sei es durch eine Irritation oder Schädigung) kann man auch ohne EMG feststellen.

Das EMG dient dazu, um den Ort der Schädigung/Kompression festzustellen und das Ausmaß der Funktionsstörung des Nerven festzulegen.
Diese Werte sind im weiteren Behandlungsverlauf zur Evaluierung sehr hilfreich.

Eine gescheite klassische neurologische Untersuchung würde da sicher auch etwas Licht in die Ursache der Beschwerden bringen.

Das Gabapentin ist in der Tat viel zu niedrig dosiert. Mit dieser Dosierung kann überhaupt kein Medikamentenspiegel (Blutspiegel) im wirksamen Bereich erreicht werden. Auf 1200 mg sollte die Dosierung da schon sukzessive hochgestuft werden. Bei einer langsamen Erhöhung der Dosis kommt es auch nicht zu so heftigen Nebenwirkungen. Ich weiß da wovon ich rede, da ich selber eine Weile lang 3600 mg Gabapentin am Tag eingenommen habe. Mittlerweile habe ich die Dosis reduzieren können auf 1600 mg.
Man sollte sich halt auch immer klar machen, was nun das kleiner Übel ist, Schmerzen oder Medikament?

Ansonsten kann ich Topsy nur zustimmen, dass Dehnen sehr sehr wichtig ist, damit es nicht zu Kontrakturen (Verkürzungen) der Muskulatur kommt. Das kann mitunter nämlich sehr schnell passieren. Davon kann ich ein Lied singen. Ich habe aufgrund einer inkompletten Querschnittslähmung (durch BSV in der BWS) Spastik in beiden Beinen.
Da man aber nur eine Spastik entwickelt, wenn eine entsprechende Schädigung des Rückenmarkes (Pyramidenbahn) vorliegt, sind das bei Dir wohl eher schlichte Muskelkrämpfe, aufgrund einer Irritation/Schädigung eines peripheren Nerven. Natürlich können auch die sehr lästig sein. Vor allem sind die Muskelkrämpfe schmerzhafter als echte Spastik.

Wenn Du nicht wirklich eine klinisch manifeste Parese hast, würde ich auf das Tragen einer Peroneusschiene verzichten. So etwas macht eigentlich nur Sinn bei einer manifesten Fußheberlähmung, also bei einem "Klappfuß".


Liebe Grüße von Nicoline

Hallo Nicoline,

Klaus schrieb nichts von einer Funktionsstörung,
micht hat es gewundert,
er sprach von Nervenwurzelschädigung,
deshalb auch meine Frage nach dem EMG.

Gruß Kessi

hallo Ihr alle,

is echt lieb von Euch, ihr seid

War gestern beim Hausarzt. Der hat sich tatsächlich auch über die niedrige Dosis gewundert und mir gesagt, dass ich mindesten 1800 mg Gabapentin nehmen sollte.
Aber am meisten tut mit gut, dass ich nicht der einzige bin, der in so einer Sch... leben muss. Sicherlich gibt es auch schlimmeres. Aber ein Nagel in der Kniescheibe tut nicht weniger weh, wenn man weiss, dass es jemanden gibt, der zwei Nägel drinstecken hat.

Wie gesagt, der Schmerz ist unrelevant. Die Krämpfe, ja, die sind sehr schmerzhaft. Hatte heute nacht wieder einen.

Diese Dehnungen, gibts da noch irgendwo hilfe? Weiss nicht, was ich wie oft und wie weit wohin biegen soll?

zum schluss wundere ich mich, dass ich keine email bekommen habe, dass andere Beiträge geschrieben wurden. habe gedacht das geht automatisch. aber jetzt schaue ich öfter mal.

bis bald

Hallo Klaus,

die Muskulatur soll nur gedehnt werden und nicht verbogen. Laß Dir ein Rezept für Physiotherapie geben und die zeigen es Dir dann.

Ich weiß nicht, ob Du früher mal Sport getrieben hast, denn daher kennt man es sonst ja als Stretching.

Libe Grüße
Topsy

hab mich lange nicht gemeldet. schade eigentlich. neuester Stand: ich bin auf dem weg zur vierten OP. Man will L5/S1 versteifen und L4/L5 Prothese einsetzen. Hab aber jetzt mit Gabapentin (bin gerade bei etwa 2000 mg täglich angekommen) einen guten Erfolg erzielt und konnte meine Probleme auf etwa 20 Prozent runterfahren. Wie ist denn die Langzeitwirkung von Gabapentin? Weiss da jemad was?

Liebe Grüsse