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Komplette Version Halswirbel wiederholt ausgerenkt

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Norman
Hallo,
ich habe mir in den letzten 2 Jahren mindetens 12 mal einen Halswirbel ausgerenkt. Der wurde mir von meiner Orthopädin immer wieder eingerenkt und ich bekam Schmerzmittel. Im Februar bekam ich eine weiche Halskrause die ich nachts und am Tag stundenweise tragen sollte, das habe ich auch getan. Aber gestern nacht habe ich mir den Wirbel trotz Halskrause ausgerenkt. Also bin heute wieder zu meiner Orthopädin. Mir wurde der Wirbel eingerenkt und ich bekam eine Philadelphia Cervicalstütze verschrieben die ich mindetens 4 Wochen 24 Stunden am Tag tragen soll und dann wird man weitersehen. Im Sanitätshaus habe ich sie auch gleich bekommen. Ich war entsetzt als ich das Teil gesehen habe. Das Teil ist kein Vergleich zu einer normaler Halskrause man kann den Kopf überhaupt nicht mehr bewegen. Ich bin also mit dem Teil zur Orthopädin und habe gefragt ob das so richtig ist. Sie hat Philadelphia Cervicalstütze noch etwas fester gezogen und geagt das müsse so sein und ich soll sie auf jeden fall 24 Stunden tragen. Ich bin jetzt krankgeschrieben und mit dem Teil darf auf kein Auto fahren.

Meine Frage ist die Behandlung so wirklich sinnvoll oder gibt es Alternativen.

Viele Grüße
Normann
Nicoline
Hallo Norman, wink.gif

welcher Halswirbel "renkt" sich bei dir denn immer wieder aus?
Wurde von Deiner HWS jemals ein MRT gemacht?

Ausrenken ist im übrigen ein sehr unpassender Ausdruck, da es sich um Blockaden handelt. Der Begriff "Ausrenken" suggeriert, dass es sich um eine Luxation, oder Subluxation handelt und das ist ja eigentlich nicht so.
Bei einer Blockade verschieben sich die Gelenkflächen zweier Gelenkpartner minimal und verkanten sich quasi etwas ineinander. Die Folge sind dann Schmerzen bei Bewegung und eine gestörte/eingeschränkte Mobilität.

Wenn es zum wiederholten Male an ein und der selber Stelle zu einer Blockade kommt, dann hat das meistens einen Grund. Daher wäre ein MRT in Deinem Falle sehr sinnvoll, um eine "echte" Erkrankung der HWS ausschließen zu können als Ursache.

Hast Du in den letzten 2 Jahren auch Physiotherapie bekommen und hast Du im Rahmen der Physiotherapie einen gezielten Aufbau der Muskulatur im Bereich der HWS/Schultern gemacht? Dies ist ganz ganz wichtig!
Das "Einrenken" (Manipulieren) macht nur dann Sinn, wenn man danach auch aktiv die Mobilität beibehält durch gezielte Übungen. Da oftmals auch eine Hypermobilität die Ursache für die Blockaden ist, ist das Training der Muskulatur so wichtig, um das betroffene Gelenk zu stabilisieren. Nur so wirst Du auf Dauer Erfolg haben.

Daher kann ich Deine Orthopädin auch überhaupt nicht verstehen, dass sie Dir eine solch starre Krause verschreibt, die Du 4 Wochen lang am Stück tragen sollst.
Innerhalb dieser 4 Wochen kommt es zu einer Atrophie (Verkümmerung) der HWS-Muskulatur und somit zu einem Verlust der Stabilität der HWS und einer Haltungs-Insuffizienz.
Genau diese Insuffizienz der Muskulatur wird Dir dann noch mehr Blockaden bescheren.

Auch dieses ewige "Einrenken" schadet auf Dauer mehr, als das es gut tut. Eine aktive Form der Therapie würde in meinen Augen mehr Sinn machen, z. B. Krankengymnastik am Gerät.

Wie hat denn Deine Orthopädin bisher Deine HWS und übrige Wirbelsäule untersucht?

Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht zu sehr verunsichert, denn das war nicht meine Absicht. streicheln.gif
Lasse Dir vielleicht doch nochmal eine zweite Meinung von einem anderen Orthopäden geben!


Liebe Grüße von Nicoline winke.gif






tahqar
hi norman,

du schreibst nix davon ob mal ein mrt oder ct gemacht wurde, auch nicht ob geröngt wurde? wobei ich letzteres aber mal vermute.

wenn ich hier immer wieder lese das die hws eingerenkt wird, wird mir ehrlich gesagt immer ganz übel. tu dir selbst einen gefallen und suche dir schnellstens einen anderen orthopäden. diese art der behandlung finde ich schlicht weg unverantwortlich.

einmal einrenken oder auch 2 mal lasse ich ja zur not noch durch gehen, wenn entsprechende bilder vorliegen. aber 12 , kopfschüttel, dass ist ein ding der unmöglichkeit. du solltest dringenst mal nachsehen lassen wo die wurzel des übels liegt.

und das mit den 4 wochen halskrause tragen ist ja nun auch etwas womit du dir mehr schaden zufügst als nutzen. und die Philadelphia Cervicalstütze ist nun auch nicht das neuste modell um die hws komplett ruhig zu stellen, da gibt es weit aus bessere die den selben effekt haben. und wie nicoline schon schreibt kommt es zur muskelverkümmerung, genaugenommen fängt ein nicht benutzter muskel nach 24 stunden an abzubauen. dann kannst du die sich vorstellen wie das nach 4 wochen aus sieht. vorallem kannst du das ding nach 4 wochen dauer tragen nicht von einem tag auf den anderen weg lassen, das teil muß nach so langer zeit vernünftig abtrainiert werden. aber da kann dir isab bestimmt was zu erzählen, die trainiert ihre nämlich auch gerad nach dem op ab.

wechsel den orthopäden und sie zu das du dann eine vernünftige untersuchung bezüglich der hws bekommst, damit die ursache für die blockaden gefunden wird. und bis die ursache gefunden ist bitte nicht mehr einrenken lassen, das kann mehr kaputt als ganz machen und ist zu dem an der hws besonderst heikel.

gute besserung liebe grüße tah
Bienemaja
Hi Norman wink.gif

Ich kann mir vorstellen das es dir mit deiner Philadelphia nicht gerade gut geht.
Ich habe dieses Teil 4 Monate, Tag und Nacht tragen müssen. Es war ein Graus weinen.gif
Gerade in den Sommermonaten schwitzt man sehr leicht unter diesem Teil. Wenn man nicht aufpasst ist man im nu durchgescheuert. Bei mir war danach die komplette Muskulatur weg und es war ein langer Kampf diese wieder aufzubauen.
Nun stellt sich mir auch die Frage ob das ständige einrenken sinnvoll ist.
Möchte mich hier meinen Vorschreibern anschließen, MRT oder CT machen lassen und ab damit zum NCH.


LG Bienemaja
HWS77
Hallo Norman,

auch für mich stellt sich erstmal die Frage, aufgrund welcher (genauen?) Diagnose dir die Halskrause verschrieben wurde! Nach den erfolgten Untersuchungen wurde ja bereits gefragt.

Ich selber trage seit über 2 Jahren eine Philadelphia Halskrause. Ich weiß also wovon ich rede.
Ohne eine (strenge) Indikation würde ich dieses Teil nicht über einen längeren Zeitraum tragen. Bei mir ist es so, dass ich durch einen schweren Unfall eine Verletzung der Kopfgelenksbänder und der Gelenkkapseln habe und eine schwere Instabilität die Folge ist. Die Philadelphia Halskrause ist bei mir zur Zeit die Alternative zu einer Versteifungs-OP, bei der dann die ersten 3 Halswirbel mit dem Schädel verschraubt werden würden. Diese OP kann und will ich zur Zeit aber nicht machen lassen und so wird durch die Krause das OP-Ergebnis quasi simuliert. Mir geht es auch durch das Tragen der Halskrause deutlich besser, ich habe weniger Beschwerden, vor allem weniger Schwindel und ich kann auch wieder zumindest stundeweise arbeiten.

Natürlich ist es richtig, dass durch das längere Tragen einer solch starren Halskrause die Muskulatur sehr leidet. Ich bekomme deswegen zusätzliche jeden Tag(!) Krankengymnastik und manuelle Therapie um dem Muskelrückgang zumindest etwas entgegenzusetzen. Das klappt eigentlich auch ganz gut.

Aber wenn du parallel gar keine Therapie bekommst, dann wirst du wohl hinterher noch mehr Probleme haben. Und wie Tahqar schon schrieb, kannst du die Halskrause auch nicht nach den 4 Wochen einfach weglassen. Du kannst sie dann nur ganz langsam schrittweise abtrainieren. Das habe ich zwischendurch auch mal gemacht, als ich testen sollte, ob es in der Zwischenzeit auch ohne Halskrause geht. Ich musste die Zeit ohne Halskrause schritt für Schritt und Tag für Tag langsam steigern. Jeden Tag ca. 15 Minuten länger ohne Halskrause. Zwischendurch hatte ich dann auch Phasen wo es mir wieder schlechetr ging, da konnte ich die Zeit ohne nur minimal steigern (5 Minuten mehr/Tag). Und ganz wichtig waren auch zu der Zeit meine täglichen KG-Behandlungen und meine Übungen zuhause um die Muskulatur wieder zu stärken.

Leider ging es mir hinterher ohne Halskrause wieder deutlich schlechter, so dass ich sie erstmal wieder für 2 Monate dauernd tragen sollte und danach noch langsamer abtrainieren sollte. Jetzt steigere ich die Zeit ohne Halskrause monatlich um ca. 15-30 Minuten und zwar dann auch nicht immer die ganze Zeit an einem Stück, sondern auf den Tag verteilt morgens, dann nochmal mittags und abends. Nie die ganze Zeit an einem Stück! So bin ich jetzt bei ca. 6 1/2 - 7 Stunden am Tag.

Wichtig fände ich, dass du - falls noch nicht geschehen - die Ursache deiner Beschwerden erstmal ganz genau abklären lässt und feststellen lässt, warum es immer wieder zu diesen Blockierungen kommt.

Diese Blockierungen solltest du dann auch nicht "gewaltsam" einrenken lassen, sondern es gibt auch sanftere Methoden, die Wirbel wieder in Position zu bringen. Auch ich habe immer wieder Blockierungen der oberen HWS und der BWS, die löst dann mein Manualtherapeut immer ganz langsam und vorsichtig.

Du solltest dir also wirklich mal überlegen, ob du nicht noch einen anderen Arzt aufsuchst und erstmal - falls noch nicht geschehen - eine genaue Diagnostik machen lässt. Vielleicht findest du ja auch einen guten Manualtherapeuten, der dir bei deinen Blockierungen weiterhelfen kann.

Ach und noch was: wenn du nun tatsächlich die Halskrause längere Zeit tragen sollst, dann besorge die Bezüge dafür. Es gibt so Schonbezüge, die mal ganz leicht drüberziehen und dann auch wechseln und vor allem waschen kann! Denn ohne wirst du sehr schnell wunde Stellen an der Haut bekommen. Mir sagte man zwar damals im Sanitätshaus, es gebe solche Bezüge nicht und mir wurden dann mega-teure Bezüge dort genäht, aber mittlerweile habe ich im Internet gefunden, dass es durchaus diese Bezüge aus Baumwolle gibt und ein anderes Sanitätshaus konnte die mir auch problemlos bestellen. Wenn du dann zwei paar hast, dann kannst du die regelmäßig wechseln und durchwaschen, was ja auchfür die Haut viel angenehmer ist.

Alles Gute für dich
Alexandra wink.gif
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter