Hallo Norman,
auch für mich stellt sich erstmal die Frage, aufgrund welcher (genauen?) Diagnose dir die Halskrause verschrieben wurde! Nach den erfolgten Untersuchungen wurde ja bereits gefragt.
Ich selber trage seit über 2 Jahren eine Philadelphia Halskrause. Ich weiß also wovon ich rede.
Ohne eine (strenge) Indikation würde ich dieses Teil nicht über einen längeren Zeitraum tragen. Bei mir ist es so, dass ich durch einen schweren Unfall eine Verletzung der Kopfgelenksbänder und der Gelenkkapseln habe und eine schwere Instabilität die Folge ist. Die Philadelphia Halskrause ist bei mir zur Zeit die Alternative zu einer Versteifungs-OP, bei der dann die ersten 3 Halswirbel mit dem Schädel verschraubt werden würden. Diese OP kann und will ich zur Zeit aber nicht machen lassen und so wird durch die Krause das OP-Ergebnis quasi simuliert. Mir geht es auch durch das Tragen der Halskrause deutlich besser, ich habe weniger Beschwerden, vor allem weniger Schwindel und ich kann auch wieder zumindest stundeweise arbeiten.
Natürlich ist es richtig, dass durch das längere Tragen einer solch starren Halskrause die Muskulatur sehr leidet. Ich bekomme deswegen zusätzliche jeden Tag(!) Krankengymnastik und manuelle Therapie um dem Muskelrückgang zumindest etwas entgegenzusetzen. Das klappt eigentlich auch ganz gut.
Aber wenn du parallel gar keine Therapie bekommst, dann wirst du wohl hinterher noch mehr Probleme haben. Und wie Tahqar schon schrieb, kannst du die Halskrause auch nicht nach den 4 Wochen einfach weglassen. Du kannst sie dann nur ganz langsam schrittweise abtrainieren. Das habe ich zwischendurch auch mal gemacht, als ich testen sollte, ob es in der Zwischenzeit auch ohne Halskrause geht. Ich musste die Zeit ohne Halskrause schritt für Schritt und Tag für Tag langsam steigern. Jeden Tag ca. 15 Minuten länger ohne Halskrause. Zwischendurch hatte ich dann auch Phasen wo es mir wieder schlechetr ging, da konnte ich die Zeit ohne nur minimal steigern (5 Minuten mehr/Tag). Und ganz wichtig waren auch zu der Zeit meine täglichen KG-Behandlungen und meine Übungen zuhause um die Muskulatur wieder zu stärken.
Leider ging es mir hinterher ohne Halskrause wieder deutlich schlechter, so dass ich sie erstmal wieder für 2 Monate dauernd tragen sollte und danach noch langsamer abtrainieren sollte. Jetzt steigere ich die Zeit ohne Halskrause monatlich um ca. 15-30 Minuten und zwar dann auch nicht immer die ganze Zeit an einem Stück, sondern auf den Tag verteilt morgens, dann nochmal mittags und abends. Nie die ganze Zeit an einem Stück! So bin ich jetzt bei ca. 6 1/2 - 7 Stunden am Tag.
Wichtig fände ich, dass du - falls noch nicht geschehen - die Ursache deiner Beschwerden erstmal ganz genau abklären lässt und feststellen lässt, warum es immer wieder zu diesen Blockierungen kommt.
Diese Blockierungen solltest du dann auch nicht "gewaltsam" einrenken lassen, sondern es gibt auch sanftere Methoden, die Wirbel wieder in Position zu bringen. Auch ich habe immer wieder Blockierungen der oberen HWS und der BWS, die löst dann mein Manualtherapeut immer ganz langsam und vorsichtig.
Du solltest dir also wirklich mal überlegen, ob du nicht noch einen anderen Arzt aufsuchst und erstmal - falls noch nicht geschehen - eine genaue Diagnostik machen lässt. Vielleicht findest du ja auch einen guten Manualtherapeuten, der dir bei deinen Blockierungen weiterhelfen kann.
Ach und noch was: wenn du nun tatsächlich die Halskrause längere Zeit tragen sollst, dann besorge die Bezüge dafür. Es gibt so Schonbezüge, die mal ganz leicht drüberziehen und dann auch wechseln und vor allem waschen kann! Denn ohne wirst du sehr schnell wunde Stellen an der Haut bekommen. Mir sagte man zwar damals im Sanitätshaus, es gebe solche Bezüge nicht und mir wurden dann mega-teure Bezüge dort genäht, aber mittlerweile habe ich im Internet gefunden, dass es durchaus diese Bezüge aus Baumwolle gibt und ein anderes Sanitätshaus konnte die mir auch problemlos bestellen. Wenn du dann zwei paar hast, dann kannst du die regelmäßig wechseln und durchwaschen, was ja auchfür die Haut viel angenehmer ist.
Alles Gute für dich
Alexandra