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Komplette Version Erfahrungen mit künstlichen Bandscheiben

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
frank1972
Hallo zusammen, habe seit knapp 4 Jahren Probleme.
Diagnose: BSV L5/S1 und die Bandscheibe drüber natürlich auch nicht mehr ganz i.O.
Das Ganze äusserte sich bei mir bis vor 6 Wochen "nur" in Form eines Schmerzes im rechten Bein Knieabwärts. Seit 6 Wochen habe ich nun ziemliche Rückenschmerzen zusätzlich bekommen (tiefer stechender Schmerz im unteren LWS-Bereich).
Meine OP ist jetzt 3 Jahre her und vor der OP bis heute habe ich sehr sehr viel versucht. Mache auch täglich ein Übungsprogramm (Mobilisation, Dehnung, Muskelstärkung). Werde es jetzt noch mal mit Osteopathie versuchen. Und warscheinlich auch mal mit Schmerzmitteln (habe ich seit 3 Jahren keine genommen). Nachdem ich in der ganzen Zeit im Prinzip trotz allen Massnahmen (Physiotherapie, Akupunktur, Laserbahndlung, Myoreflex und meinem ganzen Training) auf der Stelle trete und jetzt gerade noch im Prinzip 2 Schritte rückwärts mache, frage ich mich nun so langsam wie´s weiter gehen soll. Da hört sich eine künstliche Bandscheibe natürlich sehr verlockend an. Nur woher eine nun eine offene, neutrale Meinung nehmen? Die Erfahrungsberichte im Internet zum Teil aus meiner Sicht wohl ziemlich gesponsert von den Herstellern der Bandscheiben lesen sich zwar sehr gut aber irgendwie bin ich sehr sehr unsicher.
Deshalb meine Frage an Euch:
Wer hat Erfahrungen mit solch einer OP gemacht?
Wie sah es danach aus (auch Jahre später)?
Wie lange fällt man nach der OP Arbeitsmässig aus?
Wo sitzen neutrale Ärzte und Kliniken die in der Richtung operieren?

Euch allen vielen Dank.

P.s. bin männlich 36 Jahre
Tankgirl
Hallo Frank,

zunächsteinmal sei herzlich Willkommen bei uns im Forum klatsch.gif

Ich gehöre nun seit 1 Jahr zu den stolzen Trägern einer künstlichen BS. Ich bin mehr als Zufrieden, doch ich denke, Du wirst bestimmt auch genügend negative Berichte hier nachlesen können.

Das ist eine Entscheidung, die gut durchdacht sein sollte und nicht einfach aus einer Laune heraus. Du kannst mir glauben, ich habe mir die Entscheidung dazu nicht leicht gemacht.

Gib doch mal einfach künstliche Bandscheibe oder Bandscheibenimplantat oben als Suchbegriff ein und Du wirst einige Berichte darüber finden. Ich selber habe gerade erst meinen 1-Jahresbericht eingestellt.

Arbeitstechnisch gesehen habe ich letztes Jahr im November wieder angefangen zu Arbeiten, also 6 Monate Post-OP.

Tja, und was die Ärzte betrifft, würde ich mal sagen sind so eine Sache für sich, die Frage ist natürlich, wo würdest Du einen neutralen Arzt oder Khs finden und wo willst Du so etwas finden? Denn sein wir doch mal Ehrlich, wer will sein Produkt nicht möglichst gut "Verkaufen" und es kommt auf die Einstellung des jeweiligen Arztes an. Eine Sicherheit darüber, dass Du an einen neutralen Arzt gelangt bist, wirst Du nicht haben.

Vielleicht schaust Du mal einfach unter den empfohlenen Ärzten unter Deinem Postleitzahlengebiet.

Dennoch frage ich mich, hast Du denn wirklich schon Behandlungsmässig alles durch ?
Hat sich Dein Arzt dazu schon geäussert oder warst Du mal beim NC ?
Warst Du schon in einer Reha ?
Hast Du schonmal an eine Schmertherapie gedacht, bevor Du zu solchen Massnahmen greifst ? Wenn ja wie sieht diese denn aus und fühlst Du Dich dort gut aufgehoben ?

Wie Du meinem Profil entnehmen kannst, habe ich WIRKLICH ALLES probiert, bevor ich zu der allerletzten Möglichkeit gegriffen habe ? Vielleicht aktualisierst Du auch mal einfach Deine Angaben in Deinem Profil zu Deinem BSV, denn das ist doch etwas dürftig. Und es hilft uns einfach mal zu sehen, was wurde gemacht, welche Medis nimmst Du usw.

Natürlich kann ich nicht sagen, was in ein paar Jahren ist, es gibt leider noch keine Langzeitstudien, doch daran will ich im Moment nicht denken, denn es geht mir zur Zeit hervorragend und die Implantate stören mich nicht ein bisschen. Ich merke sie nicht und kann auch wieder meinen Lieblingsport, nämlich das Badmintonspielen machen und das ist in der Tat schon eine Menge Wert.

Liebe Grüsse Anja winke.gif
frank1972
Danke für die wirklich tolle Antwort.
So schreiben kann nur jemand der weis um was sich´s dreht.
Das eine künstliche Bandscheibe das wirklich aller letzte Mittel sein muss ist mir denke ich schon klar. Man träumt halt ein bischen und denkt man lässt sich so ein "Ersatzteil" einsetzen und alles ist wie früher.
Habe mir dein Profil durchgelesen.
Puhh man könnte meinen Du bist selbst Arzt.
Bin morgen nach 2 Jahren mal wieder im MRT um einfach mal zu schauen, ob sich was verändert hat.
Habe mit 20(!) Jahren ein Vorfall in L5/S1 gehabt.
Den ich konservativ wieder hingekriegt habe.
Das ganze hielt dann 5 Jahre und ging wieder los.
Hab ich dann aber konservativ (KG,Spritzen...) auch wieder hingekriegt dauert aber schon ein bischen länger.
Dann wieder nach ca. 5 Jahren das gleiche Thema.
Und ich probierte 9 Monate alles was mir bekannt was (Ambulante Reha, Akupunktur, CT-Spritzen, Osteopathie). Nachdem alles nicht half lies ich mich operieren.
War eine Routinemässigeminimalinvasive offene Bandscheiben-OP.
Nach OP wieder ambulante Reha und begann wieder mehr Sport zu machen.
Machte bis vor 5 Jahren Leistungsport.
Begann nach der OP mit Walking, dann Nordic-Walking, Aqua-Jogging, leichtes Sportstudiotraining.
Als weitere Therapie versuchte ich Akupunktur, Laserbehandlung, Myoreflex, Stretching (täglich).
Mein Beschwerdebild war während der ganzen Zeit ein Schmerz im rechten Bein Knieabwärts und eigentlich nie Rückenschmerzen.
Bewegung und Liegen war immer gut aber sitzen über die ganzen letzten 4 Jahre schwierig.
Nun leider zusätzlich Rückenschmerz (eher stechender Art in der unteren LWS, fühlt sich irgendwie so an als ob die Knochen aufeinander drücken).
Habe seit der OP in 3 Jahren keine Medikament genommen.
Fände das auch als einen Riesen Rückschritt.
Vielleicht denke ich auch da altmodisch.
Weil ich merke selber dass das Ganze für mich auch Psychisch immer schwieriger wird zu verarbeiten. Vorallem nach der Verschlechterung jetzt.
Werde auch jetzt mit autogenem Training beginnen um ruhiger und entspannter zu werden. Und vielleicht auch mal mit Schmerzärzten über Medikament reden.

Habe übrigens einen 7 Monaten alten super tollen Sohn.
Und es tut verdammt weh, dass ich einfach gehandicapt im Umgang mit Ihm wegen meiner Beschwerden bin.
Habe zum Glück eine starke Frau die mich so gut wie´s geht unterstützt.
Tankgirl
Juhu Frank,

na, dann würde ich sagen warten wir doch mal den morgigen Tag ab und schaun, was das MRT so sagt zwinker.gif

Ich würde mal sagen, mach Dich nicht schon vorher selber verrückt und besprich doch mal einfach mit Deinem Arzt Deine Ängste und Deine Sorgen. Es ist sehr wichtig, dass Du zu Deinem Arzt auch Vetrauen hast und wirklich offen mit ihm darüber sprichst, welche Probleme Du hast, was dazugekommen ist (schmerztechnisch gesehen). Sprich einfach das Thema an, was kann bei Dir noch gemacht werden (vielleicht auch Medikamentös), wie denkst Du und wie denkt er über eine weitere OP und ggf. auch über ein Implantat..... Ach ja und Nein, ich muss Dich enttäuschen, ich bin kein Arzt tongue.gif

Du kannst mir glauben, mein Arzt hat so manches mal ein RIESEN FRAGEZEICHEN im Gesicht gehabt, weil ich nach der dem Anschein nach Erfolgreichen Behandlung, nach ein paar Wochen (in der Regel 2-3 Wochen) wieder ankam... jetzt tut das wieder Weh, nun habe ich jenes Problem und, und, und... Manchmal dachte ich schon, der Mann nimmt mich jetzt langsam nicht mehr Ernst und denkt, die Spinnt stirnklopf.gif

Er war so manches mal am Verzweifeln, besonders, weil ich ein ganz spezieller Patient war, bei dem nichts so war, wie es das Lehrbuch vorsah... Na, warum soll ich es ihm auch einfach machen, gelle smilie_lachttotal.gif

Ach und übrigends, Kinder können einem sehr gut über die Zeit helfen, meine zu dem Zeitpunkt 5-jährige Tochter hat das alles ganz toll gemacht und die Mama immer an der richtigen Stelle wieder zum Lachen bekommen... Geniesse die Zeit mit Deinem Sohnemann....

Na, dann drücke ich Dir mal die smilie_up.gif für morgen und Danke für die user posted image

Liebe Grüsse Anja
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