Hallo Mara,
wie Ralf schon schreibt, habe ich eine ähnliche Geschichte hinter mir, wie die, die Du gerade erlebst.
Ich bin nun 29 Jahre alt und hatte von 2000 bis 2002 vier Bandscheiben OP`s hinter mich gebracht. Bei mir sind eigentlich alle BS in der der LWS betroffen.
Es sind verschiedenen Dinge bei mir gemacht worden (Schmerztherapie, OP, KG, SCS-Gerät, PDA-Dauerkatheter usw.). Was nun letztendlich geholfen hat, weiß ich nicht. Nach den OP`s ging`s mir zumeist besser. Im Anschluss an die letzte OP (Nov. 2002) wurde ich in eine Orthese (Ganzkörperkorsett) gesteckt und musste damit 3 Monate rumlaufen. Das war zwar nicht gerade angenehm, hatte aber den Effekt, dass sich die ganzen Wirbelsäulenstrukuren beruhigen konnten und ich ganz langsam und gezielt mit einem Muskelaufbau beginnen konnte, ohne, dass ich mir im "Alltag" wieder etwas "kaputt" mache. Ich denke, dass gerade die Dinge, die im letzten Jahr gelaufen sind, letztlich zum Erfolg geführt haben.
Bandscheibenprothesen bei mehreren Vorfällen in so jungen Jahren, wie bei uns einzusetzten ist - laut "verantwortungsvoller Fachleute" - nicht gerechtfertigt.
Man sollte nicht vergessen, dass diese ganzen künstlichen Verfahren noch nicht ausgereift und mit sehr, sehr vielen "Ungereimtheiten" behaftet sind.
Eingebaut ist das Ding schnell, aber wenn es dann nicht besser, oder sogar schlechter wird, dann ist es eine "Einbahnstraße", aus der es kein Zurück mehr gibt.
Da wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Mein behandelnder Neurochirurg hier in Aachen hat mich immer davor gewarnt und verfolgte die Strategie, immer nur die notwendigsten Stellen zu operieren (d.h. ausschließlich das Bandscheibenmaterial in den Etagen zu beseitigen, wo ganz offenlichtlich Nerven "abgeklemmt" wurden, ohne Einsatz von "Fremdkörpern").
Auch ein SCS-Gerät wurde bei mir ausprobiert (allerdings leider ohne Erfolg).
Ich kann Dir wirklich nur raten, dass Du sehr vorsichtig auf vielversprechende OP-Methoden reagieren solltest. Ich bin selber 2 Jahre mehr oder weniger hinkend durch die Gegend gelaufen, oft ging das Laufen auch gar nicht und ich habe hier wochenlang gelegen bzw. in der Klinik. Es war eine üble Zeit und ich habe immer gehofft: "Wann kommt den endlich DIE Lösung", das kann doch nicht sein, dass ich nun X Spezialisten auf dem Gebiet befragt habe und immer noch hier mit diesen erbärmlichen Schmerzen und Ausfällen im Bein liege.....!
Rückblickend bin ich den "Spezialisten", die mir zum Abwarten geraten haben heute sehr, sehr dankbar. Heute kann ich sagen, dass ich komplett schmerzfrei bin. Medikamente nehme ich nun schon seit Februar diesen Jahres gar keine mehr.
Ich kann sportlich wieder eine Menge machen. Auch das Sitzen (was lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit war) ist wieder gut möglich.
Eigentlich führe ich inzwischen wieder ein ganz normales und altersgerechtes Leben.
Der Rücken spielt dabei kaum eine Rolle. Klar, ich versuche mich im Alltag rückengerecht zu verhalten und auch jetzt während meiner Schwangerschaft (bin nun im 8. Monat

) gelten einige andere "Regeln" (z.B. bei der Schwangerschaftsgymnastik oder der Geburtsvorbereitung) als bei "ungeschädigten" Frauen. Aber es sind wirklich Einschränkungen, mit denen man sehr gut leben kann.
Wenn man bedenkt, dass mein Körper es inzwischen schafft mit so vielen Kilos, die nun durch die SS hinzugekommen sind, mehr "schmerzfrei" klar zu kommen, dann bin ich wirklich sicher, dass alles auf einem sehr guten Weg ist.
Nun habe ich für Dich sicher kein Patentrezept. Das ist klar! Zumal ja jeder Fall auch anders liegt. Dennoch will ich Dir einfach raten, allen operativen Eingriffen sehr kritisch gegenüber zu stehen. Besonders, wenn es sich um künstliche Bandscheiben bzw. Versteifungs-OP`s handelt. Man darf Dein Alter bei der Geschichte nicht vergessen. Die Wirbelsäule sollte Dich ja noch etliche Jahrzehnte "tragen". Niemand kann Dir sagen, wie die Materialeigenschaften des "eingebrachten" Materials in einem bzw. 5 oder 10 oder 20 Jahren reagieren. Bei den künstlichen BS können Abnutzungserscheinungen auftreten, die Dinger können sich lösen und weitere Schäden in der WS-Verursachen u.s.w.! Bei den Versteifungs-OP`s besteht die Gefahr, dass Stäbe brechen bzw. die darüberliegenden BS (bei Dir dann schon in der BWS) kaputt gehen, da die Statik derart verändert wird, dass in den höhrern Etagen eine größere Belastung auftritt, die neue Schäden verursacht.
Vielleicht ist es Dir möglich ein SCS-Gerät auszuprobieren. Das wäre ev. eine Option, von den starken Medikamenten runterzukommen (einfach mal als Suchwort hier im Forum eingeben). Wenn Du dann die Schmerzen irgendwie in den Griff bekommen hast, wäre es unbedingt notwendig, mit ganz vorsichtiger KG loszulegen.
Dazu könntest Du eine Reha machen (vorsicht bei der Auswahl der Kliniken, es sollte eine hochspezialisierte Wirbelsäulenklinik in Deinem Falle sein....alles andere hat keinen Sinn und kann Deine Lage u.U. noch verschlimmern) oder eben regelmäßige ambulante und gute KG......!
Ansonsten kann ich Dir wirklich nur raten - auch wenn`s verdammt hart ist - Geduld aufzubringen und vielleicht noch mal bei Spezialisten vorstellig zu werden (unsere Aachener Neurochirurgie kann ich persönlich sehr empfehlen

), die vielleicht Deine Rezidiv-Vorfälle beseitigen.....! Damit wäre der physikalische Dauerdruck auf die Nerven ja erstmal weg und diese könnten sich erholen (übrigens hieß es bei mir auch von Zeit zu Zeit, dass das taube Gefühl im Fuß bleibt.....ich habe heute NICHTS mehr

.....also, abwarten und keine Angst!!!!).
Ich wünsche Dir auf jeden Fall von Herzen gute Besserung und liebe Grüße
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