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Komplette Version Alles halb so schlimm?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Reimund
Hallo
Muss erst mal meinen Frust loswerden.Komme gerade von meinen Eltern.War mal wieder der reinste Horror.Die wissen mal wieder alles besser. Zitat:
""Ein Bandscheibenvorfall ist nicht so schlimm,schließlich hat heute fast jeder Probleme im Rücken.
Was meinst du was ich früher in der Küche schleppen musste,schwere Kübel.Ich hab auch Schmerzen.Und ......... (mein Vater)hat ganz dolle Schmerzen im Arm und ist sogar LKW gefahren.Du kannst doch in deiner Firma noch am Band stehen,seh ich doch immer im Fernsehen,das ist doch keine schwere Arbeit.(Ich:"Ich kann aber nicht lange stehen,bsw.was anheben.")Ach,dann nimmt man eben mal eine Tablette,die Hauptsache ist doch du verdienst wieder Geld.Also ich wäre,da ganz anders als du.Wenn ich das wäre würde ich aber alles versuchen.Was meinst wohl,wie es mir manchmal geht,........usw.""
Ich habe dann meine Jacke genommen und bin abgehauen.Jegliche Diskussion erschien mir ziehmlich zwecklos.Es ist toll,von seinen eigenen Eltern als Simulant hingestellt zu werden.
Was lerne ich hieraus:"Erst wenn du mal richtig krank bist,lernst du deine wahren Freunde kennen,leider gehören meine Eltern nicht dazu." Schade smilie_auslachen.gif
Bye
Der wütende Reimund
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(Kurzinfo:Am 23 Nov.03 Tag der offenen Tür in der Dörenberg Klinik (Bad Iburg))
zur Dörenberg Klinik
Frauke
Hallo Reimund!

Find ich heftig, was du da schreibst und es tut mir total leid!
Ich weiß, es ist wahrscheinlich ein schwacher Trost, aber zum Glück sind hier ja jede Menge Leute, die dir zuhören und dich verstehen.

Gruß
Frauke
Pelikan
Lieber Reimund,

Du hast Dir wahrscheinlich die falschen Ansprechpartner gesucht. Deine Eltern sind eine andere Generation und früher wurde unter Umständen gearbeitet, wo heute uns heute jeder Arzt aus dem Verkehr ziehen würde. Das denke ich zumindest.

Andererseits musste ich auch immer kämpfen. Wenn ich bedenke, dass ich mich mit 15 erwachsen fand und meine Familie nie richtig hinter mir stand und ich um so öfter "mein Maul" aufgerissen habe. Und weisst Du was, ich würde es heute wieder tun. Auch wenn ich meine Mama oder Oma oder Bruder nicht mehr habe, so habe ich niemals meinen Standpunkt geändert, auch wenn Mama und Oma ja viel älter waren als ich.

Atme einfach tief durch und bleibe freundlich, wenn Du mit ihnen zusammen Kuchen isst. Ich denke heute, dass es immer schön ist, in entspannter Form einen Platz wieder zu verlassen.

Liebe Grüße
Birgit
Strubbel
Hallo Reimund,

gebe Pelikan recht.
Die ältere Generation hat sich nie mit dem Thema Schmerz so auseinander gesetzt wie wir es heutzutage tun (können). Da hieß es immer nur: Augen zu und durch. Und mal ehrlich, ein wenig davon tragen wir auch in uns. Denken auch, es wird wieder, nur nicht direkt aufgeben, sich nicht hängenlassen.
Auch wir denken uns hin und wieder (und ohne über den Hintergrund bescheid zu wissen), dass andere für die ein oder andere Sache, für die ein oder andere Erkrankung zu jung sind. Und was machen wir leider auch recht of? Wir denken, wir denken doch tatsächlich die Person XY sollte sich nicht so hängen lassen, aufhören zu kühmen, zu jammern, aufhören unser Mitleid zu erregen, DENN schließlich gehts uns ja auch nicht sooo gut....

Nicht falsch verstehen; Es ist ein ziemlich besch....eidenes Gefühl nach Hause zu fahren, den Menschen, die einem am längsten kennen über das eigene Leiden, Nicht-mehr-können, zu berichten. Keiner hofft, dass man total betüddelt wird. Ein paar verständnisvolle Worte, vielleicht auch nur ein stummer und verstehender Blick.

Auch wenns schwer fällt. Nimm es Deinen Eltern nicht zu übel. Vielleicht hast Du auch nur einen ungünstigen Augenblick gewählt, vielleicht selber übersehen, dass es einem oder beiden selber nicht so gut geht. Wann hast Du das letzte mal gefragt "sag mal, kannst Du noch?" oder so ähnlich.

So, jetzt bist eventuell wegen meiner Antwort säuerlich (?) dafür vielleicht auf Deine Eltern weniger wink.gif

Liebe Grüße und gute Besserung
Strub
quovadis1806
Hallo Reimund, winke.gif

seitdem ich mit nem Bsv in der Lws leben muss, L5 S1, kenn ich mittlerweile genügend Leute, die selber das Problem aber auch in der Hws haben , als auch durch meinen stationären Aufenthalt in der Klinik, ich bin nich operiert worden, zum Glück. Ich bin seit wenigen Tagen aus der reha / AHB von Bad Dürrheim,wo ich auch dort genügendm Leut kennengelernt habe, die eben auch dieselben oder andere Probs mit dem Rücken und auch den Scheiben wink.gif , hatten. Aber, ich muss auch dazu sagen , das ich hier im Forum , durch langes suchen , Betroffene gefunden habe, die mich verstehen. Es is nich leicht , von anderen verständnis oder dergleichen zu erwarten, die meisten können es nich. Die sagen dann eben nur, tja, Rückenschmerzen hab ich auch , damit muss man leben . Ich denke in unserer heutigen Zeit, man wird ja immer kranker ( kränker ?? ), is es nich immer einfach sich eben dieses bewußt zu machen , oder damit bewußter zu leben, dann noch hilfe von anderen erwarten , die es eben nich verstehen. ich , für meinen Teil , kann immer wieder nur dieses Forum empfehlen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen , es hat mir sehr geholfen.

Schmerzfreien Gruß
Stefan
Inka
Hallo Reimund,

sicher stimme ich zum Großteil den anderen zu, ABER es tut verd... weh, wenn die eigenen Eltern einen nicht verstehen (wollen).
Ich werde nie vergessen als mein Vater (der leider schon sehr lange tot ist) mir mal in einer schwierigen Situation gesagt hat: "Kopf hoch, gemeinsam sind wir stark". Da wusste ich, dass er mich versteht und mir helfen will und das hat damals so gut getan.

Trotzdem Reimund, gib Deinen Eltern noch ne Chance, vielleicht haben sie ja auch aus Betroffenheit und Hilflosigkeit so reagiert und gar nicht gemerkt, wie weh sie Dir getan haben.

Liebe Grüße

winke.gif Inka

Ralf
Hallo Reimund,

sicherlich haben sich die Zeiten geändert. Früher wurde geschuftet, jede Menge Stunden am Tag. Aber wenn man sich selber mal in diese Zeit zurückversetzt, es war eine gemütliche Zeit, ohne Hektik, Stress. Da wurde der Kaffee noch von Hand aufgebrüht mit dem kochenden Wasser aus dem Kessel, welcher auf dem großen Kohleofen stand. Eingekauft wurde um die Ecke im Tante Emma Laden, incl. Tratsch und Anschreiben. Gefeiert wurde mit Kartoffelsalat und Bockwurst.

Wie es heute aussieht, brauche ich wohl keinem zu schreiben, weiß wohl jeder von sich selber.

Und Kreuzschmerzen, Kreuzschmerzen und Bandscheibenvorfall sind leider verschiedene Paar Schuhe. Schmerzen zu haben, ist die eine Seite, mit der man sich irgendwann arrangieren kann, zur Not mit Pillen. Aber einen Bandscheibenvorfall zu haben, ist die andere Seite.

Ich selber bin 1984 operiert worden und habe auch nach der OP zwei mal im Jahr heftigste Schmerzen gehabt. Nun, da bin ich auch zum Arzt gegangen, Spritze abgeholt, ok, einen Tag ausgesetzt, wenn es allzu heftig war und am nächsten Tag hatte mich die Arbeit wieder. Es gab aber auch genau so Zeiten, da mußte ich mir eine Auszeit nehmen, weil es auch mit Spritzen nicht besser wurde.

Und noch was, Bandscheibenvorfälle sind heute an der "Tagesordnung" und selbst die Ärzte wissen bisher immer noch nicht, warum das so ist. Sicherlich gab es auch früher den einen oder anderen verkannten Bandscheibenvorfall, weil die Diagnostikmittel einfach nicht zur Verfügung standen.

Sicherlich ist es nicht gerade toll, wenn die eigenen Eltern dem Sohn gegenüber kein Verständnis aufbringen. Aber ich denke, daß es aus der Unwissenheit gegenüber der Krankheit "Bandscheibe" geschieht. Schmerzen hat ein jeder Mensch in seinem Leben gehabt. Daher versuche, Deine Eltern zum Thema aufzuklären. Schildere ihnen Lebenssituationen, in denen Du kein "Weichei" warst und ebenfalls mit Schmerzen (Krankheit) arbeiten gegangen bist.

Bereite Dich auf ein aufklärendes Gespräch mit Deinen Eltern vor, aber gib sie nicht kampflos auf, motiviere sie, mit Dir gemeinsam nach einer Lösung zu suchen!

Freunde gibt es morgen neue, aber Eltern hat man nur einmal.

Ich wünsche Dir die Kraft und Besonnenheit, Deine Eltern zu überzeugen - nicht überreden!

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
Hansi
biggrin.gif
Hallo Reimund,
bin ja auch vom Junior irgendwann zum Senior geworden. Auch ich habe mich während der Erziehung und teilweise auch heute noch ertappt wie ich meinen Kindern so ähnliche Sachen gesagt habe. Ich tat es aus irgend einem Zusammenhang heraus um den Kindern Mut zu machen. Es war dann aber die falsche Wortwahl. Ich glaube, dass Deine Eltern es nicht so meinen wie es sich im ersten Augenblick anhört. Man reagiert normalerweise so wie Du reagiert hast. Jacke - und Tschüss. Versuche doch einmal ein sachliches und ehrliches Gespräch mit Deinen Eltern zu führen. Ich bin überzeugt davon, dass auf einmal ganz andere Aussagen im Gespräch aufkommen. Zumindest erklärende, was die Aussagen selbst betrifft. Versuche einfach mal ruhig zu bleiben, richtig zuzuhören und auch Deine Eltern anhalten richtig zuzuhören. Nehmt Euch wirklich Zeit dafür.
Deine Eltern haben Dich damals nicht in die Welt gesetzt um Dich zu ärgern.
Ich bin einfach in dem Alter wo ich einerseits noch Kind, andererseits eben Vater und sogar schon Opa bin. Glaube mir, in einem ruhigen Gespräch sieht alles ganz anders aus.
Versuch es. Eltern hat man nur einmal im Leben.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Hansi m.B. sonne.gif sonne.gif winke.gif
Hollie
Guten Morgen Raimund,
ich denke auch, dass Deine Eltern Dir nicht absichtlich wehgetan haben. Das Problem ist eben, die Schmerzen und Beeinträchtigungen eines Bandscheibenvorfalls kann eben nur jemand verstehen, der selbst einen hat. Man kann es ja nicht mit Worten beschreiben, wie der Schmerz sich anfühlt. Und für alle anderen Leute ist das eben gleichzusetzen mit "Rückenschmerzen" und demnach dann auch nicht so schlimm. Ich habe auch mal ähnliches erlebt, allerdings nicht mit meinen Eltern, sondern mit meinen Schwiegereltern. Mein Schwiegervater hatte selbst einen BSV, aber einen von der Sorte, der nach ein paar Wochen Spritzen und Schonung wieder okay war. Als ich dann zum ersten Mal Probleme damit hatte, kam dann auch "Ach, das ist ja bald wieder vorbei" und sowas und nach einem halben Jahr wurde ich wohl auch als Simulantin angesehen und als faul, weil ihr armer Sohn ja entsprechend mehr im Haushalt tun musste.

Vielleicht solltest Du Deinen Eltern mal einige Beiträge hier aus dem Forum ausdrucken, damit sie die Beschwerden von uns Bandis besser verstehen können.

Ansonsten kann ich Dir nur den Tipp geben: Rede mit ihnen und söhne Dich mit ihnen aus. Ich weiss nicht, wie alt sie sind, aber wie oben schon jemand schrieb: Eltern hat man nur einmal. ´

Einen schönen Sonntag wünscht

Sabine smokin.gif
Tetje
Hallo Reimund
Ich kann dich verstehen, so einen Vater hatte ich auch. (Mutter war eine TOLLE Frau) Wenn er sagte, die Farbe ist blau... dann war sie blau, auch wenn sie gruen war usw. Ja keine Schwaeche den Kindern gegenueber zeigen. Waerme und Herzlichkeit........rock.gifrock.gifrock.gif nur von der Mutter. Das Motto hiess: Nur was uns nicht umbringt , macht uns nur haerter!!! Bei dir geht es bestimmt nicht nur um diesen einen geschilderten Fall, da ist wenn du zurueck denkst, noch mehr in dir aufgestaut. Du stellst dir das miteinander mit deinen Eltern anders vor...und das schon seit langem,,,,,,richtig? Ratschleage kann man dir hier viele geben, aber HELFEN?rock.gif?? helfen kannst nur DU dir selber.
Ich hatte damals meinem Vater gesagt was I C H mir vorstelle von einem Vater und nicht was ER sich vorstellt von SEINEM Sohn. Fazit: Seit 20 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern, eine glueckliche Ehe, einen wirklich toll erzogenen Sohn mit sehr gutem Kontakt zu seinen Eltern, obwohl er nicht mehr zu Hause wohnt ( Ich habe aus den Fehlern meiner Eltern gelernt) .
So Reimund, wie du jetzt mit deinen Eltern , bezueglich DEINEM Problem umgehst, bleibt dir ueberlassen. Nur ueberlege deine Schritte vorher, ein: Das habe ich so nicht gemeint, wird von deinen Eltern dann nicht mehr akzeptiert. Ich weiss wovon ich spreche.
Gruss
Tetje
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