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Komplette Version Reha nach der OP ja oder nein

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Bajana
Hallo Leidesgenossen,
Ich bin mit mir ein sehr sportlicher, bewegungshungriger, mit sich selbst sehr ungeduldiger Mensch und hatte ende August einen Bandscheibenvorfall, L4-L5 mit tierischen Schmerzen. Ich konnte nicht auf dem Rücken liegen und hatte Lähmungserscheinungen im rechten Bein. Der Orthopäde behandelte mich 5 Wochen lang mit zahlreichen Infusionen, Spritzen, 3mal PDA-Schmerztherapie und Krankengymnastik.
Nachdem die Schmerzen nach 3 ½ Wochen weg waren blieb noch das Taubheitsgefühl unterhalb des rechten Knies sowie eine Fußheber und Senker schwäche, kein Zehen und Hackenstand war möglich.
Ich suchte einen anderen Orthopäden auf, welcher meinte, sofort operieren, da ich sonst diese Störung als bleibenden Schaden behalten würde. Am 13.10. wurde ich nach neurologischen Untersuchungen im St.Anna in Herne operiert. L5/S1; Spinalkanal erweitert, Bandscheibenkern wurde entfernt sowie ein Stück vom Wirbelbogen. 8 Tage Krankenhaus und viel Ruhe zuhause. Die 7cm Narbe ist gut verheilt, an das (super erotische) Homanmieder habe ich mich gewöhnt. (noch 6Wochen).
Der nachbehandelde Arzt verordnet mir Ruhe, Ruhe, Ruhe.
Ich möchte aber gerne was für mich, meinen Rücken, gegen meine Schlafstörungen und psychischen Instabilität tun. Eine Anschlussheilbehandlung/Reha hält der Nachbehandelnde Arzt für zu anstrengend und wird auch vom St. Anna nicht empfohlen. Krankengymnastik. kann ich evtl. in 14 Tage vorsichtig beginnen.
Wie sind denn Eure Erfahrungen? Ich höre immer, dass alle Bandscheiben operierten eine Reha bekommen und mit dem Muskelaufbau zügig begonnen wird.
Ich allerdings soll zusehen, wie der körperliche Verfall weiter einher geht und ich noch schlapper werde. Ich bin unsicher, was ich tun kann und was besser nicht, was richtig ist für mich und wie mein weiterer Weg aussehen wird.
Solidarischen Gruß
Barbara
Manon
Hallo Bajana,
willkommen bei uns.
Nach meiner OP (L5/S1) am Mai 2000 sagte mir der Chirurg, der mich operierte: Sobald an den "Knochen gekratzt" wird, mindestens 6 Wochen nicht sitzen und sehr vorsichtig sein. Ich habe das auch gemacht. Ich kam zwar sofort in Reha, aber die Therapeuten waren wirklich sehr vorsichtig und hörten sofort auf, wenn es irgendwie Schmerzen bereitete. Ich war noch nach Wochen total schlapp und fertig; vielleicht auch deshalb, weil ich vorher 1 Jahr fast nur von Spritzen, Infusionen und Schmerzmitteln gelebt habe.
Ich kann Dir nur raten: Mach langsam, hör auf Deinen Körper, der sagt Dir schon, wenn es zuviel wird, und hör auf die Ärzte. Ich denke, dass Du noch eine Reha machen wirst, aber erst mal Deinen Körper und die Psyche langsam aufbauen sollst, nachdem Du schmerzfrei bist.
Und dass die Ärzte Dir Ruhe verordnen, kann ich verstehen, nachdem bei der OP ja mehr gemacht wurde, als nur ein Stück Bandscheibe zu entfernen.
Also: Ruhe Dich aus, genieße die Zeit ohne Schmerzen, alles andere kommt auch noch.
Alles Gute und Gruss
Manon
Inka
Hallo Barbara,

herzlich willkommen bei uns!

Tja, da ist es natürlich schwierig zu sagen, Reha ist gut oder Reha ist NOCH nicht gut.
Je nach OP und was gemacht wurde, geht es entweder unmittelbar im Anschluss daran in die AHB (Reha), oder eben erst ein paar Wochen später. Die knöchernen Strukturen müssen ja auch zuerst einmal einigermassen stabil verheilt/verwachsen sein, bevor über aktive Bewegung gefahrlos wieder ein Muskelaufbau möglich ist (und so wie Du es beschreibst, scheint das bei Dir der Fall zu sein).
Wenn es sowohl von den Ärzten im Krankenhaus wie auch vom nachbehandelnden Arzt für noch zu früh gehalten wird, dann würde ich schon erst mal auf die hören. Sprich doch noch mal mit Deinem Arzt, ob dann, wenn die Ruhephase vorbei ist, eine Reha angesagt ist, (und nicht nur ambulante KG daheim), denn dort wird wirklich sehr individuell auf den einzelnen eingegangen, so wie Manon schon geschrieben hat.

Tja Barbara, wie heisst das Zauberwort für uns Bandis? Genau: Ged.... rolleyes.gif

Liebe Grüße und alles Gute

winke.gif Inka
Kessi
Hallo Barbara,

bei mir verlief es anders, gleich nach Krankenhaus in die Reha.
Dort bekam ich sehr viele Therapien, besonders KG in Form von Einzel, Gruppen und Wassergymnastik.
Sitzen durfte ich nicht, es gab Stehtische.
Nach einer Woche dort kam noch Muskelaufbau an Geräten hinzu, täglich.
Ruhe?? Ich hatte noch starke Schmerzen und Krämpfe im Bein, bekam Schmerzmittel und Infusionen.
Ob vielleicht nicht doch ein paar Wochen später die Reha günstiger gewesen wäre,
es ist überall unterschiedlich.
Du trägst ja auch ein Korsett, der Spinalkanal wurde erweitert, vielleicht darfst du deshalb keine KG. kinnkratz.gif
Wie lange sollst du diese Abstützung tragen?
Hast du noch Schmerzen/Taubheit?
Warte wirklich lieber ab mit Muskelaufbau, wenn du gut laufen kannst, gehe spazieren, ist auch besser als nur liegen.

Gute Genesung
wünscht dir Kessi winke.gif
Bajana
Danke für Eure Post,
habe verstanden und das Zauberwort "Geduld " mir nochmal intravenös gegeben.
Habe alles, nur das nicht!!!!!
Ja, ich bin soweit schmerzfrei. Habe noch einen großen tauben Zeh und komme nicht gut auf die Hacken. Korsage noch ca 6 Wochen.
Wie lange konntet ihr nicht arbeiten gehen?
Wenn ich höre, das ihr gar nicht sitzen durftet, dann habe ich schon viel falsch gemacht. Ich sitze schon häufig, liege ab und zu und gehe viel spazieren fahre kurze Strecken Auto. Ich habe eine 3jährige Tochter, da ist nicht viel mit wirklicher Ruhe.
"Mein Körper wird mir sagen wenn es zu viel ist" sagt ihr. Ich habe, so glaube ich, kein gutes Gefühl dafür, wann was zu viel ist und bräuchte klare Verhaltensanweisungen die ich nicht bekommen habe.
Meint ihr, daß ich wieder Sport,joggen ,skifahren usw kann?
Gibt es da Erfahrungen?
Nach welcher Zeit?
Schön, das es dieses Forum gibt- auch wenn es Gift ist lange vor der Kiste zu sitzen.
Danke Bajana
Anette
Hallo Bajana,

mit dem Sitzen nach der OP ist jeder Arzt anderer Ansicht. Ich durfte auch 6 Wochen nicht sitzen. Auch erst nach ca. 6 1/2 Wochen konnte ich dann zur Reha. Dort waren aber auch Mitpatienten, die gleich nach der OP zur Reha kamen. Viele durften gleich sitzen andere auch nicht. Es gibt sicherlich von Klinik zu Klinik und dort selbst von Arzt zu Arzt unterschiedliche Ansichten darüber. Was nun die bessere Variante ist, kann ich Dir leider nicht sagen.

Mit dem Sport solltest Du Dich am Besten mit Deinem Arzt absprechen. Dieser kann Dir sicherlich weiter raten, ab wann und in welchem Umfang Du wieder damit beginnen kannst.

viele liebe Grüße und weiterhin gute Besserung wünscht Dir Anette
Heidi
Hallo Barbara,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Bandi-Club.

Mit Verhaltensmaßnahmen nach einer OP kann ich nicht dienen, da ich bis jetzt noch nicht operiert worden bin.

Richte Dich bitte nach den Anweisungen des Anna-Hospitals, da diese Ärzte Dich operiert haben und wissen, was sie an Deiner Wirbelsäule gemacht haben und wie lange diese braucht um wieder belastbar zu sein. Falls Du zu früh anfängst mit Joggen und Sport, kannst Du evtl. mehr kaputt machen, als gut ist. Ich kann verstehen, dass es nicht immer einfach ist Geduld aufzubringen, aber das ist nun mal unser Los. Denke dran, Du hast noch ein langes Leben vor Dir, was sind da jetzt ein paar Wochen??

Ich wünsche Dir die Kraft und Ausdauer, dass alles unbeschadet durchzustehen. Du bekommst auch noch Deine Chance, wieder Muskelaufbau und Sport zu betreiben, vielleicht dann mehr als Dir lieb ist. Also warte die vorgegebene Zeit ab und dann setze alle Hebel in Bewegung, dass Du auch Deine Reha bekommst.

Generelle Zeitvorgaben kann man nie machen, denn jeder Mensch ist anders und reagiert anders. Aber höre immer auf Deinen Körper und mache nur das was ihm auch bekommt.

Herzlich Willkommen

Heidi winke.gif
joergine1
Hallo Barbara,

Willkommen hier im Club.

Es ist sicherlich nicht einfach, ruhiger zu werden, und wirklich GEDULD aufzubringen. Das kennt hier ja nun jeder von uns. Und mit Sicherheit hängt auch jedem von uns dieses Wort schon zu den Ohren raus, aber es ist nun mal leider so.

Du sagst, daß Du ein kleines Kind im Alter von drei Jahren hast. Nun da kann ich sehr gut mit Dir fühlen. Ich selber habe drei Kinder, und da ist es auch nicht so einfach mal zur Ruhe zu kommen. Aber ich habe für mich den Kompromiss gefast, daß ich mich ausruhe, wenn meine Jüngste (2) ihren Mittagsschlaf macht. Auch meine beiden Ältesten haben verstanden, daß diese Zeit mir gehört.

Man muß seinen Tagesplan ganz neu umstellen. Ich selber habe zum Beispiel folgende Regelung:

- Alle Termine lege ich auf Vormittags, denn da sind meine Großen in der Schule;
- wenn ich keine Termine haben, dann erledige ich vormittags meine Hausarbeit soweit es geht.
- Mittagsruhe gehört mir allein!!;
- der Nachmittag gehört dann den Kindern und mir = das ist dann die Zeit, wo ich mal zu meiner Freundin fahre, oder wo ich dann auch einfach mal so irgendwas mit meinen Kindern unternehme (Sei es basteln, lernen, lesen, Videonachmittag, spazieren gehen, oder ähnliches);
- ab 20 Uhr ist dann alles erledigt, und dann gehört der Abend mir und meiner Ruhe (die ich dann auch wieder brauche);

Da ich selber noch nicht operiert wurde, aber selber seit einem Jahr jetzt zu Hause bin, versuche ich laut Angaben der Ärzte einfach alles an Sport. Daraus habe ich gelernt, daß ich nicht mehr schwimmen kann, ich vertrage kein Radfahren aber zu meinem Erstaunen kann ich sehr gut Inliner fahren. Denn damit habe ich keine Probleme. Ansonsten versuche ich meine Energie in einem Fitnessstudio zu lassen. Mir hat wirklich der Arzt geraten, daß ich es ausprobieren soll, denn nur ich kann sagen, wann mir etwas weh tut, und wann nicht.

Du schreibst, daß es Dir schwer fällt, die Signale Deines Körpers zu verstehen. Aber ich versichere Dir, daß dies auch noch mit der zeit kommt. Im Moment fällt es Dir einfach schwer, Dich ruhig zu verhalten, weil Du ein Energiebündel warst. Aber mit der Zeit wirst Du ruhiger. Du wirst Dich dann besser beobachten und dann, wenn Du Schmerzen hast, genau wissen, was Du falsch gemacht hast. Ich habe dafür selber ein ganzes Jahr gebraucht, und habe trotzdem noch Schwierigkeiten, mich zu zügeln. Die Quittung für meine Sturheit und mein Ehrgeiz kommt dann meistens sehr schnell.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Du bald Deine Ruhe findest. Und wenn es gar nicht mehr geht, dann bist Du hier auch richtig, um sich mal auszuheulen.

Einen schönen, schmerzfreien Sonntag wünsche ich Dir.

Sabine winke.gif winke.gif
Bajana
Danke für die netten Worte,
ja ich glaube ich werde schon langsam ruhiger. Geht ja nicht anders.
Das schlimmste ist die Erkenntnis, das ich nie wieder das machen werde wie früher. Ich werde nie wieder meine Tochter ohne Angst bei dem Spiel " wer kommt in meine Arme " auffangen und in die Luft werfen. (Dabei ist es passiert)
Ich werde nie wieder Wildwasserkajak fahren, nie wieder schwarze Piste brettern, meiner Tochter nicht das schlittschuhfahren beibringen und auch sonst nicht unbeschwert durch das Leben laufen.
Das Bild von der gebrochenen Fau geht mir nicht aus dem Kopf und ich habe Nächte, Tage darüber geweint, das aus der agilen, attraktive, selbstbewußten, Powerfrau, eine zerbrechliche, schwache Mutter geworden ist, die nicht in der Lage ist, für sich selbst geschweige für ihr Kind zu sorgen.
Die psychische Belastung finde ich fast schlimmer als die Körperliche.
Langsam, ganz langsam rappel ich mich wieder auf und verstehe, das das Leben nicht vorbei ist ---Nur ganz anders wird.
Mal sehn, was es für mich an neuen Erfahrungen bereit hält.
Gruß Bajana
barbara57
Hi Barbara,

auch von mir ein etwas verspätetes Willkommen im Forum.
QUOTE
Die psychische Belastung finde ich fast schlimmer als die Körperliche.

Das kommt mir bekannt vor: ständig der Gedanke "darf ich? tut das weh? was sagen meine noch vorhandenen Bandscheiben dazu?" Am Anfang, kurz nach der Op, war das schlimmer, jetzt (7,5 Monate) danach, ist es etwas besser geworden. Ich bin zwar immer noch vorsichtig, aber manchmal kann ich den Rücken auch schon ganz gut vergessen. Es geht also aufwärts. Ich sehe keinen Grund, warum Dir das nicht gelingen sollte.

Das mit dem Skifahren würde ich an Deiner Stelle auch erst mal lassen, aber vielleicht geht es ja nächsten Winter wieder? Erst mal ganz sanft und dann mal krachen lassen. Ich bin auch eher ein Typ, der sich ab und zu verausgaben muß, damit ich zufrieden bin. Da ich auch nicht mehr schwer heben darf (ebenfalls operiert, L4/L5) und aufpassen muß, gehe ich manchmal die Wand hoch. Und was bringt's? Nix. Wad häb i dat nütz? Nischt. (Hat's was gebracht? Nein). Also weiter Geduld Geduld Geduld.

Die Idee mit dem Schlittschuhlaufen würde ich allerdings an Deiner Stelle NICHT aufgeben. (Am Wochenende stand ich mit glasigen Augen und plattgedrückter Nase an einer kostenlos nutzbaren Eisfläche.) Es muß ja nicht gleich morgen sein, das Leben ist noch lang genug.

Zum Thema Reha: bei mir wurde ein mikrochirurgischer Eingriff gemacht, der mir eine Narbe mit 8 Stichen eingebracht hat. 12 Tage nach der Op in die AHB (4 Wochen), dann noch 2,5 Wochen zu Hause, dann seit 02.06. wieder bei der Arbeit. Seitdem habe ich noch keinen Tag wegen meines Rückens gefehlt. (Wenn sich der Schmerz vom Wochenende allerdings fortsetzt, könnte das demnächst passieren, roechel.gif.)

Liebe Grüsse und gute Besserung weiterhin,
Barbara
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