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Komplette Version MRT - JA oder NEIN

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Ralf
Hallo Bandis,

habe den Beitrag von Irmel gesplittet, damit Ihr Beitrag nicht ganz aus dem Zusammenhang herausgerissen wird.

Zitat
Hallo Herr/Frau Irmel,

narürlich kann man ohne MRT ein BSV diagnostizieren.
80% der Diagnose basiert auf der Anamnese und den klassischen "neurologischen Untersuchungen".
Man kann aufgrund der neurologischen Ausfallserscheinungen (motorisch/sensibel - Dermatome) sogar genau die betroffenen Nerven benennen.Dies ist für die Neurologen täglicher Alltag.
Ich muss sogar ihren Orthopäden loben,daß er sich anscheinend gut auskennt.
Ein MRT wird von erfahrenen Ärtzen hauptsächlich zur weiteren Beurteilung ( wie Größe,Ausdehnung,Art,Bestättigung des BSV,OP Vorbereitung..etc ) angestrebt und keinesfalls als alleiniges Diagnostikum.
Das MRT hat nur einen untergeordneten Stellenwert in der BSV-Diagnostik,was viele Patienten nicht wissen!
Überweisung zum MRT können sie auch von ihrem Hausarzt einholen,falls sie mit ihrem Orthopäden nonkonform sind.




Sehr geehrter Herr Dr. med und noch ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Als Neurologie-Geschädigter* mag ich Ihre Aussage so auch nicht stehen lassen. Ich gebe Ihnen durchaus recht, daß ein CT oder MRT nicht unbedingt zur Diagnose eines BSV vorhanden sein muss, dies setzt aber einen guten Kenntnisstand des Arztes voraus. Alleinig die Höhenminderung der Wirbelkörper auf einem RöBi lässt schon den Schluss zu, daß ein Vorfall oder Vorwölbung vorliegt, verbunden mit den von Ihnen erwähnten neurologischen Untersuchungen rundet sich das Bild dann ab.

Aber, eine Aussage über Größe und Schwere des Vorfalles kann auch der beste Mediziner ohne bildgebende Diagnostik nichts ausrichten und erst ein CT oder MRT bestimmt den weiteren Behandlungsablauf.

Bitte um Korrektur, falls es so nicht stimmen sollte.

* ich bin 1984 trotz massiver Rückenschmerzen mit Austrahlungen und lahmen linken Bein neurologisch als gesund abestempelt worden. Erst nach einem 3/4 Jahr kam dann der Neurologe auf die Idee, doch mal ein CT machen zu lassen, nachdem er mir schon eröffnete, daß ich mal wieder an Arbeit denken solle.

Liebe Grüße

Ralf winke.gif
Ave
Klasse... Wenn ich mir die Aussagen so gebe, dass BSV`s duch Neurologen anhand des Nervenschädigungsbildes ohne CT/MRT diagnostiziert werden können.
Dann sag ich mal "hallellujah", dass ich mit einem aktuellen MRT in der Tasche zum Neurologen ging - auch wenn er anhand - O-Ton des an Arroganz nicht zu überbietenden Neurologen - der nichtssagenden Bilder nicht feststellen konnte - nein nicht WOLLTE, dass ich Schmerzen habe.
*achtung ironie* Da ich ja keine Nervenschädigung habe, bilde ich mir meine beiden BSV`s, meinen Gleitwirbel und meinen durchgebrochenen Wirbel und die daraus resultierenden Schmerzen nur ein und brauche mich nicht so haben und ich faules Stück kann endlich wieder arbeiten.

Ich glaub, ich geh besser wieder, bevor ich hier den Rappel krieg....
MartinaW
zwinker.gif Dann geb ich jetzt auch noch mal meinen "Senf" dazu:

Es klingt für mich ganz brauchbar, wenn man anhand eindeutiger Symptome z. B. bezgl. der Dermatome, Lasegue und anderer charakteristischer Zeichen, einen BSV benennen kann.

Meist ist es jedoch so wie z. B. bei Ralf, dass nicht so eindeutige Dinge/Symptome etc. den sog. "erfahrenen" Orthopäden/Neurologen/Neurochirurgen (eben gerade in Ermangelung der bildgebenden Diagnostik) zur Aussage bringen:

"Denn ist da auch nichts!"

Genau diese ERFAHRENEN FACHÄRZTE haben nämlich (ihrer Meinung nach rock.gif ) schon ALLES gesehen und ERLEBT und zweifeln demzufolge NATÜRLICH am Patienten und NIEMALS an SICH stirnklopf.gif

Und wenn dann der "dumme, arbeitsscheue Patient" dann nach monatelangen Umwegen/Quälerei und zahllosen unhaltbaren Unterstellungen, auf diese Fachärzte zugeht und sie mit der RICHTIGEN Diagnose konfrontiert,

dann ist er die Ausnahme, gibt es so etwas ja sonst gar nicht etc, etc. ....

Das ist meine persönliche Meinung nach meiner persönlichen, besonders negativen Erfahrung mit 4 Orthopäden, drei Neurologen, einem HA und einem NC (innerhalb von 8 Monaten nicht in der Lage bildgebenden Diagnostik zu veranlassen, trotz ständiger Hinweise auf progressiven Schmerz)! arschtritt.gif

winke.gif Martina
Dr.med
Hallo Herr Ralf,

bedanke mich sehr für ihre Kritik und Anregung,jedoch haben sie da einige meiner Aussagen wohl missverstanden.

Entwicklungsgeschichtlich wäre eine primäre Bedeutung/Anhängigkeit vom MRT ja fatal gewesen,weil dies hätte bedeutet,dass man vor der Einführung des MRT`s alle BS-Patienten nicht behandelt/operiert hätte (weil es ja angeblich nur ein "Verdacht" sei,also nichts konkretes).
Gottseidank,dass dem nicht so war.

In der Medizin sollte jeder Assistenzarzt fähig sein einen BSV mittels der klassischen neuro-Unters. zu diagnostizieren (mit oder ohne Rö,CT,MRT);dies ist nun wirklich keine Kunst.
Der Aufbau und der Verlauf der Nerven erlauben es genaue Diagnosen über den ORT (Betonung liegt hier auf Ort und nicht auf Größe) des BSV zu stellen und dies ohne MRT.

Ihre Aussage:

Zitat
Aber, eine Aussage über Größe und Schwere des Vorfalles kann auch der beste Mediziner ohne bildgebende Diagnostik nichts ausrichten und erst ein CT oder MRT bestimmt den weiteren Behandlungsablauf.


Dies hatte/habe ich niemals bestritten .Sehen sie dazu auch meine anfängliche Aussage an Fr.Irmel:

Zitat
..... MRT hauptsächlich zur weiteren Beurteilung ( wie Größe,Ausdehnung,Art,Bestättigung des BSV,OP Vorbereitung..etc ) angestrebt und keinesfalls als alleiniges Diagnostikum.



Ich hoffe,daß ich die Missverständnisse ihrerseits ausräumen konnte.
Sehen sie es mir bitte nicht nach,daß ich meine Antwort aus Zeitgründen kurz gehalten habe.
Im übrigen ist es sehr bedauerlich,daß sie schlechte Erfahrung mit einigen sehr wenigen Kollegen gemacht haben.

Wünsche ihnen und ihrer Familie alles Gute und vor allem Gesundheit.
Ave
Lieber Dr med...

Für mich impliziert Ihre Aussage aber, dass Bandscheibenpatienten, die KEINE neurologischen Ausfallerscheinungen haben, mit dieser Methode dann nicht richtig diagnostiziert werden (können). Weil - wenn Nerv nicht geschädigt, dann auch keine Untersuchungsergebnisse.
So les ich das jedenfalls.


Und seien Sie mir nicht böse - was im Studium gelehrt wird und was man sich als schmerzgeplagter Patient dann teilweise vorwerfen lassen darf, weil Arzt keinen blassen Schimmer hat, was er tut geschweige denn, was er noch tun soll und einfach "fishing in the blind" betreibt...
Da können viele hier wohl ein Lied davon singen.
Die Praxis sieht leider anders aus.
Vlt hab ich auch nur das Pech, weil ich Kassenpatient bin, was weiß ich arschtritt.gif
Dr.med
Hallo Ave,

Zitat
Für mich impliziert Ihre Aussage aber, dass Bandscheibenpatienten, die KEINE neurologischen Ausfallerscheinungen haben, mit dieser Methode dann nicht richtig diagnostiziert werden (können). Weil - wenn Nerv nicht geschädigt, dann auch keine Untersuchungsergebnisse.
So les ich das jedenfalls.


vielleicht beantworte ich besser ihre Frage mit einer Gegenfrage:"Sind sie als gesunder Mensch je zum Arzt gegangen ohne Schmerzen?
Einen BSV zu haben bedeutet nicht gleich,dass man Krank ist.
Viele Menschen leben (zum teil ohne zu wissen,dass sie evtl. einen BSV haben)mit einem BSV.
Pathologisch wird es erst ,wenn es irreversibel gesundheitsgefährlich oder Symptome in Form von Schmerzen bereitet.


Verstehen sie mich bitte nicht falsch Herr/Frau Ave,aber ihre Meinung zu den letzten beiden Themen kann ich nicht teilen.

Zitat
Und seien Sie mir nicht böse - was im Studium gelehrt wird und was man sich als schmerzgeplagter Patient dann teilweise vorwerfen lassen darf, weil Arzt keinen blassen Schimmer hat, was er tut geschweige denn, was er noch tun soll und einfach "fishing in the blind" betreibt...

Bei aller Liebe,aber bitte erwarten sie nicht,dass ich zu dieser Frage mich äussere,weil es schlichtweg eine emotionalisierte Pauschalisierung ist.
Es ist sehr schade,was ihnen anscheinend bedingt durch andere Kollegen widerfahren ist,aber ich finde es schade,dass sie ohne Ausnahme alle Ärzte mit solchen Äusserungen despektierlich dahinstellen.

Zitat
Vlt hab ich auch nur das Pech, weil ich Kassenpatient bin, was weiß ich

Es ist sehr bedauerlich,dass ihnen das Gefühl vermittelt worden ist,als Kassenpatient nur 2.Wahl zu sein.
Dem ist Gottseindank nicht so.Was müsste ich dann erst sagen,da ich ebenfalls Kassenpatient bin?
Also ich denke,dass sie da subjektiv sich in was hineingesteigert haben.

Ausser dem Chefarzt verdient niemand an Privatpatienten!!
falco
Hallo Dr.med,

es mag ja das Ziel sein, dass möglichst alle Ärzte anhand der Symptome einen BSV erkennen können. Das das durchaus möglich ist, bezweifle ich nicht.

Nur kann ich Ave´s Erfahrungen bestätigen. Das soll aber kein pauschales Urteil über die Ärzte versch. Fachrichtungen sein, zeigt aber deutlich, dass es so selten nun auch nicht vorkommt. Kleines Beispiel: Mein BSV hat mich über Nacht ereilt, ich hatte absolut keine Ahnung, was da mit mir passiert war. Im Nachhinein weiß ich, dass es absolut klassische Symptome waren - starker Schmerz entlang S1-Dermatom, ebenso totale Gefühl- und Kraftlosigkeit. Mein HA schaute sich die Wade an und schrieb eine Überweisung zum Chirurgen - Diagnose:Verdacht auf Muskelzerrung! Und auch der Chirurg wusste keinen Rat, kam aber zumindest auf die Idee, einen befreundeten Orthopäden anzurufen und mich auf dessen Rat zur CT zu schicken.

Wie man sieht, kann man als Patient auch ziemlich großes Pech haben. Aber es stimmt schon, glücklicherweise gibt es auch die anderen, guten Ärzte, nur die muss man erstmal finden.

Freundl. Grüße!
murmel
Hallöchen Ihr da wink.gif
Hatte mal einen sehr guten Freund gehabt, er war Chefarzt eines Unfallkrankenhauses.
Leider auf die Signale seine Körpers nicht gehört, deshalb war.
Der hat mir mal gesagt! Ärzte sind auch nur Handwerker!
Es gibt darunter sehr Gute, Gute usw.

Es sind halt auch nur Menschen mit ihren Stärken und Schwächen!
So wie sie Wir alle haben!
Aber eins sollten wir bei all unseren Beschwerden nicht vergessen, der Mensch ist keine Maschine weder Patient noch Arzt!

murmel smilie_bank.gif
Ralf
Hallo Dr.med,

vielen Dank für Ihre Aussage. Mir lag es fern, hier Kritik zu üben!

Ich persönlich freue mich für Ihr Engagement hier und denke, die Zeit kann man sinnvoller nutzen, als hier zu debattieren, ob ein MRT nun Vorteile mit sich bringt.

Es gibt da mit Sicherheit viel dringendere Fragen unserer Mitglieder, die Sie als kompetenter Arzt besser beantworten können.

Liebe Grüße und nichts für ungut

Ralf winke.gif

Dr.med
Hallo Herr Falco,

ich bedanke mich für ihren interessanten Beitrag und möcht etwas näher darauf eingehen,um auf eine Problematik aufmerksam zu machen,deren Entwicklung mir schon Besorgnis bereitet.

Sie sprechen in ihrem Beitrag über die mangelnde (unter anderem neurol.)Kenntnisse einiger niedergelassenen Hausärzte an.
Ihre konstruktive Kritik ist in dieser Hinsicht begründet.
Ärzte sind nicht gleich Ärzte.Sie müssen die Sachlage etwas differenzierter sehen,weil es auf der einen Seite Krankenhausärzte und auf der anderen Seite Hausärzte existieren.
Beide Gruppen werden verschieden entlohnt,was aber hier irrelevant ist.

Ich stelle leider immer wieder fest,daß manche Hausärzte eine schlechte qualitative Patientenversorgung aufweisen.
Dies mag an verschiedenen Ursachen liegen,deren Erörterung den zeitlichen Rahmen sprengen würde.
Ziel der neuen Gesundheitsreform (unter der neuen Gesundheitministerin) sollte eigentlich die Stärkung des Hausarztes als zentraler kompetenter Ansprechpartner sein;die Betonung liegt auf sollte.
Wir erleben,aber eher gegenteiliges.Diese wälzen ihre Arbeit mehr an dezentrale Stellen ab;bieten vermehrt private Zusatzleistungen wie Akupunktur uvm. mehr an,sodass es bedauerlicherweise in naher Zukunft wirklich zu einer zwei Klassengesellschaft kommen wird in bezug auf die Patientenversorgung bei den niedergelassenen Kollegen (HA).

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