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Komplette Version Unruhiges Wochenende - Falsche Diagnose?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Irmel
Hallo zusammen,

bin ziemlich unsicher und auch fertig vor Schmerzen, daher jetzt dieses Posting.

Habe heftige Schmerzen im Lendenbereich, zudem ein kaltes linkes Bein. Hatte gehofft, dass es einfach ein "Hexenschuss" sei. Nach mehreren schlaflosen Nächten vor Schmerzen habe ich am Freitag einen Orthopäden aufgesucht.

Dieser diagnostizierter nach unauffälligem klassichenm Röntgenbild, aber ausführlicher Untersuchung einen Bandscheibenvorfall L5/S1.
Nach meiner Frage, wie er so eine unangenehme Diagnose ohne Kernspin tätigen könnte, kam die Aussage, er habe 20jährige Erfahrung und die Untersuchung sei eindeutig. Er gab mir mehrere Spritzen, will am Montag Spritzen unter Röntgen setzten , verschrieb Rantudil und Musaril und will alles andere am Montag mit mir besprechen. Höchtes Prio sei jetzt erst einmal die Schmerzfreiheit.

Klar, diese machen mich derzeit auch wirklich platt, die Schmerzen, aber kann die Hoffnung bleiben, dass es kein Bandscheibenvorfall ist? Kann ein Orthopäde einen solchen auch wirklich ohne weitere Untersuchungen diagnoztizieren? Klar werden solche Untersuchungen nächste Woche folgen, aber bis dahin laufen meine Gedanken doch immer wieder dahin, dass er vielleicht Unrecht hat?

Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich?

Grüße
Irmel
Kessi
Zitat (Irmel @ Samstag, 16.Februar 2008, 23:12 Uhr)
Kann ein Orthopäde einen solchen auch wirklich ohne weitere Untersuchungen diagnoztizieren?

Hallo Irmel,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Dein Orthopäde kann nach gründlicher Untersuchung einen BSV vermuten,
feststellen kann er diesen nur mit Hilfe einer CT oder MRT Untersuchung,
hast du eine Überweisung dafür bekommem?

Helfen dir die verordneten Schmerzmittel denn ein wenig?
Wenn dir Wärme bekommt, kannst du es zu Hause auch mit einer Wärmflasche
ausprobieren.

Was für Spritzen genau sollst du bekommen, ist es eine PRT-Behandlung?

Viele Grüße
von Kessi winke.gif
Dr.med
Hallo Herr/Frau Irmel,

narürlich kann man ohne MRT ein BSV diagnostizieren.
80% der Diagnose basiert auf der Anamnese und den klassischen "neurologischen Untersuchungen".
Man kann aufgrund der neurologischen Ausfallserscheinungen (motorisch/sensibel - Dermatome) sogar genau die betroffenen Nerven benennen.Dies ist für die Neurologen täglicher Alltag.
Ich muss sogar ihren Orthopäden loben,daß er sich anscheinend gut auskennt.
Ein MRT wird von erfahrenen Ärtzen hauptsächlich zur weiteren Beurteilung ( wie Größe,Ausdehnung,Art,Bestättigung des BSV,OP Vorbereitung..etc ) angestrebt und keinesfalls als alleiniges Diagnostikum.
Das MRT hat nur einen untergeordneten Stellenwert in der BSV-Diagnostik,was viele Patienten nicht wissen!
Überweisung zum MRT können sie auch von ihrem Hausarzt einholen,falls sie mit ihrem Orthopäden nonkonform sind.
Mandy
Hallo Irmel,

meist ist es bei den Orthopäden ja umgekehrt, das sie trotz alles Symptome und Schmerzen eben keinen BSV diagnostizieren. Bei mir wurde seinerzeit der BSV jedenfalls jahrelang nicht erkannt.

Nach Untersuchung kann der Orthopäde einen Verdacht auf BSV haben, aber ob es wirklich einer ist, kann eben nur ein MRT oder CT eindeutig belegen.
Immerhin wirst Du ja nächste Woche dann durch MRT oder CT die Gewissheit bekommen.

Hast Du Schmerzmittel bekommen?
Auch wenn es ein BSV ist, kannst Du es ja zunächst mit konventionellen Behandlungs-Methoden versuchen.

Ich muss auch die nächsten Wochen zum MRT, meine HWS+LWS abklären lassen, das schieb eich schon lange auf. Nach den OPs in 2000 und 2001 haben sich inzwischen massive Schmerzen, besonders ins linke Bein eingestellt, die mich nicht schlafen lassen und Schmerzmedis bringen fast nix.

Also dann dürfen wir auf unsere MRTs gespannt sein.

Wünsche Dir ein schmerzfreies WE.

LG
Mandy streicheln.gif
Dr.med
Hallo Frau Mandy,

leider muss ich ihnen da als Mediziner widersprechen bezüglich ihrer Aussage:

Zitat
Nach Untersuchung kann der Orthopäde einen Verdacht auf BSV haben, aber ob es wirklich einer ist, kann eben nur ein MRT oder CT eindeutig belegen.


Wie ich schon oben erläutert habe,hat das MRT nur einen geringen Stellenwert in der BSV Diagnostik!
Dies mag für viele Laien schwer verständlich sein,aber den wichtigsten diagnostische Bereich stellt die "neurologische Untersuchung+Anamnese" dar.
Daraus folgt auch immer eine eindeutige Diagnose (welche Nerven-/Wurzeln betroffen sind) und nicht nur ein "Verdacht"!

Hoffe konnte sie in dieser Richtung etwas beruhigen,denn ob ein Arzt ein MRT benutzt oder nicht,ist noch lange kein Indikator für seine Kompetenz.
Irmel
Hallo zusammen,

erst einmal danke für die Antworten.

Tja, denke, der Othopäde ist sehr erfahren, habe ihn empfohlen bekommen von mehreren Kollegen, die auch alle einen Bandscheibenvorfall hatten. Scheint die typische Bürokrankheit zu sein.

Nun, bleibt abzuwarten was die weiteren Untersuchungen über die Schwere des Vorfalls aussagen werden.
Leider helfen die Tabletten nicht wirklich, aber wenigstens schlafe ich die letzten zwei Nächte, wohl dank des Musarils.
Und das Kirschkernkissen ist mein ständiger Begleiter.
Freitag hatte der orthopäde ein 24 Stunden Wärmepäck draufgemacht, das war eine feine sache.

Euch/Ihnen zusammen noch einen schönen Sonntag,

Grüße
Irmel
Irmel
Hallo zusammen,

wenn ich das hier so alles lese, kann ich ja zusammenfassend nur feststellen, dass mein Orthopäde meine Beschwerden wohl ernst nimmt.
Da scheine ich ja noch Glück zu haben.

Da ich im Job sehr eingespannt bin, würde es mich interessieren, wie lange denn die durschnittliche Ausfallzeit bei einem Bandscheibenvorfall ist.

Lange möchte ich nicht der Arbeit fernbleiben, aber das bisschen sitzen hier am PC ist schon sehr belastend und tut gar nicht gut.

War heute auch mal spazieren, dachte, es würde mir gut tun, aber die Schmerzen sind jetzt wieder heftiger geworden, schade.

Viele Grüße
Irmel
calvin
Hallo Irmel,

ich glaube, dass es alles nicht so einfach Schwarz oder Weiß gesehen werden kann. Jeder ´hat ein anders Schmerzempfinden bzw. eine andere Schmerzgrenze. Bei mir wurde letzten MOnat die Diagnose BSV gestellt. Ich wurde dann gefragt, ob ich einen krankenschein haben möchte!! Von möchten war nicht die REde. ABer nach zwei weitern TAGen am PC (arbeite pro Woche ca. 45- 50h im Sitzen) ging nix mehr.
Aber nach der zweiten WOche Krankenschein hab ich drauf verzichtet (der ARzt war aber auch ein blödes A....!) und war jetzt die erste Woche arbeiten. Am Stehpult. War super anstrengend aber ganz ehrlich... besser als zuhause liegen. Ich denke jetzt ncith mehr soviel darüber nach. Das war anscheinend mein größtes Problem.
ABer so richtig gut ist es natürlich nicht bei mir. Aber... hilft alles nix.

Ich hoffe, dass es bei Dir möglichst schnell bergauf geht! Und das die Schmerzen nachlassen.
Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und alles gute für die nächste Woche. Toi toi toi.
Ralf
Hallo Irmel und auch Dir noch ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Sorry, wenn hier eine kleine Debatte losgetreten worden ist, aber auch diese Meinungen können von Nutzen sein.

Wie lange so ein Bandscheibenvorfall Ärger macht, kann man überhaupt nicht sagen, meine persönliche Palette reicht da von 3/4 Jahr (dann OP), ca. 8 Wochen (mit konservativer Behandlung wieder in den Griff bekommen) bis hin zu 5 Jahren mit schlimmsten Schmerzen, Schlaflosigkeit und am Ende der Gesundheit. Letzteres wollen wir mal bei Dir nicht annehmen.

Wichtig ist nun eine gute Versorgung seitens des Arztes, zunächst einmal Schmerzfreiheit/Schmerzarmut herzustellen und dann mit KG, evtl. Reha den Rest wieder auf die Reihe zu bekommen.

Wegen der PRT frage doch mal Deinen Arzt, ob es ein Lokalanästhetikum oder Cortison ist, was injiziert wird. Positiv ist auf jeden Fall, daß er das unter Bildwandler machen will.

Liebe Grüße und gute Besserung wünscht Dir

Ralf winke.gif
Mandy
Zitat (Dr.med @ Sonntag, 17.Februar 2008, 02:32 Uhr)
Hallo Frau Mandy,

leider muss ich ihnen da als Mediziner widersprechen bezüglich ihrer Aussage:

Zitat
Nach Untersuchung kann der Orthopäde einen Verdacht auf BSV haben, aber ob es wirklich einer ist, kann eben nur ein MRT oder CT eindeutig belegen.


Wie ich schon oben erläutert habe,hat das MRT nur einen geringen Stellenwert in der BSV Diagnostik!
Dies mag für viele Laien schwer verständlich sein,aber den wichtigsten diagnostische Bereich stellt die "neurologische Untersuchung+Anamnese" dar.
Daraus folgt auch immer eine eindeutige Diagnose (welche Nerven-/Wurzeln betroffen sind) und nicht nur ein "Verdacht"!

Hoffe konnte sie in dieser Richtung etwas beruhigen,denn ob ein Arzt ein MRT benutzt oder nicht,ist noch lange kein Indikator für seine Kompetenz.

Na dann frage ich mich wieso meinen BSV der Orthopäde seinerzeit nicht diagnostiziert hat, obwohl er vorlag und recht massive Probleme bereitete.


LG
Mandy
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