rohes.schnitzel
07 Feb 2008, 11:36
Hallo Forum! Hab den "Laden" hier über Google gefunden, hab mich ein wenig umgeschaut, und bin der Meinung: Hier bleibe ich!
Ich heiße Matthias, bin zur Zeit 25 Jahre alt und komme aus Berlin. Und hier meine Geschichte bis jetzt:
Seit Anfang Januar hab ich starke Schmerzen im rechten Bein, teilweise konnte ich nur Humpeln und auch nur unter starken Schmerzmitteln wirklich aufrecht gehen. War natürlich ziemlich früh bei meinem Hausarzt, der hat gemeint "Ischias ist gereizt - nicht schwer heben, Schmerztabletten nehmen, das geht von alleine wieder weg." Hab ich dann auch so gemacht, ich hab ihm geglaubt. War wiedermal ein Fehler... die Sache wurde mit der Zeit nicht besser, sondern immer schlimmer. Hab dann 3x50mg Diclofenac (Höchstdosis) am Tag in mich reingestopft, um halbwegs schmerzfrei zu sein.
Am 05.02.2008 war ich dann endlich mal beim Orthopäden. Der hat sich meine Geschichte angehört und sich gewundert, dass ich erst so spät komme... naja... dann hat er sich die Sache angeguckt und kam nach nichtmal 5 Minuten zu dem Schluß: Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule...
Als ich dann beim Orthopäden aus dem Untersuchungszimmer raus bin, haben sich die beiden Schwestern da förmlich überschlagen mir Termine beim Röntgen, CT, Neurologen und Neuro-Chirurgen zu vereinbaren. Ich hatte nach 5 Minuten alle Termine, und konnte überall SOFORT hinfahren. Hab ich ja dann auch getan, weil es schon auf den Abend zuging konnte ich nur zum Neurologen und zum CT, den Rest machte ich am Folgetag. Naja, und bei beiden war das das gleiche - wir haben sind reingekommen und die wussten sofort bescheid.. haben uns dann für jeweils maximal 5 Minuten ins Wartezimmer gesetzt... und währen wir da immer saßen, haben wir mitgekriegt wie andere Leute da angerufen haben, weil sie im Grunde das gleiche wollten wie ich --- die haben Termine im März angeboten bekommen!! Und mich haben sie sofort in ihre Privatsprechstunde reingeschoben (nur für Privatpatienten)??
DAS hat mir echt den Mut genommen..
Der Neurologe war jedenfalls der Meinung, dass ich kein Notfall bin, was lediglich heißt, dass ich nicht sofort in die Notaufnahme müsste, sondern noch ein paar Tage Zeit hätte. Der meinte mein Ischias klemmt in der Bandscheibe, und da hängt ja nunmal sehr viel dran, viel vom Bein, die Blase, Teile vom Darm und der Intimbereich. Und wenn da nicht bald was unternommen wird, kann es passieren, dass der Nerv abstirbt und ich eines Morgens ohne Schmerzen aufwache, aber auch das Bein und die anderen Teile nicht mehr benutzen kann ............ das waren so in etwa seine Worte.
Insgesamt wurden dann einige Bilder gemacht und ich wurde untersucht, und alle kamen leider zu dem Schluß: Bandscheibenvorfall. Einen Tag später morgens hatte ich gleich einen Termin bei einem Neurochirurgen, der sich die ganzen Bilderchen und Befunde anschauen und dann entscheiden sollte, ob ich operiert werden muss oder nicht.
Am nächsten Tag war ich dann beim Neuro-Chirurgen. Der meinte erst, ist alles gar nicht so schlimm. Kleine Cortison-Spritze und ein bisschen Krankengymnastik, und dann geht das alles wieder. Ich habe bei der Spritze eingewilligt - das mache ich NIE WIEDER. Erst hieß es "da auf dem Bauch auf die Liege legen" - lustig, ich kann nicht ohne extreme Schmerzen liegen, weder auf dem Bauch, noch auf dem Rücken. Ok, hab mich trotzdem hingelegt. Dann hieß es, "jetzt piekst es", dann hat die Sau mich abgestochen. 4 Nadeln ohne Betäubung durch den Rücken in die Wirbelsäule, ich dachte ich sterbe........ die nächsten 15 Minuten habe ich dann mit rumliegen und Heulen verbracht, wegen der starken Schmerzen.........wirklich geholfen hat die Spritze nicht, eigentlich gehts mir genauso wie vorher, nur mit dem Unterschied, dass ich den Fuß fast wieder bewegen kann. Schmerzen hab ich immernoch... aufrecht gehen geht immer noch nur wenn ich Diclofenac schlucke. Nachdem der Arzt das gesehen hat dass es 20 Minuten nach der Spritze noch nicht besser wurde, hat er seine Meinung geändert, das mit der Krankengymnastik funktioniert ja schlecht, wenn ich mich nicht bewegen kann..... naja, nächsten Mittwoch wäre ein Termin für´ne OP frei - ich solls mir mal überlegen....
Aber ich stehe nicht auf eine OP - ich werde versuchen es auf dem herkömmlichen Wege zu regeln, konservativ nennt man das wohl. Ich hoffe, das funktioniert irgendwie.
Grüße aus Berlin!
Hermine
07 Feb 2008, 13:00
Huhu rohes.schnitzel,
dann möchte ich mal ganz herzlich hier in "unserem Laden" begrüssen und hoffe dass Du Dich bei uns wohlfühlen wirst und auch Antworten auf evtl. Fragen finden wirst.
Es ist sehr nützlich die Suchefunktion zu nutzen, da wird oft schon die eine oder andere Frage beantwortet
Bitte setze Deine Beiträge immer in die bestimmten Fachforen da werden sie auch gelesen und beantwortet.
Konservative Maßnamhem sind solange keine OP Indikation vorliegen immer erstmal der beste Weg und man kann sehr viel damit erreichen (dazu aber dann bitte mehr im "Fachbereich LWS")
LG und wir lesen sicher noch voneinander
Hermine
Hallo Matthias,
HERZLICH WILLKOMMEN im Forum!!!
Das ist natürlich deftig
Zitat
nächsten Mittwoch wäre ein Termin für´ne OP frei - ich solls mir mal überlegen....
Klar, wenn es nicht mehr anders geht, dann muss es wohl sein, aber ich bin auch voll und ganz Deiner Meinung, dass man es erst einmal (wenn noch möglich) konservativ versuchen soll. Ich selbst habe damit schon 8 Jahre "Erfolg" - bin bis jetzt auch immer um eine OP rumgekommen

. Dass Du Dich kaum bewegen kannst macht zwar konservative Methoden nicht so einfach, aber vielleicht könnte Dir ja ein Osteopath helfen - wäre echt toll!!! Ne Reha wäre sicherlich auch ratsam...
Alles Liebe und Gute!
Sunny
Hallo Matthias,
also wenn Du Ausfälle / Lähmungserscheinungen hast, dann würde ich eine OP befürworten; dann sollte man auch nicht zögern.
Wenn Du "nur" Schmerzen hast und bewegungstechnisch eingeschränkt bist, könntest Du es noch mit konventionellen Behandlungen versuchen. Ich habe seinerzeit mir EAP aufschreiben lassen, das ist erweiterte ambulante Physiotherapie, u.a. KG, aber auch Massage, Entspannung, Strombehandlung (hast du ein TENS-Gerät?), etc. das volle Programm halt.
Ich habe dort Patienten gesehen, die haben genausolche Beschwerden wie du sie hast, wieder ganz weg bekommen.
Bringt das nichts, bleibt noch immer die OP.
Das musst Du nun selbst entscheiden, ob Du Ausfälle hast oder nicht. Denn es kann nach einer OP auch noch schlimmer sein als vorher (wie bei mir).
Alles Gute für Dich.
LG
Mandy
rohes.schnitzel
07 Feb 2008, 20:45
Hallo nochmal und danke für die nette Begrüßung!
War heute wieder beim Orthopäden, und der hat zwischendurch mit dem Neuro-Chirurgen und dem Neurologen gesprochen und letztendlich haben wir uns beide darauf geeinigt, keine Operation durchzuführen. Letztendlich habe ich nur Schmerzen und bin in der Bewegung eingeschränkt - beides bessert sich, wenn ich mich genügend mit Diclofenac zudröhne. Dann kann ich wie ein ganz normaler Mensch durch die Gegend laufen. Ich habe zur Zeit (noch) keine Lähmungserscheinungen oder andere Ausfälle, und sonst funktioniert z.B. Darmtechnisch auch noch alles ganz gut.
Habe jetzt eine Verordnung für 6x Krankengymnastik bekommen und soll mich in 2 Wochen wieder beim Orthopäden melden, bis dahin natürlich schonen und so. Ich werd jetzt vermutlich die nächsten Nächte erstmal nicht in meinem doofen Bett schlafen (viel zu weich - ist ja nur ein Sofa) und schauen obs mit der Stufenbettvariante auf dem Boden besser klappt (würde eh keine sinnvolle Stufe aufs Sofa gebastelt kriegen)....
über Massage/Entspannung/Strombehandlung habe ich mit dem Arzt nicht geredet, werde ich wohl das nächste mal ansprechen müssen. Der Arzt ist die nächste Woche komplett im Urlaub, das ist doof. Und die Woche danach ist er zwar wieder da, aber sein Terminkalender ziemlich voll... ich überlege auch, ob ich mit meinen Bildern noch zu einem zweiten Orhopäden latsche, um ne 2. Meinung einzuholen....
Was ist so ein TENS-Gerät? Wo kann ich darüber mehr erfahren?
Grüße und so.
Zitat (rohes.schnitzel @ Donnerstag, 07.Februar 2008, 11:36 Uhr)
nächsten Mittwoch wäre ein Termin für´ne OP frei - ich solls mir mal überlegen....
Huhu Matthias!
Natürlich erst einmal auch von mir ein herzliches Willkommen in unserer Bandi-Familie
Sag mal, hat der Arzt diesen obigen Satz echt einfach so rausgehauen? Hörte sich jedenfalls nach deiner Schilderung so an ... Hat der Doc dir sonst noch irgendwas gesagt, zur OP-Methode vielleicht oder irgendwelche Infos? Sorry, wenn der Satz so rüberkam, wie ich ihn verstanden habe, dann hört sich das eher so an, als solltest du dir mal überlegen, ob du nächste Woche zum Friseur willst, da wär noch ein Termin frei ...
Klar, OP, wenn es zu Ausfällen, Lähmungen etc. kommt, keine Frage. Aber wenn es wirklich so weit noch nicht ist - auch wenn du arge Schmerzen hast, würde ich immer erst den konservativen Weg befürworten. Du stehst ja auch noch ziemlich am Anfang, da gibt es sicher noch reichlich Möglichkeiten.
Sicher kann da jeder nur für sich selbst entscheiden - jedoch vor einer OP hol dir so viele Infos wie möglich ein, wäge das Für und Wider ab und lass dich nicht wegen des Termins nächste Woche verunsichern - nicht so hoppladihopp, da wird es auch noch andere Termine geben ...
Meine Meinung ist, eine OP ist und bleibt eine OP, mit allen Risiken, die es halt so gibt - das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen und innerhalb von ein paar Tagen entscheiden (wie gesagt, ich rede hier nicht von Not-OP's oder Befunden oder Indikationen, die sonst gar nix anderes mehr in Frage kommen lassen!).
Schau mal ein bisschen durchs Forum, ich denke, da wirst du bestimmt Antworten auf deine Fragen finden und auch viele Tipps und einige Tricks
Viele Grüße
von Wolly
Uuups, da haben sich unsere Beiträge wohl überschnitten ...
Stufenlagerung ist gut - jedoch nicht zuviel Entlastung (also nur noch Stufenlagerung oder dies über viele Stunden), das mögen die Bandscheiben dann auch wieder nicht so gerne (ist jedenfalls bei mir so). Probiere es einfach für dich aus, wie du klarkommst. Wärme würd ich ausprobieren (mit Wärmflasche, Körnerkissen etc.)
Das mit der KG ist doch schon mal gut, vorsichtig angehen lassen. ABER: Nicht zuviel schonen, nur Ruhe ist auch Gift für die BS, wenn es irgendwie geht, versuche immer im Wechsel etwas zu machen - vielleicht kurz spazierengehen (wenn du laufen kannst), dann wieder sitzen oder liegen - auch da musst du probieren, was dir gut tut.
Na dann berichte mal über deine KG!
Gruß, Wolly
rohes.schnitzel
07 Feb 2008, 21:07
Hallo Wolly!
Das waren nicht exakt seine Worte, aber im großen und ganzen schon das was er meinte. Ich bin an dem Tag auch gerade ziemlich auf dem zahnfleisch gekrochen, weil meine Tabletten gerade den Tag vorher alle waren, und ich mir in der Apotheke Voltaren 12,5mg holen wollte - und die Apothekerin meinte, dass sie mir die eigentlich nicht so geben wolle und ich ihrer Meinung nach ganz ganz dringend zum Ortho sollte... ich hatte die Tabletten trotzdem bekommen, aber keine genommen und gleich zum nächsten Arzt. Dort kam ich natürlich nur gebückt und humpeld an.... außerdem hab ich das Bein nur knapp 70° hochgekriegt und dann laut angefangen zu schreien... und das war wohl der Auslöser für diese Aussage.. hat er mir heute nochmal gesagt. Heute hat er mich unter Diclo 25 gesehen, und da war alles viel besser. Ich hab das Bein deutlich höher gekriegt und erst später angefangen mich zu beschweren, aber ich weiß nicht wieviel ° das diesmal waren.
Osteopath?? Hmm, hab ich n och nicht gehört, kann ich mir nichts drunter vorstellen, muss ich mich mal schlau machen.
Und nochmal zur OP: Ich hab natürlich auch sofort als ich nach Hause kam gegoogelt, und unter anderem hier im Forum viel über OPs gelesen, und für mich entschieden, dass das zum jetzigen Zeitpunkt für mich garkeine Alternative ist. Ich bin noch nicht bereit, dieses Risiko einzugehen, vernarbtes Gewebe, dass mich womöglich den Rest meines Lebens nervt?

Ne, danke. Dann quäl ich mich lieber erstmal ein paar Wochen noch rum, und probiere es konservativ. Operieren lassen kann ich mich später immer noch, wenns wirklich sein muss...
Hallo rohes.schnitzel (wie kommt man bloß auf so einen Nick

)
Das mit dem Bein anheben und vor Schmerzen schreien, kommt mir (leider) sehr bekannt vor. Ich habe vor ein paar Jahren glaub ich die ganze Abteilung des Krankenhauses zusammengebrüllt, als mir der Arzt mein Bein ohne jegliche Vorwarnung hochriss ...
Du bist ja auch noch sehr jung und wie schon gesagt, wenn noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind und keine Notsituation eintritt (oder du es halt einfach wirklich nicht mehr aushalten kannst), würde ich eine OP auch immer hintenan stellen.
Und vor allen Dingen ist bei einer OP ja noch lange nicht gesagt, dass hinterher alles prima ist ...
Ich drück dir die Daumen, dass es bald aufwärts geht. Die KG ist jedenfalls schon mal ein guter Anfang und von dem Bandi-Unwort hast du ja bestimmt auch schon gehört
Gruß
Wolly
Huhu Matthias,
ein Osteopath ist ein Physiotherapeut, der noch zusätzlich eine 5jährige Ausbildung zum Osteopathen gemacht hat. Er geht dann an ein "Problem" ganzheitlich ran, d. h. er schaut sich nicht nur Deinen Rücken an, sondern Deinen ganzen Körper und sucht die grundsätzliche Ursache Deiner Schmerzen - echt eine tolle Sache.
Ein Tens-Gerät ist so ein kleiner Kasten, an dem selbsklebende Elektroden kleben, die Du Dir z. B. auf´s Kreuz klebst. Dann drehst Du das Tens-Gerät auf und bekommst leichte "Stromstöße" - das kann schmerzlindernd sein, ist von Person zu Person unterschiedlich - mir hilft es meistens gar nicht - muss man ausprobieren...
Wg. meinen "haarsträubenden" Beschreibungen bekomme ich jetzt wahrscheinlich gleich massenhaft Mails

.... Hoffe es war trotzdem ein wenig hilfreich und verständlich!
Eine 2. Meinung wäre in Deinem Fall gar nicht schlecht, bevor Du zu viel Zeit verlierst! Und eine weitere Meinung kann nie schaden!
Alles Liebe und Gute!
Sunny
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